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Geschrieben von Pauline04 am 04.06.2007, 20:43 Uhr

Ich weiß nicht mehr weiter :-((

Hallo,
wie hilft man einem Kind weiter das Hyperempfindlich auf jede Kleinigkeit reagiert? Der alltägliche Umgang in der Schule und auf dem Schulweg ist nunmal nicht "nett" und wahrscheinlich ganz normal.
Täglich muss ich mir anhören das XY ihn geärgert haben. Die Wörter, die "Drohungen" (bsp... "ja ja und ich hau dir das gleich auf den Kopp2) alles vermiest ihm die Laune, macht ihm zu schaffen. Umgekehrt kann er auch ganz schön austeilen. Weniger das er beleidigt aber doch alle gleich in den Senkel stellt wie ein Oberlehrer wenn sie was nicht richtig machen oder wenig kapieren. Er ist nunaml "anders" wie andere Jungs.

Aber dieses negative macht mich echt kaputt. Ich kanns nicht mehr hören. Ich kann ihm nicht helfen. Was erwartet er? Heut hab ich gesagt ich helf ihm gerne wenn es nicht mehr anderes geht; solche Sachen aber muss er einfach selbt klären. Ihnen aus dem Weg gehen, sich ihnen stellen oder sich wehren. Ich kann doch nicht die Eltern der Kids anrufen oder mir die Kinder vorknüpfen in dem ich sag: "he, hört auf zu tuschenln - zu drängeln - spitznamen zu sagen - blöde sprüche zu klopfen". Da erreich ich doch nur das Gegenteil.

Langsam weiß ich schon gar nicht mehr wann ich verständnisvolle Zuhörerin sein muss, wann ganz hart sagen: "sorry, mach mir nicht den Kopf voll mit solchen Sachen", oder Ratgeberein.

Kennt ihr das?
Ich fühl mich völlig überfordert.
Alles hätt ich mir vorstellen können. Das ich einen Rabauken bekomme oder ein Kind mit Schulschwierigkeiten,einen Schlamper oder einen Faulenzer.
Aber DAS - damit kann ich fast nicht mehr umgehen.
Sorry. Frutsposting. :-(

Pauline.

 
17 Antworten:

Re: Ich weiß nicht mehr weiter :-((

Antwort von MamaMalZwei am 04.06.2007, 22:40 Uhr

Komm Pauline, sei ganz herzlich gedrückt! Uns gehts genauso. Aber weißt Du was? Lass das nicht so stehen, hilf Deinem Sohn, mit diesen Quälereien wenigstens mental fertigzuwerden. Hör ihm aktiv zu, unterstütz ihn und drücke ihn, aber lass es nicht ganz so nah an Dich heran.
Das ist zwar schwer, aber was nützt es Deinem Sohn, wenn auch die Mutter resigniert. Ich habe jetzt zwei Jahre hinter mir, wo Sohnemann nur sporadisch mitspielen durfte, ich immer wieder den Lehrer informiert habe über Ausfälle anderer Kinder und mehrfach in der Schule aufgelaufen bin. Die fühlen sich da nicht wirklich zuständig, einzig sein Klassenlehrer knöpft sich die beteiligten Jungs immer wieder vor.
Es kann auch nicht der Weg sein, sich mit den Eltern auszutauschen. Das würde ich nur machen, wenn dein Sohn körperlich angegriffen wird. Es ist, verdammt nochmal, Pflicht des Lehrers, dafür zu sorgen, dass ein Klassenklima entsteht, in dem jeder geachtet und anerkannt wird. Denn er ist verantwortlich für wirklich alle Schüler. Aber für so ein Klima muss man was tun! Ausflüge organisieren, Klassennachmittage machen usw., damit Grüppchenbildung verhindert wird, sofort Sanktionen androhen und durchziehen, wenn man was beobachtet. So hat es unsere alte Lehrerin gemacht (mit 35 Dienstjahren Dinosaurier)und die sagt: "Nur so geht es!"
Und wenn es anders nicht möglich ist, dann müssen diese Ärgerer auch mal zuhause bleiben, wenn die Sicherheit der Übrigen nicht mehr gewährleistet wrden kann. Sohni freut sich übrigens gerade über die AugenOP seines ärgsten Feindes, die dazu führt dass der 6 Wochen lang nicht da ist. Seitdem ist die Klasse nur halb so laut, sagt er. LG

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Re: Ich weiß nicht mehr weiter :-((

Antwort von mamaj am 05.06.2007, 7:16 Uhr

Ich kann Dich verstehen.
Mit meiner Tochter war es auch so, und auch Heute gibt es solche Tage.

