Kommt dein Baby zu früh auf die Welt, ist das für die Eltern gefühlsmäßig eine besonders aufwühlende Situation. Die Frage, wie du das Beste für dein so zerbrechlich wirkendes Kind tun kannst, bewegt dich sehr.
Den Müttern ist es oft wichtig, dass dein Kind deine Milch bekommt. Das unterstützen auch die Kliniken, da Muttermilch für Frühgeborene hilfreich ist. Aber wie geht das, wenn das Baby noch nicht richtig trinken kann? Und sein Körper erst lernen muss, von der "All inclusive"-Versorgung in Mamas Bauch auf Selbststeuerung umzuschalten?
Anfangs hilft es, Milch abzupumpen
Der Saugreflex funktioniert auch schon bei zu früh geborenen Kindern. Allerdings fehlt ihnen meistens die Kraft, so intensiv und lange zu saugen, dass die Milch fließt (Milchspendereflex). Dann hilft es, wenn die Mutter Milch abpumpt und das Kind diese mit einer Sonde oder mit dem Fläschchen bekommt. Um die Milchbildung aufrechtzuerhalten, pumpen die Frauen im Krankenhaus alle vier Stunden Milch ab. Das entspricht in etwa den Trinkabständen von zum Termin geborenen Babys.
Dableiben oder nach Hause gehen? Das entscheidest du selbst
Die meisten Kinderkliniken bieten Mutter-Kind-Zimmer an. So kannst du dich während des Krankenhausaufenthalts in einen eigenen Bereich zurückziehen. Ob du dieses Angebot annehmen willst, entscheidest du selbst. Manche gehen lieber nach Hause, da sie es als belastend empfinden, lange im Krankenhaus zu sein. Du pumpst dann daheim weiterhin alle vier Stunden Milch ab und bringst diese mindestens zweimal am Tag für dein Kind in die Klinik. Aufwändig, doch die meisten Mütter, die schon daheim sind, möchten ja trotzdem so oft wie möglich bei ihrem Kind sein. Aber natürlich kann auch der Vater oder eine andere vertraute Person diese Transportfahrten übernehmen.
Geht es dem Kind gut genug, kann es immer wieder an deiner nackten Brust kuscheln. Du und dein Kind genießen diesen Hautkontakt und die Nähe zueinander und das Baby spürt deinen mütterlichen Herzschlag. Manche Kliniken fördern dieses Zusammensein schon von Anfang an. Sie berufen sich auf die Erfahrung, dass das "Känguruhen" die kindliche Herzfrequenz beruhigt und die Kleinen sich schneller stabilisieren. Für die meisten Frühchen bedeutet das vor allem: alleine atmen, alleine essen - und wachsen.