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Geschrieben von Benedikte am 03.11.2007, 17:45 Uhr

Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Ich habe hier in der letzten Zeit so viele userinnen auf das gegliederte Schulsystem schimpfen hoeren- vor allem auf das leistungsorientierte Gymnasium- und nach anderen Schulformen verlangen sehen- vor allem nach Einheitsschulen ohne Leistungs
" druck", nach Schulen, wo Kinder nicht lernen " muessen ", sondern irgendwann vom Wissen " angesprungen" werden und und und.

Ich will jetzt gar nicht lange darueber schreiben, was ich davon im einzelnen halte. Aber auch ich will das beste fuer meine Kinder- und das sehe ich in einem Gymnasium zumindest fuer meine beiden grossen Jungen. Sie gehen gerne in die Schule, sie lernen beide gern und gut. Keine Spitzenschueler- aber immer gut dabei, teilweise richtig gut.Sie haben beide ein ordentlches Lernverhalten, sprich sie hoeren im Unterricht zu, beteiligen sich erledigen ihre Hausaufgaben. Sie sind interessiert am Stoff, der vermittelt wird ( ok, Mathe nicht so doll).

Und fuer ihr Fortkommen ist es das beste, dass sie mit solchen Kindern zusammen in einer Klasse sind- und die Schule, wo man so Kinder findet, heisst Gymnasium. Deshalb will ich mit den beiden Grossen dahin.

Ich halte weitgehend lern- und leistungshomogene Gruppen auch fuer das soziale Klima am besten. In der Grunschule meine aelteren gab es bspw. eine Schuelerin, die von Anfang an Probleme hatte. Abgesehen davon, dass sie seit Schulbeginn in Mathe und deutsch Foerdergruppe hatte und dass schliesslich jedem Kind klar amchen muss, dass es "duemmer" als andere ist, ist sie Ende der dritten sitzengeblieben. Nach drei Jahren Kampf und Zusatzunterricht. Abgesehen davon, dass der Zusatzunterricht die Ressourcen verbrauchte, mit denen man auch andere Kinder haette foerdern koennen, und es fuer das Maedchen sicher nicht schoen war, vier Stunden die Woche extra zu haben- es hat nichts genuetzt.Ich weiss noch, wie mein Grosser mal mit einer Arbeit nach hause kam und laut verkuendete, dass dieses Maedchen nur eine von 50 Aufgaben richtig hatte. Das war fuer die ganze Klasse " lustig" und es hat mich einige Muehe gekostet, ihm larzumachen, dass ihn das nichts angeht, dass das kein Thema der breietren oeffentichkeit ist. Aber die Kinder vergleichen sich und wollen deshalb auc Noten.Natuerlich nur gute- aber ohne ruckmeldungen wolle die auch nciht lernen. Und Stempel alleine sind nicht ausreichend auf Dauer. Was ich damit sagen will- wem nuetzt es denn, wenn alle Kinder zusammen unterrichtet werden ? Gerade den schwaecheren wird dann doch staendig klar gemacht, dass sie nicht mithalten koennen. Und was das Niveau angeht- das wird eher von den schwaecheren Gliedern bestimmt als von den staerkeren. Und das empfinde ich den leistungsstarken Kndern gegenueber ungerecht- wieso sollen die ihr Potential nicht ausleben koennen, sollen hinter ihre eglchkeiten zurueckbleiben? Oder soll in solche Schulen wenig oder ichts gefordert werdendann kann schliesslich auch keiner versagen? Nivellierung auf Null.
Ich meine, die Unis schaffen jetzt Exzellenzinitiaiven und gehen expressis verbis auf Elitefang- und der soll aus Durchshnittsklassen komen, wo Kinder nicht unter Leistungs"druck" stehen, sondern vom Wissen "angesprungen" werden? Oder soll es anspruchsvolle Schulbildung nur noch fuer Privatschueler geben- so wie in den USA, wenn man nicht gerade in einem wolhabenden Vierte wohnt ?

Ich glaube halt, man wird nicht immer angesprungen- manchmal bedeutet Lernen eben auch Muehe- und das muss jedes Kind wissen.

Jedenfals- mag sich jeder die Schule suchen, die er will. Aber bitte lasst mir das Gymnasium- und das ist die Sache,die mich stoert bei vielen Verfechterinnen der sog. kinderfreundlichen Schule : Ihnen reicht es nicht, ihre eigenen Kinder dahin zu schicken, sondern sie wollen auch noch meine. Abgesehen davon, dass ich diesen Ansatz nicht verstehe und man da auch mal den Elternwillen beruecksichigen soll- fuer meine Kinder lehne ich das ab. Vo daher- schickt Eure Kinder auf die Gesamt/ Einheits/ Universal/ oder wie jetzt in Berlin Stadtteilschulen- aber lasst mir das Gymnasium.

Benedikte

 
25 Antworten:

Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von Pauline04 am 03.11.2007, 18:08 Uhr

Wow, was für ein Statement!
Schade das ich nicht viel Zeit habe aber ich kann's kurz machen:

Ich verstehe was Du sagen willst und ja, ich denke genau so.

Die Schullaufbahnempfehlung, die wir im Januar bekommen (äh mein Sohn, logisch) beschäftigt mich sehr. Meinen Sohn kümmerts nicht. Frei von den Noten müsste es auf jedenfall Gym sein, da nirgends schlechter als zwei (in den Hauptfächern). Leider hat die Schule bei uns ein eigenwilliges (möglihcerweise berechtigtes) Verfahren die Empfehlung auszusprechen. Dazu zählt auch der "nötige Fleiß" beim Lernen.
Den bemängelt seine Klassnelehrerin, aber was soll ich tun? Wozu soll er lernen wenn er auch mit weniger eine eins schreibt? Er muss nunmal nicht für ein Diktat ewig üben oder für Mahte. Ist er deswegen für das Gym ungeeignet? Sein Freund aber, der paukt ohne Ende und mit einem Riesendruck um eine zwei zu bekommen - der ist geeignet? Nun ja, ich muss es abwarten. In RLP zählt der Elternwille. Trotzdem liegt die Erfahrung in den Schulen/bei den Lehrern und mir ist wohler, wir sind einer Meinung :-))

Aber ich weiche ab. Vieles was Du angesprochen hast, macht mir das Gymnasium so wichtig: Die Unterschiede die die Kinder im Lernverhalten haben, in der Auffassungsgabe, in der Motivation - dies alles gleichzumachen auf Kosten derer, die "mehr" leisten können oder wollen, find ich falsch.

Gleichmacherei tut nie gut.
Das ist das was meinen Sohn derzeit in seiner Grundschule so unglücklich macht. Deswegen liegen alle unsere Hoffnungen in der weiterführenden Schule und ich bin froh, da das passende auswählen zu können.