Ich konnte es nicht mehr hören, nur noch negative Sachen und das, obwohl sie mit den Kindern befreundet ist und nachmittags dann gerne zusammen mit ihnen spielt...das wiedersprach sich so....

Und dann habe ich angefangen sie nach positiven Erlebnissen zu fragen.
Negatives bleibt länger im Gedächtnis und beschäftigt einen auch länger.

Ich habe ihr gesagt, das ich mir gerne ihr "gejammer" und "gemecker" anhöre, wenn sie mir zuerst erzählt, was sie schönes im Unterricht und in den Pausen erlebt hat, mit wem und was sie gespielt hat und was sie auf dem Weg zum und vom Schulbus schönes gesehen hat (eine Blume, den Sonnenaufgang) usw.

Bei ihr war es auch so, das sie mir auch noch alles Negative erzählt hat, das sie in der Schule so mitbekommen hat, was sie selber aber garnicht betroffen hat.
Der hat sich mit dem gestritten, die haben sich geärgert..etc.
Dazu habe ich ihr dann erklärt, dass das Dinge sind, die die Schule klären muß und soll und nicht ich! Ich will sie nicht mehr wissen...nur wenn es etwas ist, das sie arg beschäftigt, dann höre ich ihr geduldig zu und erkläre es ihr.

Ich habe ihr auch erklärt, dass das Leben nicht nur aus negativen Erlebnissen besteht, sie aber lernen muß, das Positive auch zu bemerken.
Das Leben wird nur traurig, wenn man sich ständig das Negative vor Augen hält und das will doch niemand....

Das Ganze fing bei ihr mit dem Schuleintritt an, nun ist sie in der 2.Klasse und ich muß sagen, seit dem 2.Halbjahr wird es merklich besser. Sie läd nicht mehr all den "Müll" aus der Schule bei mir ab und kann sich langsam auch mal über schöne Dinge freuen.

Na klar besprechen wir auch Probleme, erkläre ich ihr, warum sich Kinder ärgern, miteinander streiten, sich unmögliche Wörter an den Kopf werfen und sich auch ab und zu mal verprügeln (zum Glück harmlos, jetzt noch, in unserer Grundschule), aber sie erzählt nun auch mal von anderen Erlebnissen....das sie wieder ein neues Spiel auf dem Schulhof erfunden haben, wer wem geholfen hat im unterricht etc.

Ich denke, das Kinder gerade mit den negativen Seiten des Schullebens anfangs nicht zurecht kommen.
Behütet im Elternhaus und Kindergarten ist nun die Schule etwas ganz anderes. Der Umgangston ist derber, der Umgang miteinander rauer.
Dennoch, es wird ja in den nächsten Jahren, ja sogar vieleicht im ganzen Leben, nicht besser.
Sie müssen lernen damit umzugehen, sich nicht vom Negativen beeinflussen lassen und vor allem lernen negative Erlebnisse schneller zu verdrängen um dem Positivem Platz zu schaffen....

Es ist nicht leicht, ich weiß.

Ach noch etwas habe ich gemacht am Anfang.
Für jedes negative Erlebnis wollte ich zuerst etwas Schönes hören....oder manchmal auch danach, denn das Negative sprudelte manchmal einfach so aus ihren Mund ;-)
Dadurch hat sie angefangen auf schöne Erlebnisse zu achten und bemerkt, das der Schulalltag auch schön ist, man muß es nur zulassen...

LG und alles Gute
mamaj

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Wie Mamaj glaube ich...

Antwort von Trini am 05.06.2007, 8:32 Uhr

daß bei Paulines Sohn eher ein Problem der Sichtweise besteht als reales wirkliches Ärgern.

Also kann das auch schwer vom Lehrer aufgefangen werden.

Ich glaube, ein Bißchen ist Paulines Sohn so wie ich es als Kind war.
Außenseiter, weil er gut ist, vielleicht auch weil ihm die Bengels zu kindisch sind. Aber, er möchte trotzdem gern dazu gehören.

Dafür muß man aber etwas tun.
Und das Selbstbewußstsein, um das tun zu können (mal einen dummen Sprch einfach zu ignorieren), kann man sich unter Gleichgesinnten holen.

