Frage:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Liebe Frau Höfel,
leider muss ich für meine Frage etwas ausholen.
Mein errechneter ET ist in der zweiten Dezemberwoche. Es ist das erste Kind, mir liegen daher keine Erfahrungswerte vor und eine gute Hebamme wäre mir schon wichtig. Recht früh habe ich mich auf der Suche nach einer Hebamme gemacht. Aufgrund von zahlreichen Empfehlungen bin ich auf eine Hebamme gestoßen, die glücklicherweise noch einen Platz frei hat und sehr sympathisch am Telefon war. Ihr Name fiel wirklich immer wieder und sie scheint einen sehr guten Ruf zu genießen. Sie kann allerdings lediglich bis zum 22.12. und befindet sich danach im Urlaub. Zunächst war ich total erleichtert. Bis Freunde mich verunsichert haben, was passieren würde wenn ich doch übertrage und dann ohne Hebamme darstehe.
Also habe ich mich weiter umgesehen, es gab keine freie Hebamme mehr in der näheren Umgebung. Aus dem Nachbarstadt fand ich eine einzige Hebamme, die mich betreuen würde, auch über die Weihnachtstage. Allerdings liegen mir bei ihr keine Erfahrungswerte vor und sie war am Telefon schon etwas komplizierter (was gar nicht böse klingen soll).
Beide haben gesagt, dass ich mich im sechsten Monat bei Ihnen melden soll um einen Termin für das erste Kennenlernen zu vereinbaren.
Von einer Bekannten weiß ich, dass sie sich gleich mit mehreren Hebammen getroffen hat, was ich aber nicht richtig finde und ich weiß auch nicht, wie das genau ablief. Ich habe jetzt schon ein schlechtes Gewissen, dass ich ggf. einer anderen Schwangeren einen Platz wegnehme. Nur habe ich auch bedenken, dass die Chemie nicht stimmt und mir ist eine gute Hebamme echt sehr wichtig. Nun zu meiner Frage:
Ist es üblich, bzw. darf man sich mit zwei Hebammen erst einmal Treffen und kann danach einer von beiden absagen (ich würde das auch selber zahlen, falls das über die Krankenkasse nicht abgedeckt ist)? Oder gehört sich das nicht? Vielleicht ist das ja auch total unverschämt von mir? Ich möchte auf keinen Fall jmn. verärgern (zumal beide stundenweise an zwei KH arbeiten, die für die Entbindung in Frage kommen), kenne mich damit aber wirklich nicht aus und weiß nicht, was üblich ist. Oder sollte man bei so einer knappen Kiste, lieber auf die Hebamme ohne Empfehlung ausweichen? Sollte man darüber mit beiden offen sprechen? Oder wäre es auch eine Überlegung die Hebamme anhand der Klinik auszuwählen?
Ich weiß wirklich, dass mir da keiner die Entscheidung abnimmt und ich verstehe mich selbst nicht, warum ich mir deswegen so Gedanken mache, aber ich habe am meisten Respekt vor dem Wochenbett und wünsche mir da einfach ein paar gute Tipps und einen Ansprechpartner, zumal mein Partner direkt wieder arbeiten gehen muss.
P.S.: Natürlich weiß ich selbst, dass ein Geburtsdatum im Dezember echt doof gelegen ist und Hebammen ebenfalls Weihnachten mit Ihrer Familie planen und verbringen möchte, aber eine Schwangerschaft ist bei manchen nun mal nicht so planbar :)
Für Ihre Antwort bedanke ich mich ganz herzlich im Voraus
von
DezKind2017
am 14.07.2017, 10:39
Antwort auf:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Liebe DezKind,
ich reduziere das Luxusproblem mal.
Sie wollen durchgehend betreut werden? Dann kommt nur eine Hebamme infrage.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 15.07.2017
Antwort auf:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Frag doch mal, ob die erste Hebamme eine Vertretung hat oder ob sie in dringenden Notfällen zumindest telefonisch erreichbar ist.
Ansonsten musst du wohl sicherheitshalber die andere nehmen.
Kennenlernen kannst du ja trotzdem beide, da hätte ich kein schlechtes Gewissen, würde da auch kein Geheimnis draus machen.
Persönlich finde ich es wichtig, einen erreichbaren Ansprechpartner zu haben, würde es aber jetzt auch nicht überbewerten, ihr müsst keine besten Freundlinnen werden, auch wenn Sympathie sicherlich von Vorteil ist ;-)
von
MamaDita
am 14.07.2017, 11:05
Antwort auf:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Also wenn die erste Hebamme keine Vertretung hat würde ich die nicht nehmen. Sie soll dich ja im Wochenbett begleiten und dir bei fragen zur Seite stehen. Das geht ja nur bedingt.