Ich lass Dir also Dein Gymnasium.
LG
Pauline

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Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von Lesebär am 03.11.2007, 18:43 Uhr

Hallo,

im Großen und Ganzen bin ich ebenfalls Deiner Meinung, aber einige Dinge stören mich momentan beim gegliederten Schulsystem doch gewaltig.

In erster Linie ist das die Trennung nach dem 4. Grundschuljahr. Und ich beneide alle die aus Bundesländern kommen, wo das nicht der Fall ist. Schade, dass da der Trend allgemein zu vier als zu sechs Grundschuljahren geht. Auch mein Mann meinte kürzlich, dass seiner Einschätzung nach viele Begabungen dadurch verloren gingen, weil es nunmal auch "Spätzünder" gibt.

Zum zweiten, wenn man schon nach vier Jahren trennt, dann müsste mehr Durchlässigkeit auch nach oben im System sein. Selbstverständlich gibt es immer wieder Beispiele, wo jemand es schafft aufzusteigen. Eine gute Bekannte von mir hat das z. B. vom Hauptschulabschluss bis zum Fachabi geschafft. Aber das sind bekanntermaßen wenige und schwer stelle ich mir das abends neben dem Berauf auch vor (habe selbst das Glück damals Abi gemacht zu haben.... kann also da nicht mitreden)

Und last not least, stört mich mittlerweile auch, dass es Bundesländer wie NRW gibt, wo die Eltern bei der Entscheidung überhaupt nicht mehr mitreden können, weil die Empfehlung bindend ist. Ich finde das eine unglaubliche Bevormundung der Eltern! Klar gibt es immer "schwarze Schafe", die nicht einsehen wollen, dass ihr Kind nun mal nicht auf dem Gym glücklich wird. Aber den allermeisten Eltern traue ich schon einen gewissen Realitätssinn in bezug auf ihre Kinder zu. Deshalb denke ich haben diese Frage die Bundesländer, wo letztlich der Elternwille zählt, besser
gelöst. Auch wenn ich ebenso denke, man sollte auf die Schule hören (es sei denn, es liegen gute Gegengründe vor).

Allerdings kann ich verstehen, dass
-solange es keine richtige Durchlässigkeit noch oben gibt- Eltern, die meinen ihr Kind stände zwischen zwei Schulformen ganz heftig für die bessere streiten. Eben weil davon soviel letztlich abhängt.

In diesem Sinne, LG
Lesebär

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Re: Gegliedertes Schulsystem- nein!

Antwort von MamaMalZwei am 03.11.2007, 19:34 Uhr

Hallo Benedikte, tja wenn man eine Empfehlung für das Gymnasium hat, schön und gut. Aber was ist mit dem Rest? Ist das "Kroppzeug" oder was?
Ich ärgere mich regelmäßig über den Hochmut, mit dem unser Schulsystem meint, nach der Klasse 4 Lebenschancen verteilen zu können.
Eine Bekannte von mir hat ein Kind mit einer schweren Lese-Rechtschreib-Störung. Nach langem Suchen fanden sie für das aufgeweckte Kind eine Hörbehinderten-Schule, in der auch der Realschulabschluss möglich ist. Nur eben leider nicht für ihr Kind, wie sich jetzt nach 2 Jahren herausstellte. Und weißt Du auch warum? Die Lehrer dieser Schule müssen Kinder an anderen Schulen mitbetreuen. Deshalb fehlen ihnen die Kapazitäten, das Mädchen nach Realschulrichtlinien zu unterrichten.
Ich stelle mir immer vor, was passieren würde, wenn das Gymnasiasten passieren würde: "Ja, tut mir leid, aber wir haben zuwenig Lehrer. Deshalb muss Ihr Kind erst mal in Deutsch und Mathe den Hauptschulabschluss machen. Später kann es ja immer noch was lernen!" Ich glaube, die Eltern würden Amok laufen. Aber genau das mutet unser System Kindern mit einem "Webfehler", sei es im sozialen oder Lernbereich, zu. Toll, diese Chancengleichheit. Ausländerkinder haben in unserer Grundschule schon bei der Einschulungsfeier ein dickes H für Hauptschule vor der Stirn. (Den Satz sagte neulich meine Freundin) Es gibt zwar Hausaufgabenhilfen, aber ich fiel beinahe hintenüber, als ich sah, wer die Betreuung macht: Eine Putzfrau unserer Schule, deren Kinder alle auf die Sonderschule gehen, prima! Und die Eltern der Kinder können nicht mal kontrollieren, was ihre Kinder bei der "gelernt" haben, weil sie nicht genug Deutsch sprechen.
Da wäre es besser, wenn gleich von vornherein individuelle Lehrpläne für jedes Kind gemacht würden (ist natürlich kosten- und arbeitsintensiv, klar). Aber Schule darf bei uns ja nichts kosten. Trotzdem LG

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Re: Gegliedertes Schulsystem- nein!

Antwort von MamaMalZwei am 03.11.2007, 19:37 Uhr

Ach ich vergaß: Ich habe nichts gegen Putzfrauen. Nur in diesem Fall kenne ich die Dame und deren intellektuelle Fähigkeiten, die würde ich nie bei so etwas wie Hausaufgabenbetreuung einsetzen.

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Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von dhana am 03.11.2007, 20:45 Uhr

Hallo,

ich bemängle sicher nicht das Gymnasium - aber ich finde nicht gut, das es ein Lehrer in der 4. Klasse entscheidet ob mein Kind dafür geeignet ist oder nicht - und das noch nicht mal nach den Noten die es geschrieben hat, sondern auch nach mündl.,...
Was ist, wenn Kind oder Eltern genau mit der Lehrkraft nicht können?

Ich hab auch nix gegen die Gliederung in Gymnasium/Realschule/Hauptschule
aber es muß einfach eine durchgängigkeit da sein, es kann nicht sein, das ein Kind das einmal auf der Hauptschule ist gar keine Möglichkeit mehr hat auf das Gymnasium zu wechseln.

Was ich sehr viel sehe - Eltern deren Kinder keine Problme habe, ohne Probleme auf das Gymnasium gehen - die finden das System ganz in Ordnung.
Aber alle anderen Eltern dürfen ganz schön kämpfen das ihre Kinder die gleichen Chancen haben - und wenn sich da die Eltern nicht einsetzen,...pech

Es muß einfach für alle Kinder das richtige System geben - nicht nur für ein paar.
Vielleicht sollten einfach verschiedene Systeme nebeneinander möglich sein - und nicht nur eines als non-plus-ultra für alle.