Mein Großer hat jetzt plötzlich in Klasse 4 jede Menge Freunde ... seit er im Judo erfolgreich ist (und dafür trainiert er hart).

Es muß nicht der von allen gespielte Fußball sein.

An einer Stelle Anerkennung bekommen, baut auf für das ganze Leben.

Trini

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@Trini...Stimmt, gerade...

Antwort von mamaj am 05.06.2007, 9:29 Uhr

...duch Deinen Beitrag fällt mir auf, das unsere Tochter etwa zeitgleich Erfolge verbucht im Schwimmverein.
Daran könnte es also auch liegen, das sie zur Zeit ein eher positives Kind ist.

Aber wie Trini auch schreibt, Selbstbewußtsein und nicht immer alles auf die Goldwaage legen was andere Kinder sagen, denn am nächsten Tag haben es die anderen Kinder meist schon wieder vergessen, dass ist das, was ich meiner Tochter versuche mit auf den Weg zu geben...

LG
mamaj

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Re: Wie Mamaj glaube ich...

Antwort von MamaMalZwei am 05.06.2007, 9:35 Uhr

Hallo, nur bei der vielleicht negativen Sichtweise des Kindes anzusetzen halte ich für problematisch. Er empfindet die Sticheleien und das Ärgern als belastend und dann muss er auch eine Möglichkeit haben, darüber zu reden oder es anders zu verarbeiten (malen?). Ich würde es also nicht ganz abblocken, wenn er solche Dinge erzählen will, denn einmal erzählt werden sie kleiner und für das Kind zu bewältigen. Nicht umsonst sagt man, dass man die Sorgen teilen kann.
Gut finde ich den Ansatz, dass er auch erzählen soll, was es Positives in der Schule gab.
Aber wenn es wirklich darum geht, dass immer er Opfer von Schikanen ist, immer er allein auf dem Schulhof steht, dann muss ganz klar der Lehrer Stellung beziehen.
Und da liegt in vielen Schulen was im Argen. Sei es bei der Pausenaufsicht, die allein auf dem Hof unterwegs ist und gar nicht alles sehen kann oder darin, dass, wie bei uns, Streitschlichter Pausenaufsicht machen sollen. Was soll bitte ein Zweitklässler machen, wenn zwei Viertklässler sich handfest streiten?
Es müsste auch die Möglichkeit geben, dass sensible Schüler sich zurückziehen und betreute Angebote wahrnehmen können, das schlug einmal ein Lehrer vor an unserer alten Schule. Also Turnen in der Turnhalle, Vorlesen u.ä. Das scheiterte zunächst an den Eltern, die keine Zeit zum Vorlesen hatten und schließlich am Kollegium, das sich keine Kompetenzen aus der Hand nehmen lassen wollte. LG

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@MamaMalZwei

Antwort von mamaj am 05.06.2007, 10:14 Uhr

Ja, natürlich soll er sich alles von der Seele reden können und dürfen, aber zugleich sollte er doch auch lernen, mal zu bemerken wieviel positives am Tag geschieht.

Wenn allerdings das Kind persönlich, ständig und immer von der gleichen Kindern schikaniert wird, dann hilft definitiv auch mal ein Gespräch mit dem Lehrer.

Interessant fand ich, das unsere Tochter sich persönlich von allen Kindern ungeliebt vorkam und behauptet hat, sie hätte keine Freunde und alle würden sie nur ärgern.
Die Lehrerin erzählte mir etwas ganz anderes....sie ist eine beliebte Schülerin, nur kränken sie kleinste Sticheleien ungemein...selbst wenn sie von den Kindern garnicht so böse gemeint waren.

Viele Wege führen nach Rom ;-), ich wollte @Pauline04 nur einen Weg, den, den ich gegangen bin, aufzeigen.


Du schreibst...

"Es müsste auch die Möglichkeit geben, dass sensible Schüler sich zurückziehen und betreute Angebote wahrnehmen können."

Mit dieser Aussage stimme ich nur bedingt überein.
Betreute Angebote sind gut, sich zurückziehen wäre manchmal auch angebracht, beides geht in einer Schule aber nicht mehr.
Schule ist Schule und keine Freizeitveranstaltung.
Rückzugsmöglichkeiten und betreute Angebote sollten in der Freizeit, sprich am Nachmittag, den Kindern geboten werden.

