Elternforum Die Grundschule

Eure Meinung zum Schulwechsel (etwas speziell...)

Eure Meinung zum Schulwechsel (etwas speziell...)

Ninifee79

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Hallo zusammen, ich brauche mal Eure Meinung... Meine Tochter besucht zur Zeit die 4. Klasse der Grundschule. In den ersten beiden Grundschuljahren hatte sie einige Probleme in der Schule. Sie war unkonzentriert, fahrig, Hausaufgaben wurden in der OGS gar nicht erledigt, zu Hause war es auch kaum noch möglich, da sie komplett ausgepowert war. Notenmäßig bewegte sie sich in den Hauptfächern im 3er Bereich, Nebenfächer 2, Kunst/Musik/Sport 1. Am Ende der zweiten Klasse haben wir vermutet, dass ihr Verhalten durch katastrophale Zustände in der OGS verursacht wurden. Wir haben sie rausgenommen und innerhalb kurzer Zeit drehte sich ihr Verhalten. Sie ist konzentrierter, organsiert und total eigenständig, Hausaufgaben werden ohne Aufforderung allein korrekt erledigt. Seitdem läuft es in der Schule richtig gut (Hauptfächer jetzt auch 2), aber sie hatte auch viel aufzuarbeiten/nachzuholen. Ihre Lehrerin meinte nun, sie hätte ja so eine tolle Entwicklung gemacht, aus der sich schließen lässt, dass die Mängel in den ersten beiden Jahren nicht an fehlender Intelligenz liegen, sondern an den Begleitumständen und es wäre ganz und gar gerechtfertigt, das Kind auf ein Gymnasium zu schicken. Als Empfehlung für die weiterführende Schule hat sie eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung bekommen, mit der Begründung der Lehrerin, dass sie die ersten zwei Jahre nicht ausblenden könnte. Jetzt ist es so, dass wir ziemlich ländlich wohnen und in der Umgebung nur zwei Gesamtschulen haben, an denen ähnliche Zustände herrschen wie in der OGS (das Personal ist "stets bemüht") und ein privates Gymnasium. Das Gymnasium kann sich dementsprechend vor Anmeldungen kaum retten und nimmt daher nur Kinder mit einer reinen Empfehlung. Ich kann jetzt schon voraussagen, dass meine Tochter an der Gesamtschule wieder so drauf sein wird, wie in den ersten beiden Grundschuljahren... Jetzt stellt sich mir die Frage: Was tun? Ist die Empfehlung der Lehrerin in Stein gemeißelt? Hat vielleicht jemand einen Tipp für mich? LG Ninifee


AKAM

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Hallo, ich kann dir keinen Rat geben, weil du gar nicht geschrieben hast, wodurch die Probleme überhaupt bedingt waren, die sie hatte. "Katastrophale Zustände" - wodurch sind die entstanden, inwiefern hat sie darunter gelitten, wovon war sie ausgepowert, was war anders, nachdem ihr sie da rausgenommen habt? Lag es an dem Tagesablauf, der Struktur, an bestimmten Lehrern? Vielleicht hat sie einfach länger gebraucht, um ins Schulleben reinzukommen? Anscheinend hat sie sich ja gut gefangen, wenn sie jetzt so gut organisiert ist und gute Noten hat. ich kenne mich mit dem System der OGS nicht wirklich aus, aber soweit ich weiß, ist der Schulalltag doch derselbe, nur dass es noch Mittagessen und Nachmittagsangebote gibt? War sie von der Länge des Schultages überfordert? LG Anja


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Da solche Schlagworte fielen wie eingeschränkte Gymnasialempfehlung und Gesamtschule, rate einfach mal, dass ihr in einem Bundesland lebt, in dem der Elternwille zählt. Gibt es dort im Auswahlprozess nicht so etwas wie Vorstellungsgespräche, bei denen das Kind persönlich mit dabei ist? Falls ja, dann wird dein Kind sicher einen gymnasialtauglichen Eindruck hinterlassen können. Zeugnisse sind nicht alles, die Persönlichkeit zählt ebenso.


