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Geschrieben von Mijou am 03.01.2018, 11:11 Uhr

Ich würde es nicht machen, weil...

Hallo,

die Erzieherin ist keine Entwicklungspsychologin, die gibt nur ihre ganz persönliche, subjektive und nicht unbedingt qualifizierte Meinung wieder. Ich würde diese Empfehlung mit Vorsicht genießen. Und zwar aus zwei Gründen: Statistiken besagen, dass frühzeitig eingeschulte Kinder im Durchschnitt bis Ende der 4. Klasse schlechtere Noten haben als zeitgerecht eingeschulte. Das muss im Einzelfall nicht so sein, aber die Gefahr ist einfach groß.

Der zweite Grund: Du sprichst im Moment nur von den kognitiven Fähigkeiten Deiner Tochter, aber nicht von den sozialen. Die sehr jungen Kinder in der Klasse hängen ihren älteren Mitschülern oft zwar nicht vom Wissen her, aber bei den sozialen Skills hinterher: Sie sind noch nicht so selbstbewusst, durchsetzungsstark, können sich weniger gut behaupten oder wehren, und haben ihre Gefühle und Impulse weniger unter Kontrolle. Es fällt ihnen schwerer, stundenlang still zu sitzen, nicht vorzeitig aufzugeben bei kniffligen Problemen, sie verlieren schneller den Mut. Auch das ist natürlich nur eine Tendenz und muss nicht so sein.

Mein eigener Sohn ist das jüngste Kind seiner Klasse (kurz nach Stichtag geboren). Und obwohl er ein prima Schüler ist, merkt man deutlich, dass die anderen Kinder (die z. T. fast ein Jahr älter sind), einfach reifer sind als er. Sie sind mental weiter, wirken "älter", ganz einfach weil in diesem Alter ein Jahr sehr viel ausmacht. Für meinen Sohn ist das eine ziemliche Herausforderung, ganz davon abgesehen, dass manche einen Kopf größer sind und er immer der Kleinste ist, was für ein Kind ebenfalls nicht leicht ist. Mein Sohn sagte übrigens über Jahre hinweg noch oft: Im Kindergarten war es so toll, da gab es keine Noten und ich konnte alles spielen, was ich wollte - am liebsten würde ich da wieder hingehen.

Ich persönlich würde daher sagen: Gib Deiner Tochter noch ein Jahr unbeschwerte Kindheit. Schule ist eine große Herausforderung, und zwar weniger in Sachen Wissen, als bei allen anderen Fähigkeiten: Selbstbehauptung, Disziplin, Hausaufgaben machen müssen, auch wenn man keine Lust hat, Stillsitzen, trotz Lärmpegel Leistung erbringen usw. Das kommt früh genug und über viele Jahre hinweg. Ich finde auch, dass ein Dezember-Kind auf keinen Fall ein Kann-Kind im eigentlichen Sinne ist, sondern dass das wirklich noch sehr, sehr jung ist. Es werden - durch den Stichtag bedingt - dann Kinder in der Klasse Deiner Maus sein, die mehr als ein Jahr älter sind als sie. Sie sind reifer, weiter, dominierender, ich-stärker usw. Und das zieht sich durch die gesamte Schulzeit, auch im Teenie-Alter usw.

LG

 
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