Jedes Kind ist anders und es gibt sicherlich Kinder, denen man helfen müßte, aber:

Wann sollen denn die Kinder lernen sich im Leben Duchzusetzen?
Ab welchen Alter sollen sie lernen, dass das Leben so ist, wie es ist?
In den weiterführenden Schulen geht es noch härter zu...was soll man dann machen?

Ich bin nicht sicher, ob es wirklich immer ratsam ist, die Kinder vor ALLEM zu schützen und ihnen "Fluchtmöglichkeiten" zu geben.
Manchmal müssen sie sich den Problemen auch stellen, dabei sollten wir helfen.

Ich bin der Ansicht sie zu begleiten, ihnen zu helfen sich zurecht zu finden und ihnen Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen, wie man mit den Situationen umgehen kann.
Den Weg, der dann für sie der richtige ist, den müssen sie dann allein finden und das stärkt dann ihr Selbstbewußtsein.

Beispiel:

Unsere Tochter wurde (und wird sicherlich auch Heute ab un zu noch) von einem Kind auf dem Nachhauseweg geärgert.
Sie hat 2 Wege nach Hause, die gleich lang sind, sie ging aber immer den einen Weg entlang.

Ich habe sie gefragt, warum sie nicht den anderen Weg wählt...von alleine kam sie nicht auf die Idee, da sie bisher immer diesen einen Weg nahm.

Ich habe ihr gesagt, das sie an Tagen, wo sie dem Streit aus dem Weg gehen möchte, einfach den anderen Weg wählen könnte.
An Tagen, an denen sie sich stark fühlt um die Stänkereien entweder zu ertragen oder sich zu wehren, könnten sie zusammen gehen....

So konnte sie sich überlegen, wie es für sie am besten wäre...

Ich habe die Wege gezeigt, die möglich wären, sie sich ihren gewählt....

Ich hätte mich an ihrer Stelle anders entschieden als sie, sie aber hat ihren Weg gefunden und nun ist sie zufrieden und selbstbewußter...hat sie doch ihren Weg allein entdeckt.

Das ist für mich begleiten, und ich denke es hilft ihr mehr, als wenn ich sie jeden Tag vom Bus abgeholt hätte, das war nämlich ihre erste Idee.

LG
mamaj

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Nachtrag von mir

Antwort von Trini am 05.06.2007, 10:58 Uhr

So blöde es klingt, zum Mobbing gehören immer zwei Seiten.

Ich kenne im realen erwachsenen Leben zwei Frauen, die jetzt schon das zweite Mal Mobbing-Probleme im Job hatten.

Das ist genau so eine Gratwanderung wie z.B. sexuelle Belästigung. Was für eine Azubine ein harmloser Witz, ein freundschaftlicher Griff an die Schulter ist, läßt die andere zur Gleichstellungsbeauftragten laufen.

Ja, es ist schwer, eine blöde Bemerkung zu ignorieren, aber im Zweifelsfall ist es der leichtere Weg.

Es gibt Menschen, für die das Glas halb voll ist, für andere ist es halb leer.

Erstere haben es leichter im Leben.

Und - Lehrer KÖNNEN gar nicht ahnen, was Paulines Sohn nun ärgert.
Offensichtliche Häseleien oder tätliche Übergriffe müssen unterbu´den werden. Aber, das Ausgangsposting klang mir schon so, als wäre das Problem des Jungen eher subjektiv.

Trini

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Re: arbeitet gemeinsam daran

Antwort von mini99 am 05.06.2007, 11:00 Uhr

Hallo!
Ich finde es wichtig, dass ein Kind das Sorgen hat, sich diese auch von der Seele reden kann.
Du als Mama kannst dann entscheiden, ob du helfen mußt oder nicht.

Wenn ich merken würde, dass mein Kind gemoppt wird und somit unglücklich ist, würde ich sehr wohl einschreiten und mit der Lehrkraft das Gespräch suchen.
Wer soll unseren Kinder helfen, wenn nicht wir?
Manchmal machen das gute Freunde die sich gegenseitig verteidigen, aber wenn so ein "starkes" Kind nicht in der Nähe ist, kann es passieren, dass die gemoppten Kinder sehr schnell zum Außenseiter werden und untergehen. Soweit solltest du es nicht kommen lassen.