Mitglied inaktiv

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Da solche Schlagworte fielen wie eingeschränkte Gymnasialempfehlung und Gesamtschule, rate einfach mal, dass ihr in einem Bundesland lebt, in dem der Elternwille zählt. Gibt es dort im Auswahlprozess nicht so etwas wie Vorstellungsgespräche, bei denen das Kind persönlich mit dabei ist? Falls ja, dann wird dein Kind sicher einen gymnasialtauglichen Eindruck hinterlassen können. Zeugnisse sind nicht alles, die Persönlichkeit zählt ebenso.


Shanalou

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Naja, allzu viele Möglichkeiten hast du ja nicht. Bewerbt euch auf dem privaten Gymnasium und macht das Beste aus dem Vorstellungsgespräch, das sicherlich stattfinden wird. Ansonsten bleibt euch wohl nur die Möglichkeit, die weniger "schlimme" OGS auszusuchen. Umziehen werdet ihr wegen der Schule wohl eher nicht.


Geisterfinger

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Um heraus zu finden ob die Bewertung und Empfehlung noch zu ändern ist, hilft nur ein Gespräch. Schildere ihr die Lage, woran es deiner meine nach lag, dass die Tochter anfangs nicht so gut zurecht kam und dann so viel besserun und wie wichtig es dir wäre deinem Kind auch in Zukunft die passenden Bedingungen zu bieten und das geht eben nicht an den ob’s vor Ort. Ich kann dich gut verstehen, hier sind die Ganztagsschulen weit verbreitet und für das eine oder andere Kind ist das nicht, ich kenne ein paar Eltern, die Ihr Kinder da raus genommen haben. Es muss den ganzen Tag nach Plan laufen, nicht nach dem Rhythmus des Kindes. Mancher braucht aber nach dem Essen erst ne Pause zum Spielen, Ruhe oder kann einfach den Geräuschpegel nicht ertragen


Oktaevlein

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Hallo, das kommt stark auf das Bundesland an. Aber wenn du schreibst, dass das Gymnasium nur die Kinder mit einer "reinen Gymnasialempfehlung" nimmt, könnten die Chancen schlecht stehen. Allerdings wäre für mich persönlich die Alternative auf keinen Fall die Ganztags-Gesamtschule, sondern ich würde tatsächlich darüber nachdenken, ob es eine gute Realschule in eurer Gegend gibt, natürlich nur, wenn dort die Möglichkeit zur Halbtagsschule besteht. Wenn deine Tochter dann dort einen guten Abschluss macht, kann sie immer noch die gymnasiale Oberstufe (DANN evtl. auch auf einer Gesamtschule) besuchen. Ich habe eine Bekannte, die das genauso gemacht hat und dann auch ihr Abitur gemacht hat. Ich finde gebundene Ganztagsschulen (ich gehe davon aus, dass die beiden Gesamtschulen bei euch solche sind) ganz furchtbar und mit Sicherheit nicht für jedes Kind geeignet. Ich würde es für mein Kind auch nicht wollen, zumal wenn es aus Berufsgründen der Eltern auch anders ginge. Wäre die Realschule vielleicht zunächst eine Option für euch?


lubasha

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Ich würde bei dem privaten Gymnasium das Kind vorstellen, ggf mit dem Schulleiter sprechen. Es gibt sehr oft eine Lösung. Hier nimmt das private Gymnasium auch nur Kindsr mit Empfehlung. Normalerweise mit der reiner. Am Endeffekt besuchen es viele Kinder mit eingeschränkten Empfehlung. Ich drücke euch beide Daumen.


