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Aufsatz 4. Klasse Bayern

Thema: Aufsatz 4. Klasse Bayern

Also, jetzt muss ich doch mal fragen: Gibt es hier Mütter, die mit ihrem Kind Aufsätze üben? Ich frage deshalb, weil es in der Klasse meiner Tochter Eltern gibt, die ihr Kind auf das Thema entsprechend vorbereiten und die Aufsätze einüben. Was bringt einem das? In der weiterführenden Schule hilft einem auch keiner... Seh ich das falsch? Ich würde gerne einmal eure Argumente hören. Grüße Rabenmutter hormoni

von hormoni am 14.05.2012, 15:38



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Also, bei uns werden die Aufsätze nach bestimmten Regeln oder Schemata geschrieben. Ich vermute mal, das ist anderswo auch so. Diese Regeln gehe ich mit meinen Kindern schon noch mal durch, bevor der Aufsatz geschrieben wird. Aber einen kompletten Aufsatz vorschreiben und auswendig lernen, das ist übertrieben. Die Lehrer sollen ja nicht die Leistung der Eltern bewerten, sondern die Leistung der Kinder.

von Thymian am 14.05.2012, 15:53



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Nein, hab ich nicht gemacht und werde ich auch nicht machen. Allerdings stimmt dein Satz nicht: An der weiterführenden schule hilft einem auch keiner... Die Mütter die mit ihren kindern in der grundschule Aufsätze schreiben werden das auch in der weiterführenden Schule machen...da gibts nämlich auch genügend Aufsätze.. Lg reni

von Reni+Lena am 14.05.2012, 16:20



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Hallo, hier 3. Klasse BaWü - ich habe neulich auch zum ersten Mal mit einem meiner Söhne AUfsatz "geübt". Sie hatten nämlich bis dato nur einen Aufsatz überhaupt geschrieben, als Hausaufgabe, und der hat mich ziemlich schockiert: Sohni hat nicht kapiert, was der Unterschied zwischen Perfekt und Präteritum ist und komplett im Perfekt geschrieben. Wörtliche Rede (die immerhin war in der Schule geübt worden, aber sozusagen "auf dem Trockenen") kam in seinem Aufsatz praktisch nicht vor. Außerdem bestand der nur aus drei Sätzen. Also habe ich ihn den Aufsatz (Fortsetzungsgeschichte) aus den Hausaufgaben noch mal schreiben lassen - und saß tatsächlich daneben und habe kommentiert. ("nicht: er ist gegangen, sondern ... wie heißt das richtig im Präteritum" und "was könnte dem Zwerg denn noch spannendes passieren?") War ein ziemlicher Act, aber wenigstens war er ein bisschen vorbereitet. Das hatten sie in der Schule nämlich nicht gemacht, so weit ich von ihm und seiner Freundin gehört hatte. In der Arbeit gab es dann natürlich eine andere Geschichte zum Fortsetzen. Sie ist noch nicht zurückgegeben, seit vor den Osterferien, die Lehrerin hta den Kindern allerdings gesagt, die Arbeit muss wahrscheinlich noch mal geschrieben werden, weil sie so schlecht ausgefallen ist ... bin ja trotzdem mal gespannt, was dabei rauskam, hoffentlich kriege ich wenigstens den Aufsatz zu lesen, egal ob er benotet ist. Klar hilft ihnen später keiner, aber wenns ihm jetzt keiner erklärt, dann muss ich das wohl machen, sonst ist er in der weiterführenden Schule ja komplett aufgeschmissen. Schreiben muss er die Aufsätze ja sowieso selbst. Bei meinem Großen (gleiche Schule, andere Lehrerin) wurde das übrigens seinerzeit ausführlich durchgenommen. Da musste ich auch nix dazutun (was mir auch deutlich lieber war). Ich habe gsD die Unterlagen von meinem Großen gehabt. Das Thema des Aufsatzes gibt es übrigens bei uns vorher nicht, lediglich die Art, also "Fortsetzungsgeschichte, Personenbeschreibung ..." Also "den Aufsatz mit dem Kind einüben" geht sowieso nicht. Vlg, Anna

