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Geschrieben von Jomol am 23.07.2019, 11:51 Uhr

Kann man Kinder von der Schulpflicht befreien?

Ich würde persönlich meinen Kindern den Besuch einer Schule nicht verweigern. Wie schon öfter anklang, ist Schule nicht nur Wissensvermittlung. Auch die soziale Entwicklung durch das Lernen/ Arbeiten mit anderen Menschen (besonders Gleichaltrigen), die man sich nicht aussuchen kann, gehört meines Erachtens zur Entwicklung dazu. Das kann man als einzelne Familie nicht leisten- egal wieviele Kinder man hat.
Ich selbst wäre auch sehr ungern für die komplette Schulbildung meiner Kinder verantwortlich. Nicht unbedingt, weil ich Angst hätte, das ich das intellektuell nicht könnte (wobei das in der Oberstufe sicher ein Problem wird), aber ich möchte meinen Kindern die Mutter sein. Das beinhaltet eine ganze Menge an Wissensvermittlung, da muß ich nicht noch das Einmaleins und Gedichtsinterpretation beibringen. Meine Kinder können ruhig in der Schule ihre eigenen Erfahrungen machen- auch ein Teil der Loslösung- und zu Hause in unserem Fall kochen lernen und Bücher neben dem Schulstoff und Musik nahegebracht bekommen.
Was ich mir auch sehr problematisch vorstelle ist, was passiert, wenn das Kind keine Lust auf das Rechnen hat. Weglassen ist keine Alternative, die Eltern-Kind-Beziehung zu stören, ist schlecht, darüber muß man sich Gedanken machen. Die Trennung von Ausbildenden und Eltern halte ich auch in der Pubertät, die uns schließlich alle ereilt hat und auch um unsere Kinder keinen Umweg machen wird, für eigentlich hilfreich. Nicht zuletzt, weil man nicht die ganze Zeit zusammen ist.
Der letzte Punkt, den ich ansprechen möchte ist, wie sicher könnt Ihr sein, daß Hausbeschulung das ist, was Eure Kinder wollen? Und ist es das, was Eure Kinder in zehn Jahren wollen und in zwanzig immer noch gut finden werden? Quereinstieg in eine Schule (welcher Art auch immer) wird da schwer für ein Kind. Ich weiß nicht, seit wann Ihr "ausgestiegen" seid. Es gab mal eine Werbung der Sparkasse oder so ähnlich, wo ein Kind zu seinem Vater sagt, wenn es groß ist, möchte es Spießer werden. Wenn Ihr Eure Kinder ganz frei erziehen wollt, müßt Ihr in Betracht ziehen, daß Eure Kinder Eure Lebensweise nicht weiterverfolgen wollen. In den USA gibt es zahlreiche sehr geschlossene Gemeinschaften (Amish, Mormonen etc. pp.), die es Kindern unterschiedlich schwer machen, sie zu verlassen, trotzdem passiert es. Wollt Ihr Eure Kinder so binden? (Indem Ihr durch Mangel an klassischer Schulbildung -gewollt oder ungewollt- Wege verbaut?)
Der Spruch ist abgedroschen, aber daß es ein Dorf braucht, ein Kind zu erziehen, impliziert auch, daß es eben nicht nur die Eltern in allen Lebenslagen sein sollten.
Grüße,
Jomol

 
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