Frage: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Hallo, halten Sie es für ein Geschwisterkind für traumatisierend, bei einer Geburt dabei zu sein? Oder ist das etwas Natürliches und für das Kind eine besondere und auch schöne Erfahrung. Wir haben bisher keine guten Betreuungsmöglichkeiten für unseren 3,5-jährigen Sohn. Irgendwie kann ich mir vorstellen, dass er bei der Geburt dabei ist. Mein Mann kann ja immer mal mit ihm rausgehen. Oder bedenke ich da etwas Grundsätzliches nicht?

von Anthea am 30.08.2019, 14:49



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Wo willst du denn das Kind bekommen? Die meisten (wenn nicht gar alle) Krankenhäuser erlauben keine Kinder im Kreißsaal, d.h. dein Mann müsste dann wohl komplett mit dem Sohn vor der Türe bleiben. Im Geburtshaus könnte es ggf. anders aussehen. Ich an deiner Stelle würde lieber nochmal schauen, ob ich nicht doch eine geeignete Betreuungsperson finde - Verwandte, Eltern von (Kita-)Freunden des Sohnes, eine liebe Nachbarin?! Im Zweifel eine Babysitterin suchen... Wie viel Zeit hast du denn noch bis zur Geburt?

von Rotkehlchen am 30.08.2019, 15:08



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Hallo, ich habe im März mein zweites Kind bekommen. Musste nachts liegend ins Krankenhaus transportiert werden. Am Morgen sollten meine Eltern zur Betreuung kommen, da geplanter Kaiserschnitt. Ging dann allerdings schon nachts los. Meine Eltern nicht erreicht, mein Mann etwas überfordert in dem Moment und kam somit mit unserem 3 jährigen Sohn nach in den Kreißsaal. Eine andere Frau hat ihr Kind in der Zeit zur Welt gebracht und vor Schmerzen gestöhnt. Als mein Sohn das hörte, wollte er direkt nach Hause. Ihm war das alles nicht ganz geheuer. Ich denke, wenn dein Kind dich so sieht wird er es auch nicht verstehen (warum du Schmerzen hast, es dir vielleicht nicht gut geht usw.). Liebe Grüße und alles Gute!

von Mauci am 30.08.2019, 16:19



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Liebe Anthea! Es wird schwierig sein eine Klinik zu finden,die den Zutritt von Kleinkindern erlaubt. Diese Bestimmung dient dem Schutz vor Krankheiten und der Privatsphäre aller anderen Frauen im Kreißsaal. Eine Alternative bietet das Geburtshaus oder die Hausgeburt. Es ist wichtig,das Vorhaben gut vorzubereiten. Dem Kind erklären, das Mama vielleicht schreit und weint, und auch Blut zu sehen sein wird. Jedes Kind reagiert anders.Das eine ist interessiert, das andere eventuell erschreckt.Das lässt sich schwer voraussagen.Im Fall der Fälle, kann der Papa mit ihrem Sohn immer noch raus gehen. Ich habe bisher 2 Hausgeburten mit Kleinkinder erlebt,die etwa im Alter ihres Sohnes waren. Wiedererwartend meiner Vorstellung waren diese Kinder hochinteressiert,sind allerdings bei der Übergangsphase mit dem Vater raus gegangen. Besprechen sie das ganze im Familienrat und mit den Hebammen. Freundliche Grüße, Hebamme Mareike Klassen

von MKlassen am 30.08.2019, 16:39



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Vielen Dank für die Antworten und die Erfahrungen! Das hilft mir weiter. Vermutlich wird es daran scheitern, dass keine Klinik Kinder im Kreißsaal möchte. Da werde ich mich jetzt mal informieren. Ja, man kann wohl schlecht einschätzen, wie das Kind am Ende reagiert. Wir werden unseren Sohn mal mit Büchern an das Thema Geburt heranführen. Der Entbindungstermin ist erst Anfang November, es bleibt also noch Zeit für Organisationen und Entscheidungen.

von Anthea am 30.08.2019, 17:15



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Hallo, ich würde den Kleinen nicht mitnehmen. Ja, es ist ein natürlicher Prozess, aber so ein kleiner Mensch wird Angst bekommen und muss das Erlebte verarbeiten. Ich würde das nicht zulassen, zumal Du nicht wirklich für ihn da sein kannst während der Geburt. Du weißt auch nicht, was passiert, wie es Dir geht und und und... Also erspare dem Jungen das. Es findet sich ganz sicher eine gute Betreuung für die Zeit, danach kann er ja gleich wieder zu Dir.

von Krümel_3und4 am 31.08.2019, 01:28



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Es kann sein das er interessiert ist und das gut 'wecksteckt' Es kann aber auch sein dass er danach traumatisiert ist (ich hätte als Kind sicher jahrelang Alpträume gehabt deswegen) Oder das Baby als 'Übeltäter' sieht, das der Mama weh getan hat. Oder dass die Geburt eben nicht komplikationslos verläuft. Außerdem wäre ich nicht in der Lage mich so auf die Geburt einzulassen wie es notwendig ist wenn ich mir unterdessen Sorgen um meinen Sohn machen müsste. Hätte ich für meinen Sohn keine Betreuung gehabt, hätte ich lieber allein entbunden. Bei uns ging die 2. Geburt nachts los. Meine Mutter kam zu uns, unser 1. Sohn schlief bis morgens und war der 2. schon lang auf der Welt. Wenn die Eltern nicht in der Nähe sind dann würde vielleicht eine Freundin die Betreuung übernehmen? Und untertags geht er ja in den KiGa?

von Becca09 am 31.08.2019, 09:25



Antwort auf: Geschwisterkind zur Geburt mitnehmen

Hallo, meine Tochter damals 5 Jahre, war bei der Geburt ihres Bruders im Krankenhaus, also Kreißsaal dabei! Wir haben sie einfach mitgenommen, weil sie schon Wochen vor der Geburt den Wunsch danach geäußert hat. Wir haben damals mit ihr gesprochen, wie so etwas ablaufen kann/wird. Auch dass mir das weh tun wird, auch Tränen fließen und man wahrscheinlich Blut sehen wird..ich muss aber dazu sagen, dass meine Tochter sehr weit für ihr Alter war. Es war eine klare Entscheidung ihrerseits. Ich hätte sie nämlich nie gefragt, ob sie mit will! Aber für uns alle war das eine schöne Erfahrung. Sie war so stolz als ihr Bruder da war und hatte gleich eine ganz besondere Bindung zu ihm. Grundlegend denke ich, dass Kinder auch bei Geburten dabei sein können, aber nur wenn sie es selbst wollen und man sie vorher altersentsprechend aufklärt, nur den Mangel von Betreuungsmöglichkeiten halte ich nicht für das richtige Motiv. Liebe Grüße und alles Gute

von Alice-Wunderland am 31.08.2019, 11:44



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