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Geschrieben von Mera68 am 26.02.2013, 18:37 Uhr

Klasse überspringen ja oder nein?

Hallo Allerseits,
mein Sohn ist erst in der ersten Klasse und jetzt sagt die Lehrerin, er soll die 2. Klasse überspringen, weil er jetzt schon das Niveau eines Zweitklässlers hat. Mein Mann und ich üben gar nichts mit ihm und haben auch vorher nichts vorbereitet, er macht alles in der Schule und im Hort. Mathe kann er sehr gut (im Gegensatz zu seinen Eltern :). Ist das Überspringen eine gute Idee? Vielleicht fällt ihm nur der Anfang so leicht?
Schafft er dann wirklich noch den Sprung ins Gymnasium und bleibt auch in der 4. Klasse so gut wie er jetzt ist? Welche Erfahrungen habt ihr?
Mera

 
28 Antworten:

Re: Klasse überspringen ja oder nein? - viele Faktoren bedenken

Antwort von krummenau am 26.02.2013, 19:17 Uhr

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Er ist in der ersten Klasse, bei uns gab es Ende Januar Halbjahreszeugnisse, bei Euch vermutlich auch, also regulär liegt noch fast die Hlfte der ersten Klasse vor Deinem Sohn. Wenn er jetzt (sofort) springen würde, dann käme er doch in die 2. Hälfte der 2. Klasse und nicht ins dritte Schuljahr, oder? Vielleicht meintest Du "in die 2. Klasse springen" und nicht "die 2. Klasse überspringen".
Wenn die 1. Klasse rum ist und er dann erst springt, würde er die 2. auslassen und nach den Sommerferien direkt in die 3. Klasse kommen. Das wäre auch eine Möglichkeit. Sehe ich das richtig so?
Mein Sohn hat die 2. Klasse ganz normal beendet und kam dann nach den Sommerferien direkt in die 4. Klasse, hat also die 3. übersprungen. Dieser Sprung ist eher spät, da es nicht einfach ist, sich in eine Klasse einzuleben, die sich schon drei volle Schuljahre lang gefunden hat. Früher stand bei uns ein Sprung aber nicht zur Debatte, sonst hätte ich einen früheren Sprung bevorzugt.
Allerdings sollte ein Sprung eher so als letztes Mittel betrachtet werden und schon Leidesndruck vorliegen, wenn er gemacht wird.
Langweilt sich dein Sohn ganz furchtbar? Ist er in allen (wichtigen) Fächern weit voraus? Zeigt er Schulunlust / Verweigereung?
Wenn es ihm selber in der Klasse gut geht, er sich wohlfühlt, dann kann die Lehrerin ihn auch versuchen, mit Differenzierung aufzufangen, also ihm schwierigere Arbeitsblätter geben, um ihn "bei Laune zu halten".
Oder es gibt das Drehtürmodell, d.h. ein Kind nimmt in einem Fach für ein paar Stunden in der nächsthöheren Klasse teil, er könnte also in Mathe in die 2. Klasse gehen. Das war bei meinem Sohn auch der Anfang, er ging für 2 Stunden die Woche in Mathe 3. Klasse, was dann allerdings doch den Sprung nicht verhindern konnte. Ein Drehtürmodell muß aber nicht zwangsläufig zum Sprung führen, es macht für die Schule aber mehr organisatorischen Aufwand.
Schau doch mal bei

http://www.logios.de/diskussionsforen.htm

(Forum Eltern) vorbei, da gibt es viele Eltern von Kindern, die aus den diversesten Gründen gesprungen sind oder bei denen ein Sprung im Raum stand und man sich dann dagegen entschieden hat. Stell Dich und Eure Geschichte dort doch mal vor, man bekommt dort immer gute ratschläge.

Einfach mal so springen lassen, weil ein Kind in einem Fach im Stoff voraus ist, halte ich für eine wackelige Angelegenheit. Es geht nicht nur um den Stoff, sondern auch, wie weit das Kind sonst ist (schon richtig in der Schule angekommen, wie sozail belastbar, Frustrationstoleranz, Selbstständigkeit, aber auch Schreib- und Lesetempo, Lesefähgkeit), da geht es nicht nur um den Mathestoff. Diese Dinge muß man alle auch im Auge behalten und eben v.a, ob sich das Kind wohlfühlt und überhaupt eine Veränderung möchte.
Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung und lG von
Silke

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von kleine030802 am 26.02.2013, 19:27 Uhr

Hallo!
meine Tochter hat zwar nicht die Klasse übersprungen, ich kenne jedoch zwei Kinder aus der Klasse meiner Tochter, die die Klasse überspringen sollten.
Bei uns sollten die Kinder von der 2. in die 3. Klasse gehen und das ging tierisch in die Hose, weil zwischen 2. oder 3. Klasse einfach ein himmelweiter Unterschied ist,... Aufsätze schreiben, Division etc.... und der betreffende Junge wurde eben nicht langsam in die 3. Klasse rangeführt, sondern war von heute auf morgen komplett in der 3. Klasse und wurde damit komplett allein gelassen....

Schon von mehreren Grundschullehrern habe ich gehört, dass ein Klassensprung von der 1. in die 2. Klasse am ehersten zu machen ist.

Wenn ihr also überlegt, eine Klasse zu überspringen, würde ich das jetzt machen und nicht später.

LG kleine

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Re: @Mera68

Antwort von montpelle am 26.02.2013, 19:42 Uhr

"Schafft er dann wirklich noch den Sprung ins Gymnasium und bleibt auch in der 4. Klasse so gut wie er jetzt ist?"