Ich gebe auch meinen Vorrednerinnen Recht in dem Punkt, dass ein Sportverein sehr hilfreich für das Selbstbewußtsein der Kinder sein kann. Dort lernen sie neue Freunde kenn und somit auch mehr Selbstvertrauen.

Liebe Grüße
Traude

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Re: @Trinin - so sehe ich das nicht ganz

Antwort von mini99 am 05.06.2007, 11:08 Uhr

Hallo!
Du sagst, es gibt immer zwei Seiten beim Mobbing (ich habe es so verstanden, das manche selbst schuld sind) in dieser Aussage kann ich dir insofern nicht zustimmen, weil es einfach Menschen (egal ob Kind oder Erwachsener) gibt, die schon alleine optisch gut geeignet als Opfer für manche Idioten sind.

Aber jeder wird so geboren wie er ist und kann nichts dafür wie er aussieht und das sollte wir auch unseren Kinder vermitteln.

Eine Schulfreundin von mir war auch körperlich ein bißchen komisch gebaut, hatte eine Brille (die in der Oberstufe rosa war), und wurde von manche dummen Kindern deshalb gemoppt. Ich habe sie oft verteidigt, aber manchem Kinder kann man noch so oft sagen, sie sollen aufhören, machen sie trotzdem weiter damit.

Das ist teils Erziehungssache denke ich, aber für die gemoppten Kinder kann die Schule die Hölle werden, deshalb würde ich da nicht einfach zusehen, sondern mal mit der Lehrerin sprechen.
LG

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Re: @Mamaj

Antwort von MamaMalZwei am 05.06.2007, 11:17 Uhr

Hallo mamaj, die Idee mit dem sich Zurückziehen stammt von unserem ehemaligen Rektor und ich fand sie recht interessant. Er hatte nämlich beobachtet, dass es Kinder gab, die sich nicht auf den Schulhof trauten, weil die anderen ihnen zu wild waren. Um diese Kinder zu unterstützen, wollte er ein zusätzliches Pausenangebot machen. Ich hatte mich auch bereiterklärt, mitzumachen, aber da blies das Kollegium zum Rückzug. Denen war so viel Elternmitarbeit suspekt.
Was meinst Du, was ich fand, als ich neulich unsere Gesamtschule besichtigte? Richtig, Stille Räume mit Hängematte und Meditationsmusik, um sich zurückziehen zu können. Also kann er ja nicht ganz falsch gelegen haben...
Die Kinder müssen noch früh genug lernen, im Leben zurechtzukommen. Ich will auch gar nicht, dass sie überbehütet werden. Aber wenn sie es allein nicht schaffen, muss man sie unterstützen, als Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen. Manche brauchen mehr, manche weniger Hilfe. Meine Tochter zum Beispiel hätte sich seinerzeit lieber die Zunge abgebissen, als mich um Hilfe zu bitten. Unser Sohn kommt, meckert und gut ists gewesen. Er ist trotz unserer Fürsorge und zwei Jahren Ärgerns ein fröhlicher kleiner Kerl geblieben, der bestimmt auch die positiven Seiten des Lebens sieht.
Übrigens: An weiterführenden Schulen ist der Umgangston nicht unbedingt härter. Seit die Tochter aufs Gymi geht kann ich zusehen, wie sie an Selbstbewußtsein gewinnt. "Mama, wir werden beobachtet!", damit kam sie vor zwei Jahren ehrfurchtsvoll nach Hause. Waren in der Grundschule Aufsichtspersonen Mangelware, stehen nun gleich drei Lehrer auf dem Pausenhof. Und die greifen ein, wenn Kinder beim Fangenspielen den anderen zu stark anpacken (auch wenn es ein Versehen war), beim Herumhüpfen Brotdosen schreddern oder Mitschüler beschimpft werden. Wer andere foppt oder bedrängt, hat Einzelgespräche mit der Rektorin usw. Glaub mir, seitdem ist ihr Schulalltag wesentlich entspannter geworden. LG

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Re: @Mamaj

Antwort von mamaj am 05.06.2007, 12:22 Uhr

Wow...das hört sich ja toll an, wie es bei Euch am Gymnasium läuft und auch die Beschreibung der Gesamtschule macht mich wirklich neidisch.....

Wäre es bei uns auch so, und man wüßte, dass die Kinder an den weiterführenden Schulen auch noch etwas behütet werden, dann würde ich sicherlich über solche Rückzugsmöglichkeiten an den Schulen anders denken.

