Anni395
Hallo ihr Lieben, mein Sohn (2 Jahre 3 Monate) wirft nun seit Monaten immer und immer wieder sein Essen oder Trinken rum. Bei jeder Mahlzeit fliegt erstmal der Teller oder die Gabel, danach wird kurz geweint und gemotzt, in der Regel dann aber doch gegessen. So langsam nervt uns diese Situation sehr und wir möchten nicht immer mit ihm schimpfen müssen. Teller abnehmen, das runter geworfene selbst aufheben, ruhig erklären, vom essen ausschließen usw. haben wir schon versucht - leider kein Erfolg. Im Restaurant brauchen wir erstmal nicht mehr essen gehen, denn wenn die Gabel auf dem Nachbartisch landet ist es echt nicht mehr toll. Wie kann man ihm das abgewöhnen? Wir wären für jeden Tipp dankbar. (Wir essen immer gemeinsam und alle das gleiche.) Wir dachten auch es wäre nur eine Phase... die aber leider nicht endet.
Kenne ich. Nicht das normale mit Essen spielen, sondern absichtlich ständig Gläser ausleeren, Teller schmeißen, Besteck an den Kopf werfen. Je mehr Aufmerksamkeit wr dafür bekommen hat umso schlimmer. Nicht groß aufregen (war im Moment echt schwer), Trinken gab es nur noch aus der Trinkflasche oder in kleinen Schlücken und genau beobachten um es zu unterbinden. Hat aber gedauert und ist erst seit er 2 3/4 ist so gut wie verschwunden. War total nervig.
Das klingt für mich nach normaler Trotzphase. Vielleicht mal das Positive vorweg, das sind wichtige Entwicklungsschritte auf dem Weg zur Autonomie, "selbst klarzukommen". Kindern lernen, dass Ihr Willen sich vom Willen der Bezugsperson unterscheiden. Und sie merken, wie sie durch ihr Handeln Reaktionen von der Bezugsperson erreichen können. Wie federt man das ab? Kindern reichlich das Gefühl geben, dass sie mächtig sind. Viel Bestimmungsmacht geben. Das ist etwas Anderes als Entscheidungsmacht (die MUSS immer bei den Eltern bleiben, dafür können 2jöhrige ihr Tun nicht genug überblicken). Wenig Nein benutzen und alles unwichtige entscheiden lassen. Ob mit oder ohne Mütze, wenn es sich von der Temperatur vertreten lässt. Jacke das Gleiche. Welche Hose, Socken. Im Laden aussuchen lassen beim Gemüse. Wirklich jedes Nein sehr gut überlegen. Wie mehr man die Kinder gängelt, desto mehr trotzen sie. Im schlimmsten Fall mit Ausscheidungen. Dann Situationen vermeiden, wo man Nein sagen muss. Wenn es immer Theater beim Einkaufen gibt, nicht einkaufen, bis mehr Empathie und kognitive Einsicht da ist, den Perspektivwechsel zu schaffen (3-4 Jahre). Zeug wegräumen, wo sie dran wollen, aber nicht sollen. Topfpflanzen, DVDs etc. Zu Not im Keller verstauen und irgendwann wieder hochholen. Beim Essen am Tisch würde ich es ganz bewusst mit Entscheiden versuchen. Willst Du auf diesen Stuhl oder diesen Stuhl? Magst Du eine Gabel oder Löffel? Möchtest Du selbst den Tisch decken? Welchen Teller willst Du? Auswahl des Essens das Gleiche. Wo soll ich die Erbsen hingeben? Die Sauce daneben, darüber, keine Sauce? Davon ab nah am Kind sein und eingreifen. Hinstellen und sofort den Teller wrgnehmen, wenn er ansetzt zu werfen. Wiedergeben, sollte er wieder einen Wurf ansetzen, wegnehmen. Beim 3. Mal würde ich die Mahlzeit beenden. Das ist abstrengend. Am besten isst Du vorher etwas, damit Du Dich besser aufs Kind konzentrieren kannst. Er sammelt ganz viel Machtgefühl, wenn er durchs Tellerwerfen von Euch Reaktionen bekommt. Das musst Du ihm einerseits wegnehmen. Andererseits muss man auch gucken,.warum er das braucht, wqs ihn so unzufrieden macht und sein Selbstbewusstsein klein hält. Väter spielen eine immense Rolle beim Aufbau vom Selbstbewusstsein. Kann Dein Mann ihn mitnehmen zum Einkaufen, Autowaschen? Mit ihm in der Wohnung Zeug reparieren oder Sport machen, je nach Interessen? Je mehr Selbstbewusstsein Euer Sohn tankt, desto weniger muss er sich das über negative Aufmerksamkeit holen.
... einerseits soll die Mama nicht mit ihm einkaufen gehen, der Papa aber auf einmal doch?? Ansonsten finde ich ja manche Tipps von dir OK, aber teilweise etwas schwer realisierbar.... Ich meine wenn man einkaufen muss, dann muss das Kind halt mit, fertig. Wenn es Blödsinn macht, sitzt es halt im Sitz im Einkaufwagen. Trotzanfälle muss man dann halt leider ignorieren/aushalten. Man hat doch im Alltag nicht immer eine andere Lösung... die Kinder müssen schon auch ein bisschen lernen zu "funktionieren", im Sinne dass nicht alles um sie kreist. Zu dem Essenwerfen - Erklären und Beenden hat nicht geklappt? Also nochmal sagen, dass Essen nicht zum Werfen da ist, es schade drum ist und eine Sauerei verursacht. Und wenn das Kind weitermacht, gibt es halt kein Essen. Kann ja keinen so großen Hunger haben, offensichtlich... Oder man könnte sagen, "Ich dachte du könntest schon toll selber essen wie ein Großer, aber das stimmt wohl nicht, wenn du es herumwirfst statt zu essen. Dann muss ich dich wohl füttern wie als du noch ein Baby warst..." Vielleicht isst er dann doch lieber selber...? Das mit dem selber entscheiden lassen finde ich auch gut, da wo es geht. Und generell einbeziehen, mithelfen lassen. Aber schon auch erklären (und einhalten), dass xy Verhalten nicht akzeptiert wird. Ich erinnere mich, das war manchmal anstrengend damals.... Aber im Alter zwischen 2 und 3 verstehen sie auch schon viel, was man ihnen sagt/erklärt. (Halt nicht mitten im Trotzanfall...;-))
Nein, so ist das nicht gemeint. Man vermeidet schwierige Situationen, Einkaufen war ein Beispiel. Die AP schreibt nur von Mahlzeiten am Tisch, ob sie in anderen Bereichen an ihre Grenzen stoßen, weiß ich nicht. Und klar, wenn die Hütte brennt und man unbedingt noch Lebensmittel X braucht, dann muss Kind mit und wirft sich dann im Kassenbereich im Zweifel auf den Boden und schreit alles zusammen. Aber niemand hat davon etwas. Für 2jährige ist es Stress Hoch Zehn, weil die ihren Gefühlen ausgeliefert sind in dem Moment und man kognitiv an die noch nicht rankommt wie an 3 oder 4jährige. Es geht da nicht drum, um die Kinder zu kreisen. Sondern Neins, die man nicht vermeiden kann, besser durchsetzen zu können. Und davon gibt es im Alltag der Kinder reichlich, weil die meisten von uns arbeiten müssen und Kind wie Du schon sagst allerspätestens in der Fremdbetreuung funktionieren muss. Täglich 5 Tage die Woche.
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