Dhana

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Re: Genau danach frage ich doch!!!!

Antwort von Benedikte am 03.11.2007, 21:04 Uhr

Hallo MamaMalZwei,
aber genau danach frage ich doch- warum wird von manchen das Gymnasium so abgelehnt auch fuer fremde Kinder wo es die passende Schulform ist.

Du sprichst Dich gegen das gegliederte System aus- weil nicht alle Kinder eine Gymnasialempfehlung kriegen und Du da die Chancengleichheit verletzt siehst ( Umkehrschluss lautet aber dann, dass Chancengleichheit nur gewaehrt ist wenn alle Kinder eine Empfehlung erhalten- und das stoert ich weil ich die Eignung voraussetze- und das leasst Du ausser acht ). Dann sprichst Du Dich gegen das geliederte System aus, weil ein Kind mit Lese-Rechtschreibstoerung an einer Hoerbehindertenschule keinen realschulabschluss machen konte ( habe ich nicht verstanden) und Du bist gegen die gegleiederte Schule weil an einer Hauptschule eine Putzfrau Hausaufgabenbetreuung macht.

Ich kann und will da im einzelnen keinen Kommentar zu geben-aber die Frage war un an Dich ist : wieso sollen gymnasialgeignete Kinder nichts aufs Gymnasium gehen , wieso sprechen sich soviele fuer eine Einheitsschule aus, auf die auch Gymnasiasten gehen sollen, die auf dem Gymnasium gut aufgehoben sind?

Oder andersrum- was hat dasMaedchen mit leserechtschreibschwaeche ohne realschulabshluss davon, wen es kein Gymnasium mehr gibt?Wird die hausaufgabenbereende Putzrau durch eine Lehrerin ersetzt, wenn es kein Gymnasium mehr gibt? Bedeutet es Chancengleicheit, wenn kein Kind mehr aufs Gymnasium gehen darf? Ist es Chancengleichheit, jedem Kind die gleiche Schule zu verpassen, voellig unabhaengig von seinen Begabungen?

Soll ein leistungswilliges, bereites, faehiges Kind auf eine optimale Bildun verzichten- weil andere weniger leistungsbereit sind?

Im Gymnasum hast Du derzeit drei Fremdsprachen, in der Realschule zwei und engsch in der Hauptschule. Wie sollte das in einer Einheitsschule aussehen? Fuer alle zwei Fremdsprachen?Haelt ma dann nicht den einen etwas vor und belastet die anderen? Wenn Du jetzt sagst, man kann ja eine Riesenschule bilden und dann differenzeren-dann sage ich: Differenziere doch gleich- und Du hast ein Gymnasium dabei.

Ich will Deine kritik nicht abuersten- aber die Frage war,wieso viele das ymnasium auch da abschaffen wollen, wo es fuer Kinder die beste Schulform ist. Das woanders Optimierungsbedarf besteht- unbestritten.
Benedikte

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Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von IngeA am 03.11.2007, 21:22 Uhr

Hallo,

ich bin insgesamt auch für ein gegliedertes Schulsystem. Ich glaube auch nicht, daß unser gegliedertes Schulsystem an sich wirklich schlecht ist. Ich bin aber gegen die mangelde Durchlässigkeit des Systems und gegen die leider oft vorhandene Abwertung von Hauptschülern. Das dreigliedrige Schulsystem soll es ja schließlich jedem Kind ermöglichen so ziemlich in seinem Tempo und auf seine Art zu lernen. Wenn ich das habe muß ich aber auch akzeptieren, daß Menschen die langsamer oder anders lernen genauso viel Wert sind und auch diese müssen von der Gesellschaft eine Chance bekommen. Ich finde es nicht normal, daß ein Hauptschüler heute so gut wie keine Chance mehr auf einen Ausbildungsplatz hat, weil jeder Handwerker nur noch Realschüler oder Gymnasiasten einstellt. Ein Hauptschüler als Bäcker oder Fliesenleger kann auch gute Arbeit leisten. Und viele Abiturienten wären in so einem Beruf intellektuell total unterfordert und damit unzufrieden. Das Problem ist also nicht das gegliederte Schulsystem, sondern die Gesellschaft die meint, Hauptschüler wären für nichts zu gebrauchen.

LG Inge

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Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von monam am 03.11.2007, 21:31 Uhr

hallo,

wir sind auch grade dabei, uns mit weiterführenden Schulen zu befassen, wohnen in NRW.
An unserer Grundschule ist es so, dass die Empfehlung in Abstimmung mit den Eltern getroffen wird, es entscheiden also nicht nur die Lehrer allein, es gibt Gespräche dazu mit den Eltern. Es soll versucht werden, Kindern den Probeunterricht zu ersparen, der ansteht, wenn Eltern was anderes wollen als die Lehrer für richtig halten. Das finde ich dann eine ganz vernünftige Lösung.
Und ja, auch ich finde das gegliederte Schulsystem gut. Ich selbst habe eine Einheitsschule von Klasse 1-10 erlebt und bin froh, dass mein Kind eine Schule seinen Möglichkeiten entsprechend besuchen kann.

Gruß
mona

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Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von Lesebär am 03.11.2007, 22:24 Uhr

Guten Abend,

schön, dass es offensichtlich an Eurer Grundschule noch anders ist!! Bei uns (auch NRW) werden seit Anfang des Schuljahres die Klassenarbeiten so geschrieben, dass 2 /3 - 3/4 der Kinder (4. Klasse) mit ausreichend und schlechter zensiert wird.

Auf diesem Hintergrund werden dann auch eingeschränkte Empfehlungen keinen großen Nutzen mehr haben, denn diese setzen ein Gespräch mit der weiterführenden Schule voraus.

Die Empfehlungen selbst werden bei uns auch nicht in Abstimmung mit den Eltern getroffen, sondern den Eltern beim Elternsprechtag jetzt Ende November mehr oder weniger vor die Nase gelegt.

Unsere Tochter ist wegen Hb im Januar gesprungen, hatte im Sommer ein Durchschnitt von 2.3 in den Hauptfächern, aber auf diesem Hintergrund müssen wir nun fürchten, dass wir keine Gymnasialempfehlung mehr bekommen und sie nächstes Jahr auf der Realschule ist und das finde ich schon recht heftig.

Ich gönne jedem Kind, das es verdient die Gymnsialempfehlung!! Aber ich finde es andererseits schon sehr krass, was teilweise jetzt so in einzelnen Schulen passiert. Ich war selbst -wie gesagt- auf dem Gymnasium und muss da erheblich umlernen.