von AnnaMa am 14.05.2012, 16:28



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Hallo, hier ist es so ähnlich wie bei AnnaMa. Vor der Probe wird 1x ein Hausaufgabenaufsatz gefertigt - und da trifft mich erst mal der Schlag. Wenn ich nicht möchte, dass eine schlechte Note rauskommt, dann muss ich etwas üben. Z. B. mehr Gefühle, Spannung reinbringen, nicht so "labbrig" erzählen, .... (kommt auf die Art des Aufsatzes an). Auswendig lernen bringt hier nichts, da das Thema nicht bekannt ist. Wie soll es denn auf einer weiterführenden Schule funktionieren, wenn keine richtige Grundlage vorhanden ist?

von hiloe am 14.05.2012, 17:11



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Unbedingt muss man sowas üben. Natürlich kann man das nicht auswendig lernen, da man doch immer ein anderes Thema einen Aufsatz schreibt aber das Schreiben an sich wird nur durch das Schreiben besser. Wie gehr man da ran, wie lasse ich mir etwas einfallen, wie sortriere ich die Gedanken, wie finde ich eine Überschrift. .... Das ist doch nicht angeboren. Das muss man üben, entweder weil es Hausaufgabe ist oder, falls diese fehlt (Lehrer sind verschieden), dann selber üben lassen. Kann ich nur dringend raten !!!

von wandi am 14.05.2012, 17:50



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Ich übe keine Aufsätze mit meinem Kind. Es steht in Deutsch auf einer 2. Selbst wenn es schlechter wäre, würde ich keine Aufsätze mit ihm Schreiben, denn Schreiben ist für mich etwas, das auch auf den Leser ankommt. Ich kann theoretische Tipps geben (welche Zeit, was in einer Einleitung stehen sollte, wörtliche Rede usw), aber letztendlich muss das Kind sich eine Geschichte ausdenken und Phantasie entwickeln. Phantasie regt man am ehesten mit Lesen an. Also gibt es bei mir viele Bücher - ich zwinge jedoch keinen, sie zu lesen. LG h

von hormoni am 15.05.2012, 10:49



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Noch vor einigen Jahren hätte ich dir voll und ganz zugestimmt. Nach dem dritten Kind in der GS sehe ich das etwas anders und denke, das kommt auf´s Kind an. In unserem Fall: bei Kind 1 waren die ersten Aufsätze sehr holprig. In der Schule wurde das Aufsatzschreiben nicht wirklich geübt, also hab ich mich zuhause mit ihr hingesetzt. Drei- bis viermal an einem verregneten Samstagnachmittag, und sie hatte den Bogen raus. Bei Kind 2 waren die ersten Aufsätze trotz wirklich intensiver Übung in der Schule eine Vollkatastrophe. Der tat sich sooo schwer damit, da wär ohne zusätzliche Übung zuhause gar nichts gegangen. Und zwar kontinuierlich alle paar Wochen mal eine Geschichte zusammen schreiben. Heute ist dabei vieles Routine geworden, was ihm anfangs noch unglaublich schwer gefallen ist. Kind 3 brauchte nie zusätzliche Übung. Da sprudelt es nur so heraus und es passt. Sie liebt es Aufsätze zu schreiben, ihr Bruder hasst es. Betonen möchte ich aber, dass es hier beim Üben nie darum ging, einen Probeaufsatz zuhause vorzuschreiben und den Kindern auswendig lernen zu lassen.

von lastsnowflake am 14.05.2012, 21:36



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Mir ging es um das "Vorschreiben" eines Aufsatzes für eine Aufsatzprobe. Ich meine, das hat doch dann nichts mehr von einer Eigenleistung des Kindes... LG h

von hormoni am 15.05.2012, 10:52



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Kenn ich zwei Mütter, die das machen. Jeder so, wie er meint. Man muss sich halt im Klaren sein, dass man sich evtl. heftig in die eigene Tasche lügt was den Übertritt angeht. Denn das sind meist auch die, die nicht nur bei den Aufsätzen stark an sämtlichen Schrauben drehen.

