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Fremdeln und KiGa Eingewöhnung?

Thema: Fremdeln und KiGa Eingewöhnung?

Hallo! Meine Kleine ist knapp 2 Jahre alt. Die Eingewöhnung läuft gut, aber durch Krankheiten sind hin und wieder längere Unterbrechungen nötig gewesen. Die Trennungen beim Abgeben morgens sind sehr tränenreich. Die Erzieherin kann sie aber nach wenigen Minuten beruhigen und dann ist der Tag für sie prima dort. Gleichzeitig beobachte ich Fremdeln?! Jeder Besuch, ob bei uns zu Hause oder woanders ist für sie mit ängstlichem, schutzsuchenden Verhalten verbunden. Habt ihr Erfahrungen oder Tipps? Ich versuche für sie da zu sein und ihr Sicherheit zu geben, möchte ihr aber auch zeigen, dass sie nicht überall in Panik geraten muss. Die Trennung im Kindergarten versuche ich liebevoll, aber auch kurz zu halten. Trotzdem fühlt sich das alles schlimm an und ich überlege was ich besser machen kann und versuche die Situationen zu verstehen. Habt ihr Tipps oder Erfahrungen zum Austauschen? Viele Grüße!

von Wächterin am 12.02.2023, 07:23



Antwort auf Beitrag von Wächterin

Es kann schon immer wieder Phasen geben, in denen Kinder trennungsempfindlicher sind bzw. mehr klammern/fremdeln. Du machst das aber ja ganz gut, finde ich. Du bist für deine Tochter da, gibst ihr auch Schutz und verstehst sie. Gleichzeitig übertreibst du es nicht und verstärkst das Verhalten somit auch nicht. Du kannst deiner Tochter natürlich vorleben und zeigen, dass sie nicht vor jedem Angst haben braucht, wirst aber sicher auch einfach Geduld haben müssen, solange sie das nicht annehmen kann. Im Kindergarten ist es ganz sicher hilfreich, wenn du die Trennung kurz hältst, denn je länger die Trennung dauert, desto mehr steigern sich Kinder in den Trennungsschmerz hinein und desto schwerer lassen sie sich beruhigen. Es gibt einfach Kinder, die das Weinen zum Abschied auch als Ritual haben. Du könntest vielleicht ein kurzes Ritual mit deiner Tochter einführen, z.B. zwei Küsschen auf die Wange, eines auf den Bauch oder ein kurzer Fingerspruch, etc. Mein Großer hat selbst ein Ritual eingeführt, der hat mir immer ein Bussi auf den Mund und dann jeweils eines auf die Händeinnen- und -außenseiten gegeben. Dann habe ich mich klar und deutlich verabschiedet und gesagt: "Ich gehe jetzt arbeiten, du darfst in der Zwischenzeit spielen und ich hole dich später wieder ab." Ich habe das immer dazugesagt, dass ich wiederkomme und das Kind dann wieder abhole. Du könntest ihr auch ein Stofftier oder Kuscheltuch, etc. von daheim mitgeben, sodass sie nicht "allein" in den Kindergarten geht. Mein Kleiner nimmt vom ersten Tag an immer seinen Teddybär mit. Und so fühlt er sich nicht allein, weil ja sein Teddy mit in den Kindergarten geht. Und das Allerwichtigste, was du ja eh machst, ist es, Vertrauen in die Betreuungspersonen zu haben, damit dein Kind einfach spürt, es ist für die Mama in Ordnung, dass ich in den Kindergarten gehe, meine Mama vertraut auch den Erziehern und somit darf ich mich von ihnen trösten lassen. Denn Kinder spüren es ganz genau, wenn wir Eltern uns schwer mit dem Loslösen tun oder wenn wir den Betreuungspersonen nicht vertrauen und das erschwert dann ganz vieles. Aber ich lese aus deinem Text heraus, dass das bei euch ohnehin so ist und du voll und ganz hinter der Betreuung stehst und somit glaube ich, dass das phasenweise so sein wird, sich aber bestimmt einpendeln wird und irgendwann auch ohne Tränen funktionieren wird. Es ist natürlich nie schön, wenn man sein weinendes Kind "zurücklassen" muss, aber ich habe mir dann immer gesagt, dass mein Kind gut getröstet wird und ich hatte das Vertrauen in meine Kinder, dass sie diese Übergänge schaffen und daran wachsen. Alles Gute!

von sunnydani am 12.02.2023, 12:26



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Vielen, herzlichen Dank für diese wunderbare, einfühlsame und ernsthafte Antwort!

von Wächterin am 13.02.2023, 23:19