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Kommunion-Ausgrenzung

Thema: Kommunion-Ausgrenzung

Hallo Ihr Lieben, ich bin auch gerade etwas überfordert mit der ganzen Geschichte! Wir haben ja nun auch Kommunionsunterricht in der Schule. Meine Tochter ist evangelisch, muss daran nicht teilnehmen-das heißt aber die Stunde muss sie alleine in einem Nebenzimmer hocken und beschäftigt werden. Also bleibt sie in der Klasse. Leider ist das ganze in der letzten Zeit völlig eskaliert. Freitag: Erste 2 Stunden Kommunionsklasse, 3. Stunde deutsch, 4. Stunde Kommunionsklimbim. Davor bis zu 6!!!!!!!Stunden Kommunionskram die Woche in der regulären Unterrichtszeit. Bei uns hatte die Grippe gewütet und viele Lehrer außer Gefecht gesetzt. Da es ja die 3. Klasse ist wurden die Stunden-in denen Lehrer fehlten ausschliesslich durch die Theologin ersetzt. Seit Ende Jauar hatten die Kids nur 2 Stunden englisch, Deutsch und Mathe ist oft ausgefallen!! Jetzt haben wir drei Kommunionssonntage hintereinander!!Jeden Montag hockt nun die gesamte Klasse in der Kirche-warum auch immer- danach 2 Stunden Sport und das wars. Ich finde es soetwa von übertrieben und inzwischen unverschämt!!!Die 4. Klasse steht vor der Tür-hier in Bayern heftig!!!!Den fehlt wahnsinnig viel Stoff. Und was hatte mein evangelisches Kind davon???NIX!!!! Sie darf brav da hocken, zuhören-bekommt keine Kommunionsmappe-weil evangelisch und die Decke anstarren!!!Bin stinkesauer!!!!BRRRRRRRRRR...das musste mal raus!!!!Liebe grüße Kati

von Canaren am 19.04.2015, 10:42



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Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Wir sind evangelisch und leben in Norddeutschland. Offenbar trennen uns da Welten... Warum wird in der Schule auf eine kirchliche Veranstaltung vorbereitet? Sowas gehört doch in den privaten Bereich. Die Vorstellung, dass der Konfirmandenunterricht in der Schule stattfinden könnte, ist jedenfalls undenkbar. Ich bin ja ein großer Fan von Religionsunterricht, aber so wie ich ihn kenne, also für Kinder jeder Religion und lediglich bildend und informierend. Hier greift die Kirche mE völlig unangemessen in den Schulalltag ein. Ehrlich mal, auf so eine Idee käme hier echt keiner. Oder ist es eine katholische Privatschule? Das wäre dann nochmal ein bisschen was anderes. Aber der Zustand wäre mir auch dann eine Beschwerde wert...

von stjerne am 19.04.2015, 11:17



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Hallo, also wir sind auch in einer sehr katholischen Gegend in Bayern - aber in der Regel sind hier immer einige Kinder andersgläubig - sei es evangelisch, orthodox oder sonst was... Religionsunterricht in der 3. Klasse macht der Pfarrer, wegen der Kommunionvorbereitung - aber dafür hat er 2h in der Woche.. für mehr hat er auch keine Zeit. In den anderen Klassen wird der Religionsunterricht von anderen Lehrern übernommen. Kommunion ist hier übrigens für die 3.Klässler schon vorbei - die war am Sonntag nach Ostern. Aber so extrem wie bei Euch ist das sicher nicht - unser Pfarrer hätte auch definitv gar keine Zeit ständig in der Schule einzuspringen wenn dort Lehrer krank sind. Ich denke das ist kein Problem vom Religionsunterricht oder von Kommunionvorbereitung - das ist ein Problem der Schule, die es anscheinend nicht schafft andere Lehrer zur Vertretung einzuteilen. Vermutlich ist halt die Theologin die einzige die immer wieder einspringt wenn not am Mann ist. Ich würde in der Schule schon mal nachfragen ob es nicht möglich ist, das auch mal andere Lehrer einspringen und den Vertretungsunterricht übernehmen - oder die Klassenlehrerin Material vorbereitet das die Theologin dann mit den Kinder durchnimmt - die kann dann ja auch statt Religion in Vertretung durchaus auch mal Mathe oder Deutsch unterrichten. Das ist kein Problem der Kirche - das ist ein Problem der Organisation der Schule. Gruß Dhana