Du denkst jetzt (!) darüber nach, ob dein Kind in ein paar Jahren aufs Gymnasium gehen kann ?
Und was hat die Entscheidung jetzt mit der weiterführenden Schule zu tun ?

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Re: @Mera68

Antwort von Mera68 am 26.02.2013, 20:34 Uhr

Danke für eure kritischen Anregungen. Erstmal die Antwort auf die Frage, welche Klasse er überspringen soll: Wenn überhaupt soll er nach den Sommerferien in die 3. Klasse gehen, aber demnächst schon mal testweise in die 2. Klasse, wo er schon ab und zu war. Bisher hat er dort alles problemlos geschafft. Ich habe aber keine Ahnung, wie der Leistungs-Stand normalerweise sein sollte. Vermutlich wäre er in Bayern ein normaler Schüler und hier in Berlin ist das Niveau eventuell niedriger? Division sowie das kleine 1x1 kann er schon. Auch gut lesen und Sätze schreiben, die aber m. E. noch sehr viele Rechtschreibefehler haben. Leidensdruck hat er eigentlich nicht, er langweilt sich nur ab und zu, stört dann aber nicht den Unterricht und sagt auch nicht laut vor oder sowas. Er arbeitet sozusagen nebenbei das Material der 2. Klasse, sitzt aber eben in der ersten Klasse. Jül (jahrgangsübergreifendes Lernen) wurde in der Schule abgeschafft. Meine Bedenken wurden hier auch schon angesprochen, er hat nämlich seine Freunde in der ersten Klasse und nur zwei Kumpels in der zweiten Klasse. Also mir ist lieber wenn er dort bleibt.Noch so zum Thema Gymnasium: Mit der völlig schlecht organisierten Schulreform, kommen hier in Berlin - außer den Gymnasien kaum andere Schulen in Frage.
Wenn er bleiben könnte wäre es am besten.
Mera

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von mami06 am 26.02.2013, 21:04 Uhr

Wenn ihr aus Berlin kommt, dann habt ihr doch sogar noch zwei Jahre länger Zeit (6 Jahre Grundschule).
Schade, dass eure Schule JÜL abgeschafft hat, weil dein Sohn ja offenbar einer von den Kandidaten gewesen wäre, für die JÜL gut gewesen wären. Bei uns an der Schule hat ein Junge, der jetzt in der vierten ist, ebenfalls diesen Sprung gemacht, allerdings innerhalb einer JÜL-Klasse. Es hat sehr gut funktioniert, und er kommt in der vierten gut mit. Die Eltern haben es nicht bereut. Ob das auch bei eurem Sohn so gut klappt, kann sicher niemand sagen.
Übrigens: Ich finde, dass du mit deinem Statement zu den weiterführenden Schulen in Berlin nur bedingt recht hast. Unsere älteste ist auf einer ehemaligen Gesamtschule (trotz Gymnasialempfehlung) jetzt in der 7. Klasse, und wir haben den Schritt nicht bereut. Ziel ist ganz klar das Abi, aber da kann sie es auch in 13 Jahren machen.

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Re: kleine Korrektur

Antwort von Mera68 am 26.02.2013, 21:26 Uhr

Theoretisch 6 Jahre GS, aber besser soll doch angeblich der Wechsel in ein sogenanntes grundständiges Gymnasium sein (also ab 5. Klasse)? Hier wäre eins in der Nähe mit Nawi-Profil, was auch sein Ding wäre.
Er muss ja nicht kilometerweit durch die ganze Stadt fahren.
Mera

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von magistra am 26.02.2013, 21:26 Uhr

Ich finde bei der Springerei die sozialen Faktore viel wichtiger als die kognitiven. Dieses Matra kann ich nur immer wieder wiederholen.

Ich arbeite am Gymnasium und erlebe, wie diese kleinen Jungs, die eine Klasse (ich habe sogar zwei Extremfälle, die haben zwei Klassen übersprungen) hier an der weiterführenden Schule starke Probleme bekommen. Nicht alle, aber eben viele. Der Altersunterschied ist eben doch groß. Da sind die Klassenkameraden dann bei Facebook und spielen Black Ops 2 und die Kleinen spielen Lego. Da gibt es oft und viele Tränen.

Wenn überspringen sein MUSS, weil sich das Kind extrem langweilt und deshalb Probleme bekommt, dann würde ich darüber nachdenken, mein Kind springen zu lassen. Wenn es keine Probleme gibt und sich mein Kind einfach nur leicht tut, dann werde ich mich freuen und es in seiner Alterskohorte lassen.

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von 3wildehühner am 26.02.2013, 21:59 Uhr

Bei meiner mittleren Tochter standen wir in der 1. Klasse auch vor der Entscheidung. Wir haben uns aus mehreren Gründen dagegen entschieden. Ob es richtig war, weiß ich nicht. Manchmal Zweifel ich mittlerweile...Dann denke ich wieder, es war richtig. Es ist ein schwieriges Thema und es muss individuell entschieden werden.
Du kannst mir gerne eine PN schicken, dann erläutere ich dir das genauer, wie es bei uns war und nun ist..