LG, Lesebär

P.S. Schon im letzten Jahr gab es z. B. an unserer Grundschule sehr sehr wenige Gymnasialempfehlungen und alle(!!!) haben hinterher den Probeunterricht bestanden!
Offenbar sind jetzt viele Gymnasien und auch Grundschulen wegen der Umstellung auf G8 sehr nervös. Zumindestens hier in NRW.

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Gliederung ja - aber warum nicht an einer Schule?

Antwort von sun1024 am 03.11.2007, 23:01 Uhr

Mit Einheitsschule ist doch nicht gemeint, dass alle im gleichen Unterricht sitzen sollen!!! Sondern, dass es verschiedene Bidlungsgänge INNERHALB einer Schule gibt!


Ganz klar, ich bin auch dafür, Schüler eher in leistungshomogenen Gruppen zu unterrichten.

Ich würde da aber sogar noch weiter gehen: Warum soll man in allen Fächern gleich weit sein?
Warum nicht in Deutsch in Klasse 7, in Mathe in Klasse 5 und in Französisch in Klasse 8?
Warum muss man sitzen bleiben, wenn man in zwei Fächern schlecht ist - und muss damit auch alle guten Fächer wiederholen?
Warum muss man sich in seinem besten Fach langweilen, nur weil man in den anderen Fächern noch nicht so weit ist?

Mein Traum wäre ein Schulsystem, an dem man ähnlich wie die Schwimmabzeichen seine Mathe-Seepferdchen machen kann, wenn man soweit ist, und unabhängig davon vielleicht in Deutsch schon Bronze.
Für ein Studium würde natürlich eine gewisse Menge an Gold- und Silberabzeichen verlangt - aber so wäre einem zu keiner Zeit der Weg verbaut, nur weil man man in einem Bereich Schwierigkeiten hatte.

Vielleicht ein etwas radikaler Ansatz, aber mal eine andere Denkweise.

Übrigens verteidigen das dreigliedrige Schulsystem am heftigsten die Eltern von Gymnasialkindern - den Zaun zuziehen, wenn man's geschafft hat...

:) Trotzdem ganz liebe Grüße (ich mag diese Diskussion)!

sun

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Re: Eingeschränkte Empfehlung

Antwort von monam am 04.11.2007, 0:21 Uhr

Hallo,

wir hatten ja grade einen Informationselternabend dazu und uns wurde gesagt, dass die Schulen die Kinder bei eingeschränkter Empfehlung auch nehmen müssen. Da gibt es auch keine weiteren Gespräche an der gewünschten Schule.
Die Lehrer sind auch nicht besonders glücklich damit, dass sie nun eine Entscheidung treffen müssen, man steht hier auf dem Standpunkt: "die Eltern kennen ihr Kind doch am besten", insofern wird da eben die Abstimmung mit den Eltern gesucht.
An der Grundschule sind etliche hochbegabte Kinder, nicht alle bringen entsprechende Zensuren, dennoch wird hier versichert, dass nicht allein die Zensuren ausschlaggebend sind, es wird "insgesamt auf das Kind geguckt". Die meisten werden wohl eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, denn es sollten ja nicht die Anforderungen verringert werden für diese Kinder.
Ich bin wirklich froh, dass meine Kinder an dieser Grundschule sind.

Gruß
mona

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Re: Gliederung ja aber erst ab 6. Klasse

Antwort von Eileen am 04.11.2007, 9:42 Uhr

Mein Lieblingsthema !
Bin selber im Ausland aufgewachsen. Dort hatten wir 6 Jahre Grundschule. In der 6. Klasse kommt ein unabhängiges Institut und testet die Kinder. Dieses Institut spricht eine Empfehlung aus, die nicht bindend ist. Die Lehrer der Schule haben also überhaupt keine "Macht/Einfluss" in der Entscheidung bzgl. einer weiterführenden Schule. Das Kind bewirbt sich ganz normal bei der weiterführenden Schule seiner Wahl und wenn die Noten/Empfehlung nicht so dolle sind wird dem Kind wenigstens eine Chance gegeben bis Weihnachten. Vor den Weihnachtsferien gibt es Prüfungen in allen Fächern und dann wird geprüft ob das Kind in der jeweiligen Schulform gut aufgehoben ist - man kann danach noch wechseln wenn man will.
Ich finde das Schulsyst. in D befremdend und es hat was von "wir üben unsere Macht aus und ein Gymnasium ist sehr sehr Elitär da kommt nicht jeder hin". Die Lehrer beurteilen subjektiv - so empfinde ich die Benotung von 1-6. Besser wären ganz normale Punkte die man nachsehen kann.
Ausserdem hatten wir zentrale Prüfungen. Am Ende des Schuljahres muß jede Grundschulklasse Prüfungen in allen Hauptfächern schreiben. Die Fragen sind für alle Schulen des Landes gleich und werden vom Ministerium für Bildung erstellt. Somit werden auch die Lehrer/Schule kontrolliert und es werden gleiche Bedingungen für alle Schüler geschaffen.
Hier ist das Prüfungswesen für mich undurchsichtig. Die Tests finden willkürlich während des Jahres unangemeldet statt. Ich kenne die regelmässige Prüfung: jeden Donnerstag haben wir in der Grundschule in Muttersprache und Mathe einen Test geschrieben - jeweils mit 10 Punkten benotet. Diese Punkte erhielten wir am Freitag mit nach Hause. Dies ermöglicht den Lehrer und die Eltern zu sehen ob das Kind den Stoff gut versteht und verarbeitet hat. Gegebenenfalls kann man zusätzlich arbeiten.
Zum Übertritt hier in D könnte ich nur k.... In unserem Dorf ist die Grundschule gekoppelt an einer Hauptschule. Der Verdacht ist hier bei den Eltern (wohl nicht ohne Grund) groß, daß man aus Eigeninteresse zusieht, daß möglichst genügend Kinder hier in der Hauptschule bleiben. Für mich erschreckend und klaustrophobisch.
Die Folge ist nun, daß ich auf meinem Kind wohl oder übel irgendwie Druck ausüben muss, damit es doch bitte den gewünschten Durchschnitt fürs Gymnasium schafft. Ich denke wohl, daß er clever genug dafür wäre, nur finde ich es schade, daß ich dafür bereits in der 2. Klasse anfangen muss daran zu arbeiten.
Richtig explodiert (innerlich) bin ich als letztens eine Lehrerin der 3. Klasse (ich bin im EB) mir die Geschichte einer nervösen Mutter erzählte - sie sagte wörtlich "Höre ich da schon Übertritt?" Ja was denken die Lehrer bitteschön, so ist nun mal der Gang der Dinge hier und es ist doch normal, daß Eltern sich Sorgen machen. Im Jahrgang meines Sohnes sind viele "superintelligente" Kinder - ich habe Angst, daß mit diesen Kinder der Prozentsatz der Gymnasiumtauglichen schon erreicht sein wird und meiner dann eben deswegen nicht aufs Gymnasium kann....wo bleibt da Gerechtigkeit ?!
Die Tochter meiner Nachbarin hat damals keine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen -subjektive Geschichte-. Sie hat nun ihre Ausbildung mit super 1 Noten bestanden und ihr Chef zahlt ihr eine teuere Weiterbildung. Dieses Mädchen hätte bestimmt locker das Abitur geschafft und hätte danach was tolles studieren können ...

