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Geschrieben von Lillimax am 29.08.2019, 13:12 Uhr

Hat mit Freigeisterei nichts zu tun...

Huhu,

ich arbeite mit solchen Kindern, und darf daher vielleicht auch ein paar unbequeme Bemerkungen machen, wenn das okay ist. Ist nicht böse gemeint, nur als Anstoß.

Nur kurz vorab: Bist Du denn alleinerziehend? Du erwähnst mit keinem Wort den Vater des Kindes. Du schreibst nur "Ich war zur Erziehungsberatung". Das ist sehr gut, aber Ihr wart doch hoffentlich gemeinsam dort. Denn bei Verhaltensproblemen des Kindes muss der Vater mit ins Boot. Die Eltern sind ja Teil des Gesamtgefüges und damit auch des Problems, das gilt für beide Partner.

Mir fiel etwas auf: Deine Einstellung zum Fehlverhalten Deines Sohnes. Du sagst, eigentlich fändest Du es ganz gut, dass er ein "Freigeist" sei. Ein Freigeist zu sein auf Kosten anderer Kinder (Störer machen das Lernen für ALLE schwer), hat nichts mit echter Freiheit zu tun, sondern mit Rücksichtslosigkeit und schlechtem Sozialverhalten. Solche Kinder ecken überall an und machen sich unbeliebt.

Du machst es Deinem Sohn schwerer, sein Verhalten zu korrigieren, wenn Du ihm unterschwellig und unbewusst vermittelst, dass Du das gut findest, was er macht. Damit hilfst Du ihm nicht, sondern schadest ihm.

Jedes notorisch störende Kind ist eine Riesenbelastung für die ganze Klasse. Die Lehrerin muss daher irgendwann durchgreifen und so ein Kind notfalls entfernen (z. B. durch Abholung), damit der Rest der Klasse arbeiten kann. Sonst rennen ihr nämlich die anderen Eltern die Bude ein, um sich über Dein Kind zu beschweren.

Ich will's nochmal betonen, um nicht falsch verstanden zu werden: Dein Sohn darf ruhig ein Freigeist werden. Ein Freigeist ist jemand, der sich gegen überflüssige und unnötige (!) Regeln und gegen Unterdrückung auflehnt. Nicht jemand, der den Unterricht schreddert und auf den Nerven aller anderen herumtrampelt - das tut jedes verhaltensauffällige Kind, und das hat nix mit Freigeisterei zu tun. Idealisiere das Problem Deines Sohnes nicht, gell. Es hat nichts Positives und nichts Romantisches - vor allem nicht für ihn selbst.

Auffälliges Störverhalten eines Kindes ist nach meiner Erfahrung immer ein Hilferuf. Diese Kinder erzwingen mit ihrem Verhalten Aufmerksamkeit, weil etwas (oft zu Hause) nicht optimal läuft. Was das ist, musst Du selbst herausfinden. Häufige Beispiele: Stress zwischen den Eltern, ein aggressiver Vater, ein gegenüber der Frau respektloser oder abwertender Ehemann, Vernachlässigung des Kindes wegen Zeitmangel, zuviel Medienkonsum, zu wenige Regeln, bei denen auf Einhaltung bestanden wird usw. Die Ursachen muss man auch bei der Erziehungsberatung erörtern.

LG

 
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