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von Snaffers am 26.02.2013, 23:37 Uhr

Bei meinem Großen gabs ab em erten Schultag Leidensdruck. Wir haben das ruhig angehen lassen, aber im Dezember wurde es so schlimm, dass es ohne Sprung nicht mehr ging. Wir konnten, nachdem die Schulpsychologin ihn sich angesehen &getestet hatte entscheiden ob er in klasse 2 oder 3 springen soll. Geraten wurde uns wegen der sozialen und emotionalen Entwicklung zu Klasse 2, obwohl sie kein Problem darin gesehen hätten, dass er in Klasse 3 schnell problemlos mitkommt. Wir haben uns aber für Klasse 2 entschieden. Er hatte in der neuen Klasse keine Probleme mit Eingewöhnen oder von der Leistung her.
Der Leidensdruck war dann zu Beginn Klasse 3 wieder enorm hoch (was ja zu erwarten gewesen war). Nach einem Gespräch mit seinen Lehrerinnen bekommt er nun Zusatzstoff, der weit über den Grundschulstoff hinausgeht. Das Angebot, er dürfe nochmals springen (entweder gleich zu Beginn des Schuljahres von 3 nach 4 oder zum Ende des Schuljahres von 3 nach 5) haben wir im Hinblick auf die soziale Reife aber abgelehnt. Den Sprung 3-5 hätten wir in Betracht gezogen, wäre er nicht mit so ner tollen Lehrerin gesegnet, die ihn wirklich fördert (und zwar sowohl in seinen starken Bereichen als auch in seinem schwachen (dem sozialen)).

Springen würde ich nur lassen, wenn das gesamtpaket stimmt:

-großer Lernvorsprung in allen Fächern
-gutes Sozialverhalten (mindestens altersgerecht)
-emotional stabil
-Leidensdruck durch die Unterforderung
-Wunsch des Kindes

Kannst du auch nur eins davon nicht locker abhaken wird der Spung vermutlich nicht reibungslos ablaufen

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Re: @Mera68

Antwort von Katja + Fabio (Berlin) am 27.02.2013, 1:36 Uhr

Hallo,

sicherlich kann Dir niemand hier sagen ob ein Sprung sinnvoll und notwendig ist, da niemand hier dein Kind kennt.

Du schreibst ... er habe KEINEN Leidensdruck und fühle sich in seiner Klasse wohl. Ihm sei AB UND AN mal Langweilig. Das "Voraus-sein" im Stoff betrifft hauptsächlich Mathe. Die Lehrerin arbeitet differenziert (er bekommt anderen/zusätzlichen Stoff).
Ganz ehrlich würde ICH bei dieser Konstellation nicht zwingend an einen Sprung denken. Und wenn überhaupt, dann eher JETZT sofort als nach den Ferien.
Die Anforderungen der 1. und 2. Klasse sind (in meinen Augen ) nicht besonders hoch. Ab der 3. Klasse zieht sowohl Stoff als auch Tempo etwas an. Es ist wirklich schade, dass eure Schule JüL abgeschafft hat.
Hier war es mit Kind Klein ähnlich. Sein Interesse liegt hauptsächlich im mathematisch naturwissentschaftlichen. Bei Einschulung war er in Mathe auf dem Stand eines 2.-3.Klässlers. Dank JüL durfte er nach ein paar Monaten einfach bei den 2.Klässlern mitmachen, später dann den Stoff der nächsten Klasse(n) eigenständig bearbeiten (sozusagen das Drehtürenmodell). Zusätzlich gabs (gibt es) Mathe Förder für Begabte. Manchmal langweilt er sich immer noch, trotzdem geht es ihm eigentlich wirklich gut. Er ist in seiner Klasse geblieben, hat Freunde, muss nichts wirklich für die Schule tun und kann seine (Frei)zeit als Kind ausleben.

Da wir auch aus Berlin kommen stand hier gerade die Überlegung an ob Wechsel in ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium schon nach der 4.Klasse oder noch nicht ...
Ich war hin und her gerissen, habe mich aber letztendlich dagegen entschieden ... trotz Begabung.
Die Anzahl der Schulen ist sehr begrenzt. Es wird normalerweise 1 Klasse im 5.Schuljahr eingerichtet. Die Auswahl dort ist streng ... (für ca 30 Plätze waren an einer Schule hier mit MINT-Klasse (so heißen die mathematisch-naturwissenschaftlichen Züge ab der 5.Klasse) etwa 90 Kinder zum Test eingeladen), der Unterricht anspruchsvoll und die Freizeit rarer als vorher.
Unsere Grundschule ist toll, hat relativ kleine Klassen, arbeitet (je nach Lehrer mehr oder weniger) differziert, fördert sowohl bei Schwächen als auch bei Begabungen und lässt viel Raum für Freizeit und andere Aktivitäten. Außerdem kann mein Kind nach der 6. Klasse auf jedes Gymnasium ... auch auf eines welches diese MINT-Klassen ab Klasse 5 anbietet.

Ich wünsche eine gute Entscheidungsfindung.

LG Katja & Co

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von Häsle am 27.02.2013, 8:10 Uhr

Ich war lange so ein Überflieger-Kind, und bis zur 10. Klasse einen großen Schritt voraus (in Mathe und Englisch). Auch sonst hatte ich bis nach der 11. Klasse überhaupt keine schulischen Probleme. Dann kam die wilde Zeit mit wenig Schlaf ;-) Aber auch da musste ich kaum was für die Schule tun. Das Abi hab ich ohne Stress gemacht (die Note war allerdings dann nicht so berauschend; war aber egal).

