Hallo!
Ich bin mir sehr unsicher, ab wann ich bei meinem Sohn, der 14 Wochen zu früh geboren wurde und jetzt 24 Wochen alt ist, mit Beikost anfangen soll/kann. Bisher bekommt er ausschließlich Muttermilch mit der Flasche (da er nicht an die Brust geht, pumpe ich ab). Nimmt auch bisher ganz gut zu (140 g bis 170 g die Woche, wiegt jetzt 5 kg bei 870 g Geburtsgewicht). Mein Kinderarzt meint, dass Anfang/Mitte Dezember ganz gut wäre, also 4 bis 4einhalb Monate nach ET und 7 bis 7einhalb Monate tatsächliches Alter, ich habe allerdings auch schon andere Meinungen von nach 1 Jahr oder frühestens 6 Monate nach ET gehört. Ist Mitte Dezember zu früh? Was meinen Sie dazu?
Können Sie mir ein Buch oder ähnliches über selbstgemachte Babybreis empfehlen? Wenn ich irgendwann mit dem Pumpen aufhören werde (dass schon sehr belastend ist), welche Fertigmilch würden Sie mir empfehlen? Premilch oder eine Folgemilch? Bis Ende Dezember/Anfang Januar wird meine Milch zusammen mit der tiefgefrorenen Milch vorraussichtlich reichen, auch wenn ich vorhabe, ab November nur noch alle 4 Stunden und nachts nicht mehr abzupumpen.
Danke für Ihren Rat
Katja
Mitglied inaktiv - 14.10.2008, 10:49
Antwort auf:
Wann Beikost bei Frühchen?
Liebe Schnecke,
für die Einführung von Beikost bei Frühchen gilt: die Wochen vor dem Geburtstermin werden nicht mitgerechnet! Ab ET wird dann wie bei einem Reifgeborenen gerechnet!
Wenn ich also richtig rechne, ist Ihr Sohn Anfang August geboren. Demnach wäre rein rechnerisch Mitte Dezember der FRÜHESTE Termin der Beikosteinführung. Ob es auch der GÜNSTIGSTE ist, das ist eine andere Geschichte.
Nur rechnen allein, ist immer unglücklich. Ihr Kind kennt diese Rechnung nämlich nicht!
Bevor Sie also mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit!
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall (nach ET!), manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Muttermilch/Pre-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.10.2008
Antwort auf:
Wann Beikost bei Frühchen?
ich habe auch ein frühchen und 7monate voll abgepumpt kann dir also nachempfinden wie es dir geht.
ich habe bei dem ganzen beikostthema auf mein bauch gehört und mein kind angesehen. pascal war korrigiert 6monate alt als ich mit beikost anfing und ich hatte nie probleme.
wenn dein kind gut zunimmt, satt wird, gut schläft und nicht auf einmal eine riesige menge milch braucht dann warte noch bis nächstes jahr damit. die müssen noch ihr ganzes leben feste nahrung zu sich nehmen...
pascal hatte mit einmal aller 4std bis zu 450ml muttermilch getrunken. das war für mich das zeichen langsam mit beikost anzufangen.
lg und alles gute für euch
jule mit pascal (6wochen zu früh)
Mitglied inaktiv - 14.10.2008, 13:53