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Ganz viel ja, und ganz viel aaaaaaaaaber...

Antwort von AndreaL am 04.11.2007, 10:11 Uhr

Hallo Benedikte,

erstmal *hutab* für ein statement. Ein klares deutliches statement. Das vermisse ich oft und vor allem bei Frauen.

Ich habe ein Kind, dem auch alles recht leicht fällt (3. Kl.), der 2'en und 1'en mit nach Hause bringt und gerne lernt. Ein Kind, was jetzt mit 8 Jahren in 4 Tagen Harry Potter Bd. 1 durchliest. Ich könnte mich gepflegt zurücklehnen...

Dennoch... Ich bin selbst Lehrerin und ich sehe die Dinge oft noch aus einem anderen Blickwinkel.

Und mir stellt sich vor allem die Frage, warum in anderen Ländern mangelnde Homogenität wesentlich besser aufgefangen wird und/oder nicht als Problem erachtet wird...???

Warum bestimmen denn hier die leistungsschwachen Kinder die Gesamtergebnisse der Gruppe? Warum bloß...? Und falls das einer anzweifelt: Es gibt empirische Erhebungen von einem Prof Wocken aus HH, der diese z.B. in Integrationsklassen festgestellt hat. I-Klassen haben ja per definition schon mal ein gewissen Leistungsgefälle und sind nach Wocken schlechter als Vergleichsklassen.

Das macht mich nachdenklich...Irgendwo geht da Leistungswille der Kinder in der Schule verloren... ABER warum?

Und ich komme nicht dahinter...

Ich sehe, wie mein Sohn sein erstes Referat vorbereitet und welchen Vorteil er hat, meine Unterstützung zu haben. Ich stelle mir Kinder ohne Unterstützung vor und weiß, sie können gar keine gute Note ALLEINE schaffen... Da läuft doch etwas falsch...

Und so kommen viele Eltern zum Schluss, dass eine Gemeinschaftsschule diese schichtspezifischen Ungerechtigkeiten auffangen könnte... Da Schule in Deutschland aber immer noch Schule in Deutschland ist, werden weiterhin Kinder bildungsferner Schichten das Nachsehen haben...

Und wenn es die Hausfrauen-Prämie tatsächlich gibt, wird sich alles noch verstärken.

LG

Andrea

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@Benedikte

Antwort von Niagra am 04.11.2007, 10:16 Uhr

Einmal davon abgesehen, dass ich prinzipiell das gegliederte Schulsystem nicht unbedingt ablehne, finde ich deine Argumentation teilweise unmöglich.

Gott sei Dank besteht die Möglichkeit, Kinder, die in der Schule Probleme haben, zusätzlich zu fördern. Bei deiner Äußerung bezüglich des Mädchens, das "völlig umsonst" gefördert wurde und das somit Ressourcen "verschwendete", sträuben sich mir die Haare!!!!! Ich frage mich, wie jemand, der kaum einen Satz orthographisch richtig zu Papier bringt, dermaßen entschlossen die Förderung nicht so guter Kinder abtun kann (noch dazu versehen mit einer pseudosolidarischen Bemerkung).

Verständnislose Grüße

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@sun

Antwort von Niagra am 04.11.2007, 10:18 Uhr

Ich finde deine Ideen absolut erstklassig, Chapeau!!!!!!!!!!!!!!!:))))))))))))

Liebe Grüße

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Re: Genau danach frage ich doch!!!!

Antwort von MamaMalZwei am 04.11.2007, 11:08 Uhr

Hallo Benedikte, ich hatte gestern nicht so viel Zeit, da wir eingeladen waren. Im Grunde schwebt mir ein System vor, wie es weiter unten von jemandem schon beschrieben wurde. Wer gut ist und wem alles leicht fällt, der sollte Zusatzaufgaben bekommen und das auch im Zeugnis vermerkt bekommen. Wer Schwierigkeiten hat, sollte so gefördert werden, dass er zumindest einen guten Abschluss machen kann.
Das hat mit Gleichmacherei nichts zu tun, sondern etwas mit der Fähigkeit von Lehrern, differenzierten Unterricht anbieten zu können.
Mich stört am Gymnasium, dass Eltern denken: "Wenn ich mein Kind erst mal da habe, brauche ich mich mit diesen schwächeren Kindern gar nicht mehr abzugeben und kann die Nase schön hoch halten!"
Als es um die Umschulung unseres Sohnes ging, wurde mir von solchen Eltern doch glatt geraten, mein Kind katholisch taufen zu lassen, damit es noch einen Platz auf einer sogenannten "Eliteschule" bekommen kann. Das Argument: "Dann brauchste Dich mit solchem Kroppzeug gar nicht mehr abgeben!" Gemeint waren ausländische Kinder.
Ich habe mir verschiedene Schulen angesehen und fand das Konzept der Gesamtschule mit Differenzierung, wie sie heute arbeitet, gut. Dass das auch so funktioniert weiß ich aus Erzählungen befreundeter Eltern.
Zu dem Mädchen mit LRS: Wahrscheinlich weißt Du es nicht besser, weil Du nie so ein Kind hattest. Die einzige Möglichkeit für Leni (mit einer ausgeprägten Mathestärke) den Realschulabschluss ohne Umwege zu machen bestand nach 4 Jahren Sprachheilschule darin, ins Landesbildungszentrum zu gehen. Dort wurde sogar damit geworben, dass der Abschluss dort möglich ist. Zuerst wurde ihr die Möglichkeit genommen, in Sprachen Realschulniveau zu erreichen. Dann war ihr Mathekurs dran und jetzt ist sie das, was sie ohne Schulwechsel auch gewesen wäre: Hauptschüler. Eben weil es für diese Kinder nicht genug Lehrer gibt. Auch Leni ist, wenn man sie fördert leistungsbereit und fähig. Die rechnet Dir mit Leichtigkeit Aufgaben aus, kann antiproportionale Gleichungen anwenden usw. Was soll sie in einem Mathekurs für Hauptschüler?
Ist das eine optimale Förderung? Sicher nicht!
Schlimmer finde ich aber, dass in unserem System Kindern die "unten" angekommen sind, die Hoffnung genommen wird. Einmal Sonderschüler, immer Sonderschüler!
Deswegen wäre es gut, wenn zB. auch die Hausaufgabenbetreuung von qualifizierten Leuten übernommen würde und nicht gerade von der Putzfrau, die selber im Bildungssystem gestrandet ist. Aber was soll man sich darüber aufregen! Ist ja ohnehin nur "Kroppzeug", was da landet. LG

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Re: @monam

Antwort von Lesebär am 04.11.2007, 13:41 Uhr

Hallo,

herzlichen Glückwunsch zu Eurer Grundschule!! Ich kann gut verstehen, dass du sehr froh bist deine Kinder dort zu haben.