Ich habe mich auch ab und zu gelangweilt, aber das geht doch jedem mal so. Da ich erst mit 7 Jahren eingeschult wurde, hätte ich problemlos springen können. Ich wollte aber nicht von meinen Freunden weg, und habe es immer genossen, dass mir der Schulstoff einfach zugeflogen ist. Im Gegensatz zu manchen meiner Freunde, die schon ab der 3. Klasse richtig viel lernen und üben mussten. Im Gymnasium dann erst recht.

Also ich würde ihn nicht springen lassen, wenn er nicht wirklich unter Unterforderung leidet. Ich hatte bis zum Schluss in Mathe immer nur 1er (bis auf Stochastik, da war ich blank), ohne jemals etwas dafür zu tun.

Ich weiß nicht, wie das in Berlin ist. Aber hier in Bayern wird in der 3. Klasse plötzlich richtig angezogen. Ob das für ein Kind, das direkt aus der 1. Klasse kommt, einfach zu bewältigen ist, wage ich zu bezweifeln. Wenn, dann würde ich ihn eher jetzt gleich noch in die 2. Klasse wechseln lassen.

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Schau mal in diesem Forum: www.logios.de

Antwort von Caot am 27.02.2013, 8:27 Uhr

Da bist du mit Sicherheit besser aufgehoben als hier, wenn es um solche Themen geht.

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Re: @Mera68

Antwort von mama von Joshua am 27.02.2013, 8:59 Uhr

***er langweilt sich nur ab und zu, stört dann aber nicht den Unterricht ***

Wenn er sich nur ab und zu langweilt sollte die Lehrerin eigentlich in der Lage sein, ihn mit anderen Aufgaben "auszulasten".

***Auch gut lesen und Sätze schreiben, die aber m. E. noch sehr viele Rechtschreibefehler haben. ***
Das spricht meiner Meinung nach gegen einen Sprung. Denn gerade in der zweiten Klasse wird viel Satzbau und Rechtschreibung geübt.

Wir wurden damals in der ersten Klasse auch angesprochen, dass mein Sohn extrem weit sei und wir über einen Sprung nachdenken sollten (lesen, schreiben, rechnen war vor Schulbeginn schon da). Haben wir dankend abgelehnt. Zum einen waren wir der Meinung, dass die Lehrerin ihm Zusatzmaterial geben könnte, zum anderen fehlte einfach unserer Meinung zuviel (Schreibschrift, 1x1, Rechtschreibung, Grammatik etc) und auch unser Sohn wollte die Klassengemeinschaft nicht verlassen. Somit hat er zusätzliches Futter bekommen. Er hat zwar zu Hause hin und wieder erwähnt es sei ihm langweilig, aber hat dann halt brav seine Zeit in der Schule abgesessen.

Nach den Sommerferien hat unser Sohn immer wieder erwähnt, dass es ihn ankotzt dass sie in der Schule immer das selbe machen. Und dass er es nicht verstehen kann, dass bestimmte Kinder leichteste Sachen auch nach der x-ten Wiederholung nicht verstehen. Immer wieder hat er erwähnt (auch in Gegenwart seiner Lehrerin was er vorher nie getan hat), dass er sich zu Tode langweilt. Schule wurde in dieser Zeit zu einem lästigen "Muss", abends hat er ewig gebraucht bis er eingeschlafen war, hat nachts schlecht geschlafen und war auch tagsüber ungeniessbar.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Klassenlehrerin schon schulintern abgeklärt, ob er mal zum Schnuppern und dann- wenn es funktioniert- komplett in die 3. Klasse kann. Mein Sohn war von der Idee etwas neues lernen zu dürfen begeistert, wir haben uns mit dieser Entscheidung als Eltern sehr schwergetan.
Er hatte GsD das Glück, dass er die meisten Kinder aus der Klasse kannte und obwohl er mit Abstand der Jüngste ist, hat er sich gut in die Klassengemeinschaft integriert. Der Stoff macht ihm auch keine Probleme, was aber auch von der guten Vorbereitung durch die vorherige Klassenlehrerin kam. Ganz am Anfang hatte er etwas Schwierigkeiten mit dem Schreibtempo, das war er eben von der zweiten Klasse nicht gewohnt- zumal da noch mit Bleistift geschrieben wurde. In der dritten Klasse musste er gleich mit Füller schreiben, was natürlich auch etwas beim Schreiben gebremst hat.

Wir hatten einen Förderplan bekommen und konnten den Großteil des Stoffes in den Ferien aufholen, alles andere mussten wir nach den normalen Hausaufgaben machen. Für den Kurzen war das -so empfinde ich es- eine stressige Zeit.
Mittlerweile ist er in der Klasse wieder der Klassenbeste und Langeweile kam bisher nicht mehr auf.

Ich persönlich finde, dass ein Sprung von 2 nach 3 mit entsprechender Vorbereitung besser ist als ein Sprung von 1 nach 3. Aber das ist eure Entscheidung, das kann euch keiner abnehmen. Wenn vom Kind her kein extremer Leidensdruck da ist, würde ich eher um Zusatzmaterial (nicht 20 weitere Aufgaben, sondern welche bei denen man etwas nachdenken muss) bitten.

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Re: @Mera68

Antwort von Daffy am 27.02.2013, 9:03 Uhr

Also m.E. ist die Entscheidung, ob der Sprung auf das Gym klappt, wesentlich wichtiger als die Frage ob er 9 oder 10 Jahre alt ist beim Übertritt, zumal in Zeiten von G8.
Vorausgesetzt, er fühlt sich wohl und ist gut integriert in der jetzigen Klasse. Ab und zu Langeweile muss man lernen auszuhalten. Aber natürlich kann es passieren, dass er nach dem Überspringen auf Dauer im Mittelfeld landet und dann habt Ihr womöglich nicht die Wahl nach der 4. Was die Lehrern vielleicht gar nicht stört (ein Kluger mehr für die Sekundarschule).
Ja, für gute Schulen ist man in Bayern richtig , aber solange es noch anspruchsvolle Gymnasien gibt in Berlin, geht es doch.

