Thema:
Seit ihr immer zu 100% von euren Entscheidungen fürs Kind überzeugt?
Ich kenne das auch; zwei meiner Töchter haben die 6. Klasse wiederholt. (Legastheniker)
Die Große ging von 6.1 nach 5.2 runter und die Kleine von 6.2 nach 6.1.
Bei der Kleinen wollte ich es eigentlich auch schon nach 6.1 machen, aber wir haben uns von den Lehrern belabern lassen, weil die meinten, sie schaffe es ohne Wiederholung.
Natürlich gab es Zweifel, denn hätte die Wiederholung nicht funktioniert, hätten sie das Gymnasium verlassen müssen. Und zugleich noch ein Jahr verloren, da sie ja G8 machen.
Die Lehrer waren zwar davon überzeugt, dass sie es schaffen, denn sonst hätten beide Kinder gar nicht auf der Schule bleiben dürfen und direkt runter gemusst. (Erprobungsstufe)
Glücklicherweise war es genau die richtige Entscheidung!
Bei der Kleinen wäre ein halbes Jahr vorher wahrscheinlich noch besser gewesen.
Dann hätte sie sich ein halbes Jahr nur auf Englisch konzentrieren können. So kamen wieder beide Fremdsprachen zusammen.
Aber dennoch hat es ihr gut getan!
Die Kleine kam so zudem aus einer für sie ungünstigen Klassensituation heraus, denn sie war die Zweitjüngste und in unserer Familie sind irgendwie alle pubertäre Spätzünder.
In ihrer neuen Klasse waren die Mädchen gefühlsmäßig auf einer Ebene.
Die Große hat deutlich mehr Selbstbewusstsein bekommen.
Jetzt kommt die Kleine schon in die Oberstufe und die Große macht gerade Abitur. Heute fragt keiner mehr nach der Wiederholung der 6. Klasse.
Beide sagen, dass es die beste Entscheidung ihres Lebens war.
Ich finde, du machst es absolut richtig.
Du gibst deinem Sohn Zeit, sich an die andere Schulform mit großer Klasse und nur einer Lehrkraft zu gewöhnen und auch an die andere Arbeitsweise. Zudem setzt du ihn nicht einer Lehrerin aus, die ihm gegenüber negativ eingestellt ist.
Deinem Sohn wird es sicher gut tun!
von
3wildehühner
am 09.04.2019, 16:53
Ja diese doofen Zweifel kenne ich auch.
Unsere Tochter war ja im 3. Schuljahr zur stationären Sprachtherapie und hatte den Anschluss zur 4. Klasse verpasst. Nicht nur in deutsch sondern auch Mathe. Die Lehrerin hätte sie zwar mit genommen aber für das Kind wäre es nicht schön geworden wegen Anspruch usw. So damit ging Kind dann eine Klasse runter und diese Lehrerin wurde schwanger. Vertretung, keiner richtig zuständig. So da kam schon von uns Eltern der Gedanke dass wenn wir vor der Therapie gleich ein Jahr runter eingeschult hätte, wäre es eine andere Lehrerin geworden und Kind hätte gleich in dieser Anschluss gefunden. Ja hätte hätte
Aktuell geht sie noch in eine Gemeinschaftsschule und dann nächstes Schuljahr zur Förderschule Lernen. Es geht nicht mehr, 2 Fremdsprache trotz reduziertem Anspruch, die Lernfächer müssen alle zuhause nachbearbeitet werden, weil doch keine Rücksicht genommen wird. Tochter hat noch Sprachprobleme und Legasthenie.... Es geht einfach nicht mehr, Schule ist nicht alles. Seit sie das weist, ist hier die Stimmung um Welten besser.
Und nun zu deinen Beitrag: auf eine Lehrerin die sich nicht auf euren junior einlässt... Ich hätte es auch nicht gemacht....
Ein Jahr Wiederholung ist keine Schande.. Lasse ihn in Ruhe dort ankommen...
Mitglied inaktiv - 09.04.2019, 17:57
Bei uns ist es der normale Weg, dass immer nach 3 Jahren Sprachheilklasse die 3. klasse Grundschule folgt
Allerdings wird in den 3 Jahren der Stoff der Klasse 1&2 behandelt, also wird nichts wiederholt
von
monstermaja
am 09.04.2019, 19:40
nein , wie das im leben eben so üblich ist.
oft hadere ich mit mir oder situationen und springe einfach ins kalte wasser .
aber gerade dadurch geht man gewapnet in die situation , setzt sich damit auseinander und ist auf einige eventualitäten vorbereitet.
das gute iist, nix ist für immer , alles kann man wenn es nicht passt, wieder ändern
Mitglied inaktiv - 10.04.2019, 09:49
Ja, diese Zweifel kenne ich auch.
Finde es aber gut, dass er dann die 2. Klasse nochmal wiederholt.
Ich denke so kann er gut in der anderen Schule ankommen.
Und in der 3. Klasse zieht das Tempo und die Schwierigkeit ziemlich an.
von
nils
am 10.04.2019, 10:32
Für mich ist der entscheidende Satz. Die Lehrerin hat keine Lust auf Dein Kind. Persönlich finde ich das traurig, doch unter diesen Umständen würde ich auch so entscheiden wie Ihr.
