Hamsterrad
Hallo Herr Dr. Posth, folgende Konstellation: Sohn, im Dezember 5 werdend. Leider Einzelkind. Vater seit 2 Jahren aus beruflichen Gründen nur am Wochenende zu Hause. Kind eher impulsiv, ungeduldig (wie ich bis zur Geburt - seitdem meistens tiefenentspannt). Ich arbeite von Zu Hause aus. Vater gute Kindheit (Ältester von 4 Kindern), ich nicht (als Kind in permanenter Angst gelebt- Älteste von 4 Kindern). Traumschwangerschaft (mit 39), Traumgeburt, Traumkind, alles "locker". Gestillt bis 18 Monate, seit 1 Jahr vormittags im Waldorf-Kiga (Wechsel vom kirchl. Kindergarten - da dort keine Grenzsetzung - Kind ist gerne hingegangen, wurde aber immer aggressiver)), schläft bei Eltern im Familienbett. Mein Gefühl: Vater nur körperlich anwesend, nicht geistig. Entspannte 5 Tage, dann regelmäßiges Ausflippen am Wochenende, es sei denn, ich kümmere mich um unseren Sohn. Wenn etwas nicht so läuft, wie Vater es will = Rumgekreische (seitens des Vaters mit entsprechender Gegenreaktion und Hochgeschaukel)..... Mit dem Vater ist da leider nicht zu reden....Ich habe das Gefühl, er ist schon zu eingefahren. Kommentare: "Du solltest Erzieherin werden, die Supernanny..." Im Alltagsleben (mit mir) ist Vater sehr sprunghaft/unentschlossen. Eine 1x getroffene Entscheidung wird immer wieder in Frage gestellt. Dieses wird leider auch mit dem Sohn so gehandhabt....Und das geht aus meiner Sicht gar nicht! Sohn tanzt dem Vater auf der Nase herum. Ich vermute, weil er die Erfahrung gemacht hat, was jetzt gilt, gilt in 2 Minuten schon nicht mehr. Habe mich in der Vergangenheit weitgehend rausgehalten (es sei, denn, es bestand Gefahr für Seele), da ich dachte, das müssten die unter sich regeln. Das funktioniert leider seitens des Vaters gar nicht, da er sich nicht im Griff hat. Vom knapp 5-jährigen kann man das aus meiner Sicht nicht verlangen. Es muss es von den Vorbildern lernen. Zwangshandlungen seitens des Vaters? Kaum zu Hause schon Putzlappen in der Hand. Alle möglichen Gegenstände werden einige cm verrückt, damit sie richtig stehen. Putzen geht über alles, das ist ein totaler Automatismus. Hinter mir wird nachgeputzt..., so dass ich typisch "männliche" Argumente bringe: "Warum soll ich das putzen? Du putzt doch das sowieso nochmal. Dann kann ich meine Zeit mit was anderem verbringen). Es gilt nur seins. Das ist richtig und wahrhaftig. Alles andere wird automatisch "korrigiert". Dass muss so drin sein in ihm. Unser Sohn ist ein ganz tolles Kind, das überall (auch Fremden Gegenüber) toll ankommt, weil er so süß ist und "charmant"...Aber es gibt eben auch immer diese Aussetzer am Wochenende...Lege meinem Mann auch immer mal wieder interessante Artikel zum Thema Konsequenz hin...Ich finde z.B: das Stepbuch interessant. Und gerade mit Alternativen kann man, bei unserem Sohn alles erreichen... Ich möchte nicht, dass er diese aggressiven Verhaltensweisen übernimmt (habe mit Vater gesprochen - der sieht den Ernst der Lage nicht). Zumindest am Wochenende verhält er sich laut brüllend (wie Vater), schlagend/tretend (macht der Vater nicht - aber vermutlich Hilflosigkeit des Kindes?) Mögliche Lösung: Ich klinke mich ein und schicke Vater raus, wenn er sich vergisst? Was hat es mit der männlichen Loslösung auf sich, und was kann man tun, wenn diese vom Vater nicht gegeben ist? Vater wird sich vermutlich wie ein Eindringling fühlen in die eingeschworene Gemeinschaft, auf der anderen Seite tut er aber auch nichts dagegen, indem er sich z.B. ausgiebig mit dem Kind beschäftigt, sich auf den Sohn konzentriert (außer EInkaufen gehen), was keine Qualizeit mit dem Kind bedeutet, da das Einkaufen im Vordergrund steht. PS: Sohn sprach sehr früh sehr viel - ist kognitiv weit (glaube ich). Kann Worte ergänzen, buchstabieren (von sich aus - kein Angebot/Training meinerseits), ohne dass er diese Buchstaben überhaupt sieht.... Vielen Dank!
Ich nehme an, du hast es hier reinkopiert, da du Meinungen hören möchtest. Alles, deinen Sohn betreffend, hört sich für mich völlig normal und nachvollziehbar an. Ein Wochenendpapa, der auch noch so ganz anders ist und das ganze Alltagsleben durcheinander bringt, ist nicht so ganz einfach zu verkraften. Und das äußert sich bei Kindern halt genau so, wie du es beschrieben hast. An deinem Sohn brauchst du überhaupt nichts ändern. Es ist schwer, einen Tipp zu geben, wie du deinen Mann erziehen kannst. Denn er, bzw sein Verhalten, stellt das Problem dar! Schade, aber wenn er es normal findet, daß du 5 Tage die Woche allein super mit eurem Sohn klar kommst und er es keinen Tag ohne Geschrei schafft, dann wirst du da wenig ändern können.