von lastsnowflake am 16.05.2012, 09:34



Antwort auf Beitrag von hormoni

Um gut schreiben zu können, muss man es üben. Sage ich nicht als Mutter eines Viertklässlers (meine Kinder sind noch jünger), sondern als beruflicher Schreiberling.

von Petra28 am 15.05.2012, 10:35



Antwort auf Beitrag von Petra28

Petra, da hast du im Grundsatz schon recht. Ich bin auch ein "Schreiberling", aber Schreiben soll Spaß machen und das tut es nicht mehr, wenn ich üben MUSS. Wenn ich schreiben MUSS und unter Druck stehe, klappt bei mir gar nichts. Dementsprechend sehen dann meine Arbeiten auch aus. Mir ging es hauptsächlich um "einstudierte" Aufsätze für eine Probe. Sprich: Hier ist das Thema bereits bekannt und die Eltern der KINDER schreiben z.T die Aufsätze und die Kinder lernen das auswendig. Ich finde, das hat dann nichts mehr mit Eigenleistung und Phantasie zu tun. LG h

von hormoni am 15.05.2012, 10:55



Antwort auf Beitrag von hormoni

Ich bin auch ein Fan von Arbeit, die Spaß macht - trotzdem "muss" ich natürlich auch manchmal schreiben, obwohl ich keine Lust dazu habe. Zum Thema einstudierte Aufsätze fällt mir eine Geschichte ein, die mir mal eine Bekannte erzählt hat. Während ihrer Schulzeit hat ihr Vater - Universitätsprofessor - mal einen Hausaufsatz geschrieben, damit sie eine gute Note (sprich: eine 1) bekommt. Herausgekommen ist dann letztlich eine 3.

von Petra28 am 15.05.2012, 11:10



Antwort auf Beitrag von Petra28

Ne, wir üben nicht - ist bisher aber immer ein 1er oder 2er geworden. Allerdings liest sie viel und gerne.

von Flirrengel am 15.05.2012, 11:18



Antwort auf Beitrag von hormoni

Das kann man nicht verallgemeinern. Manche Leute (wie ich, z.B.) brauchen aber auch einen gewissen Druck, um zu schreiben. Und ja, ich mache das beruflich. Aber ohne Druck von außen würde ich sehr wenig "gebacken" bekommen.

von Morla72 am 15.05.2012, 13:56



Antwort auf Beitrag von hormoni

Aufsätze zu schreiben kann das Schönste und das Schrecklichste sein. Formales Üben ist mit das Schrecklichste, was ich erlebt habe. Als Ich-kann-Schule-Lehrer finde ich es witzlos, zu schreiben, wenn ich keinen echten Leser habe. Wenn Dein Kind in Aufsatzschreiben gut werden soll, braucht es mindestens einen wirklich interessierten Leser: Dich. So, und jetzt machen wir mal eine kleine Übung: Die Schule ist abgebrannt und Du sollst es mir so aufschreiben, dass ich als Lehrer darüber lachen kann. Dann bitte noch einmal so, dass ich fast weine! Den Leser musst Du bewegen, wenn Du schreibst, sonst kannst Du es gleich sein lassen. Neugierig machen kannst Du mich doch sicher auch, indem Du nicht gleich alles auf einmal sagst sondern die Geschichte schön Schritt für Schritt erzählst, so als ob es gerade passiert. Und die Hauptsache: Bevor Du mit der Arbeit anfängst, sagst Du Dir doch nicht 20mal: "Das schaff ich nie! Das mag ich nicht!" sondern, ganz im Gegenteil: "So gut wie jetzt hab ich das noch nie gemacht. Da werden alle staunen!" Ist doch wohl klar, dass man sich am Anfang nicht auf Misserfolg sondern auf Erfolg einstellt. Guten Erfolg! Franz Josef Neffe

von Franz Josef Neffe am 17.05.2012, 18:12