Wie ist es denn in dem Krankenhaus in dem du entbindest. In meiner Klinik könnte man sich da eine Hebamme aussuchen die einen dann auch in der Nachsorge betreut hat.
Alles gute
von
Myfairlady11
am 14.07.2017, 12:36
Antwort auf:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Erst einmal möchte ich mich total für eure Antworten bedanken! Das hilft mir wirklich noch einmal für die Entscheidungsfindung weiter.
Die erste Hebamme hat von Anfang an mit offenen Karten gespielt und gesagt, dass sie keine Vertretung hat. Bei uns in der Stadt ist ein großes Hebammenproblem, dass sich dieses Jahr noch verschärft hat. Es gibt keine Beleghebammen, nur Angestellte, die noch neben der Arbeit als Hebamme arbeiten. Wenn man eine der angestellten Hebammen aus dem KH für die Vor/oder Nachsorge hat, kann man Glück haben, wenn sie zufällig Schicht hat. Ich bin mir leider noch total unsicher, welches Krankenhaus ich nehmen soll. Beide Hebammen arbeiten in jeweils einen der Krankenhäuser als Angestellte mit geringer Stundenzahl. Deswegen hatte ich schon überlegt, die Wahl auch davon abhängig zu machen.
von
DezKind2017
am 14.07.2017, 13:00
Antwort auf:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Ich hatte mir das damals auch anders vorgestellt, aber leider ist es in den meisten Fällen so, das man nicht weiß wer einen die Geburt hindurch begleitet, es gibt nunmal aus Versicherungsgründen kaum noch Beleghebammen.
Während der Geburt meiner Tochter hab ich insgesamt 3 Hebammen + Schülerinnen hintereinander gehabt (schichtwechsel, Mittagspause...) und es hat mir ehrlich gesagt garnix ausgemacht, weil ich mehr mit mir und der Geburt beschäftigt war ;-)
Nachsorgehebamme kannst du vorher kennenlernen und Hauptsache du hast eine, was nützt dir eine die dann Urlaub hat?
von
MamaDita
am 14.07.2017, 17:32
Antwort auf:
Wie wähle ich die richtige Hebamme aus?
Die erste scheidet doch eigentlich schon aus. selbst wenn dein Kind pünktlich zum ET kommt kann sie die komplette Nachsorge nicht machen. Sie ist ja spätestens 1 Woche später schon im Urlaub bzw nicht mehr erreichbar. Eigentlich hätte sie also schon so oder so ablehnen müssen es überhaupt zu machen. meiner Meinung nach.
Davon ab wegen Ruf, auch wenn andere die total toll finden, muss es nicht so sein das du auch mit ihr bestens zurecht kommst. Wobei ich finde das muss man auch nur begrenzt. Meine Hebamme zB schwärmte vorher voll von stillen und wie toll sie das findet und das sie nicht verstehen kann warum KH 1 hier derartig stillunfreundlich ist usw und das dort viele recht schnell abstillen. Im nachhinein muss ich sagen, ich bin mir nicht mal sicher ob das auch nicht teils an dieser Hebamme lag - extrem stillfreundlich war die nämlich auch nicht. So sollte ich vorher meine Brust "abhärten" mittels harter Bürste, Zitronensäure und Mann dran herum nuckeln lassen. Nach der Geburt war sie schnell der Meinung Stillzeiten müssten sein udn ja nicht nach bedarf stillen. Ergebnis war, hätte ich sie nur als Begleitung gehabt, ich hätte recht schnell abgestillt. Dank Stilltreff hier vor Ort habe ich aber gesehen, es geht auch anders und ihre Tipps entsprechend "überhört" diesbezüglich.
Wozu ich dir raten würde, schau dich in Ruhe um. Fahre aber zweigleisig. Hier zB gibt es "Elternschulen" in den örtlichen Krankenhäusern. Einmal die Woche kann man da abends sich mit anderen treffen und hat dann dort Vorträge zum Thema Erziehung, Trageberatung, Stillen, Beikost, Kinderkrankheiten, erste Hilfe, Erstlingspflege, Impfungen und vielen mehr. das hilft ungemein, auch wegen so mancher Frage und Unsicherheit.
Und die Hebamme kann sich dann nach der Geburt auf Dinge wie Nabelpflege, Rückbildung, Wiegen usw bei euch konzentrieren. Und wenn es nicht so 100% paßt, dann ist es dann auch kein Beinbruch.
Mitglied inaktiv - 14.07.2017, 17:51