Thema:
Selbstbehauptungskurse?
Hallo
wir haben heute einen Info-Zettel in der Mitteilungsmappe liegen, dass demnächst ein Infoabend stattfindet zum Thema "Selbstbehauptungskurs für Kinder u. Eltern".
Mein Sohn (8) war in den Sommerferien auf so einem Kurs (4x 1 h). Soweit alles o.k. Als aber 3 Monate um waren u. mein Mann fragte ihn was er denn machen würde wenn ihn jemand auf dem Schulheimweg belästigt meinte er er weiß es nicht.... Erst auf nachbohren "schreien - lassen sie mich in Ruhe etc - da hab ich gar nicht mehr dran gedacht"....
Auf der einen Seite denkt man dann es müsste wohl ständig "aufgefrischt" werden..... auf der anderen Seite möchte man sein Kind ja auch nicht zu sehr verunsichern (ich weiß aus Erfahrung - ich habe als Kind/Jugendliche hinter jedem der mich ansprach einen "bösen Mann" gesehen....)
Wie macht ihr das bei eueren Kindern?
viele Grüße
von
RR
am 14.02.2012, 14:58
Hallo,
meine Tochter hat mit 10 Jahren einmal einen Selbstbehauptungskurs für Mädchen gemacht, der sehr gut war (Wen-Do) und den die hiesige Polizei empfiehlt. Er hat ihr Selbstvertrauen sehr gestärkt, ich finde überhaupt nicht, dass sie seitdem mehr Ängste hätte, ganz im Gegenteil. Wir wiederholen den Kurs demnächst in der nächsthöheren Altersgruppe. Ich finde auf jeden Fall, dass man das regelmäßig (so alle ein bis zwei Jahre) tun sollte, um das Erlernte aufzufrischen, das wird auch so angeraten. Wenn so ein Kurs gut ist, fühlt ein Kind sich danach sicherer und darf sich eigentlich nicht mehr fürchten als vorher.
Ich selbst habe als Kind keinen solchen Kurs gemacht, weil es das damals noch nicht gab. Und ich hatte tatsächlich Angst vor jedem Mann, der mir auf leerer Straße entgegenkam - weil meine Eltern mich nur gewarnt hatten, mir aber keine wirksamen Strategien mit auf den Weg gegeben haben, wie dies in einem Kurs geschieht.
LG
von
Astrid
am 14.02.2012, 15:05
Hallo,
ich hab das jetzt grad organisiert für die ganze SChule (1. - 4. Klasse). Wir wollen das vom Elternbeirat an den Wochenenden zu einem guten Preis für alle Kids ermöglichen. Haben einen Profitrainer engagiert und sind schon gespannt, wie viele Kinder sich wirklich anmelden dürfen.
Für uns ist es das 1. Mal, allerdings leben wir hier im "Heile-Welt-Land", plattes Land, kaum Kriminalität ... aber trotzdem, ich finds wichtig.
Lg
Heike
von
HeikeB1969
am 14.02.2012, 15:22
Hallo, sowas find ich gut. Bei uns wird das leider nicht an der Schule angeboten. Meine Tochter geht mittlerweile nun seit ca. 9 Monaten zum Karate, da wird sowas auch beigebracht. Und es hat ihr Selbstbewusstsein doch schon etwas gestärkt.
Bei wem muss man denn sowas anmelden oder wer gibt das denn für die ganze Schule bzw. für eine Klasse?
LG Sylvia
von
SylviaD
am 14.02.2012, 18:09
Hallo
bei uns hat das der Schulsozial-Mitarbeiter ins Leben gerufen (sofern es überhaupt zu einem Kurs kommt, noch reden wir "nur" vom Info-Abend).
viele Grüße
von
RR
am 14.02.2012, 19:11
+
von
HeikeB1969
am 15.02.2012, 08:20
sehr lange zum wing chun. es werden nach jeder stunde die verhaltensregeln besprochen und es kommen immer kinder dran, die es zeigen sollen. ich denke nicht, das man die kinder verunsichert, eher stärkt.
schreien die kinder nicht laut genug, wiederholen sie es immer und immer wieder...
lg
von
biggi71
am 14.02.2012, 18:56
Danke euch beiden für eure Info´s.
Ich hoffe, wir können sowas auf die Beine stellen.
Find ich sehr wichtig für die Kinder.
LG Sylvia
von
SylviaD
am 15.02.2012, 09:53
Meine Kinder haben bereits einen Kurs mitgemacht. Ich fands gut, die Kinder auch. Die hat man meilenweit schreien gehört.
Ich würde jederzeit auch wiederholen lassen. Immerhin lernen sie da ja auch Verteidigungsgriffe, die kann man nicht oft genug wiederholen.
Grüßle
von
Caot
am 15.02.2012, 10:28
Solche Kurse halte ich für reine Geldmacherei.
Was dort erzählt wird, kann man seinem Kind genauso gut selbst erklären!
Mal abgesehen davon, daß alle Theorie im Ernstfall oft ganz schnell vergessen ist und sich Kinder dann ganz anders verhalten, was in der Natur der Sache liegt. Welches Kind baut sich schon -wie gelernt- vor dem "Feind" auf und brüllt "Stop" mit ausgestreckter Hand, wenn es sich bedroht fühlt? Ist doch lächerlich.
Am wirkungsvollsten ist es doch ganz klar, wenn man sein Kind über die Gefahren draußen ehrlich(!) aufklärt und klare Regeln aufstellt.
Wie gesagt, Geld scheffeln mit der Angst der Eltern (falls Du jetzt von "Kids Pro" sprichst, das ist meiner Meinung nach eine ganz clevere Geschäftsidee, die lausig umgesetzt ist. Ich habe mir das angesehen und fand es völlig daneben).
von
stella_die_erste
am 15.02.2012, 17:39
Hallo Stella,
danke für deine Meinung!
Der Kurs in den Ferien war damals kostenlos - von daher dachte ich - warum nicht...... Direkt danach dachte ich auch es wäre alles top - aber - wie geschrieben - nach nur 3 Monaten wäre alles vergessen gewesen wenn es drauf angekommen wäre!
Ich werde mir die Info-Veranstaltung mal anschauen u. danach entscheiden was wir machen .....
viele Grüße
von
RR
am 15.02.2012, 17:50
Hallo,
ich finde es gut, wenn die Schule so was anbietet - und glaube auch nicht, dass es die Kinder verunsichert, vor allem wenn es "routinemäßig" von seiten der Schule organisiert wird. Im Gegenteil: es festigt sich dann vielleicht eher, wenn er es ja oft genug gehört hat. Schlimmstenfalls ist ihm langweilig (das weiß ich doch schon alles) - aber wenn es dafür im Fall der Fälle leichter abrufbar ist ...
Vlg,
Anna
von
AnnaMa
am 17.02.2012, 17:42