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Re: Schau mal in diesem Forum: www.logios.de

Antwort von lotte_1753 am 27.02.2013, 12:12 Uhr

Warum? Weil sich dort HB-Muttis gegenseitig den Allerwertesten pudern?

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Re: Klasse überspringen ja oder nein?

Antwort von lotte_1753 am 27.02.2013, 12:23 Uhr

Bei unserem Mittleren stand diese Diskussion an und wir haben uns aus genau diesen Gründen entgegen entschieden. Wir hatten auch ein Gespräch mit der Schulpsychologin und sie hat ähnlich argumentiert.

Langeweile muss man auch mal aushalten können und so geniesst er es zu hören, dass er der Beste sei, alles Wisse etc., ist aber in der Alterskohorte mittendrin. Zu Hause steht er was das Kognitive angeht etwas im Schatten seines älteren Bruders, was ihn dann wieder "erdet". Dieser, was den reinen IQ angeht sicherlich stärker als der Mittelere, ist - ohne zu springen - mit der jüngste in seiner Klasse und ich sehe da schon bei knapp einem Jahr Unterschiede. Einige pubertieren sehr stark und meiner hinkt da schon hinterher. Wenn das fast zwei Jahre wären, kann ich mir nicht vorstellen, dass das funktioniert und er sich wirklich in der Klasse wohlfühlen würde.

Solange kein Leidensdruck besteht, würde ich das Kind in seiner Klasse lassen.

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Re: Schau mal in diesem Forum: www.logios.de

Antwort von Snaffers am 27.02.2013, 13:14 Uhr

nein, weils dort leute gibt mit Erfahrung beim Springen und man wegen solcher Fragen nicht gleich dumm von der Seite angemacht wird, wie es hier oft der Fall ist.
Sei es nur aus Unwissenheit oder auch aus Neid (jeder der neidisch ist möge sich mal melden, wenn mein Junior grade den Schulfrust hat, weil zu wenig Neues kommt - ich verleihe ihn dann gern mal)

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Re: @Mera68

Antwort von montpelle am 27.02.2013, 15:29 Uhr

"Hier wäre eins in der Nähe mit Nawi-Profil, was auch sein Ding wäre."

Er ist im 1. Schuljahr.
Lass ihn sich doch einfach entwickeln, ohne jetzt schon alles zu planen.

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Danke

Antwort von Mera68 am 27.02.2013, 15:31 Uhr

Vielen Dank an Alle für die spannenden Erfahrungen und Infos. Ich werde das wohl mehrfach lesen, bevor ich mich entscheiden kann.
Alles Gute Allerseits,
Mera

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an lotte

Antwort von krummenau am 27.02.2013, 16:25 Uhr

Ich hatte weiter oben auch schon das logios-Forum empfohlen, und zwar genau aus dem Grund, daß man dort nicht angepampt wird, so wie in Deinem Posting mal wieder. Das ist ja nur ein Beispiel für viele, wie sie hier im RuB immer wieder kommen.
Wer zu dem Thema nichts zu sagen hat, kann sich doch mit dummen Sprüchen zurückhalten.
Nein, bei logios pudert man sich nicht gegenseitig den Allerwertesten, da geht es auch durchaus kontrovers zur Sache. Aber eben auf einem Niveau, welches das Lesen angenehm macht.
Dort sind naturgemäß viele Mütter versammelt, denen das Thema Sprung persönlich begegnet ist, die sich bewußt dafür oder dagegen entschieden haben. Nein, dort laufen nicht nur Wunderkinder, Überflieger und erst recht keine Eislaufmuttis herum. Dort bekommt man Rat und Hilfe, und genau das macht logios so angenehm.
Deshalb empfehle ich es hier immer wieder, wenn es thematisch paßt.
LG von Silke

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an lotte

Antwort von krummenau am 27.02.2013, 16:25 Uhr

Ich hatte weiter oben auch schon das logios-Forum empfohlen, und zwar genau aus dem Grund, daß man dort nicht angepampt wird, so wie in Deinem Posting mal wieder. Das ist ja nur ein Beispiel für viele, wie sie hier im RuB immer wieder kommen.
Wer zu dem Thema nichts zu sagen hat, kann sich doch mit dummen Sprüchen zurückhalten.
Nein, bei logios pudert man sich nicht gegenseitig den Allerwertesten, da geht es auch durchaus kontrovers zur Sache. Aber eben auf einem Niveau, welches das Lesen angenehm macht.
Dort sind naturgemäß viele Mütter versammelt, denen das Thema Sprung persönlich begegnet ist, die sich bewußt dafür oder dagegen entschieden haben. Nein, dort laufen nicht nur Wunderkinder, Überflieger und erst recht keine Eislaufmuttis herum. Dort bekommt man Rat und Hilfe, und genau das macht logios so angenehm.
Deshalb empfehle ich es hier immer wieder, wenn es thematisch paßt.
LG von Silke

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Re: Schau mal in diesem Forum: www.logios.de