Denn durch die Schulberatung, mit der meine Tochter zu tun hatte, weiß ich, dass viele GS hier in NRW Druck von den Gymnasien wegen G8 kriegen, eben nur die Schüler durchzulassen, wo man schon in der 5. ziemlich sicher sein kann, dass sie das Abi gut packen. Und das finde ich für viele Kinder sehr sehr schade! Kann irgednwo auch nicht der richtige Weg sein mit der Pisageschichte umzugehen, meine ich.

Bei uns an der Schule werden im 4. Schuljahr jetzt die Klassenarbeiten vom Rektor für beide Parallellklassen gestellt, die Lehrerinnen haben keinen Einfluß auf die Arbeit und hinterher müssen sie noch die Arbeit der Kollegin gegenkorrigieren. Schon krass!

Alles Gute für Eure Empfehlungen,
Susanne

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Re: Gegliedertes Schulsystem- ja!!

Antwort von MartaHH am 04.11.2007, 14:55 Uhr

Bei uns in HH ist in der letzten Woche eine Initiative gegründet worden, die eine "Schule für alle" erreichen möchte. Hier ist der Link: http://www.eineschule.de/

Da finden sich für den geneigten Leser einige Hinweise, wie es funktionieren soll. So z.B. die Binnendifferenzierung. Es ist nämlich nicht so, dass eine Klasse 9 Jahre in einem Raum sitzt und sich alle, alle Hochintelligenten am Dümmsten zu orientieren haben. Das ist ja wohl eine der Ängste, die Eltern bei dem Gedanken an Eine Schule für Alle überfällt.
LG, M.
- die noch nicht so richtig betroffen ist, da unsere Tochter in der 1. Klasse ist -

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Re: Gliederung ja - aber warum nicht an einer Schule?

Antwort von MartaHH am 04.11.2007, 15:08 Uhr

Ganz genau so sehe ich es auch - auf die Geschicht mit den Gold- oder Silberabzeichen wäre ich nicht gekommen, aber klar: so kann es funktionieren.

Wir haben wenig Ressourcen in diesem Land außer unseren Kindern, können wir es uns wirklich leisten, einen Großteil von ihnen im Alter von 10 Jahren auf eine Schiene zu setzen, die in einer beruflichen Sackgasse enden wird?
Es gibt Stadtteile in Hamburg, in denen ein Viertel und mehr der Hauptschüler die Schule ohne Abschluß verläßt. Es wird einfach so hingenommen. Ein Großteil dieser Kinder hat einen Migrationshintergrund, und nicht etwa mangelnde Intelligenz. Sie werden einfach früh ausgesondert, dann nicht gefördert, später per Harz IV alimentiert. Das kann sich kein Land leisten, meine ich.

Das war jetzt meine Kurzfassung zum Thema, leider fehlt mir oft die Zeit zur ausführlicheren Darstellung. Aber es ist wirklich eine interessante Diskussion, stimmt :-)
LG, M.

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Re: Kurzresuemee

Antwort von Benedikte am 04.11.2007, 21:08 Uhr

also, ich versuche mal eine Zusammefassung.

Keiner haelt das Gymnasium als solches fuer eine schlechte Schulform.

Ueber die Empfehlungen wird gestritten- die werden als ungerecht und zu frueh erfolgend empfunden. Was den Zeitpunkt angeht- sicher ist nach vier Jahren frueh, aber nach sechs Jahren sind die Kinder mitten in der Pubertaet -das ist auc nicht gut. Und in Berlin, wo einige Gymnasien nach vier, andere nach sechs anfangen, kann ma in Klasse sieben schon deutliche Unterschiede sehen- nicht, weil die einen dumm und die anderen schlau sind, sondern weil sich zwei Jahre mehr Gymnasialunterricht doch bemerkbar machen. Von daher- wegen des Zeitpunktes bin ich nicht so ueberzeugt.

Transparenz der Empfehlungen, ja, da muesste man mal drueber nachdenken. In Berlin zaehlt fuer die Gymnasien ab Klasse 7 der Elternwille- und ueber 50 % der Schueler gehen aufs Gymnaasium. Woanders sind die Noten entscheidend. Schwierig finde ich das auch,wo alleine die Lehrer entscheiden wie in NRW- das habe ich doch richtig gelesen, dass das nur die Lehrer machen, oder, und Noten oder probeunterricht nicht entscheidend snd, ja/ Unabhaengige Auswahlkommission finde ich auch nicht so gut. Ich meine, hoert sich klasse an, aber worauf stuetzen die ihre Empfehlungen? Auf den Eindruck eines Tages- das waere mir zu oberflaechlich. Nachher stirbt an dem Tag vorher der Hamster oder Herta steigt aus der Bundesliga ab- und bei dem Eindruck dann waere an eine gute Empfehlung nicht zu denken Wenn aber Noten entscheidend sind-dann brauche ich keine Kommission.Und wenn es der allgemeine Eindruck ist- den haben eben die Lehrer und nicht die Kommission- sprich, die Lehrer vermitteln den der Kommisson.

Alle wollen Differenzierung- die meisten eben nur in einer Schule und nicht nach Schulformen differnziert ( was ich ja will). Wie soll das aussehen?Es muessten-um ausreichend Differnzierungen zu bieten- ja sog. Lernfabriken sein.Eine absolut individuelle Differnzierung gibt es nur beim Einzelunterricht- der finanziell nicht machbar ist und auch nicht gewollt. Also muessten immer mindestens 25 Kinder eine Klassenstaerke i enem Kurs sein. Fuer unterschiedlichste Begabungsstufen eben genug Kinder- damit auch differnziert weden kann. Als, in berlin ginge das noch aber schon Im Sauerland ware es vorbei, geschweige McPom oder die berlinfernen Gebiete in Brandenburg. Wenn man da nur 100 Kinder pro Jargangsstufe braucht- und mit weniger kann man ja nicht usreichnd differnzieren- dann muss es Rieseneinzugsbereiche im laendlichen raum geben. Und selbst Primarschueler haetten dann teilweise drei Stunden Fahrtweg am Tag. Halte ich fuer bedenklich- die Einheitsschulen solle ja ale Ganztagsschulen sein nd dann waeren die inder eh lange n der Schule lus Riesenfahtweg- nee, das wurde keine Gewerkschaft mitmachen.

