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Übertritt Bayern - Frage dazu

Thema: Übertritt Bayern - Frage dazu

Hallo, mich betrifft das Thema überhaupt nicht, ich bin nur ein wenig neugierig, weil mich eine Geschichte aus dem Bekanntenkreis so erstaunt. Der - vor zwei Jahren aus NRW nach Bayern zugezogene - Junge ist der einzige seiner Klasse, der nach der 4. Klasse auf ein Gymnasium gehen wird. Die Mitschüler werden wohl hauptsächlich auf die Realschule gehen, auch diejenigen, die sehr gute Noten haben und natürlich die Gymnasialempfehlung bekommen haben. An der Erreichbarkeit der Schulformen liegt es wohl nicht, die sind alle nicht im Ort. Ist das in Bayern häufiger so? Möchte man seinem Kind den vermeintlichen Stress am Gymnasium ersparen und es den erhofft leichteren Weg gehen lassen, eben mit der Option, die Oberstufe an einem Aufbaugymasium o.ä. zu absolvieren? Tut man den Kindern denn einen Gefallen damit? Wenn man problemlos fürs Gymnasium geeignet ist, sollte dann nicht auch der Intellekt entsprechend gefordert und gefördert werden? Und vor allem erscheint mir das unfair den Kindern gegenüber, die auf einer Realschule erstmal genau richtig sind. Durch die wahrscheinlich teils leichter und schneller lernenden Mitschüler haben sie ja wieder nicht die Chance, in einem ihnen entsprechenden Umfeld zu lernen und zu den sehr Guten oder Guten zu gehören. Hier in NRW, zumindest in den Klassen meiner Kinder, war es eher andersrum. Die meisten Kinder sollten unbedingt aufs Gymnasium, auch wenn die Empfehlung nicht klar dafür sprach. Erst kürzlich habe ich gelesen, dass in unserer Stadt 2022 der Anteil der Schulabsolventen mit Abitur mit über 50 % am höchsten in NRW war. Da zählt allerdings auch das Fachabitur dazu. Denn nicht jeder, der erstmal unbedingt aufs Gymnasium geht, bleibt dort auch bis zum Abitur. Also, danke für eure Aufklärung! Tai

von Tai am 18.05.2024, 15:55



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Nein sowas hab ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Muss ne spezielle Gegend sein.

von Anita557 am 18.05.2024, 16:04



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Huhu, von so einem Fall habe ich noch nie gehört. Der Regelfall ist genau andersherum -> Kinder mit Realschulempfehlung werden aufs Gymnasium gesteckt, auf Wunsch der Eltern. In der Erprobungsstufe müssen die sich dann beweisen. Manche kriegen die Kurve, andere wiederum nicht.

von CFlora am 18.05.2024, 17:27



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Das kann aber ja nicht in Bayern sein. Denn der Wunsch der Eltern zählt hier nicht für die Schulart und eine Erprobungsstufe gibt es auch nicht.

von Thea1511 am 21.05.2024, 07:23



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Ich kenne das nur vom platten Land, wo das Gymnasium nur mit „Abfahrt Schulbus 6.20 Uhr“ erreichbar ist. Hier in der Stadt geht alles aufs Gymnasium, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Übertritt unserer Nachbargrundschule: 80%.

von magistra am 19.05.2024, 07:45



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Sohn 1 ging mit einem Schnitt von 2.00 auf die Realschule. Er musste sich viel erlernen. Die Lehrerin war auch froh , dass er auf die Realschule geht . Wir wurden auch von anderen Eltern angesprochen , dass wir ihm dadurch sein Leben verbauen. Durch viel Ehrgeiz und Fleiß kam er gut durch die Realschule im wissenschaftlichem Zweig(Mathe und Physik.) Er machte eine Lehre, jetzt gerade den Techniker mit Fachabi und Ausbilderschein. In der Grundschule wurde uns vom Schulministerium aufgezeigt, dass man es auch von der Mittelschule aus bis Abitur schaffen kann. Man muss also nicht immer aufs Gymnasium. In der Realschule wird stur der Unterricht durchgezogen, wer es kapiert hat Glück , wer nicht braucht halt Nachhilfe. Da wird nichts noch für die schwächeren , normalen Schüler wiederholt. So wars bei uns. Viele Kinder die den gleichen Schnitt hatten wie mein Sohn , kamen zurück auf die Realschule , sie mussten in den Werkenzweig, hatten keine Chance auf den wissenschaftlichen oder kaufmännischen Zweig.