Antwort von lotte_1753 am 27.02.2013, 17:42 Uhr

Na also, ich hab mal in diesem Forum quergelesen. Das ist genau dieses HB-Getue, dass ich nicht ab kann. Kind der AP ist ein bisschen weiter als seine Kameraden - schwups: geh doch mal zum HB-Forum. Kind schwätzt und stört: oho, das Kind ist doch sicher unterfordert, da muss sich die Lehrerin besonders drum kümmern. Mein Lieblingsspruch: "hb ist diagnostiziert." Lehrerin hat sich gefälligst um mein Kind zu kümmern, denn das braucht mehr Futter. Kritik daran mit Unwissenheit und Neid abzutun, ist billig. Um Neid geht es mir zumindest nicht. Hermann Göring hatte einen extrem hohen IQ, trotzdem hätte ich ihn nicht gerne zum Sohn. Es hat sich aber ein Hype um dieses Thema entwickelt die, gepaart mit dem Anspruchsdenken an den Lehrkörper, teilweise extreme Züge angenommen hat. Ich glaube auch durchaus, dass Stimmen von allen Seiten bei einer Problemlösung helfen (und in diesem Sinne habe ich der AP auch geantwortet).

p.s. die bräuchten mal einen hb Grafikdesigner, sieht ja furchtbar aus, die Seite.

p.p.s. Bei frustriertem Kind Vortrag über Solidarität und ein paar Blätter Matheolympiade?

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Re: Saffers

Antwort von Pampersmami am 27.02.2013, 19:55 Uhr



Kann ich meinen dazugeben?

Ein Kind muß sich auch zurücknehmen können- Diesen sch........ Satz hängt mir sowas von zum Hals raus! 1Jahr, 2Jahre 2 1/2 ,wielang muß sich ein Kind zurücknehmen bis es gefrustet,genervt ist und auffällig werden darf?

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Re: Saffers upps sorry n hinterherschmeiß!

Antwort von Pampersmami am 27.02.2013, 19:57 Uhr

Bin eindeutig nicht Hb

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Re: Saffers upps sorry n hinterherschmeiß!

Antwort von Snaffers am 27.02.2013, 22:11 Uhr

danke für mein n - wobei vergessen nix mit HB zu tun hat mein großer kann das nämlich auch gut (grade Buchstaben)

Zurücknehmen muss man sich schon können, finde ich, aber nicht 5 Tage die Woche von 8-12 Uhr.

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@ lotte_1753

Antwort von Snaffers am 27.02.2013, 23:06 Uhr

Es kommt nicht aufs Äußere an, sondern die inneren Werte zählen.
Vom Standpunkt Optik und Benutzerfreundlichkeit sind wir hier ebenso in einem katastrophalen Forum!



In BW (und den meisten andren Bundesländern) steht im Schulgesetz sinngemäß:



JEDES Kind hat ein RECHT auf individuelle Förderung ENTSPRECHEND seiner individuellen Begabung.



Da steht nirgends: Jeder muss im Sinne des sozialistischen Grundsatzes aufs geiche Niveau gebracht werden.

Komisch (oder eher Gottseidank), ich habe noch NIE gelesen, dass jemand verlangt Förderstunden für schwächere Schüler abzuschaffen oder Kindern, die besondere Hilfe benötigen wahlweise auf besonderen Schulen oder mit einer Hilfskraft inklusiv in einer Regelschule, dies zu verwehren.
Nein, das wäre unsozial, unsolidarisch.
Einfach mit reinsetzen und statt normaler Matheblätter nur Zahlen ausmalen lassen etc.?
Ein Unding. Das wäre ja grausam.
Ja, wäre es. Ich bin absolut dafür, dass diese Kinder entsprechend ihrer Bedürfnisse und Fähigkeiten gefördert werden.
Ich habe noch nie jemanden motzen gehört, wenn Eltern von Kindern mit Lernbehinderung - oder auch einfach nur Schwächen in einem oder mehreren schulischen Bereichen - Himmel und Hölle für ihr Kind versucht haben in Bewegung zu setzen.
Eltern von Kindern mit einer außergewöhnlichen Begabung für schulisches Lernen, oder hochbegabten Kindern (es muss ja nicht das gleiche sein - oft steht es sich eher im Wege) werden gleich als 'Eislaufeltern' und 'die wollen für ihr Kind was besseres' beschimpft. Spätestens letzteres nenne ich Neid aus Unwissenheit.

