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Hilfe!!! Bin verzweifelt

Thema: Hilfe!!! Bin verzweifelt

Liebe Miteltern, ich mach mir große Sorgen wegen meines Sohnes der jetzt in die 2.Klasse geht und dort Probleme wegen seines Verhaltens hat. Er verweigert das arbeiten, stört den Unterricht und verhält sich nicht nur aber auch unsozial seinen Klassenkameraden gegenüber. Seine Lehrerin ist eine Berufsanfängerin und damit total überfordert. Sie hat kaum noch ein nettes Wort für ihn übrig und sagt ihm auch, das sie keine Lust hat ihn noch weiterhin in der Klasse zu haben.(Was widerum einen großen Druck auf meinen Sohn ausübt). Eine Diagnose bezüglich ADHS wurde noch nicht gestellt, mein Sohn macht aber seit einem knappen Jahr eine heiltherapeutische Einzelmaßnahme, die auch mit der Schule kooperiert. Letzte Woche wurde ein Sonderpädagogisches Gutachten erstellt. Die Auswertung läuft und wird mir nächste Woche mitgeteilt. Das Ziel soll es sein (laut der Schule) ihn in der Regelgrundschule zu halten. Im Moment spitzt sich die Situation aber zu ( ich mußte ihn in der letzten Zeit mehrfach von der Schule abholen, heute morgen schon um 9Uhr) und ich frage mich ob es ihm in einer spezifischen Sonderschule vielleicht besser gehen würde. Ich bin alleinerziehend und Berufstätig, daher ist dieser Zustand schwer belastend. Irgendwie weiß in der Schule auch keiner so richtig mit der Situation umzugehen, seit Schulbeginn gibt es immer wieder neue Regelungen für ihn (Einzelbeschulung, Rückzug aus der Klasse zu anderen Lehrern, Rausschmiss aus dem Unterricht, Punktesystem und und und) nichts hat bisher Erfolge gebracht. Mein Sohn hat eigentlich keine Schwierigkeiten mit dem Unterrichtsstoff, kann ganz gut lesen, schreiben und rechnen und ist auch sonst ein interessierter Junge. Er traut sich aber nichts zu, sagt immer er kann das nicht. Wenn er dann allerdings am arbeiten ist, merkt er selbst das es ihm relativ leicht fällt. Die Erfolge kann er jedoch nicht wirklich anerkennen und nicht darauf aufbauen. Im letzten Jahr mußte ich ihn aus dem Hort nehmen, da die Amtsärztin ihm keine Integrationskraft bewilligte. Seitdem kommt er nach der Schule Nachhause und wird von seinem Vater betreut, der allerdings wenig Verständnis für seine Situation hat und ihm Absicht unterstellt. Ich weiß langsam nicht mehr weiter!!!! Ständig ist Schule unser Thema, was auch das Familienleben schwer belastet. Manchmal bin ich drauf und dran meinen Job (unbefristete Anstellung im öffentlichen Dienst) zu kündigen obwohl der uns wenigstens eine angenehme Freizeitgestaltung sichert. Wer hat ähnliches erlebt, weiß Rat oder hat ein paar ermunternde Worte auf Lager?? Ich kann zur Zeit alles gebrauchen!! Also meldet Euch!! Eure Petra

Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 22:08



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Hallo, Erstmal die Frage :" Wie groß ist Euer Pausenhof?" Können die Kinder sich ausreichend bewegen in der Pause? Wenn alle Eltern dein Kind als Problem ansehen, wie wäre es mit einem Elternabend wobei dein Kind nicht an den Pranger gestellt werden sollte. Vielleicht gibt es in der Klasse generell Probleme? An unserer Schule gibt es viele sehr individuelle Kinder und wir gehen das Problem zusammen an. Ich glaube nicht das es nur an deinem Sohn liegt....

Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 23:05



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Das Verhalten der Lehrerin kann ich nicht verstehen. Wir haben auch einen Berufsanfänger, der aber mit solchen Situationen gerade gut umgehen kann. Unsere Schule hat auch das Prädikat "Bewegungsfreudige Schule" vom Land Hessen bekommen. Wir haben einen großen Pausenhof, es gibt dort ein Klettergerüst mit Rutsche, Schaukel einer Kletterwand etc.; Tischtennisplatten mit Schlägern und Bällen, Pedalos, Springseile, Fußbälle. Es ist also alles da, damit die Kinder sich in den Pausen austoben können. Dann können sie im Unterricht auch wieder besser teilnehmen. Vielleicht fehlt sowas bei euch? Sprich es dochmal an. Die Anschaffungen der Dinge wurden durch Elternspenden und den Förderverein finanziert.