Tippel33

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Ich finde es hingegen furchtbar, wenn immer wieder die Begriffe "gebundener Ganztag" und OGS = "offener" Ganztag in einen Topf geworfen werden. Es sind nämlich 2 unterschiedliche Systeme. Im gebundenen Ganztag gibt es in der Regel keine Hausaufgaben. Es gibt ausgewiesene Übungszeiten in der Schule, i.d.R. mit Begleitung des Fachlehrers. Der offene Ganztag hingegen, häufig in Grundschulen praktiziert, sieht einen normalen Regelschultag bis Mittags vor, Mittagessen und dann Hausaufgaben machen. Hier ist häufig nur eine Betreuung der Hausaufgaben vorgesehen, nicht aber durch Fachlehrer o.ä., sondern Erzieherinnen oder Erzieher mit Betreuungsauftrag, nicht aber Lehrauftrag. Das ist ein grosser Unterschied. Ich bin grosser Befürworter des gebundenen Ganztages, nicht aber des offenen Ganztages. Meine Tochter hat eine gebundene Ganztagsklasse in der Grundschule besucht, auf dem Gymnasium jetzt ebenfalls und es war und ist für uns genau das Richtige. Der offene Ganztag wäre es sicher nicht gewesen. Und würde sie jetzt eine Schule bis Mittags mit klassischen Hausaufgaben besuchen, wüsste ich, das sie bis Nachmittags um 16.00 Uhr noch nicht einen Strich an Hausaufgaben im Heft hätte. Ich würde zunächst erstmal herausfinden, wie der Ganztag an den Gesamtschule ausgestaltet ist. Das muss mit den Erfahrungen mit der Grundschule nichts gemeinsam haben. In der Regel haben Gesamtschulen einen gebundenen Ganztag. Schau Dir die Schulen erstmal genau an. Ich würde sie mit den Noten auch auf das Gymnasium schicken, allerdings wird sie nach deiner Aussage wohl kaum Chancen zur Aufnahme dort haben. Daher musst Du dich jetzt mit den Gesamtschulen arrangieren und da würde ich mich erstmal vollumfänglich über beide Schulen informieren. Ob die Empfehlung in Stein gemeißelt ist, kannst Du parallel bei der Lehrerin erfragen und dann weiter sehen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Tippel33

Meine Große geht auf eine TGS Stadtteilschule und es ist super und meine lütte ist auf einer Gebundenen Gsnztagsschule und es läuft auch super. Gucke dir doch erst einmal die Schulen an. Dein Kind ist jetzt ja auch älter...Bei uns sind alle Stadtteilschule im gebunden Ganztag...


Katl_80

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Ich denke, dass sie sich in den zwei Jahren sicher insgesamt geändert hat. Vielleicht helfen ihr die guten Noten der 3. und 4. Klasse, dass sie jetzt viel selbstbewusster an die Sache ran gehen kann. Wenn ihr sie (auch vom Emotionalen her - Noten sind nicht alles) aufs Gym schicken möchtet, die private Schule sie aber nicht nimmt, dann bestärkt sie und unterstützt sie durch positives Herangehen. Vielleicht läuft es einfach super. Es ist ja eine andere Schule. Und ein Ruf ist manchmal auch "veraltet". Was mich interessieren würde: Gesamtschule bedeutet ja nicht gleich, dass sie bis ~16 Uhr dort sein muss. Wie sieht denn dort das konkrete Konzept aus (Mittagessen/ HA/ Nachmittagsunterricht...)?


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Ninifee79

Ich würde Deine Tochter auf die Realschule schicken, also weder aufs private Gym noch auf die Gesamtschulen. Es gibt heute eine hohe Durchlässigkeit der Realschule in Richtung Gymnasium. Wir haben gleich mehrere Kinder im Freundeskreis, die nach der 10. Klasse aufs Gymnasium gewechselt haben, was sehr gut klappt. Sogar, obwohl sie auf der Realschule keine Überflieger, sondern normal gute Schüler waren. Mit einer eingeschränkten Empfehlung aufs Gym zu gehen, finde ich im Moment für Deine Tochter recht riskant. Für sie wäre es jetzt wichtig, rasch Erfolgserlebnisse zu haben. Es wird auf dem Gym aber gerade in der 5. Klasse sehr angezogen. Meine Kinder hatten eine reine Gym-Empfehlung, aber trotzdem sackten sie in der 5. Klasse zuerst kräftig ab. Es gibt eine große Lücke zwischen 4. Klasse Grundschule und 5. Klasse Gymnasium. Es könnte Deine Tochter entmutigen, hier gleich negative Erfahrungen zu machen. Eine latente Überforderung ist immer sehr heikel und sehr belastend für ein Kind. Rasche Erfolgserlebnisse dagegen, wie sie auf der Realschule für sie gut möglich sind, motivieren und machen später den Wechsel aufs Gym leichter - zumal sie dann schon älter, reifer und erfahrener ist. Falls es überhaupt keine Realschule in Eurer Region gibt, was ich mir kaum vorstellen kann (meine Kinder fahren sogar mit dem Bus in die Nachbarstadt zur Schule, das geht alles), würde ich eine Gesamtschule wählen, damit Deine Tochter alle Optionen hat. Ich glaube, im Moment wäre der Leistungsdruck, den es gerade auf dem Gym in der sog. Erprobungsstufe (5. und 6. Klasse gibt), eher noch zu belastend. LG