von dhana am 19.04.2015, 11:45



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Hallo, das ist definitiv ein Problem der Schule. Ich bin selbst katholische Theologin und unterrichte in der Grundschule eine dritte Klasse. Ich habe drei Stunden Religionsunterricht und nicht mehr. Und davon ist auch nur höchstens ein Vierteljahr Kommunionvorbereitung. Es stehen nämlich noch viele andere Dinge im Lehrplan der 3. Klasse. Dass ständig die Theologin für kranke Lehrer einspringt, wäre bei mir gar nicht möglich, da ich gar nicht die Zeit dafür hätte. Ich habe einmal, als ich noch an einer anderen Schule war, eine Vertretungsstunde übernommen, weil ich da gerade eine Freistunde hatte. Da habe ich anhand des Materials, das mir die Klassenlehrerin gegeben hat, Englisch unterrichtet. Das ganze ist also definitiv ein Organisationproblem der Schule und die Schuld dafür darf man nicht der Kirche geben. LG Dagmar

von 123mami am 19.04.2015, 12:13



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Da hast Du sicher Recht, die Schule scheint sich nicht gerade um Vertretungsunterricht zu bemühen. Aber ich verstehe dennoch nicht, warum das nicht einfach nachmittags stattfinden kann. Meine Große wird nächstes Jahr den Konfirmandenunterricht besuchen. Natürlich nachmittags. Dann ist halt ein Nachmittag mehr in der Woche belegt, aber wenn es einem wichtig ist, muss man das eben in Kauf nehmen, finde ich.

von stjerne am 19.04.2015, 12:18



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Ansonsten s.u.

von stjerne am 19.04.2015, 12:21



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Hallo, Firmunterricht ist bei uns auch am Nachmittag - schon alleine deswegen, weil sich im Alter von 13J die Kinder alle auf verschiedene Schule verteilen. Da ist eine gemeinsame Vorbereitung auch gar nicht möglich. In der 3. Klasse für den Kommunionunterricht ist das halt anders - dadurch das wir Sprengelschulen haben und die Kinder halt wirklich alle gemeinsam in einer Klasse sitzen (bei uns zumindest) Wobei hier auch ein Teil der Kommunionvorbereitung am Nachmittag stattfindet und nicht alles in der Schule. Ich hätte mit einer Trennung von Religionsunterricht und Schule wirklich kein Problem - nur ist es halt jetzt so, das der Lehrplan dies so vorschreibt, da ist vieles einfach auch aus der Vergangenheit so gewachsen und wenn dann eine Schule dies so regelt wie es oben beschrieben wird, versteh ich nicht warum dafür der Kirche die Schuld gegeben wird... Mir werden da immer zuviele Sachen in einen Topf geworfen. Gruß Dhana

von dhana am 19.04.2015, 12:58



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Wie gesagt, ich wollte keinem auf den Schlips treten. Aber ich finde eben, dass die Schule nicht der Ort für so etwas ist. Es ist nicht so, dass ich unterstelle, die Kirche nutze hier den Lehrermangel aus, um quasi die Schule zu entern. ;-) Wahrscheinlich muss man eher dankbar sein, dass sie mithelfen, den Unterrichtsausfall zu kompensieren. Ich finde aber grundsätzlich, dass Kirchenleben und Schule zwei Paar Schuhe sind. Ich bin selbst sehr engagiert in meiner Kirche, sitze im Konvent und mache diverse ehrenamtliche Jobs. Ich habe in dieser Funktion auch viel mit Schulklassen zu tun. Aber ich achte immer darauf, meine Kompetenzen nicht zu überschreiten. Meine Töchter spielen jedes Jahr beim Krippenspiel mit - finde ich toll. Aber ich erwarte nicht, dass die Proben in der Schulzeit stattfinden. Käme meine Gemeinde auf die Idee, sowas zu initiieren, würde ich im Konvent dagegen angehen. Das tut in Euren Gemeinden scheinbar keiner (oder nur wenige), das darf man schon kritisch sehen, oder?