Mitglied inaktiv - 24.01.2009, 07:27



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Hallo Also sorry , aber so einfach wird die Lösung nicht sein, denn so blöd sind Lehrer auch ciht. Das Prädikat "bewegte Schule " hat ja mittlerweile (zum Glück) eh fast je Schule, und wer sich austoben möchte und muss kann das sicher überall tun. Aber dann kommen eben wieder 90 Minuten, in denen man "funktionieren" muss, und der Auspowereffekt von 20 MInuten Pause hält nun mal nicht ewig. Ich kann trotz 16 AJhren Berufserfahrung die Verzweiflung einer Lehrerin mit gewissen SChülern durchaus verstehehn, und sie scheint sich ja auch angestrengt zu haben, da was zu ändern. Nur das Funktioniert tatsächlich auch cniht bei jedem Kind. Es GIBT nun mla Kinder, für die eine normale Schule einfach nichts ist, die einfach anderen lernbedingungen und einen anderen betreuungsschlüssel brauchen . JA, ich spreche von einer Förderschule und ich denke das mal abtesten zu lassne, in welchen bereichen Förderbedarf besteht ist ein sehr guter Weg. Ich bin ja ander hauptschule tätig und auch wir geben immer wieder Kinder an die Förderschule mit sensationellem erfolg ab. Einige kommen schon nach 2 Jahren zurück zu uns und machen dann problemlos Karriere! Für die familien ist das auch eine Große erleichterung, wenn die Kinder endlich Erfolg in der Schule haben und sich verstanden fühlen! Also: ja, wartet mal auf das Ergebnis und lass dir sonst weitere Tipps von eienr Beratungslehrerin geben! Alles Gute HEnni

Mitglied inaktiv - 24.01.2009, 09:55



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Danke für Deine Antwort. Zu Deiner Frage, der Pausenhof ist groß genug und ich glaube Bewegung gibt es ausreichend. Es gibt in der Klasse generell Probleme, mein Sohn ist nicht das einzig schwierige Kind (aber am schwierigsten) und es wurde auch schon das Sozialtraining "Echt stark" durchgeführt (was auch für den Klassenzusammenhalt was brachte, denke ich) Ich glaube ein Elternabend wo es um meinen Sohn geht, bringt so erstmal nichts, da ja die Lehrerin nicht wirklich hinter ihm steht, sondern warscheinlich würde es dann darauf hinauslaufen, das er an den Pranger gestellt wird. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 13:39



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Also auf keinen Fall solltest Du Deinen Job kündigen! Mal angenommen, Du würdest das tun: Wie würdest Du dann auf Deinen Sohn schauen? Die Erwartungshaltung und damit das Frustpotential wäre noch viel höher. Lass Dir von keinem einreden, dass Deine Berufstätigkeit Deinem Sohn schadet. Das ist in x Studien widerlegt worden. Ansonsten würde ich wirklich mal schauen, was die Tests ergeben. Außerdem wäre vielleicht auch mal über eine (Familien)therapie nachzudenken. Ich glaube, da ist auch noch viel Groll auf Deinen Ex. Da sitzt Dein Sohn ein wenig zwischen den Stühlen. Vielleicht ist er deshalb so auf (auch negative) Aufmerksamkeit aus. LG und alles Gute, Stefanie