Warum aber darf ich als Mutter eines Kindes, das statt unterhalb der Norm oberhalb der Norm liegt, für mein kind nicht das gleiche verlangen?
Für meinen Sohn (und nur von dem kann ich sprechen, ich weiß aber, dass es auch andren hochbegabten Kindern so geht - wenn auch nicht allen) ist Schule (wir sprechen hier von der Grundschule, Klasse 3, nachdem er bereits ein Jahr übersprungen hat) eh schon tägliche Quälerei.
Er beherrscht diesen Stoff (abgesehen von der Rechtschreibung und ein paar Feinschliffen im Aufsatz und Lesen) im Schlaf.
Für ihn ist Regelschule mit Regelmaterial, der Klassenstufe entsprechend, wie für ein 'normal begabtes Kind' in dem Alter täglich nur Ausmalblätter zu bekommen, mal welche, die man nur mit einer Farbe ausmalen soll, mal welche, bei denen man 5 Farben nehmen muss.
Ums kurz zu sagen: Langweilig!
Und zwar 5 Tage die Woche von 8-12 Uhr (damit sind die interessanten Momente in Sport, Werkstattunterricht abgedeckt, da er ja täglich länger Unterricht hat).
Ein paar Blätter Matheolympiade entsprächen dann ein paar Blättern normales Unterrichtsmaterial für die 'normalen' statt der Malblätter.
Ich denke sich trotzdem am Unterricht zu beteiligen, sich unterstützend einzubringen (das sind die Dinge, die seine Lehrerin verlangt), in den Nebenfächern den normalen Stoff mitzumachen, auch wenn man den auch beherrscht, das ist nem 8jährigen mehr als genug Solidarität den andren Kindern gegenüber abverlangt.
Wir können denen natürlich auch jeden 21. Tag (sind insges. 21 Kinder) die Solidarität meinem gegenüber abverlangen. Gerne, wenigstens ein Tag im Monat, an dem mein Kind dann glücklich aus der Schule kommt, das wäre ein Traum! Nur verstehen die meisten an dem Tag vermutlich nur Bahnhof und werden in den teils wackligen Grundfesten ihrer mathematischen Begriffe erschüttert, wenn mit negativen Zahlen hantiert und mit Brüchen und komplexeren Gleichungen mit Unbekannten gespielt wird - oder sie haben Albträume, wenn über die Ursachen des zweiten Weltkriegs beraten und über die Verführbarkeit des Menschen philosophiert wird und erforscht wird, was in Deutschland zwischen 1933 und 1945 mit Menschen, die nicht konform gingen oder deren Glauben nicht zusagte,... geschehen ist. Das sind aber die Themen, die meinen 8jährigen grade beschäftigen (und da der zwei kleine Brüder hat, muss zumindest das geschichtliche Thema immer abends abgehandelt werden, denn für deren Ohren ist das noch nichts, denn es geht teils arg ins Detail - schön übrigens für mein Kind, dass Mama und Papa das leisten können, können nämlich auch nicht alle Eltern von HB-Kindern).

Mein Sohn hat zum Glück eine Lehrerin, die von sich aus angeboten hat ihm Material zu bieten, das ihn anspricht, das ihn fördert, fordert (und ab und an erfreulicher Weise kurzfristig überfordert) - sie sieht also, dass das nötig ist.



...und Herrmann Göring war als Kind bestimmt kein Nazi, so gesehen, vermutlich hätten andere Eltern, eine andere Erziehung, eine andere Zeit aus ihm einen sehr netten Menschen gemacht. Niemand wird böse geboren.



Wir hatten übrigens Anfang Klasse 3 von unsrem damals SIEBENjährigen Selbstmorddrohungen (O-Ton: "Ich halte es nicht mehr aus. Die Schule ist so schlimm und ihr zwingt mich jeden Tag da hinzugehen. Ich kann das nicht mehr. Ich nehm ein Messer und bring mich um, damit ich endlich Ruhe vor der sch**ß Schule habe!").
Der Vortrag über Solidarität und ein paar Zusatzblättchen wäre da bestimmt gut gekommen.

...seit er andres Material bekommt geht er nicht unbedingt schrecklich gern in die Schule, aber es ist zumindest ok für ihn. Mehr erwarten wir von der Grundschule nicht - er inzwischen auch nicht mehr.

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Re: @ lotte_1753

Antwort von lotte_1753 am 28.02.2013, 10:52 Uhr

Ich glaube in der Tat, vielleicht bin ich da etwas altmodisch, dass Schwächere mehr Zuwendung verdienen als Stärkere (was nicht heisst, dass ich Unverständnis gutheißen muss, so z.B. bei mir im Bekanntenkreit vorgekommene sturbockige Weigerung für einen Sprung bei einem ganz klar extrem begabten Kind). Das kann natürlich zu Härtefällen führen, aber - und da bin ich felsenfest von überzeugt - hilft es nicht, wenn IQ Tests gemacht werden, Sonderwünsche eingefordert werden und dem Kind seine "Besonderheit" vor Augen geführt wird. Da geraten wir dann leicht in eine selffulfilling prophecy. Eine konsequent durchgehaltene Einstellung i.S.v. "hör auf zu jammern und bekomm erst mal Deine Rechtschreibung hin bevor Du mir mit Langeweile kommst" ist u.U. hilfreicher als das Bejammern der ungerechten Situation für hochbegabte wie Dich, mein armer Sohn.

