Stillen nach einem Kaiserschnitt

Etwa jedes dritte Kind kommt in Deutschland per Kaiserschnitt auf die Welt. Viele Frauen sind verunsichert, ob das Stillen auch nach einem Kaiserschnitt klappen kann. Ich sage dir: Es kann!

Möglicherweise benötigst du am Anfang aufgrund der Narbe etwas mehr Hilfe beim Anlegen, generell ist eine Entbindung per Kaiserschnitt aber kein Hinderungsgrund für das Stillen. Die Nähe zu deinem Baby beim Stillen hilft dir zu verarbeiten, wenn du das Baby gerne spontan entbunden hättest oder du dein Kind nach einem Notkaiserschnitt nicht sofort in die Arme schließen konntest. Außerdem unterstützt Stillen die Rückbildung der Gebärmutter, die sich nach einem Kaiserschnitt langsamer zurückbildet, als das nach einer natürlichen Geburt durch die Nachwehen der Fall ist.

Lege dein Baby an, sobald es nach der Brust zu suchen beginnt, Schmatzgeräusche oder Saugbewegungen macht. Nach einer Kaiserschnittgeburt setzt der Milcheinschuss meist um einen Tag verzögert, also am 4. Tag ein. Du brauchst dir daher keine Sorgen machen, wenn nicht gleich viel Milch da ist. Falls du nach der Geburt von deinem Baby getrennt bist, beginne so früh wie möglich mit dem Abpumpen der Muttermilch oder dem Entleeren der Brust von Hand, damit die Milchbildung in Gang kommt. Die Hebammen in der Geburtsklinik zeigen dir, wie das geht. Lass dich von dem Pflegepersonal auch das richtige Anlegen zeigen. Da die frische Operationsnarbe deine Beweglichkeit einschränkt, solltest du dir verschiedene Stillpositionen zeigen lassen und dann entscheiden, welche für dich am bequemsten ist.

Egal, für welche Stillposition du dich entscheidest: Lege dein Kind auf ein Kissen. Das schützt die OP-Wunde und das Baby liegt auf der richtigen Höhe und kann die Brustwarze leichter fassen. So legst du die Weichen für eine gute Stillbeziehung.

Wenn zu Hause Probleme mit dem Stillen auftreten, zögere nicht, deine Hebamme um Rat zu fragen. Sie kann dir weiterhelfen oder bei Bedarf Adressen von Stillberaterinnen besorgen.