Mitglied inaktiv - 24.01.2009, 15:39



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Wenn ein Kind sich so verhält, dann sollten wir nicht nur in eine Richtung schauen...." Kinder verhalten sich in einer Situation nur so, wie sie sich verhalten können".....soll heißen, in diesem Alter tun sie es nicht, um diesen oder jenen zu ärgern. Sich dessen bewußt zu sein, entschärft die Situation.......so geht es mir zur zeit mit einem Knaben, der scheinbar auch einen Rucksack mit sich trägt, dessen Inhalt ich nicht kenne, noch nicht! Ich sehe ihn mit seiner Wut und seiner Aggressivität und mag ihn! ich mag nur sein verhalten nicht! Wir haben sehr viel Spaß miteinander und wenn er einen Austicker hatte, kann ich ihn sogar trösten..........Er will nicht so sein, aber irgendetwas hindert ihn. Das finden wir jetzt gemeinsam heraus, die Eltern kooperieren mit mir und ich denke, wir können ihm helfen!!! Unser Verdacht liegt auch in der Trennungsgeschichte der Eltern...... Wir holen uns dabei Hilfe......... All die Maßnahmen die du beschrieben hast, sind wichtig und richtig, aber sie lindern im besten Fall nur die Symtome. Sie lösen nicht den Knoten im Bauch deines Kindes!!!!! Willst du ihm langfristig helfen, mach dich auf die Suche....was stimmt nicht im Leben deines Kindes! ?????Hol dir dabei Hilfe, am besten sind Kinder/ Familientherapeuten..... Manchmal sind es nur Kleinigkeiten in unseren Augen, manchmal muss hart gearbeitet werden. Aber dein Kind hat es verdient, denn momentan ist er an der ganzen Situation Schuld, er wird therapiert, er wird bestraft.... Sprich zuerst mit der Lehrerin....denn was so ein Kind überhaupt nicht braucht, ist solch ein Verhalten von Seiten der Lehrerin. Manche Kinder bringen uns an die grenze, auch mich, aber wenn ich die Situation reflektiere und mir sage " Das Kind will mir ein Signal geben, das Verhalten ist eine Bitte um Hilfe" dann kann ich es annehmen, ohne die kleine Person zu verurteilen.....und wenn das Kind sich angenommen fühlt, ist es in der regel auch bereit, mitzuarbeiten, denn sie wollen so gar nicht sein! Such die gleichzeitig prof. Hilfe und schau dich in deiner Familie um, stimmen da alle Beziehungen/ Abläufe......... Schreib doch, wie es weiter geht..... LG

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 09:32



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Danke für Deine Antwort, am Donnerstag ist Elternsprechtag und da werde ich auch nochmal mit der Lehrerin reden. Im Moment denke ich wirklich auch, das es für meinen Sohn am besten wäre in eine spezielle Förderschule zu gehen. Die Lehrerin ist mit der Situation total überfordert, was ich auch verstehen kann und hat kein Verständnis für das Verhalten meines Sohnes. Wir hatten schon gemeinsame Gespräche mit dem Therapeuten und auch sonst hatte ich im letzten halben Jahr mehrere Gespräche mit ihr, trotzdem unterstellt sie im auch immer wieder Absicht. Außerdem glaube ich, das sie sich auf ihn eingeschossen hat und nichts positives an ihm sehen kann. Beispiel: Er hat ein Diktat geschrieben. Er hat ein Komma vergessen, ansonsten war alles richtig. Ihre Bemerkung darunter:1 Fehler, Schade! Als ich meinen Sohn fragte wie denn nun das Diktat gelaufen sei, sagte er : Schlecht Mama, ich habe einen Fehler. Das werde ich auch auf dem Elternsprechtag ansprechen, da ich das sehr Kontraproduktiv finde.Hätte sie ihn nicht dafür loben sollen, das er das Diktat doch so gut geschrieben hat? Mein Sohn fühlt sich auch nicht von ihr angenommen. Es gibt noch eine andere Lehrerin, die sich mit "diesen Kindern" besser auskennt und ab und zu mit im Unterricht ist, die hat auch einen anderen Blick auf ihn (die liebt er) aber die ist nun mal leider nicht seine Klassenlehrerin. Um das auch noch mal zu sagen, ich rede nie schlecht von der Klassenlehrerin. Ich denke es wird eine gute Lösung für ihn geben und dafür werde ich auch alles tun. Das sein Verhalten auch mit der Familiensituation zu tun hat weiß ich und wir bekommen ja auch Hilfe. Werde auf jeden Fall schreiben wie es weiter geht. Heute nachmittag gehe ich mit meinem Sohn ins Theater ( hat er sich gewünscht) und da freue ich mich auch schon drauf. Mir graut es allerdings schon vor der nächsten Woche!!! Also bis dann . .

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 12:19