von Bosna am 19.05.2024, 12:14



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hier sogar 90%

von Lauri_1.0 am 21.05.2024, 11:04



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…..ohne es natürlich zu wissen, tendiere ich aber zu einer verzerrten Wahrnehmung. In meinem Umfeld ging doch der Großteil der Kinder auf die Schulform entsprechend der Empfehlung. Zumindest hier sind beide (oder die drei) angebotenen Schulformen gut besucht. Ich kann jetzt, in meinem beschränkten Umfeld, nicht beobachten, dass es da Ausschläge in der Gewichtung gäbe. Ich denke, dass es ein Klischee ist, dass man sein Kind „auf biegen und brechen“ durch‘s Gymnasium zerren will. Zumindest hier sprechen die Zahlen andere Bände. Ich denke, dass man in Bayern (auch hier in BaWü) durchaus Perspektiven auf verschiedenen Ebenen nutzt, die eben nicht gleich Gymnasium heißen. Je nachdem wie heterogen die Schulgemeinschaft ist, sieht man vielleicht nicht die dringende, herausstrebende Notwendigkeit sich mit „Gymnasium“ abzugrenzen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob nun, nur weil der Notenschnitt passt, auch nur die dazu passende Schule ein Kind fordert/fördert. In einer tollen Realschule in Bayern kann das genauso gut gelingen wie auf einem doofen Gymnasium. Vielleicht stimmt da das Bild, in einigen Gegenden Deutschlands, noch besser. Nämlich, dass auch die Realschulbildung sehr gut ist und keine Türen danach verschlossen sind. Fakt ist, zumindest in BaWü ist Gymnasium eine Ellenbogenangelegenheit. Hilfe kann man nicht erwarten. Eventuell entscheiden sich dann Kinder als auch Eltern für eine alternative Schulform. In unserer Wohngegend umgibt mich viel Mittelstand. Lese ich da die Ausbildungsanzeigen stelle ich fest, dass man Abitur nicht mehr unbedingt benötigt.

von Caot am 21.05.2024, 07:20



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hier geht es um Bayern!!!!!!

von Lauri_1.0 am 21.05.2024, 11:05



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Das hab ich gelesen!!!!!!!!

von Caot am 21.05.2024, 11:29



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Nein, ich wohne in der Landeshauptstadt und hier gehen auf Real wirklich nur diejenigen, die es nicht aufs Gym schaffen oder ne LRS haben etc. Die meisten Eltern schauen wenn es irgendwie geht das Kind am Gymnasium anzumelden, das Umfeld ist dort oft besser.

von Lauri_1.0 am 21.05.2024, 11:03



Antwort auf Beitrag von Lauri_1.0

Du kannst aber München nicht mit dem ländlichen Raum vergleichen. Da gibt es in einigen Familien noch die Vorstellung, dass Realschule + gute Ausbildung beim lokalen Mittelständler (oder gleich im eigenen Betrieb) eigentlich die perfekte Bildungskarriere darstellen. Das kennt man halt das aus der eigenen Bildungsbiografie oder aus dem der Familie."Seltsames Umfeld" fällt in kleineren Kommunen mit vergleichsweise homogener Bevölkerungsstruktur weniger ins Gewicht. Dazu kommt oft große Ortsbezogenheit, Wegziehen ist selbst für junge Menschen zum Teil undenkbar - und spätestens fürs Studium müsste man ja woanders hin.

von Cpt_Elli am 21.05.2024, 12:09



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Meine Schwester mit Familie lebt in Bayern und bei denen war/ist es meines Wissens nicht so. Ihre Kinder und einige von deren Freunden sind aufs Gymnasium. Wir sprechen da aber auch von einer Universitätsstadt und Dunstkreis. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es im eher ländlichen, "bodenständigen" Umfeld so sein könnte, also dass gesagt wird: ordentlicher Realschulabschluss (vielleicht sogar "nur" Mittelschule) und dann eine Lehre beim/bei der ortsansässigen Klempner, Zimmermann, Einzelhändler, Ärztin, Rechtsanwalt, Raiffeisenbank ist doch eine super Sache und da wird man auch was Ordentliches (stimmt ja auch!!!) ... auch bei den letzteren zwei wird vielerorts nicht auf Abitur bestanden ... Solche Regionen gibt es hier in Ba-Wü auch noch. Jedenfalls denke ich nicht, dass das in Bayern prinzipiell so wie von Dir beschrieben ist.