von stjerne am 19.04.2015, 13:18



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Ich kann dir nur sagen, dass das NICHT normal ist. Wir sind katholisch, ich habe zweimal Kommuniongruppen geleitet, natürlich fanden die Treffen nachmittags in der Freizeit statt. Das zu wissen nützt dir natürlich jetzt genau gar nichts. Allerdings hat ja nicht nur dein Kind den Unterrichtsausfall, sondern alle. Und was den Übertritt angeht, da würde ich mir jetzt noch nicht den Kopf zerbrechen ....

von kanja am 19.04.2015, 15:15



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Das ist wirklich kurios bei euch. Hier - bei uns in NRW (woanders mag es anders sein - hat die Kommunion nichts mit der Schule zu tun. Außer am Montag nach dem Kommunionssonntag. Da dürfen alle Mitschüler/innen mit der Lehrerin in die Kirche gehen und sich die Kommunionskindern, die dann noch mal in der Kirche sind, ansehen. Die Kommunionskinder haben an dem Tag schulfrei (wegen Kirchtermin) und die nicht-Kommunion-Mitschüler haben dann auch nur lauen Unterricht. Das ist hier eine katholische Grundschule. Der Pfarrer war noch nie in der Schule. Es ist völlig getrennt. Im Religionsunterricht sitzen ein paar evangelische Kinder und ein muslimisches Kind. Ein anderes muslimisches Kind hat dann frei. Der Religionsunterricht ist an der Schule grundsätzlich in der ersten oder letzten Stunde, so dass die muslimischen Kinder nicht anwesend sein müssen. Wer möchte ist trotzdem gern gesehen, bekommt Unterlagen, aber keine Note. An Adventsfeiern haben auch alle nicht-katholischen Kinder mitgemacht. Freiwillig, sogar mit Sprechtext und Gesang.

von Carmar am 19.04.2015, 20:12



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Ja, Ihr habt Recht, das ist großer Mist von der Schule...Ausbaden werden das die Kinder dürfen-die 4.Klasse steht vor der Tür. Ich verstehe echt nicht warum die nicht einfach in ihren 2 Stunden Religion, die sie eh schon haben den Kommunionsunterricht packen können...aber ich wird es eh nicht ändern können...ich trinke jetzt einen Kaffee für mein angegriffenes Nervenkostüm Liebe Grüße Katharina

von Canaren am 20.04.2015, 08:42



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Was hasst du denn bereits unternommen? Außer Kaffee zur Beruhigung trinken?

von Mutti69 am 20.04.2015, 09:01



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Habs angesprochen...angeblich steht wegen der Krankheitswelle nur noch die Theologin zur Verfügung...und die kann halt nur Kirche!!Morgen bin ich in der Schule wegen Schulfrühstück und werde mit dem Elternbeirat sprechen! Aber die verlorene Zeit kann man nicht mehr nachholen...vielleicht ändert sich ja etwas wenn Nr.2 in die 3. Klasse kommt...liebe Grüße...ich hoffe man merkt, dass ich schon weniger wutschnaube

von Canaren am 20.04.2015, 09:43



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Könnte man nicht versuchen, die nächsten Religionsstunden durch andere Fächer zu ersetzen, um den verpassten Stoff nachzuarbeiten? Sie haben in Religion ja nun schon ziemlich vorgearbeitet, da ginge also nichts verloren. Geht natürlich nur, wenn die Lehrer Zeit haben (und wieder gesund sind!), aber wäre doch wenigstens ein Vorschlag...

von stjerne am 20.04.2015, 09:58



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Haben die wirklich gesagt, sie kann halt nur Kirche? Das ist wäre ein Armutszeugnis....

Mitglied inaktiv - 21.04.2015, 16:31



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Hallo, ich kenne das so gar nicht. Hier wurden die Kommunionsgruppenstunden im Pfarrheim von der Kirche am Nachmittag gehalten. Mir selber ist es vollkommen neu, dass dies während der Schulzeit statt normalen Unterricht stattfindet. Ich würde doch mal mit der Schulleitung Kontakt aufnehmen. Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 20.04.2015, 12:15



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Ist das eine konfessionell gebundene Schule?