Leider ist es bei uns an den Gymnasien in der näheren Umgebung nicht so.
Ich bin schon froh, sie haben alle einen guten Ruf, aber so behütet sind die Kinder dort leider nicht mehr. Ruheräume etc. gibt es keine und auch was die Pausenaufsicht anbelangt läuft es wohl nicht immer so ganz gut.
Aber es sind dennoch ruhige Schulen, solche Zustände wie in dieser Schule damals in Berlin, herrschen hier absolut nicht.
Gerade deshalb, weil sie eben in den weiterführenden Schulen nicht mehr so behütet sind, bin ich eher der Ansicht, das unsere Kinder darauf vorbereitet werden sollten.

Ich bin schon sehr erleichtert, das unsere Tochter zum Gymnasium tendiert, von sich aus und auch von den Leistungen, denn die Realschule hier hat einen sehr schlechten Ruf, gerde was das miteinander der Schüler betrifft, und die Gesamtschule ist so lala...

Auch ist unsere Tochter eher nicht so die Schüchterne, daher habe ich sicherlich eine andere Sichtweise...

LG
mamaj...die immer noch ganz neidisch an die angenehme Schilderung von Euren Schulen denkt....

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Jein!!! Mini 99 -teilweise hast Du sicher Recht.

Antwort von Trini am 05.06.2007, 12:28 Uhr

Natürlich ist nicht jeder selbst Schuld, wenn er gemobbt wird, aber...

eine der beiden von mir erwähnten Frauen ist schlank, blond, sportlich und ausgesprochen gut aussehend... und trotzdem FÜHLT sie sich permanent mißverstanden.

In Sachen rosa Brille gibt es tatsächlich manchmal auch ein Eltern-Problem. Ich hatte einen Klassenkameraden, der immer Hochwasserhosen an hatte. Seine Mutter (kleidete sich auch etwas "verschoben")erzählte dann mal meiner Mutter, daß der St. sich die Hosen immer rausließ, sie sie aber dann immer wieder gekürzt hat.

Es gibt einfach Kinder, denen es nichts ausmacht "anders" zu sein, die sogar stolz darauf sind. Und es gibt Kinder, denen man vielleicht die Boxershorts kaufen sollte, weil der Sporttag in "Eierquetschern" für sie sonst zur Qual wird.

Trini

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Re: @trini - ja auch die Eltern können oft helfen

Antwort von mini99 am 05.06.2007, 14:05 Uhr

Hallo!
Du hast recht, auch die Eltern können was dazu beitragen. Manche Eltern wollen, dass ihre Kinder "anders" sind, aber die Frage ist: Wollen das die Kinder auch? Wohl kaum, die meisten leiden darunter.

Ich habe auch eine Freundin, die fand früher super, dass ihr Sohn sich mit seinen Interessen von den anderen abgrenzte, aber mittlerweile ist sie auch eines besseren belehrt worden.

Klar, wenn man als Mama seinem Kind mitteilt, die Musik die alle anderen cool finden ist doof, die einzig gute Musik ist z.B. Klassik, wird dem Kind das anerzogen. Aber ob es so gut ankommt?!?! Man kann ja beide Seiten gut finden, ein Mittelweg ist sicher wie so oft im Leben der richtige.

Genauso wie manche Eltern streng das Fernsehen oder den Gameboy verbieten. Jeder darf es oder hat es, außer der oder die, sicher, man muß nicht alles nachmachen, aber gewisse Salchen gehören halt zur Kindheit "heutzutage" dazu.

Deine Freundin hat dann wahrscheinlich Minderwertigkeitskomplexe, die man aber nicht vergleichen kann mit gemoppt werden. Ich meinte eher die Gemeinheiten die manche Kinder so draufhaben um ihre Mitschüler zu ärgern.

Als Erwachsener kann man meistens auch mit Mobbing besser umgehen, Kinder sind da sicher auf fremde Hilfe eher angewiesen.

Ich gehe jetzt gleich vom Büro nach Hause. Schönen Tag noch, ich lese später weiter.

Liebe Grüße

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An alle !

Antwort von Pauline04 am 06.06.2007, 22:37 Uhr

Ganz lieben Dank für Eure Beiträge.
Hab leider wenig Zeit gehabt und auch jetzt - wollte aber unbedingt antworten.