von Sille74 am 21.05.2024, 14:10



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Danke nochmal für die Erfahrungen, die tatsächlich aus Bayern stammen! Es handelt sich um eine Kleinstadt in Niederbayern mit allerdings fünfzügiger Grundschule, also nicht ganz provinziell. Aber vermutlich ticken manche Eltern in dieser Gegend oder zumindest in dieser Klasse einfach anders. Natürlich ist mir klar, dass das eher die Ausnahme sein muss, sein Kind trotz Empfehlung nicht aufs Gymnasium zu schicken. Über die Jahre habe ich hier im Forum oft genug aus Bayern mitbekommen, wie wichtig es ist, dass das Kind um jeden Preis den erforderlichen Schnitt fürs Gymnasium schafft. Mir fällt übrigens gerade selbst noch eine derartige Geschichte aus einem kleinen Schwarzwalddorf ein. Dort durfte die älteste Tochter trotz Eignung auch nicht aufs Gymnasium. Das Argument der Mutter war, sie könnten ihr bei Bedarf irgendwann wegen der vielen jüngeren Geschwister nicht mehr helfen, und die Tochter könnte bei höherem Lernaufwand am Gymnasium zuhause auch nicht mehr genug helfen. (Ich war damals fassungslos darüber und habe noch versucht, die Mutter umzustimmen). Der eineinhalb Jahre jüngere Bruder durfte dann aufs Gymnasium und studiert jetzt.

von Tai am 22.05.2024, 08:34



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So eine ähnliche Geschichte kenne ich auch: zwei Cousins meines Freundes durften auch nicht auf's Gymnasium, da die Eltern das Zugticket nicht zahlen wollten und der Schulweg 1h lang war. Vielleicht ist das der Grund, warum bei uns hier die Schülerbeförderung bis zur 10. Klasse frei ist, ab drei Kindern sogar bis zur 11.

von blubb12 am 22.05.2024, 14:28



Antwort auf Beitrag von Tai

Hallo, Geschichten aus dem „Bekanntenkreis“ stimmen oft einfach nicht. Du hast da um drei Ecken etwas gehört. Du kennst keine der Familien persönlich und weißt nicht, welche Kinder wirklich eine Gymnasialempfehlung haben und welche nicht. Und ob es stimmt, dass gleich mehrere Kinder trotz entsprechender Empfehlung nicht aufs Gym gehen. Aus einer einzigen Familie, die das vielleicht so handhabt, werden in Erzählungen gern gleich mehrere und irgendwann alle. Denn auch die Eltern, dir dir das erzählt haben, wissen ja in Wirklichkeit gar nicht, welche Empfehlung tatsächlich vorliegt, weil sie sie selbst ganz sicher nicht gesehen haben. Sie haben das wiederum selbst nur erzählt bekommen. Ich finde diese Diskussion hier daher komplett müßig und überflüssig. Du und wir haben keinerlei echte Informationen über diese Familien. LG

von Astrid am 22.05.2024, 09:05



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Nur gut, dass das Forum dich hat, liebe Astrid. Nur du allein kannst alles richtig beurteilen, weißt zu allem das einzige Richtige und tust es gerne langatmig kund. Was wäre denn so ein Forum, wenn man sich nicht einfach auch mal über relativ Belanglos austauscht und nach Sachen fragt, die man nicht persönlich erfahren hat, aber erstaunlich findet? Du musst dich ja an solchen Threads nicht beteiligen, das ist völlig überflüssig. Halte dich künftig einfach raus, wenn du zum Thema nichts beitragen kannst.

