Guten Tag Frau Höfel,
bei der Geburt meines Sohnes wurde das McRoberts-Manöver durchgeführt. Damals kannte ich die Bezeichnung noch nicht, mich verwirrte das Vorgehen lediglich, da aber nach der Geburt so viel anderes wichtig war, habe ich damals bei Hebamme und Ärztin nicht weiter nachgefragt, was der Grund war. Erst viel später las ich zufällig etwas über Schulterdystokien und in diesem Zusammenhang auch über das McRoberts-Manöver und erkannte darin die Prozedur, die ich erlebt hatte. Bei der U3 stellte der Kinderarzt zudem fest, dass mein Sohn einen Schlüsselbeinbruch hatte, was ja ebenfalls auf Probleme mit der Schulter bei der Geburt hindeuten kann. Zudem war er über 4200g schwer und ich bin übergewichtig (BMI 30).
Nun habe ich bei der Beschäftigung mit diesem Thema gelesen, dass eine Schulterdystokie auf jeden Fall hätte dokumentiert werden müssen, da auch das Risiko bei Folgegeburten steigt. Im Arztbrief war aber nur von protrahierter Austreibungsphase die Rede (sie dauerte fast drei Stunden).
Nun stellt sich für mich die Frage, ob es auch andere Gründe für die Anwendung des McRobertsManövers geben kann, zumal man mich nicht über irgendwelche Komplikationen informiert hat. Ich bin erneut schwanger und habe große Angst vor einem Kaiserschnitt, würde aber mein Kind natürlich auch ungerne einem großes Risiko aussetzen. Habe ich jetzt überhaupt noch die Möglichkeit herauszufinden, was bei der letzten Geburt genau passiert ist?
Mit freundlichen Grüßen
yanada
von
yanada
am 19.11.2012, 11:30
Antwort auf:
McRoberts-Manöver ohne Schulterdystokie?
Liebe yanada,
McRoberts und Schulterdystokie gehören nicht zwingend zusammen.
Manchmal macht man dieses Manöver auch rein prophylaktisch, wenn der Kopf sehr aufgesetzt scheint (Übergewicht spielt dem in die Hände).
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 19.11.2012
Antwort auf:
McRoberts-Manöver ohne Schulterdystokie?
Hallo,
du schreibst
"dass eine Schulterdystokie auf jeden Fall hätte dokumentiert werden müssen,.." und "Habe ich jetzt überhaupt noch die Möglichkeit herauszufinden, was bei der letzten Geburt genau passiert ist?"
Also bei meiner letzten Entbindung kam es auch zur Schulterdystokie die mit zweimaligem McRoberts-Manöver gelöst wurde. Die Komplikation wurde weder im Mutterpass und U-Heft noch im Kurzbericht zur Geburt an die Gyn dokumentiert!!! Erst als zwei Tage nach der Geburt noch in der Klinik eine von zwei Problemen durch die SD "entdeckt" wurde, ging die Maschinerie los. Da erst wurde ich über alles aufgeklärt. Traurig aber wahr!
Ich habe nach ein paar Wochen um die Kopie meine Akte und dem vollständigen Geburtsbericht gebeten. Nach langem hin und herh habe ich dann - bis auf das Geburtst-CTG :-( - die Dokumente erhalten. Dort gab es dann sämtliche unterschiedliche Protokolle (Operations-, Geburtsprotokoll, vom Pädiater, Kosil. SPZ usw.) , in denen die SD und alles dokumentiert wurde.
Ich kannd dir nur empfehlen, die Geburtsklinik aufzufordern, dir den vollständigen Geburtsbericht zur Einsicht oder zur Kopie zur Verfügung zu stellen. Die Kosten der Kopie müsstest du ggf. selber tragen, aber das wird es dir sicher wert sein.
ALLES GUTE
karya
von
karya
am 19.11.2012, 15:20
Antwort auf:
McRoberts-Manöver ohne Schulterdystokie?
Ich meinte ein von zwei Problemen bei meinem Sohn...
Dabei bestand wohl bereits bei der U1 ein Verdacht, welcher ebenfalls nicht dokumentiert wurde!
von
karya
am 19.11.2012, 15:32
Antwort auf:
McRoberts-Manöver ohne Schulterdystokie?
Das wird mit Sicherheit im Geburtsprotokoll dokumentiert sein! Ein Arztbrief ist ja nur ne kurze Info für den Gyn und unter protrahierter Austreibungsphase, einem kindlichem Gewicht von über 4 Kg und Schlüsselbeinbruch wird dieser sich seinen Teil denken können.
Fordere dir einfach die Akte samt Partogramm und Geburtsprotokoll an. Dies kannst du dann auch zur Geburtsplanung in die Klinik mitnehmen um über den Geburtsmodus zu sprechen.
von
Anwulikah
am 19.11.2012, 18:48