Hallo Frau Höfel,
ich bin zur Zeit in der 31 Ssw. Seit ca 3 oder 4 Wochen plagt mich ein starker Juckreiz am ganzen Körper. Erst hab ich mich mit allmöglichen Dingen eingecremt. Von normaler Bodylotion, After Sun Creme, Babyöl, normale Handcreme und und und. Nix davon hat geholfen. An zu trockener Haut kann es schonmal nicht liegen. Dann war ich bei meinem Frauenarzt und hab ihm mein Problem geschildert. Der hat meine Leberwerte untersucht. Ist aber noch alles grad so im grünen Bereich. Gegen das jucken hat er mir Tavegil verschrieben, 3 mal täglich eine. Die zeigen aber keine Wirkung.
So langsam gehe ich hier die Wände hoch. Kann nachts kaum mehr schlafen. Es piekt es sticht es juckt am ganzen Körper, beinahe ununterbrochen. Mittlerweile ist meine Haut auch schon ganz dünn geworden.
Ich weiß nicht mehr weiter und könnte nur noch so heulen.
Haben Sie vieleicht ne Idee was das seien könnte und ich dagegen machen könnte?
Vielen Dank für den Service und verzweifelte Grüße,
Alexa
Mitglied inaktiv - 04.08.2003, 17:43
Antwort auf:
starker Juckreiz in der Schwangerschaft
Liebe Alexa,
die Cholestase ist meist
Folge eines mechan. Abflußhindernisses in den großen ableitenden Gallenwegen (Ductus hepaticus communis od. Ductus choledochus), am häufigsten ausgelöst durch Gallensteine.
Bäder bei generalisiertem Juckreiz:
Vorwiegend sehr trockene Haut läßt sich durch Ölbäder sehr günstig beeinflussen, die unter Umständen 2 x tgl. lauwarm ca. 15 Minuten durchgeführt werden müssen. Bewährt hat sich auch das sogenannte "Kleopatrabad" (¼ l Milch und 2 Eßlöffel Vital-Öl in das Badewasser geben und umrühren), das von vielen Patienten als sehr angenehm empfunden wird.
VORSICHT: RUTSCHGEFAHR in der Wanne!!!!!
Äußerlich:
Nach jedem Baden muß ein gründliches Einfetten der Haut erfolgen. Ein sehr einfaches Mittel ist Niveamilk mit Zusatz von einigen Tropfen Nivea Kinderöl.
Bei Vorhandensein von trockenen Ekzemen ist die Anwendung von Stibium Phcp Salbe angezeigt.
Bei uns in der Hautklinik mischen wir diesen Frauen eine Cortisonsalbe. Das macht den Juckreiz erträglich. Bitte an den Hautarzt wenden!
Der Juckreiz kann ein Vorläufer der PUPP sein (muß aber nicht!!!!!!)
PUPP-Syndrom, Schwangerschaftsexanthem
PUPP ist ein Exanthem der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Das PUPP-Syndrom ist eine stark juckende Hautkrankheit, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auftreten kann. PUPP ist eine Abkürzung und steht für pruriginöse und urtikarielle Papeln und Plaques. Im englischen Sprachgebrauch heißt die Krankheit pruritic urticarial papules and plaques of pregnancy. Deshalb findet sich auch gelegentlich die Abkürzung PUPPP. Pruriginöse ist der Fachbegriff für Jucken.
Hauptsymptom sind stark juckende Plaques. Die Hautausschläge beginnen meistens vereinzelt im Bereich des Bauches oder Unterleibes. Es bilden sich Papeln, Quaddeln und plattenartige Hautveränderungen (Plaques). Später weiten sich diese einzelnen Veränderungen zu regelrechten Exanthemen aus. Diese können den Rumpf und auch die rumpfnahen Bereiche von Armen und Beinen überziehen. Die Plaques jucken einige Tage sehr stark, bevor sie sich wieder zurückbilden. Gleichzeitig werden ständig neue Plaques gebildet.
