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Realschule trotz Gym-Empfehlung

Realschule trotz Gym-Empfehlung

Murmeltiermama

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Wird ja hier immer mal wieder diskutiert. Hier mal ein abschreckendes Beispiel: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,735969,00.html Gleich noch vorweg: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die mit "Hochbegabung" alles rechtfertigen. Im Gegenteil, ich finde ein Mensch, der sein Leben so gar nicht in den Griff bekommt auch nicht wirklich hochbegabt. Trotzdem finde ich die beschriebene Schulkarriere nicht so unwahrscheinlich. Genau davor hätte ich Angst, wenn ich mein Kind trotz Gym-Empfehlung zur Real schicken würde. Falsche Freunde, die sich in ihrem mangelnden Ehrgeiz gegenseitig runter ziehen. Wie gesagt, sicher nur ein Einzelbeispiel und nicht generalisierbar. Aber eben doch ein Beispiel gegen die Einstellung: Ich schicke mein Kind lieber auf die Real, weil es dort leichter durch kommt.


montpelle

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Ich wusste gar nicht, dass auf der Realschule nur Kinder sind, die keinen Ehrgeiz haben. Und Hochbegabung hat nichts damit zu tun, ob man seinen Alltag meistern kann.


Pebbie

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Hallo ! Ich bin ja nunmal ein älteres Semester und "damals" war das ja alles anders...ggg.... Laut den Lehrern meiner Grundschule wäre das Gymnasium für mich die richtige Schulform. Dort war ich, bis ich in der 8. Klasse freiwillig zur Realschule gewechselt habe, weil ich mit dem Leistungsdruck dort nicht klar gekommen bin. Auf der Realschule hatte ich dann den Fall den Du beschreibst:"Ich schicke mein Kind lieber auf die Real, weil es dort leichter durch kommt. ". Nach Deiner Meinung nach hätten meine Eltern mich also mit Nachhilfe und Druck durchs Gymnasium boxen müssen. Auf der Realschule sind Kinder die dort einfach besser aufgehoben sind, weil sie auf Grund ihres Leistungsvermögens das Gymnasium nicht schaffen würden. Und das ist mir zehnmal lieber als die Kinder, die schon in der Grundschule Nachhilfe bekommen um die Gymnasiums-Quali zu bekommen und auch dort dann nur mit Nachhilfe halbwegs durch ihr Schulleben kommen. Ohne jeglichen Spass am lernen, weil es immer nur Druck für sie ist. Ich kenne da so einige aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Mit Ehrgeiz alleine kann man nicht das Gymnasium schaffen, genausowenig wie Du Realschülern mangelnden Ehrgeiz vorwerfen kannst. Im übrigen ist noch was aus mir geworden, ich habe 2 berufsverwandte Lehren abgeschlossen und bin selbständiger Handwerksmeister, Obwohl ich "nur" auf der Realschule war. LG Ute


Murmeltiermama

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Das ist doch etwas ganz anderes. Wenn man in einer Schulform unglücklich ist, weil der Druck zu hoch ist, dann muss man natürlich wechseln. Worum es mir geht, sind die Kinder, die bei einem Schnitt von 1,... auf die Real geschickt werden. Schon oft gehört hier. Mit 2,3 oder 2,5 liegt der Fall natürlich anders, da kann man überlegen, was besser wäre. Bei 1,... stellt sich diese Frage meines Erachtens nicht. Weißt Du noch, mit welchen Noten Du gewechselt bist?


Pebbie

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Das war 1978. Ich habe keine Ahnung welche Noten ich hatte. Aber selbst wenn ein Kind mit einem Notenschnitt von 2,3 auf die Realschule geht heisst es doch nicht, das es mangelnden Ehrgeiz hat "nur" weil es die vermeintlich einfachere Schulform wählt? Man kann immer noch weiter auf das Gymnasium gehen, wenn man nach der 10. die Qualifikation hat. Ich bin echt froh das ich jetzt schon weiss, das mein Sohn eine Gesamtschule besuchen wird, wenn er seine Grundschule beendet hat.