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Re: @ lotte_1753

Antwort von Snaffers am 28.02.2013, 13:15 Uhr

Rechtschreibung - nun die ist dem Alter entsprechend für das, wie heute gelernt wird und ich verstehe allerdings nicht, warum mein Kind sich im Mathematikunterricht langweilen soll, nur weil seine Rechtschreibung nicht überdurchschnittlich ist. Da er eine andere Mathelehrerin als Deutschlehrerin hat käme es auch sicherlich nicht so gut in Mathe einfach mal Rechtschreibung zu üben (außer es ist Freiarbeitszeit, aber da erübrigt sich das mit den Fächern sowieso).
Mein Sohn wurde getestet, weil die Schule das wollte. Aber: wir wissen nur, dass er HB ist, keine Werte. Die sind mir auch egal. Nächstes Jahr wird er nochmals getestet werden müssen, denn, immerhin ab Klasse 5 gibt es im fahrbahren Umkreis eine HB-Klasse. Da gibts aber Aufnahme nur nach Test beim Schulpsychologen und Probeunterricht etc., also wird das halt gemacht, auch wenn wir es ansonsten als unnötig empfinden.
An unsrem Umgang mit dem Kind hat sich nichts geändert durch den Test. Wir heben ihn da auch nicht irgendwie heraus. Im Gegenteil, wir stutzen da ein Stück weit sogar seine Höhenflüge.
Aber: mein Kind merkt doch, dass es anders ist. Er hat doch schon im Kindergarten gemerkt, dass, wo andere Kinder über eine Problemlösung nachdenken mussten, ihm das ganz logisch war (und die andren kamen ja nachher an den Punkt, den er schon viel früher entdeckt hatte). Ein Kind merkt doch, wenn es Erwachsene (nicht seine Eltern, die haben das im Griff, aber es waren gestandene Erzieherinnen mit vielen Jahren Berufserfahrung) nach seinen Wünschen allein durch die Wahl seiner Worte manipulieren kann (übrigens, WIR haben ihm deswegen ordentlich die Leviten gelesen - unsre Erklärung den Erzieherinnen gegenüber, dass sie da mal konsequent bleiben müssten und eben nicht mit ihm diskutieren dürften, zeigten keine Wirkung - ein anderer Kindergarten und Erzieherinnen, die uns zuhörten und v.a. Erfahrung mit Hochbegabung hatten, brachte da einen wirklichen Fortschritt). Und er sieht auch heute, dass die Jungs in seiner Klasse (die ja alle mindestens 4 Monate älter sind als er) sich für Sachen interessieren die ihn entweder gar nicht interessieren (Fußball, Star Wars) oder aber für die er sich schon vor 2 Jahren interessiert hat (z.B. einfache elektrische Schaltkreise)

Von einer geistigen Behinderung spricht man bei einer Abweichung vom Durchschnitts-IQ von 30 oder mehr Punkten nach unten - da merkt jeder, dass es Probleme gibt und deswegen sieht jeder, dass man helfen muss. Hochbegabung ist die Abweichung vom Durchschnitts-IQ von 30 oder mehr Punkten nach oben. Auch das ist inetlichen Bereichen eine Behinderung. Nur fällt es HB-Menschen eben vergleichsweise einfacher den Alltag zu meistern - Probleme gibts aber trotzdem. Sie liegen nur einfach woanders.
Kinder, die im Bereich Sport oder Musik hochbegabt sind,die erhalten Förderung, da sieht man es auch gern (vermutlich auch du). Warum dann nicht bei Kindern, die in sprachlichem, mathematisch, logischem,... Bereich hochbegabt sind.


Stell dir einfach vor man setzt einen durchschnittlichen, aber lesefaulen, Fünftklässler mit misslicher Rechtschreibung in Klasse 3. Dem würde man wohl zugestehen, dass er jammert, weil das alles ja 'Babykram' ist. Das würde man von dem Kind nicht erwarten, das auszuhalten, noch nicht mal ne Woche lang.
Wenn ich jetzt mal von Fremdsprachen absehe (die hat er ja noch nicht so), könnte mein Junior (wie gesagt der ist grade 8 geworden und würde offiziell in Klasse 2 gehören) in Klasse 5 fachlich gut mithalten - auch von dem, was an Transferleistung u.U. erwartet wird (diese Aussage ist nicht auf meinem Mist gewachsen), egal ob Mathe, Erdkunde, Biologie,...
Von dem erwartet man, dass er erstmal seine Rechtschreibung in Ordnung bringt und den Rest mit Fassung trägt? Warum? Mit welchem Recht? Nur, weil er jünger ist und nicht schon 4,5 Jahre die Schulbank gedrückt hat?
Ist das nicht idiotisch?
Wissen (oder besser "mehr wissen wollen") steht einem also nur zu, wenn man die Zeit in der Schule schön brav absitzt?
Sollte die Mehrheit der Bevölkerung das so sehen: Armes Deutschland!


...ehrlich gesagt, empfinde ich es als Hohn, wenn ich schreibe 'mein Sohn hatte Selbstmordabsichten' wenn du schreibst 'sag ihm, er solle erstmal seine Rechtschreibung in Ordnung bringen und aufhören zu jammern' - Da hoffe ich doch ehrlich, dass dein(e) Kind(er) nie irgendwelche Probleme haben, die schlimmer sind als ein aufgeschürftes Knie.

Die meiste Zeit erträgt er die tägliche Langeweile übrigens mit Fassung, weil er selbst einschätzen kann, dass es in Klasse 4 zwar ein bisschen interessanter für ihn wäre, er aber dort sozial heillos überfordert wäre (und das kam von ihm aufs Angebot, er könne, wenn er wolle nochmals springen)...

Klar gibt es auch das andere extrem. In seiner Klasse ist noch ein HB-Kind, der ist zufrieden mit der Welt, wenn er sich nicht anstrengen muss und sein Buch lesen kann. Das ist seine Wesensart, das wird akzeptiert, er kann Zusatzaufgaben machen, er muss nicht. Meinen befriedigt das nicht. Der will was neues lernen.
...zum Glück gibts heute Lehrer die das sehen und unterstützen. Meiner wird ab und an aus der Klasse rausgenommen und bekommt dann Sachen, die ihn fordern, die er nicht beherrscht und die ihn interessieren (seien es Brüche oder auch Wurzelziehen - sind zwei Beispiele aus diesem Schuljahr), erklärt, damit auch er in der Schule mal erlebt, dass es was Neues zu lernen gibt. Ich betone: WIR haben das weder gefordert noch vorgeschlagen, das ging einzig und allein von der Lehrerin aus, die uns nur fragte, ob das für uns ok sei und ob es für uns ein Problem wäre, falls er dann mal ab und an etwas später von der Schule käme.

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