Liebe Martina,
ich habe vor 4 Monaten meine wunderschoene Tochter entbunden. Ich stille voll. Seit etwa 3 Wochen habe ich Probleme mit der Dammnaht. Meine Vagina fuehlt sich trocken und sehr gespannt an und Sex schmerzt/ist unmoeglich. Meine Aerztin hier (ich lebe in Australien) hat "atrophic vaginitis" diagnostiziert und mir Hormontabletten zum einfuehren verschrieben. Das Produkt heisst Vagifem und enthaelt oestradiol. Ich soll fuer die kommenden 2 Wochen jede Woche 2x eine Tablette einfuehren (also 4 Tabletten insgesamt) und dann wieder nachschauen lassen.
Nun meine Frage: Meine Aerztin meint eine so geringe Dosierung macht beim Stillen (Milchmenge) keine Probleme und gehe auch kaum auf das Baby ueber, weil ich sie nicht oral nehme. Was meinen Sie? Gibt es ausser einer verringerten Milchmenge ernste Risiken? Ich bin mir ploetzlich unsicher - mir geht es nicht gut und ich wuerde mein Problem gerne los werden, aber natuerlich will ich zuallererst das Beste fuer mein Kind.
Gibt es ausserdem alternative / unterstuetzende Behandlungsmoeglichkeiten?
Vielen Dank fuer ihre (immer wieder schnelle und kompetente) Hilfe!
Herzliche Gruesse aus der Ferne,
Lena
Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 05:29
Antwort auf:
Ist atrophic vaginitis beim stillen schädlich?
Liebe Lena,
Ihre Gyn hat Recht. Ich habe Ihnen einen Auszug von embryotox.de kopiert:
"Klinik: Durch Estrogene kann es zu einer leichten Verringerung der Milchmenge (besonders bei vorbestehenden Laktationsstörungen) und zur Veränderung der Zusammensetzung der Muttermilch kommen. Beides spielt bei normal ernährten Frauen kaum eine Rolle. Es gibt einen Fallbericht, nach dem ein männlicher Säugling eine Gynäkomastie unter mütterlicher Einnahme oraler Kontrazeptiva entwickelte. Estriol und Estradiol sind hinsichtlich ihrer Verträglichkeit für den gestillten Säugling nicht untersucht.
Empfehlung: Orale Kontrazeptiva der Wahl für die Stillzeit sind reine Gestagen-Präparate (Minipille). Mit ihrer Anwendung kann sechs bis acht Wochen nach Entbindung begonnen werden. Falls diese oder auch Gestagendepot-Präparate nicht vertragen werden, können auch die heute üblichen, niedrig dosierten Kombinationspräparate (Mikropille) angewendet werden. Eine Einschränkung des Stillens ist nicht erforderlich.
Sollte eine lokale Estrogenbehandlung zwingend notwendig sein, kann auch darunter weiter gestillt werden."
Es ist wichtig, dass Sie diese Behandlung machen, damit sich die Atrophie nicht manifestiert. Außerdem hilft eine wasserlösliche Gleitcreme um den Juckreiz zu lindern.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 17.01.2011