Hallo Martina! :)
ich bin erst 16 & schon in der 23. Schwangerschaftswoche. Leider werden meine Schwangerschaftsstreifen an meinem Babybauch immer länger und verschlimmern sich.. obwohl' ich öle & creme, was das Zeug' hält, weil meine Frauenärztin meint, dass das ganz wichtig ist, um die Haut elastischer zu machen & dass das dem Baby wie eine Massage scheint.. das heißt, intensiver als Bauch streicheln. Was könnte ich noch tun ? & was kann ich gegen sehr starken, kaum aushaltbaren Rückenschmerzen machen ? Ich kann schon seit fast 2 wochen nicht mehr richtig schlafen.. :o
& kannst du mir vielleicht ein bisschen die angst vor der Geburt nehmen & mir was über die PDA & allgemein über die Geburt erzählen ? Es würde mich sehr freuen, wenn du dir die Zeit für mich nehmen würdest.. :)
Mitglied inaktiv - 15.04.2011, 14:30
Antwort auf:
Schwangerschaftsstreifen, Rückenschmerzen & Geburt
Liebe Janine,
Ihre Gyn hat Recht und Unrecht: sich mit dem Kind befassen (also anfassen und KOntakt aufnehmen) ist sehr wichtig. Hilft allerdings nicht gegen Schwangerschaftsstreifen, denn diese Streifen sind Sollbruchstellen im Unterhautfettgewebe. Sie entstehen, wenn der Bauch wächst. Niemand kann verhindern, dass Sie entstehen - niemand kann sie verschwinden lassen. Sie verblassen nach der Schwangerschaft innerhalb des 1. Jahres.
Zu den Rückenschmerzen: haben Sie eine Hebamme? Diese kann Ihnen entlastende Übungen zeigen. Z.B. die Knie-Ellbogenlage.
Angst hat man meist vor Dingen, die man nicht kennt und deshalb nicht einschätzen kann. Auch hier nochmal die Frage nach der Hebamme. Sie hat Zeit Ihnen alles zu zeigen (z.B. im Geburtsatlas) und mit Ihnen z.B. die Atmung zu üben. Denn: das beste Schmerzmittel sind Sie selbst, indem Sie sich auf Geburt und Schmerz (der aber auszuhalten ist) einlassen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sich ganz junge FRauen sehr gut unter der Geburt leiten lassen und dass sie gut gebären.
Und für alle Fälle haben wir ja noch die PDA. Das Anlegen geht folgendermaßen: Sie setzen sich krumm hin, der Doc legt eine Nadel zwischen Ihren Wirbeln hindurch in den rückenmarksnahen Bereich (nicht ins Rückenmark, sondern nur in die Nähe, nämlich dort wo die Nerven aus dem Rückenmark austreten). Diese Nadel ist hohl. Dann wird durch die Nadel ein sehr dünner Schlauch geschoben. Wenn der an der richtigen Selle ist, dann kommt die Nadel wieder raus! Nur der sehr dünne Schlauch bleibt und mit dem sind Sie dann voll bewegungsfähig. Über diesen Schlauch geben wir das Schmerzmittel.
Die PDA ist also eine rückenmarksnahe Betäubung, d.h. man schiebt einen kleinen Katheter in den sogenannten Periduralraum in der Nähe des Rückenmarks (nicht hinein!) und betäubt die dort austretenden Nervenenden! Das Kind bekommt davon nichts mit.
Die Spinalanästhesie ist dem Notfall vorbehalten. Dann legt man die Nadel direkt in den Rückenmarkskanal (allerdings so weit unten Richtung Kreuzbein, dass man das Rückenmark nicht trifft). Das hat den Vorteil, dass man sofort operieren kann. Bei einer Infektion wäre man aber in einem sehr sensiblen Bereich.
Da in unserer Klinik sehr viel/ fast nur in PDA operiert wird, kann ich Ihnen versichern, dass auch sehr schmerzempfindliche Pat. die PDA super überstanden haben.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 15.04.2011