Murmeltiermama

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Antwort auf Beitrag von Pebbie

Gesamtschule ist immer eine gute Variante. Gibt es nur leider nicht überall. Und natürlich werden die meisten Realschüler und auch viele Hauptschüler einen guten Weg gehen. Keine Frage. Das nützt dem einen unterforderten Schüler aber nix, der im Gym super klar gekommen wäre. Wie gesagt, ich meine Schüler mit uneingeschränkter Empfehlung, keine Grenzfälle. Da bin ich eben einfach der Meinung, dass der Schluss:"wenn er sogar Gym schaffen könnte, dann wird Real ein Spaziergang" so nicht immer stimmt. Beispiel siehe Link.


montpelle

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

"Bei 1,... stellt sich diese Frage meines Erachtens nicht." Bei der Entscheidung sollten aber nicht nur die Noten berücksichtigt werden ! Ich finde dein Denken etwas eindimensional und oberflächlich.


Luni2701

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Also ich hab da ja so alle beispiele in der Familie. Ich bin mit einem 1,2 er Schnitt statt der empfehlung fürs Gym auf die Realschule gegangen, was hauptsächlich mein Wunsch war und nicht der meiner Eltern. Ich wollte nicht aufs Gym und ich wollte mit meinen Freundinnen auf die Realschule. Hab diese mit der Qualifikation abgeschlossen und bin immer glücklich dort gewesen und hab dannach eine Lehre gemacht. Mir waren auch alle Türen offen auch das ABI. Da ich aber in der Grundschule NIE lernen musste und auch auf der Realschule SELTEN gelernt habe, weiß ich heute, dass das Gym auch nichts für mich gewesen wäre, denn da wäre ich ohne lernen nicht so einfach durchgekommen und auch heute kann ich nicht gut lernen, denn ich hab es nie gelernt zu lernen. Mein Bruder ist so ziemlich das Beispiel aus dem Artikel, er ist hochbegabt was zu spät erkannt wurde, dazu kommt wohl noch ein ADHS. Er war in der Grundschule schon auffällig und niemals hätte er die GYM empfehlung bekommen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass er auch auf dem Gym nicht weiter gekommen wäre, denn es zählt nicht nur der IQ, da brauchts nochh viel viel mehr dazu. Und es reicht nicht nur, wenn das Kind vom Kopf her ausgelastet ist, wenn das restliche Verhalten überhaupt nicht stimmt. Bei uns steht dieses Problem auch nächstes Jahr an. Sohnemann ein sehr guter Schüler, IQ von 116, lernt NIE, ADHS aber mit medis gut im Griff. Wird mit aller wahrscheinlichkeit Gym empfehlung bekommen und wir sind uns mehr wie unsicher. Er selbst würde lieber auf die Realschule gehen, ich denke auch da wird er gut durchkommen. Wüschen würd ich mir für ihn das Gym, was aber evtl. auch mehr arbeit erfordern wird, wozu er eher selten bereit ist auch jetzt in der GS schon, er macht nur was er muss, bloß keine extraaufgaben. Es wird schwer für uns das zu entscheiden. Gesamtschule ist nicht wirklich ne Option, da Gym und Real hier im Ort sind und die nächste GS 13km entfernt und auch nicht sooo den tollen Ruf hat. Aber wie es richtig war/gewesen wäre, weiß man eh immer erst hinterher.


Susanne

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Warum nicht. Die Entscheidung ist doch so vielschichtig. Aus dem Artikel geht m.E. auch hervor, daß die Mutter wohl nicht in der Lage war Ihren Sohn richtig zu fördern und anscheinend hat sie sich keine Hilfe geholt, denn ansonsten hätte man gegensteuern können. Es hängt doch von so vielem ab, auf welche Schule man seine Kinder schickt. Ich wehre mich dagegen, daß das Gymnasium die allein selig machende Schulform ist. Kinder, die auf die Realschule gehen sind nicht Menschen 2. Klasse. In Deutschland haben die Kinder so viele Möglichkeiten nach der Realschule. In meinem Bekanntenkreis gibt es übrigens 2 promovierte Chemiker, die ursprünglich auf der Realschule waren. Ich vermisse hier die Berichte über die Kinder, die auf dem Gymnasium überfordert waren, ebenfalls mit Schulfrust reagieren, aufgeben und dann quasi auf die Hauptschule durchgereicht werden, weil sie keinen Fuß mehr fassen können. Dieses Beispiel habe ich übrigens auch in meinem Bekanntenkreis. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für beide Fälle - Frust wegen Unterforderung und Frust wegen Überforderung - für gleich wahrscheinlich.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Susanne