Es kommen einfach viele Dinge zusammen; Kind ist anders wie der Durchschnitt, Einzelkind, vielleicht verwöhnt. Vielleicht hab ich auch an mich hohe Ansprüche und geb sie einfach weiter. Viele viele Sachen.
In der Schule insb. in dieser Klasse findet keine Förderung einer Klassengemeinschaft statt. Sie kriegen Unterricht an Lehrstoff und das mehr oder weniger gut. Soziale Dinge werden nicht oder kaum gefördert.

Die beiden Teilzeit arbeitenden Klassenlehrerinnen vor dem Ruhestand machen sich da nicht mehr durcheinander.

Grad haben wir wieder ein paar Tage Schulfrei und alle Probleme sind wie losgelöst. Die Lehrerin der 1./2. Klasse schrieb mal im Zeugnis: "D. stellt an sich und andere hohe Anforderungen". Und so ist es. Anforderungen die er und schon gar nicht andere erfüllen können/wollen.

Beim Test beim Kinderarzt (U10/U11?, weiß grad gar nicht). Kam als Ergebnis das er Ergo machen solle. Die Ergotherapeutin ist psychologisch geschult, ihr Mann ist auch Psychologe und Ziel soll nicht nur seine mangelhafte (ich nenns mal so ) Motorik zu verbessern sondern auch zu erreichen das er sich selbst "mehr mag".

Es ist nicht immer leicht! Ich lass es zu nah an mich ran, wie richtig bemerkt wurde. Kinderkram, sagt man so schön und ich trage es als Problem mit mir rum. Dabei bin ich auch beruflich eingespannt, hab also keine Zeit (eigentlich) den ganzen Tag darüber nachzugrübeln, wie man vielleicht denken könnte.

Meine Hoffnung liegt komplett auf der fünften und der neuen SChule. Mir ist bewußt das es nicht unbedingt besser werden muss. Aber ich hab das Gefühl die Karten werden neu gemischt. Das und die Ergo die evtl. (ich hab keine Erfahung) was für sein Selbstwertgefühl bringt - vielleicht reicht das das er einfach mal unbeschwert ist. Das würd ich ihm so von Herzen wünschen. Ein unbeschwertes, überwiegend glückliches Kind.

Seuuuuuuuuuuuufz.

DANKE euch !

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Re: An alle !

Antwort von MamaMalZwei am 07.06.2007, 10:01 Uhr

Stimmt, in der 5. werden die Karten neu gemischt. Ich drück Euch die Daumen, dass Dein Kind an einen Lehrer gerät, der es unterstützt und so nimmt wie es ist. Nur so kann man was ändern, denn Änderungen sind nur möglich, wenn man sich selbst so akzeptiert, wie man ist.
Ich habe es übrigens auch lange so gemacht wie du, war traurig, wenn wieder was in der Schule war usw. Jetzt ist das Ende abzusehen und wir spüren eigentlich nur noch Erleichterung. Ich habe ja noch immer meine Tochter vor Augen, die es an der Grundschule auch so schwer hatte und die auf der weiterführenden Schule richtig aufblühte. Zwar sind die Noten nicht immer so im 2er und 1erBereich wie auf der Grundschule, aber sie kommt gut mit und ist beliebt. Zitat: "Ich konnte heute mein Brot nicht essen Mama, weil mich alle gefragt haben, ob ich mitspiele!" LG

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Echt ?

Antwort von Pauline04 am 07.06.2007, 15:44 Uhr

... na das lässt mich hoffen, danke!

Von mir aus kann er gern ein 3er-Schüler werden - wenn er nur ein bissel glücklicher wär!

Danke & Grüße,
Pauline

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Re: Echt ?

Antwort von MamaMalZwei am 07.06.2007, 21:42 Uhr

Ja, das ist definitiv so. Heut düfte sie sich allerdings ein paar Sympathien verscherzt haben, weil sie Ulkbonbons Marke Senf, Seife, Pfeffer und Chili an zwei Klassenkameraden verteilt hat. Mal sehen, ob da noch was nachkommt... Sohnemann hat gestern gleich bei ihr so einen Bonbon geordert, den er dann einem Ärgerkind heimlich auf den Tisch gelegt hat. Dieser türkische Junge muss Geschmacksnerven haben, die bereits überstrapaziert sind. Der hat sich nicht gemuckt und das Ding zum Frühstück verspeist. Allerdings hat er heute danach auch niemanden mehr geärgert... LG

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