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Wie kommt es eigentlich ...

Thema: Wie kommt es eigentlich ...

... dass hier in den ersten Klassen so viel von Unterforderung (nur Ausmalen, Langeweile, Springen, Zusatzaufgaben) die Rede ist und dann offenbar irgendwann in der 3. Klasse oder spätestens in der 5. Klasse der Schalter scheinbar umgelegt wird. Das ist doch total absurd. Liegt das am System? Oder gibt das Forum ein verzerrtes Bild wieder, weil die Kids eben so unterschiedlich sind? Ich finde das jedenfalls total auffällig. Meiner Tochter fällt ja zur Zeit auch alles noch total leicht, obwohl sie Kann-Kind ist. Frage mich, ob sich das in den nächsten Jahren noch so radikal ändert. Wenn man die Presse verfolgt, ist ja nur noch von überforderten Kindern die Rede. LG, Stefanie

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 07:58



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war die genze Grundschulzeit recht easy (auch beim Großen). Es gab also nicht dieses "Anziehen" in der dritten Klasse. Und auch jetzt in der Sexta ist er noch nicht wirklich überfordert, auch wenn das Arbeitspensum schon ein anderes ist. Aber: die Kinder werden ja auch leistungsfähiger, so dass sie das Mehr an Arbeit besser schaffen können. Trini

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 08:09



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Also bei uns gab es von Anfang an nicht nur ausmalen. Das ging gleich voll los. In der 3.Klasse zog das Tempo nochmal sehr stark an, Wiederholungen wurden stark eingeschränkt. Jetzt in der 4.Klasse kompletter Lehrerwechsel in allen Fächern außer Englisch. Er bekam vorwiegend Lehrer, die aus der Sek II stammen und schon von Natur aus höhere Anforderungen stellen. Da muss in Sachkunde knallhart gelernt werden, in Englisch gibt es Vokabelkontrollen und Grammatikarbeiten. ABER - Kind ist immer noch nicht gefordert und arbeitet minimalistisch, weil eben das Kind nicht etwas Vorsprung hatte, weil es gut gefördert war, sondern einfach schneller denkt und lernt und dadurch der Vorsprung erhalten bleibt. Er beschäftigt sich von sich aus mit Dingen, die erst in einigen Jahren auf dem Lehrplan stehen und wird dann da auch nicht gefordert werden. Man muss immer unterscheiden, vorher ein Vorsprung in der 1.Klasse kommt. Es gibt Kinder, die einfach gut gefördert wurden. Bei ihnen relativiert sich das oft. Bei hochintelligenten Kindern relativiert sich nichts, da bleibt die Unterforderung oft bis zum Ende der Schulzeit.

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 08:42



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Hallo! Bei uns ging es schon in der 1. Klasse mit Tests los, gleich im Oktober nach den ersten Buchstaben. Klar war es da noch locker und nicht so streng bewertet, aber lernen mußten die Kinder trotzdem. Jetzt geht mein Sohn in die 3. Klasse und es wird schon nochmal eins draufgesetzt mit den Lernstoff. Es sind jetzt mehr Fächer, sie müssen Aufsätze schreiben, haben Sachunterrichtstest, Musiktests und Referate. Auch in Mathe wir der Stoff immer mehr, jetzt machten sie z.B. Umfang von Rechteck und Quadrat und die Symetrieachse. Kann mich nicht erinnern, dass wir das in der 3. Klasse hatten. Aber die Kinder sind lernen gewohnt und unsere Lehrerin macht das sehr gut. Und was ist Unterforderung? Es werden immer ein paar Kinder besser lernen und ein paar eben nicht. Die einen gehören noch mehr gefördert und die anderen gehören beschäftigt. Der Spieß kann sich genauso schnell wieder umdrehen und dass die Lehrer dann oft Rücksicht nehmen müssen ist klar. LG Traude

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 09:10



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Hallo Stefanie, nein, ich glaube nicht, dass es so ist. Das Forum gibt nur ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit wieder. Kinder, die in der ersten und zweiten Klasse völlig unterfordert sind, werden nicht auf einmal in der 3. Klasse (bzw. 5.)sehr schlecht. Ich bin wie Graupapagei der Meinung, dass "begabte" Schüler ihren Vorsprung auf die Dauer behalten werden, zumindest bis zur Pubertät. Die Kinder, die in der 3. (5.) Klasse "auf einmal" schlecht werden, haben sich die Lücken schon vorher geholt. Vorher waren sie dann nur nicht ersichtlich. Deutsch und Mathe bauen nun einmal von Klassenstufe zu Klassenstufe aufeinander auf. Ein Kind, das nur unsicher den 100er Bereich beherrscht, wird im Tausenderbereich noch mehr Probleme bekommen. "Zählendes" Rechnen geht dann einfach nicht mehr. Meinem Sohn fliegt alles zu, er darf jetzt in der 2. Klasse den Mathematikstoff der 3. Klasse bearbeiten. In der 1. Klasse hat er den Stoff der 2. bearbeitet. Auch in Deutsch hat er eine sehr gute Rechtschreibung und Ausdrucksfähigkeit. Warum sollte er also in der dritten Klasse schlechter werden? Er geht im übrigen nicht sonderlich gerne zur Schule... Am liebsten mag er die Pausen. Darin unterscheidet er sich überhaupt nicht von den leistungsschwächeren Kindern. Viele Grüße Daja