Ich kenne drei Kinder die aus dem Gym auf eine andere Schule gingen. Überforderung trotz 1er Übertrittszeugnis. Zu hohe Ansprüche an sich selbst an denen sie scheiterten. Wurden teilweise gemobbt. Nicht zuletzt völlig asoziale Kinder/Jugendliche. Die sich ritzen. Die saufen (und geruchslosen Alk in die Schule schmuggeln). Die übelst mobben. Wo nur zählt was jeder hat. Nicht wie er ist. Und das an einem etablierten Gym mit Mehrzahl Kinder aus gutem Hause.


Miolilo

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In dem im Spiegel-Artikel geschilderten Fall liegt mit Sicherheit noch ein (oder mehrere) ganz andere Probleme vor. Das nun "nur"auf die Hochbegabung zu schieben ist zu einfach. Wäre es auf dem Gymnasium besser gelaufen? Nein, ich denke nicht. Weit über 80% aller hochbegabten Kinder absolvieren die gesamte Schullaufbahn ohne Probleme. Ich will damit nicht sagen, das eine Hochbegabung - ob nun erkannt oder nicht erkannt - keine Probleme und Schwierigkeiten mit sich bringt. Ich weiß sehr genau, was eine HB mit sich bringen kann. Nur: Man darf nicht den Fehler machen, es eingleisig zu betrachten. Eine HB rechtfertigt nicht ein solches Fehlverhalten. Mio


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

also wenn ich deinen Kommentar so lese, dann finde ich diese Denkweise schon ein wenig überspitzt. Ist die Realschule denn jetzt die Hauptschule von vor 20 Jahren und wenn ja: was ist dann die Hauptschule ? Der Vorhof zur Hölle ? Du lieber Himmel, wer weiss schon, welche Freunde unsere Kinder mit 14 haben werden ? Wen sie so treffen in ihrem Leben, welche Phasen sie noch durchleben. Was, wenn Ehrgeiz beim Gymnasiasten plötzlich nachlässt, weil er sich verliebt hat und alles andere wichtig ist nur nicht die Schule ? Was, wenn der Realschüler mit 14 einen Entwicklungsschritt macht und feststellt: ich will noch Abitur machen, also häng ich mich rein ? Hängt doch auch viel vom Elternhaus ab, vom Charakter, vom Alter. Mit 10 Jahren ist ein Kind einfach noch ein Kind und in welche Richtung es sich entwickelt weiss nunmal noch keiner. Daher sollte man einfach auf seinen Bauch hören, nicht auf Notendurchschnitte. Man selber kennt doch sein Kind am besten und dann fällt man eben diese Entscheidung nach bestem Wissen. So ist das wenn man Kinder hat: zunächst muss man eben als Eltern die Entscheidungen für das Kind treffen: ob man stillt, ob man impft, wann in den Kiga etc. Man informiert sich, man wägt ab, jeder für sich und sein Kind. So ist das auch beim Übertritt: Und wenn es 10 Kinder gibt, die einen Schnitt von 1,8 haben, dann sind von diesen 10 trotzdem nicht alle richtig auf dem Gymnasium. Und vielleicht ist auch eines dabei, dass auf die Realschule geht, und dort unterfordert ist. Sich Vorwürfe zu machen, weil es dann nicht so läuft wie es sollte, bringt nichts. Man muss genau beobachten und versuchen gegenzusteuern. Mehr kann man nicht machen.