Und- meine Kinder lernen gerne und gehen gerne zur Schule weil sie sich dort wohlfuehlen.Dasist auch auf eine stabile Umgebung zurueckzuuehren- sprich die gleichen Knder und Lehrer.Eine starke Binnendiffernzierung- wie hier gefordert- bedeutet ja auch, dass die Kinder quasi staendig in anderen Kursen und Lerngruppen snd. Nix mehr mit neben dem besten Freund sitzen- weil der ja vermutlich nur in wenigen Kursen dabei ist.Deswegen will ich auch an ein Gymnasium mit 75 Kindern pro Stufe . Die sind die ganze Zeit in ihren Klassen zusammen und das gibt den Kindern viel Geborgenheit und eine starke Klassengemeischaft- fuer meine ist das sehr wichtig.

Mal schauen. Wir muessen uns jetzt am grundstaendigen Gymnasium bewerben und Aufnahmegespraeche machen. Wir Eltern.Und das ist das, was ich fuer ungerecht halte. Die Schulen suchen sich ihre Schueler aus, Empfehlung nicht entscheidend, Noten nicht entscheidend, Elterngesprach entscheidend. Sprich, es geht um mich und um die familiaere Herkunft. Aber davon werde ich nichts sagen- kein Wort der kritik.es gibt ja viel mehr bewerber als Plaetze- da will ich absolut stromlinienfoermig sein. Drueckt uns mal die Daumen.

Benedikte

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Re: Kurzresuemee

Antwort von sun1024 am 04.11.2007, 21:31 Uhr

Hm... warum soll es im Sauerland möglich sein, eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium in erreichbarer Nähe zu haben, aber nicht eine große gemeinsame Schule? Das Argument passt irgendwie nicht...

Was die Bezugsgruppe angeht: Gegen eine altershomogene Bezugsgruppe habe ich nichts - von mir aus gerne eine Gruppe, die die ganze Schulzeit über zusammenbleibt, ob hochbegabt oder geistig behindert. Eine Gruppe, die zusammen Feste feiert, Projekte macht und Ähnliches. Das schließt ja nicht aus, dass man für manche Fächer in andere Lerngruppen geht?

(Differenzierung geht in gewissem Maße natürlich auch innerhalb einer Gruppe, klar. Einzelunterricht kann und will wohl keiner fordern.)

In Religion werden die Kinder schon in der Grundschule in unterschiedliche Gruppen gesteckt und keiner findet's schlimm. Ich glaube schon, dass einem 5. oder 7.klässler zuzumuten ist, in einem Teil seines Unterrichts mit anderen zusammen zu sitzen - erst recht, wenn es die Normalität ist.

Es wird wohl auch selten Kinder geben, die in JEDEM Fach in einer anderen Gruppe sind.

Du schreibst, deine Kinder fühlen sich durch ihre Klassengemeinschaft wohl an der Schule. Das finde ich gut, keine Frage.

Mein Sohn z.B. fühlt sich unwohl, weil er zwischen den Stühlen sitzt. Er ist in Sachunterricht, Musik, Englisch, Kunst etc. wohl am ehesten ein Viertklässler. In Mathe wäre er wohl am ehesten ein Sechstklässler. Aber in Deutsch ist er nur ein mäßiger Drittklässler.
Rate, in welcher Klasse er sitzt? Natürlich in der dritten, denn mit schlechter Rechtschreibung und langsamem Schreibtempo hat er in der vierten Klasse (die er probeweise besucht hat) zu viele Probleme in Deutsch bekommen.

In Mathe lässt ihn seine Lehrerin immerhin in der vierten Klasse teilnehmen. Allerdings bekommen wir damit Probleme beim Wechsel auf's Gymnasium - kein Gymnasium würde ihn von Anfang an in Mathe eine Klasse höher unterrichten... geschweige denn zwei oder drei...

In diesem Einzelfall wäre es für meinen Sohn super, wenn er in Deutsch und in Mathe in anderen Lerngruppen sitzen könnte und in den anderen Fächern seine Bezugsgruppe hätte...

Meine Tochter dagegen ist recht gleichmäßig gut, sie würde auch in so einer Gemeinschaftsschule vermutlich die ganze Zeit in einer Bezugsgruppe bleiben. Also auch für sie kein Problem.

Nur so als praktisches Beispiel...

LG sun

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Re: Gegliedertes Schulsystem- nein!! - für niemanden

Antwort von RenateK am 05.11.2007, 8:37 Uhr

Hallo Benedikte und andere,
ich gehöre ganz klar zu den Verfechtern einer Schule für alle, und zwar verpflichtend. Die Gesamtschule heute krankt ja gerade daran, dass sie nicht eine Schule für alle ist und das obere Leistungsspektrum fehlt.
Inzwischen dürfte aus diversen Untersuchungen jedem bekannt sein, dass die Gliederung im Schulsystem nicht leistungsbedingt ist, sondern ganz offensichtliche eine soziale Selektion - und nicht anderes. Finnland - der Sieger bei Pisa - hat ein Einheitsschulsystem.
Einheitsschule heißt ja nicht, dass alle das gleiche machen müssen. Ganz im Gegenteil, gerade eine Einheitsschule ermöglicht ja eine Binnendifferenzierung, die gleichzeitig aber auch durchlässig ist. Kinder entwickeln sich weiter, eine Selektion nach dem 4. Schuljahr (und übrigens auch nach dem 6. Schuljahr) halte ich für menschenfeindlich.
Eine gute Binnendifferenzierung erfordert natürlich eine ausreichende AUsstattung der Schule, gerade auch personell, d.h. zwei Lehrer pro Klasse, jahrgangsgemischte Klassen auch über die ersten vier Jahre hinaus usw.
Mein Sohn ist derzeit in einer 4. Klasse in einer städtischen Grundschule. Wir haben nun endlich eine Lehrerin, die ihn angemessen fördert, d.h. er macht in Mathe und Naturwissenschaften weit mehr als den Stoff der 4. Klasse. Genau so etwas ist übrigend an Gymnasien kaum möglich, wie uns mehrere Gespräche bei der Wahl einer weiterführenden Schule gezeigt haben. Mein Sohn wird übrigens ganz klar eine Gymnasialemfephlung bekommen, auch ein Gymnasium besuchen und ich fürchte, dass es dort wegen der fehlenden Binnendifferenzierung wieder Probleme geben wird wie in den ersten Grundschuljahren.
Ich bin ganz klar für die Abschaffung des gegliederten Schulsystems und auch gegen Privatschulen jeder Art - und dafür dass wesentlich mehr Mittel ins Bildungswesen gesteckt werden - und für eine Förderung aller Kinder gemäß ihren Bedürfnissen. Das ist auch an Gymnasien heute in keiner Weise der Fall.
Viele Grüße, Renate