von Pamo am 20.04.2015, 12:19



Antwort auf Beitrag von Pamo

In Bayern ist das so üblich auch an normalen Schulen, in der dritten Klasse haben sie mehr Kommunionunterricht als alles andere. 3 Stunden offiziell Religion (unterrichtet eh der Pfarrer) und dann noch weiß ich nicht wie viele Stunden extra. Finde ich auch viel zu viel, obwohl katholisch.

von lilly1211 am 20.04.2015, 12:47



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Die Schule hatte mit der gesamten Kommunionsvorbereitung nichts zu tun. Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 20.04.2015, 13:06



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Wir sind auf einer normalen Schule...Morgen bin ich ja in der Schule und werds mal ganz höflich versuchen anzusprechen...

von Canaren am 20.04.2015, 14:07



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Mal abgesehen davon, dass ich auch der Meinung bin, dass es ein organisatorisches Problem der Schule ist, finde ich den Kommunionsunterricht in der Schule NICHT schlimm! Gab es bei uns früher (NRW) auch. Vorteil: Man muss keine Stunde am Nachmittag opfern. Und die Inhalte sind doch dem allgemeinen Religionsunterricht nicht fern, oder? Von daher finde ich das eigentlich sogar gut. Die Nachmittage sind ohnehin schon viel zu voll gepackt - oder man muss etwas aufgeben (Sport zum Beispiel), weil der Unterricht genau zu DEN Zeiten stattfindet...

von Jayjay am 20.04.2015, 14:37



Antwort auf Beitrag von Canaren

Ich setze jetzt mal Kommunionunterricht mit kath. Reliunterricht gleich. Mein Kind ist das einzige in der Klasse, das nicht am katholischen Reliunterricht teilnimmt (hier an unserer Schule gibt es nur kath. Reliunterricht). Wir konnten unser Kind schon bei der Schulanmeldung von dem Unterricht abmelden. Nur wurde er immer wieder waehrend des Reliunterrichts in der Klasse gelassen. Das habe ich nur durch Zufall von der Klassenlehrerin erfahren. Manchmal sass er auch in der Parallelklasse oder seien Klassenlehrerin hat ihn mitgenommen (eigentlich ist das verboten. Eigentlich sit das verboten, aber uns hat das nicht interressiert solange er nciht am Reliunterricht teilgenommen hat). Als sie ihn im naechsten Schuljahr wieder am Reliunterricht teilnehmen lasse wollte, habe ich ihr vorgeschalgen, die Relistunden auf die Randstunden zu legen damit wir uns selbst um ihn kuemmern koennen. Das laeuft jetzt seit 3 Jahren super. Der Reliunterricht wird nachmittags gemacht und wir bringen Kind nach dem Mittagessen nicht mehr in die Schule. Meienr ist zwar der einzige, der nicht am Reliunterricht teilnimmt. Es gibt aber auch andere Kinder, die nicht zur Kommunion gehen. Frag doch mal, ob du dein Kind waehrend des katholischen Reliunterrichts zu Hause behalten kannst. Auch in Deutschland gibt es die Religionsfreiheit. In der Zeit koenntet ihr ja vielleicht in den Buechern ueben. Ich kann verstehen, wenn nicht alle Lehrer Englisch unterrichten koennen. Aber Diktate auf Deutsch oder Mathe muessten doch moeglich sein.

von germanit1 am 20.04.2015, 18:01



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Wir haben 2 Stnden kath Reli-in der Zeit hat sie evang.Reli...aber noch dazu 1 Std Extrakommunionsunterricht-und dafür gibt's keinen Ersatz.Also entweder sie bleibt drin hocken, oder hockt in nem Nebenraum und wird beschäftigt...leider ist es nicht bei der 1 STD pro Woche geblieben...und die Std an den Rand zu packen geht auch nicht...aber danke für die Antwort, LG Kati

von Canaren am 20.04.2015, 19:25



Antwort auf Beitrag von Canaren

Es ist in den verschiedenen Regionen doch sehr unterschiedlich mit dem Kommunionsunterricht hab ich festgestellt. Unsere haben zwar schon drei Stunden Religion mit Kommunionvorbereitung, aber der Unterricht ist doch sehr allgemein gehalten. Treffen haben unsere Kinder auch nur 5 und vier Gottesdienste. Bei anderen ist das oft jede Woche.

von aeule am 21.04.2015, 09:24