Wenn Ihr merkt, dass er sich in der zweiten Klasse sehr langweilt, könnt Ihr ja immer noch überlegen, zu springen. Ansonsten finde ich die Lösung aber optimal, denn so hat er Zeit zum Ankommen in der neuen Schule, ohne sich gleich Stress mit Inhalten machen zu müssen. Dass er dann ein Jahr länger für die Schule braucht - da schließe ich mich den Vorschreiberinnen an, das interessiert hinterher doch nicht mehr wirklich.
von
Joaninha
am 10.04.2019, 12:03
Natürlich hat man als Eltern Zweifel, aber man hat sich doch viele Gedanken gemacht und ist zu einem Ergebnis gekommen und dann muss man auch mal dahinter stehen und das durchziehen.
Das zusätzliche Jahr wird ihm bestimmt gut tun!
Lg
Mitglied inaktiv - 10.04.2019, 18:41
Antwort auf diesen Beitrag
Natürlich hat man manchmal Zweifel. Wer hätte die nicht ?
Aber... da man im Leben nichts vorher sehen kann, weiß man erst im Nachhinein ob die Entscheidung richtig oder falsch war.
Und wenn ihr sie jetzt so für Euch getroffen habt, dann ist es für diesen Moment richtig.
Ich kann mich noch gut erinnern... wir standen in Latein vor dieser Entscheidung. In der 10. abwählen oder nicht. Sohn wollte nicht... wir wollten. Er hat nachgegeben. Das war wahrscheinlich die falsche Entscheidung. Er hätte es gepackt. Aber... im Nachhinein ist man immer schlauer.
von
ak
am 11.04.2019, 12:16
Kenne ich!
Sagen wir Mal so: zum Zeitpunkt der Entscheidungen war ich davon überzeugt, das es die richtige war.
Meine Große Tochter geht auf eine Privatschule und habe es nie betreut.
Bei meinen zweiten (Autist mit ADHS) war es schon im Kindergarten echt schwer für mich da die richtigen Entscheidungen zu treffen. Erst war er im Kindergarten der Schwester, die kamen mit ihm nicht klar. Die Entscheidung war: i-Kraft oder Wechsel in einen speziellen Kindergarten......
Und wie er im Sommer im die Schule musste war es verdammt hart. Und heute weiß ich, die Entscheidung war falsch. Damals erschien sie aber richtig.
von
dana2228
am 11.04.2019, 19:05
Danke für eure Erfahrungen und netten Worte
Die Überzeugung das es für ihn der richtige Weg ist, ist weiter gewachsen.
Inzwischen hat seine jetzige Lehrerin ihre Schwangerschaft und ein 50% Beschäftigungsverbot bekannt gegeben. Und der Unterricht fällt viel aus oder findet in anderen Klassen (1 u. 2 .) statt.
So würde es schwer den Anschluß an die hiesige Grundschule zu halten und der Start dort wäre noch schwerer für Junior.
Lg
von
Äffchen2011
am 14.04.2019, 10:55
Hallo Äffchen,
die Frage ist, wo die Probleme bei deinem Sohn liegen. Aus welchem Bundesland seid ihr?
Bei meinem kleinen Sohn ist eventuell ein ähnlicher Weg sinnvoll, er ist zwar erst 3 1/2, hat aber ein großes Problem mit dem Sprechen... Dazu noch Einschränkungen in der Motorik und diverse andere Baustellen.
Wir sieht es sonst aus, ist er motorisch und kognitiv fit, evtl. könnt ihr ja erstmal eine Schulbegleitung haben?
Wie ist der Wissens-/ Könnenstand bei ihm? Dazu kannst du dir mal die Unterrichtsmaterialien der Grundschule ausleihen. Wichtig ist, das die Basis passt: Lesen, Schreiben rechnen. In NRW noch etwas Englisch...
Das sollte aber machbar sein, gerade wenn die Klasse wiederholt wird.
Lg
von
Winterkind09
am 15.04.2019, 09:18
Hallo
Wir kommen aus Rheinland-Pfalz.
Und unser Sohn hat ADS (große Ablenkbarkeit und Konzentrationsprobleme) und ist Sprachentwicklungsverzögert ( Hauptprobleme derzeit noch die Grammatik und Wortfindungsstörung)
Wobei die Konzentration und die Wortfindungsprobleme von seiner Rolandoepilepsie beeinflusst sein können (wird seit 2 Wochen auf Medikament eingestellt)
Er wird nach normalem Grundschullehrplan unterrichtet (hat auch die selben Bücher wie die örtliche Grundschule) und schafft es trotz seiner Probleme das Klassenziel zu erreichen.
Bis vor wenigen Wochen war die 2. Klasse hier im Ort genau eine Seite weiter im Mathebuch und 2 im Deutschbuch.
Dann war Juniors Klassenlehrerin 4 Wochen krank und ist jetzt halt auf 50%.
Und seitdem kommen unsere kaum noch voran.
Er hat ein gutes Allgemeinwissen mit dem er den Unterricht bereichert.
Seit Montag ist er jetzt 'offiziell' in der 1. Klasse. Wir werden in ein oder mehr Jahren rückblickend wissen ob wir es richtig gemacht haben. Aber da bin ich mir ziemlich sicher
Lg Mel
von
Äffchen2011
am 17.04.2019, 19:24