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noch weitergehender

Antwort von Anda am 05.11.2007, 11:02 Uhr

Hallo Ihr,
mir schwebt ein ähnliches Schulsystem vor, wie es Sun vorschläft. Allerdings würde ich in der Aufsplitterung noch einen Schritt weitergehen.
Jeder Schüler hätte die Möglichkeit das Abitur zu erreichen, indem er genügend Punkte (Scheine, ähnlich wie an der Uni) sammelt. Ebenso reichen dann soundsoviel Punkte für die Zulassung zum mittleren Abschluss, etc.
Es gibt keinen Klassenverband mehr, sondern die Schüler lernen in themenbezogenen Kursen. Sobald das Ziel des Kurses für einen Schüler erreicht ist, verlässt er diesen (individueller Zeitpunkt) und geht in den Folgekurs.
Selbst die Unterscheidung Grundschule / weiterführende Schule könnte so entfallen und die Schüler hätten zwar viele, aber immer die gleichen Personen um sich herum.
Ein Beispiel: Grundschule 1. Klasse:
Kurs 1: Zahlenraum bis 20
Kurs 2: Addition und Subtraktion bis 100
Kurs 3: Das kleine 1x1
Kurs 4: Division
Kurs 5: Erweiterung des Zahlenraumes
etc.
parallel dazu:
Kurs 1: Buchstaben erkennen und schreiben
Kurs 2: Lesenanfang
Kurs 3: Wir lesen ein Buch

Wie Ihr seht, könnte das Programm für jeden Schüler individuell gestaltet werden. Schüler, die schon mit Vorkenntnissen in die Schule kommen, beweisen ihre Fähigkeiten und könnten noch taggleich in den weiterführenden Kurs versetzt werden. Ebenso könnten zwischendurch Kurse bei entsprechendem Kenntnisnachweis übersprungen werden (auch bei Sachkunde, etc.)
Auch für den Sportunterricht wäre es für die Kinder angenehmer in Leistungsgruppen zusammengefasst zu werden. Den unsportlichen Kindern würde es die Scham nehmen und die sportlichen könnten hemmungslos drauflos sporteln.

Letztendlich glaube ich, dass dieses System auch nicht wesentlich mehr Lehrer als heute beanspruchen würde, die Kinder wären nur anders verteilt.

LG
Anda

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Re: noch weitergehender

Antwort von RenateK am 05.11.2007, 11:13 Uhr

Hallo Anda,
da habe ich ein wenig Probleme mit. Klar die Unterscheidung Grundschule - weiterführende Schule könnte natürlich wegfallen, ist ja auch in vielen Ländern so.
Ich finde es aber nach wie vor gut - wie es jetzt in der Grundschulklasse meines Sohnes ist - dass die Kinder zwar individuell arbeiten, individuelle Hausaufgaben und Material haben, aber doch zusammen sind. Bei meinem Sohn sind es ja nicht nur unterschiedliche Leistungsstufen, sondern derzeit 1., 3. und 4. Klasse. Tatsächlich können nämlich Kinder unterschiedlicher Jahrgänge und unterschiedlicher Begabungen einander sehr gut helfen, auch Zusammenarbeit will gelernt sein. Was nur nicht geht, ist davon auszugehen, dass alle Kinder eines Jahrgangs immer den gleichen Stoff machen. Ich würde die Kinder aber nicht trennen wollen. Ich finde auch den Klassenverband - mit ganz unterschiedlichen Kindern - sehr wichtig. Einmal in der Woche gibt es in der Klasse meines Sohnes 1 Stunde Klassenrat, wo die Kinder selbständig (Leiter dafür wählen sie, die Lehrerin unterstützt nur) Konflikte jeglicher Art besprechen. So ein Kurssystem würde mir nicht gefallen.
Gruß, Renate

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Für das dreigliedrige Schulsystem!

Antwort von lisah am 05.11.2007, 13:01 Uhr

Hallo, also ich finde das dreigliedrige Schulsystem nicht schlecht. Schlecht ist der schlechte Ruf der Hauptschule (Restschule). Niemand hat heutzutage verloren, wenn er in die Hauptschule (nur von der Schulart gesehen) kommt. Er oder Sie kann ganz normal nach 9 Jahren Hauptschule, daß 10.Jahr Werksrealschule dranhängen und dann 3 Jahre auf ein kaufmännisches oder technisches oder hauswirtschaftliches Gymnasium gehen. (natürlich braucht man für diese weiterführenden Schulen einen gewissen Notendurchschnitt, aber den braucht man im Gymnasium ja auch um versetzt zu werden oder das Abi zu bestehen) Gerade das finde ich gut an diesem System: das es durchlässig ist.
Früher war die Hauptschule nichts anstößiges, sondern es war die sogenannte Volksschule auf die ganz normale Kinder gingen. Also nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund und irgendwelchen Auffälligkeiten. Das finde ich das Hauptproblem, daß die Hauptschule zu einer Restschule verkommen ist, in der nur noch verhaltensauffällige Kinder sind. Bzw. Kinder, deren Eltern bildungsfern sind. (Aussnahmen bestätigen natürlich die Regel!) Und genau aus dem Grund möchte ich nicht, daß mein Kind die Hauptschule besucht. Nicht wegen der Schulform, sondern wegen dem Umfeld. Vielleicht ist es ja auch auf dem Land im tiefsten Bayern oder so, wo die Welt noch in Ordnung ist, anders. Aber hier in einer Großstadt sind die Hauptschulen vom Umfeld her sehr "gewöhnungsbedürftig". Der Ansatz kann dann aber nicht sein, unser Schulsystem zu ändern, sondern die sogenannten "Migrantenkinder" müssten schon in der Grundschule in Deutsch mehr gefördert werden. Ein Wunschtraum wäre dann für mich eine Hauptschule in der ein Arztsohn neben einem Migrantensohn sitzt und ein Gymnasium welches für ausländischer Kinder genauso selbstvertändlich ist, wie für die Kinder der gehobenen Schichten.

Aber die Gliederung Hauptschule, Realschule und Gymnasium finde ich in Ordnung und durchlässig.

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