Danke Susanne, nein hatte es nicht reinkopiert. Habe erst hinterher gesehen, dass es noch ein Expertenposting gibt. Dort kann ich erst wieder nächste Woche posten... Da werde ich es dann mal reinkopieren.... Ich finde auch, der Sohn muss sich nicht ändern. Der kann ja nur reagieren. Er lernt ja noch (und ich hoffe, nicht die Verhaltensweisen meines Mannes). :-) Und einen Erwachsenen kann man nicht erziehen. Das kann derjenige nur selbst tun, wenn er die Notwendigkeit sieht.... Und es dreht sich auch nicht um "einen Tag ohne Geschrei", sondern das Geschrei ist gleich nach dem Aufwachen da...Vater schläft gerne lange, Sohn nicht. Ich bin auch eher der Frühaufsteher, würde aber auch gerne wenigstens 1x wchtl. liegen bleiben. Ist nicht drin. Und wenn doch, erst nach Geschrei des Mannes, und dann habe ich auch keinen Bock mehr...Seufz.
Dein Sohn macht nichts verkehrt, da hast Du Recht. Das Schlafproblem könnte eventuell gelöst werden durch Auflösung des Familienbetts. Er ist 5 und ich gehe davon aus, dass er nächstes Jahr in die Schule kommt? Kinder können sehr grausam sein, wenn Du verstehst was ich meine! Er braucht seinen eigenen Raum und auch sein eigenes Bett! Das gibt auch Privatsphäre für Dich und Deinen Mann und das braucht eine Beziehung! Vielleicht kommt damit wieder frischer Wind in die Ehe? Oder ist es vielleicht zu spät dafür? Ich frage deshalb, weil ich nichts nettes über Deinen Mann lesen konnte. Redet doch mal unter der Woche auf Entfernung über Euch und Euer Leben. Manchmal sagt man mehr, wenn man sich nicht gegenüber sitzt! Viel Erfolg!
dann kürze deinen text schon mal, bei herrn posth hast du nur 1000 zeichen und ein posting ;-) zur loslösungsfrage, die ist mit 5 ja im prinzip schon durch wenn alles halbwegs gut gelaufen ist und wenn dein sohn auch mit fremden so gut zurechtkommt und er nicht an dir klammert udn generell so ein offenes kind ist muss die loslösung trotzdem gelungen sein.
Also, ganz ehrlich, nach dem, was Du schreibst (ist ja vielleicht nur ein Aspekt und ansonsten läuft's gut ...): Ich würde mir nicht so viel Gedanken über das ganze Bindungstheorie-Zeugs machen, sondern lieber über die Beziehung zwischen Deinem Mann und Dir und die Auswirkungen auf Deinen Sohn ... Da spürt man ja die Spannung zwischen Euch bzw. Deine Abneigung (?) schon durch Dein Post. Kein Wunder, dass Euer Sohn dann am WE, wenn Dein Mann dann da ist, seltsam wird. Der spürt das ja erst recht ... (ganz abgesehen davon, dass die Situation, sich nur am WE zu begegnen, für Sohn und Vater ohnehin nicht leicht ist; wahrscheinlich stehen beide eh schon irgendwie unter Druck; der Vater will ein schönes Familienwochenende). Und was heißt "Qualizeit" bzw. warum ist Einkaufen keine Qualizeit. Meine Tochter z.B. hat es eine Zeit lang geliebt, mit ihrem Vater einkaufen zu gehen. Muss man nur richtig machen/verkaufen ...
Hallo, mich macht der Putzfimmel Deines Mannes schon stutzig. Kann es sein, dass er als Ältester von vieren vielleicht doch sehr oft mit Verantwortung und Aufgaben überfordert war und dieser unverarbeitete Stress am Wochenende besonders mit Eurem Sohn aus ihm herausbricht? Was die Beziehung Deiner beiden Männer betrifft, da kann ich Dir das Buch von Rogge/Mähler "Lauter starke Jungen" empfehlen, das macht das Verhalten von Männern und Söhnen etwas begrifflicher. Dein Mann kommt einfach nicht zur Ruhe und leidet mit Sicherheit selbst sehr unter dieser extremen Unzufriedenheit, genauso wie es Dich verunsichert. Scheint auch nicht so der Typ zu sein, der seine Schwächen annehmen kann. Das Problem ist mit Sicherheit sehr tiefliegend, Du könntest Dich mal über eine Familienaufstellung informieren, da bräuchte Dein Mann nicht mal unbedingt mitmachen und es kann sich trotzdem für Euch alle einiges ändern. Liebe Grüße und viel Erfolg
Die letzten 10 Beiträge
- Kreide gegessen
- Kindergartwnprozokoll
- Mein Kind wird geärgert
- Was mache ich denn jetzt? Zu viele Kindergeburtstage…
- Kind in andere Einrichtung anmelden
- Kindergarten ist plötzlich der absolute Horror
- Kind 3,5 Jahre alt geht daheim aufs Töpfchen, hat im Kindergarten aber Angst vor der Toilette
- Kind fühlt sich ausgeschlossen
- Kindergarten Abgabe Regeln
- Antirutsch-Strumpfhosen Größe 110