Frage: Abstillen bei häufigem Trinken

Liebe Experten, ich bin Mama eines 4 Monate alten Jungen (18 Wochen). Eigentlich brauche ich mich nicht beklagen, denn mein Sohn ist ein Sonnenschein, in meinen Augen gut und weit entwickelt, kräftig und gesund. Von Anfang an war er ein recht zufriedenes Baby und ich konnte ihn auch mal für eine Weile ablegen (gewisse Phasen ausgenommen). Mit knapp 10 Wochen schlief er ab 22 Uhr ca. 6-7 Stunden, manchmal auch nur 5, hin und wieder auch mal 8. Er schläft nachts in der Babybay. Schon immer problematisch waren die Abende, da er da müde und quengelig ist, aber einfach nicht gut einschläft. Man braucht ca. 1-2 Stunden um ihn zu beruhigen für 30 Minuten Schlaf. Aber auf dem Arm oder in meiner Nähe will er scheinbar auch nicht sein, denn er ist einfach überall quengelig. Nun waren vor ca. einem Monat zuerst mein Mann und dann ich krank. Mein Mann ist für einige Nächte ins Wohnzimmer ausgezogen und ich hab seit diesem Zeitpunkt im Bett gestillt (davor bin ich immer ins Kinderzimmer gegangen, dort stille ich auf der Couch). Dies habe ich beibehalten (es ist ja viel gemütlicher und draußen momentan so kalt ;-)) Allerdings will mein Sohn seitdem nun plötzlich wieder mindestens 2 Mal, eher 3-4 Mal die Nacht trinken. Kann es mit dem Stillplatz zusammen hängen? Oder wird er einfach nicht mehr satt? Problematisch sind auch immer noch die Abende, weil er auch da gegen 19 Uhr müde ist, aber einfach nicht in den Schlaf findet. Wenn er dann endlich schläft, ist er nach einer halben Stunde wieder wach und geht dann erst mit uns um ca. 22 Uhr wieder ins Bett. Momentan hat er scheinbar auch noch den 19-Wochen-Schub und ist extrem unleidig und schläft tagsüber kaum. Nachts kommt zu den ca. 3 Trinkpausen auch noch etliche Male Weinen und Schreien hinzu. Ein weiteres Problem ist, dass er gerne den Schnuller nimmt. Er braucht scheinbar dringend etwas zum Saugen. Allerdings reißt er sich diesen mit seinen Händen wieder heraus und bekommt ihn nur rückwärts wieder in den Mund, dann weint er auch. Dies ist sowohl beim Tag- als auch Nachtschlaf ein riesiges Problem, weil er nicht in den Schlaf findet. Ich gehe langsam am Zahnfleisch (weil ich selbst immer noch nicht ganz gesund bin) und überlege, ob Abstillen oder eine Flaschenmahlzeit am Abend wenigstens ein bisschen Ruhe bringen würde? Wird mein Sohn vielleicht nicht satt? Oder sollte ich wieder den Platz zum Stillen wechseln? Sollte ich ihm den Schnuller lieber wieder abgewöhnen? Wie schaffe ich es, dass er nachts wieder länger und besser schläft? Ich brauche einfach mal eine grobe Einschätzung, ob das alles in dem ALter normal ist. Vielen Dank!

von nixe_1982 am 10.01.2017, 10:59



Antwort auf: Abstillen bei häufigem Trinken

Liebe nixe, ich kann Sie beruhigen, das ist alles so etwas von normal……! Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Das ist einfacher gesagt als getan – vor allem, wenn man selber noch angeschlagen ist. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 10.01.2017



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