mama von Joshua

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Was ist so schlimm, wenn man sein Kind trotz Gymempfehlung aufs Gymnasium schickt ? Was ist so schlimm daran, wenn man es dem Kind leichter machen will ? Ist das nicht ein wenig oberflächlich gedacht ? Ich selber hatte eine Gymempfehlung und bin auf die Realschule gekommen. Ich hatte keine falschen Freunde, ich wurde von keinem demotiviert, von mangelndem Ehrgeiz auch bei meinen Freunden kann keine Rede gewesen sein. Ich bin in der 10. Klasse mit meiner halbwegs passablen mittleren Reife von der Schule, hab meine Ausbildung gemacht und irgendwann selber beschlossen, daß ich noch mein Abi haben will. Das hab ich dann per Fernstudium gemacht. Hätte ich falsche Freunde gehabt und welche mit mangelndem Ehrgeiz, die mich runtergezogen hätten, wäre ich wohl heute nicht das, was ich bin. Falsche Freunde oder allgemein falschen Umgang kann man auch auf dem Gymnasium oder sonstwo haben.


Bengelengelmama

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

vorneweg - ich habe den Artikel noch nicht gelesen..... Ich würde mein Jungs auch nicht aufs Gym schicken, selbst WENN sie eine Gym Empfehlung hätten. Meine Kinder gehören zu der Gattung - "ich tue nur das was von mir verlangt wird - NICHT MEHR" - noch reicht es, im Gym reicht es (für meine) nicht, denn es ist nicht so, dass ihnen alles zufliegt... Die Noten sagen oftmal gar nicht soooo viel aus - es gibt Lehrer die fordern viel mehr als nur den Schulstoff von den Kindern (was ich erst JETZT zu schätzen weiß) und es gibt Lehrer die machen nur den Schulstoff durch und fertig! Der bessere Lehrer, ist definitiv derjenige, der die höhere Anforderung stellt, weil die Kinder auf eine weiterführende Schule besser vorbereitet werden....bei dem sind gute Noten natürlich schwieriger zu bekommen....umsonst hat mein Kind eine Gym-Empfehlung wenn es unzureichend vorbereitet wurde.


Bengelengelmama

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Antwort auf Beitrag von Bengelengelmama

braucht ein Kind die nötige Sozialkompetenz um auf einer höheren Schule glücklich zu werden, nciht nur Noten zählen


Bonniebee

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Hallo, der Bericht zeigt nur, dass auch ein intelligentes Kind schwerst verhaltensauffällig sein kann - was ja eigentlich klar ist, denn warum sollte das nicht möglich sein? Ich sehe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen der von den Eltern gewählten "zu niedrigen" Schulform. Ein solch gestörtes Kind hätte auf dem Gymnasium genau die gleiche Randale gemacht. Ich denke, dass die Eltern dringend eine Familientherapie brauchen, Intelligenztest hin oder her. Es ist keineswegs so, dass ein hoher IQ oder eine schulische Unterforderung automatisch mit einem auffälligen Verhalten einher gehen müssen. Ich hatte selbst einen hochbegabten Mitschüler, der auf dem Gymnasium unterfordert war und später auf eine Spezialschule für Hochbegabte wechselte. Obwohl er sich bei uns teilweise langweilen musste, war er völlig normal, hatte Freunde usw. LG


Emmi67

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Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Das hatte doch nichts mit der Realschulempfehlung zu tun. Auch mit einem IQ von 139 muss ich lernen, mich sozialverträglich zu verhalten. Der Junge wäre garantiert auch auf dem Gymnasium verhaltensauffällig gewesen. Da spielt ja auch noch die Scheidung der Eltern rein usw.... Falsche Freunde kann man überall finden.


Mitglied inaktiv

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Der Artikel ist zu simpel. Hochbegabte können sozial kompetent sein. Oder austicken. Oder. Oder. Er hätte sich in jeder Schule so aufgeführt. Zu sagen er ist wg. HB ein sozial inkompetenter Idiot ist Schmarren. Dazu gehört shon mehr. Er wurde so erzogen. Kleine egozentrische Narzissten werden zu großen egozentrischen NArzissten. Da ist HB eine gute Ausrede für die soziale Inkompetenz. So wie ADHS für manche ein Freibrief zu asozialem Verhalten sein soll.