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 11:26



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Hallo, ich denke auch, dass der Lehrstoff tatsächlich etwas ungünstig verteilt wird. So rechnen die Zwerge bei uns in der 1. Klasse bis Weihnachten mit +/- bis 20. Das zweite Halbjahr wird nix anderes getan als dasselbe wieder und wieder wiederholt. Denke immer jedes einigermaßen intelligente Kind kann es das Ganze dann spätestens Ostern nicht mehr sehen!!! Dafür ist in der 4. Klasse hier die Erweiterung des Zahlenraums von 1000 bis 1000000 in relativ kurzer Zeit dran. Schon recht schwere Textaufgaben, umrechnen von Maßeinheiten, rechnen mit Kommazahlen (was ich schwierig finde, solange die Bruchrechnung fehlt, aber Bruchrechnung war bei uns erst Thema in der 6.) und nicht zu knapp auch Geometrie. Habe deshalb auch schon oft gedacht, ob man das nicht besser verteilen könnte. Meine zweite schreibt ja zumindestens schon diese zweigeteilten Mathearbeiten in der 1. Klasse. Meine Große (4. Klasse) hat dadurch eigentlich erst nach 1 1/2 Jahren (nachdem sie gesprungen war) kapiert, dass Schule kein KiGa ist. LG,

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 11:26



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...ist pillepalle, wenn der Zahlenraum vorher beherrscht wurde. In Mathematik ist das zweite Schuljahr das wichtigste. Dort findet die Zahlenraumerweiterung bis 100 statt und Multiplikation und Division kommen hinzu. Kinder, die den Zahlenraum bis 100 gut beherrschen, können sowieso in jedem anderen Zahlenraum rechnen, das macht einfach keinen Unterschied. Die schriftlichen Rechenverfahren muss man dann nicht einmal mehr "verstehen", das sind Algorithmen, die man "nur" ausführen muss. Dafür braucht man oft nur den Zahlenraum bis 20 oder das kleine Einmaleins. Textaufgaben haben etwas mit Leseverständnis und logischem Denken zu tun. Die Rechnungen sind ja eher nicht das Problem. Viele Grüße Daja

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 11:36



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mich stört ja auch weniger der Stoff der 4. als dieses endlose wiederholen des 20er Raumes im zweiten Halbjahr der ersten. Irgendwann konnten meine Töchter es einfach nicht mehr sehen und andere Kinder hatten am Ende einfach alle Aufgabenkombis bis 20 mit + und + auswendig drauf (gab sogar damals die Lehrerin meiner Großen zu.......)

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 11:44



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Hallo, das ist ja auch Ziel der 1. Klasse: Automatisierung des 20er Raumes, d. h. im Grunde nichts Anderes als die Ergebnisse auswendig zu wissen. Tja, und die fitten Kinder können das halt schon früher, das ist aber immer so und nicht nur in der ersten Klasse. Wer diese Grundaufgaben jedoch nicht sicher beherrscht, hat beim Zehnerübergang im 100er Raum schon riesige Probleme. Und da gibt es echt noch viele Kinder. Na ja, ich für mein Kind finde gepflegte Langeweile gar nicht soooo schlecht in der Schule. Sein Leben wird dadurch einfach nicht von der Schule beherrscht. Außerhalb (und ich fürchte auch innerhalb) der Schule geht er seinen Hobbies und speziellen Interessen nach. Lernen für irgendetwas kennt er gar nicht. Ich habe auch genauso mein Abi gemacht und habe Schule nie als Stress empfunden. Das einzige, was mir Sorgen bereitet, ist, dass er so ungern geht. Das war bei mir nicht so. Viele Grüße Daja

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 11:55



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Guten Abend Daja, das dein Sohn so ungern geht, tut mir leid. Hast du mal gefragt, warum das so ist? LG, Susanne

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 19:17



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also unsere haben in der 1 Klasse JETZT erst die 10 überschritten und rechnen jetzt zwischen 10-20 so unterschiedlich ist es wohl die Lehrerin hat uns aber gute Hoffnung gemacht, dass es in der 2 Klasse nicht VIEL MEHR wird. und weiter will ich erst mal noch nicht in die Zukunft blicken simone

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 20:10



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Hallo, unser Sohn ist in der 4. Klasse, bisher hat er über die Hausaufgaben hinaus (die nicht so viel sind) noch nie was für die Schule getan. Er fand es bisher wenig herausfordernd, außer irgendwelchen Spezialthemen, die manchmal aber auch speziell für ihn waren. Mal sehen wie es ab Sommer auf dem Gymnasium wird. Ich bin da ja damals (Abitur 1981) ohne große Lernerei und mit gutem Ergebnis durchgekommen, das hat sich aber ja wahrscheinlich doch geändert. Vokabellernen wird es zumindest müssen (Englisch und Latein ab 5. Klasse). Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 12:26



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.... denn die Ersten 2 Jahre sind auch dafür da, um alle Kinder soweit wie möglich auf ein Niveau zu bringen. Denn Kindergarten ist in Deutschland keine Pflicht und die Bildung im Kindergarten ist defintiv nicht einheitlich, so daß die Kinder den Schulanfang schon mit stark unterschiedlichen Förderbedürfnissen erleben. In Frankreich und Spanien sind Vorschulen Standard (wenn auch auch nicht Pflicht, zumindest Frankreich). Jedoch sind sie kostenlos und kein Mensch da würde seinem Kind die SChule verwehren. Allerdings glaube ich auch wie meine Vorrednerinnen, daß Kinder mit normalen auch ganz normal durch die ganze Schulzeit gehen. Mir ging es so (in Frankreich), und wenn ich mein Kind beobachte, scheint bei ihm auch vieles einfach zu gehen. Wichtig ist IMHO, daß die Kinder, die ohne Mühe lernen, auch (in den 1. und 2. Klassen) lernen, an einer AUfgabe zu bleiben und nicht zu bocken, wenn diese auf einmal schwieriger wird. Nur so können sie in der ganzen Schullaufbahn dran bleiben. LG Nat

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 22:02