Frage: frage wegen pda und pressen

hallo frau höfel, es heißt ja immer, dass die pda zu den presswehen hin ausgeschlichen wird oder werden soll, damit die frau ordentlich mitpressen kann. hier im forum hab ich aber gelesen, dass "powerpressen" durchaus kritisch gesehen werden kann; i.s.v. nicht nötig. auch habe ich, als ich mich mal mit dem thema hypnose unter der geburt beschäftigt habe ein paar geburtsfilme gesehen, bei denen die frauen wirklich nicht gepresst haben, sondern ihr körper das kind quasi eigenständig rausgeschoben hat (quasi in zusammenarbeit mit dem kind...). ich finde das eigentlich eine logische sache, denn das zentrale bei der geburt sind ja loslassen, sich öffnen (physisch wie psychisch) und die geburt geschehenlassen. also gebären als selbstbestimmter, aber eben nicht so hochaktiver akt. wie sehen Sie das? und, wenn es möglich ist, und es vielleicht sogar ganz schön ist, ohne das klassisch-bekannte pressen zu gebären, wie ist das dann mit der pda? könnte die dann nicth eigentlich bis zum schluss liegenbleiben? (natürlich rede ich von einer geburt ohne geburtshilfliche notfälle oder dergleichen) die geburt meines sohnes verlief für mich ziemlich traumatisch, sie endete dann auch in einem kaiserschnitt (was aber die beste lösung war). eigentlich hatte ich mir geschworen, ein weiteres kind nur mit wunschkaiserschnitt zur welt zu bringen, aber vielleicht gibt es doch noch andere wege. (abgesehen davon, dass ich die frage auch so spannend finde, denn diese "hypno-birthing"-geburten fand ich sehr schön und natürlich) vielen dank udn schöne grüße, MF

Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 21:06



Antwort auf: frage wegen pda und pressen

Liebe mama.frosch, dem Posting von Kollegin Silke ist nichts hinzuzufügen! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 13.12.2010



Antwort auf: frage wegen pda und pressen

Hallo, bei einer vaginalen Geburt erreicht das Köpfchen beim Tiefertreten einen Punkt in der Vagina, der den sogenannten Pressdrang auslöst. Das heisst, dass eine Frau gar nicht anders kann als mitzudrücken. Mit welcher Intensität sie dies tut, gibt ihr idealerweise (das heisst, wenn sie nicht zum "Powerpressen" angeleitet wird) der Körper vor. Auch Frauen, die zB mit Hypnose, aber auch andere, die selbstbestimmt gebären, drücken mit - es ist ein sehr effektives Pressen, da sie genau wissen, wohin und wie stark. Von außen mag das wie ein "Ausatmen des Kindes" erscheinen, weil es eben nicht das klassische Powerpressen ist. Genau dieser Vorgang wird aber von der PDA, wenn sie am Ende der Geburt noch zu stark wirkt, behindert. Das heisst, die PDA kann im ungünstigsten Fall den Pressdrang mindern oder sogar ganz ausschalten. Die Frau erhält das Signal des Körpers, dass sie mitpressen sollte, sehr abgeschwächt oder gar nicht mehr, so dass eine "instinktive" Geburt nicht mehr möglich ist. Um der Frau das Gefühl zurückzugeben, wohin sie mit welcher Intensität mitdrücken muss, wird die PDA eben am Ende ausgeschlichen. Es gibt natürlich andere Wege als einen Wunschkaiserschnitt. zB eine Geburt mit Hypnose zB eine außerklinische Geburt zB eine Geburt mit PDA Jeder dieser Wege ist ok und gut, wenn es sich für dich gut anfühlt und DEIN Weg ist. Ich denke, es wäre auch wichtig, dass du dich deiner ersten Geburt nochmal intensiv zuwendest mit der Fragestellung: Was hat dich traumatisiert? Wo war der Punkt, an dem du aufgegeben hast? Und was könnte man verändern, damit du nicht wieder an diesen Punkt gelangst oder es schaffst, ihn zu überwinden? Ich wünsche dir alles Gute, Silke

Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 22:25



Antwort auf: frage wegen pda und pressen

Hallo, habe genau zu dem Thema auch ein paar Fragen - ich habe von vielen Fällen gehört, die trotz bis am Ende wirkender PDA dennoch den Druck der Wehen genau gespürt haben. Außerdem sagen auch viele Fachleute heute, dass die PDA heutzutage so modern ist, dass ein "Ausschleichen" zum Ende der Geburt hin heutzutage gar nicht mehr nötig ist, es sei denn die Frau ist so eingeschränkt in ihrer Bewegung, dass sie unkooperativ für die Geburt ist. Von vielen Fällen habe ich auch gehört, dass Frauen die unter PDA entbunden haben, sagten "die Hebamme sagte es sei nun Zeit mitzuschieben und da hing das Köpfchen schon halb raus, dies hab ich dank PDA nichtmal gemerkt". Außerdem denke ich mir, ist die Austreibungsphase nicht das Schlimmste der Geburt, selbst wenn man aktiv dabei werden kann? Gerade da dann das Schmerzpensum anzunehmen, wenn man dank PDA vorher relativ "erleichtert" war stell ich mir noch extremer und schlimmer vor oder heißt "ausschleichen" nur, dass Gefühl kommt etwas zurück, aber Frau empfindet dennoch keinen Schmerz? Lieben Dank für die Mühe der Beantwortung all der Fragen!!!

Mitglied inaktiv - 14.12.2010, 16:07



Antwort auf: frage wegen pda und pressen

Hallo, "Druck spüren" und "Pressdrang haben" sind zwei verschiedene Dinge. Das heisst, man spürt den Druck schon, weiss aber bei voll sitzender PDA nicht, in welcher Intensität man mitdrücken sollte bzw kann die Richtung auch nicht ganz einordnen. Die "vielen Fachleute" möchte ich gerne mal kennenlernen. Das sind dann wahrscheinlich solche, wie der Oberarzt, den ich rief wegen schlechter Herztöne und das erste, was der macht ist: Den PDA-Knopf drücken. Wunderbar. Dann hatte die Frau keinerlei Gefühl mehr und letzten Endes konnte das Kind nur mit Mitdrücken auf den Bauch geboren werden. *Ironie off* Natürlich ist die PDA heutzutage nicht mehr wie vor 30 Jahren. Man ist nicht mehr bewegungsunfähig und noch in der Lage, überhaupt mitzuarbeiten. Aber die "Orientierungslosigkeit" gibt es auch bei der volldosierten "modernen" PDA. Die Aussage, dass das Köpfchen schon halb da war, als die Hebamme zum Mitschieben aufforderte halte ich schlichtweg für Übertreibung. Es kann aber in der Empfindung durchaus so gewesen sein, das kann ich natürlich nicht beurteilen. Was öfter mal vorkommt, ist, dass der Kopf schon "vor der Tür" steht, also quasi in der Scheide sichtbar ist und die Frau das dank PDA nicht mitbekommen hat. Das ist durchaus normal. Welches die "schlimmste Phase der Geburt" ist, empfindet jede Frau anders. Nicht wenige empfinden die Austreibungsperiode zwar als schmerzhaft, aber weniger belastend. Dein Einwand, dass die Rückkehr der Schmerzen schwer zu ertragen ist, wenn man eine PDA hat/te, ist korrekt und ein weiterer Nachteil der PDA. Die Schmerzintensität ist auch bei einer "ausgeschlichenen" PDA geringer als ohne PDA - was aber einer Frau, die ihr erstes Kind bekommt natürlich wenig hilft, da sie ja keinen Vergleich hat. Den Spannungsschmerz am Damm kann aber selbst eine voll wirkende PDA nie ganz nehmen. Fakt ist einfach: Es gibt keine schmerzfreie Geburt. LG, Silke

Mitglied inaktiv - 14.12.2010, 20:41



Antwort auf: frage wegen pda und pressen

Was auch gut ist, denn diese Schmerzen haben ja schon auch noch einen besonderen Sinn.... lg

Mitglied inaktiv - 14.12.2010, 23:49



Antwort auf: frage wegen pda und pressen

Liebe butterblume, auch bei uns gibt es die "moderne PDA", d.h. frau bestimmt selber, wann ein Bolus Schmerzmittel freigesetzt wird. Damit sie nicht zuviel in Ihren Körper jagen kann, ist nach einem Bolus die Spritze erstmal blockiert. Allerdings gilt auch hier: am Ende ist der Druck und damit der Preßdrang da und es wird ein Stück Arbeit das Kind heraus zu schieben. Und das geht nicht ohne Schmerzen. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass Geburt nicht weh tut oder schmerzfrei zu haben ist. Es gibt aber immer zwei Möglichkeiten mit diesem Wissen umzugehen! Die Frau, die alles auf die PDA setzt, wird unter Umständen enttäuscht sein - denn es ist nicht mit totaler Schmerzfreiheit. Die Frau, die sich auf Schmerzen einstellt und sie zuläßt, wird wahrscheinlich gut mit den Wehen zurecht kommen und hinterher sagen, dass es ein hartes Stück Arbeit mit Schmerzen war. Betonung aber auf ARBEIT! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 15.12.2010



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