Die Schwangerschaft wird nicht behindert. In vielen Fällen leiden die betroffenen Frauen vor Ausbruch des PUPP Syndroms unter nicht näher qualifizierbarem Juckreiz. Die Schwere des PUPP Syndroms ist individuell sehr unterschiedlich. Immer beginnen die Beschwerden in der zweiten Schwangerschaftshälfte und klingen nach der Geburt wieder ab. Die Schwangerschaft selbst und das Kind werden nicht beeinträchtigt. Auch andere Symptome, als die schon beschriebenen, kommen nicht vor.
Die Ursachen sind bisher unbekannt. Warum Frauen erkranken und was die Ursache ist, ist bisher nicht bekannt. PUPP kann die gesamte zweite Hälte der Schwangerschaft anhalten. Das Wiederauftreten bei einer erneuten Schwangerschaft ist nicht zwangsläufig, aber doch wahrscheinlich.
Schüttelmixturen und schwache Steroide auf Cremebasis. Behandelt wird das PUPP Syndrom mit lokal unzuwendenden Schüttelmixturen. Auf der Basis einer Creme, können außerdem schwach wirksame Steroide verordnet werden. Die systemische Gabe von Steroiden ist zu vermeiden. Sie sollte nur in Ausnahmefällen, bei sehr hartnäckigen und schweren Krankheitsverläufen eingesetzt werden. Auch Salben sollten nicht angewandt werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 05.08.2003
Antwort auf:
starker Juckreiz in der Schwangerschaft
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Mitglied inaktiv - 05.08.2003, 18:03
Antwort auf:
starker Juckreiz in der Schwangerschaft
Hallo Alexa,
es ist schon Ende August und ich hoffe natürlich für dich, dass du den Juckreiz schon irgendwie losgeworden bist. Falls nicht, habe ich eventuell einen Tipp für dich. Bei mir wurde in der 29. Woche das PUPP-Syndrom von meinem Hautarzt diagnostiziert. Die zwei Wochen davor lag ich bereits wegen vorzeitiger Wehen im KRH, da hat man versucht, denn Juckreiz mit Tavegil einzudämmen. Hat leider gar nichts gebracht. Hautarzt verschrieb "babyverträgliches" Kortison - keine Besserung. In der 33. Woche schon wieder KRH. Diesmal wurde Bienengift (homöophatisch) versucht. Die Erstverschlimmerung war so schlimm,
dass ich die Wände hochgegangen bin. Hatte den Ausschlag mittlerweile am ganzen Körper. Kaum aus dem Krankenhaus raus habe ich das Bienengift wieder abgesetzt, weil es immer schlimmer wurde. Dann riet mir irgendjemand, es mit Löwenzahnpresssaft zu versuchen. Soll die Leber entgiften. Meine FÄ hatte nichts dagegen, daß ich es probiere. Den Presssaft gibt es zum Beispiel von Schoeneberger im Reformhaus. Ich habe drei bis vier mal täglich einen Esslöffel voll genommen. Innerhalb von etwa drei Tagen war der Juckreiz so erträglich, daß ich nachts wieder zwei bis drei Stunden schlafen konnte. Nach einer Woche war er fast ganz verschwunden. Mittlerweile brauche ich den Saft fast gar nicht mehr (meine FÄ meint, dass es aber auch daran liegt, daß das Baby mittlerweile so tief liegt, dass die Leber wieder normal arbeiten kann). Vielleicht hilft es dir ja. Ansonsten in Suchmaschine PUPPP (mit drei P) eingeben, da gibt es eine Menge Seiten von Betroffenen mit Tipps (leider fast alle nur auf Englisch). Da habe ich das auch des öfteren mit dem Löwenzahnsaft gelesen.
Viel Glück, Esther
Mitglied inaktiv - 29.08.2003, 13:57