von Tai am 22.05.2024, 09:32



Antwort auf Beitrag von Tai

Wir wohnen in Bayern und sind selber auch in Bayern aufgewachsen. Mein Mann in der Kleinstadt, in der wir jetzt wohnen, ich am Großstadtrand. Mein Mann war auf der Realschule, ich auf dem Gymnasium (habe mein Abi aber nie gebraucht für mein angenehmes Leben). Bei meiner Tochter, die sehr kommunikativ und sozial ist, wusste ich ziemlich genau, wie viele und welche Kinder aus ihrer Klasse und aus Parallelklassen auf welche Schulform wechselten. Das waren ca. 40% Gymnasium, 40% Realschule, 20% Mittelschule. Vor acht Jahren. Damals gab es G8 am Gymnasium, was einige Eltern abgehalten hat. Und einige Gym-Kinder haben in den Folgejahren auf die Realschule gewechselt, manche (dank Corona) kurz vor Schluss weiter auf die Mittelschule. Mein Sohn ist jetzt in der 4. Klasse und hat keine Ahnung, wer wohin gehen wird. Außer bei seinen Freunden, und da ist es ausgewogen. Die Gym-Quote soll aber wieder gestiegen sein, seit G9 zurück ist. Meine Kinder woll(t)en beide nicht aufs Gymnasium, trotz guter Noten. Die Realschule ist okay, kein Firlefanz, aber guter sozialer Umgang und Bildung. Am hiesigen Gymnasium sind Schüler mit Schwächen oder Besonderheiten nicht erwünscht. Förderung gibt es nur auf dem Papier. Da würde ich nur einen sehr robusten Selbstläufer hinschicken. Eltern, die bereits Kinder auf dem Gymnasium haben, entscheiden für Folgekinder oft bedürfnisgerechter... Nicht jeder braucht Abitur, und ich habe einige junge Erwachsene im Umfeld, die ohne Gymnasium studieren. Auch einige Lehrer meiner Kinder waren nie auf dem Gymnasium. Meine "Chefin" ist 15 Jahre jünger als ich, war auf der Mittelschule, Wirtschaftsschule, hat eine Ausbildung gemacht, Fachabitur auf der BOS und ist dann über FH-Studium mit sehr guten Leistungen bei uns gelandet. Sie ist wahnsinnig schnell und intelligent, war aber mit 10 Jahren, und auch mit 16 Jahren, noch nicht verkopft genug, um für ein Ziel, das sie noch gar nicht vor Augen hatte, zu büffeln. Aus meiner Erfahrung ist es auch so, dass die Gym-Übertrittsquote in den Großstädten und dem engeren Speckgürtel höher ist als auf dem Land. Nicht weil die Kinder schlauer sind, sondern weil die Eltern mehr dahinter sind und Druck machen. Nachhilfe in der Grundschule ist dort normal. Hier in der Kleinstadt, umgeben von viel Land, kennt man das nur von Kindern mit echten Problemen oder von zugezogenen Akademikern und Asiaten. In meiner Heimat-Großstadt und Umgebung sind Gym-Übertrittsquoten von 70-90% üblich. In der Stadt findet man auch eher das für nicht stromlinienförmige Kinder geeignete Gymnasium. Am Land gibt es eh nicht viele Schulen in annehmbarer Entfernung, und die müssen sich nicht anstrengen sich auf die Bedürfnisse der Kinder einzustellen.

von Häsle am 22.05.2024, 10:19



Antwort auf Beitrag von Häsle

Genau so ist es bei uns hier wird auch eher gesagt lieber Realschule wenn das Kind später möchte kann es immer noch Abitur machen. Mein Sohn wollte unbedingt auf das Gymnasium und ich bin tatsächlich nicht glücklich mir wäre die Realschule lieber, diesen ganzen unnötigen Stress und den schmarrn den sie teilweise lernen.

von Dolly82 am 23.05.2024, 12:42



Antwort auf Beitrag von Tai

ich habe im bekanntenkreis gleich zwei mütter gehabt, die ihre kinder trotz gymschnitt auf die realschule geschickt haben. ist allerdings 9 jahre her. begründung war, dass man den kindern den druck des gyms nicht zumuten wollte. vor 18 jahren war das anders, da gingen alle aufs gym, die konnten.

von Sue_Ellen am 22.05.2024, 10:40



Antwort auf Beitrag von Tai

Also hier leben auf dem Land in Mittelfranken ist es tatsächlich so dass viele Eltern ihre Kinder auf die Realschule tun auch mit dem richtigen Schnitt fürs Gymnasium. Einfach weil es leichter ist, das hiesige Gymnasium hat wirklich immer zu kämpfen wenigstens 3 Klassen zusammen zu bekommen und die Realschule platzt aus allen Nähten Hier werden auch Kinder mit einem 1, Schnitt auf die Realschule getan.

von Dolly82 am 23.05.2024, 12:27