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Das BL zu wissen, wäre auch noch ganz gut. In HH gibt es z.B. gar keine Realschule mehr... Und wie war die GS, sehr leistungsstark, wie bei meinen Kindern? Dort sind alle nach dem Wechsel aufs Gym sogar besser geworden, da die GS extrem schwer war und die 5./6. Klasse eher eine Wiederholung darstellte. Daher könnte auch eine eingeschr. Empfehlung einiges Wert sein, ganz so wie die GS war. LG maxikid


dhana

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Hallo, ich denke auch, das ist sehr Bundeslandabhängig - in Bayern ist der Weg von Realschule aufs Gymnasium wohl eher nur theoretisch möglich - da gehen die Kinder nach der Mittleren Reife wohl eher auf die FOS und machen dort die Fachhochschulreife nach der 12. Klasse oder fachgebundenes/allgemeines Abitur nach der 13. Klasse. Gruß Dhana


IngeA

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Antwort auf Beitrag von dhana

In Bayern geht der Wechsel von Klassenstufe 5 in 5 oder wenn das Kind auf der RS sehr gut ist von 5 in 6. Dann erst wieder nach der 10. Klasse (besondere 10. Klasse). Da dauert die Oberstufe dann 3 statt 2 Jahre. Zwischen den Jahrgangsstufen kann man nur übertreten wenn man eine Aufnahmeprüfung macht. Und die ist normalerweise so ziemlich unmöglich zu bestehen. LG Inge


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Hier gibt es auch keine Realschule mehr, die für unsere Gemeinde zuständig ist. In den Nachbartstädten gibt es welche, aber die nehmen erstmal nur die Kinder aus der eigenen Stadt auf. Die eine hat einen super Ruf und es fast unmöglich, da einen Schulplatz zu bekommen, wenn man nicht dort wohnt. Die andere ist zur Hälfte mit Kindern mit Hauptschulempfehlung voll, und dementsprechend ist das Niveau. DAs liegt daran, dass diese Stadt keine eigene Hauptschule hat, sondern nur eine Gesamtschule (mit einem super Ruf, aber die auch nur begrenzte Kapazitäten hat). Früher gingen die Hauptschüler dieser Stadt auf eine der beiden Hauptschulen unserer und der Nachbargemeinde. die sind aber mit Gründung der Gesamtschule, genauso wie die Realschule abgeschafft worden.... Wir hatten mit unserer Jüngsten ein ähnliches Problem, allerdings hat das Gymnasium, auch eine Privatschule, aber bischöflich, sie aufgenommen. Sie war aber auch Geschwisterkind. Sie ist Legasthenikerin und hat dann die 6. Klasse wiederholt. Jetzt ist sie in der 8. und sie muss schon mehr kämpfen, als ihre Geschwister. Aber sie will unbedingt auf der Schule bleiben, denn sie mag ihre Schule sehr gerne und auf die Gesamtschule möchte sie nicht wegen eines Teils des Klientels. auf den Unterrichtsstoff ist sie allerdings schon neidisch. Ihre Freunde, die jetzt in der 9. sind, machen gerade umrechnen von Maßeinheiten! Das hatte sie in der 5. Klasse. Sie hingegen müht sich gerade mit Wurzel ziehen und Binomischen Formeln.


IngeA

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

"Ihre Freunde, die jetzt in der 9. sind, machen gerade umrechnen von Maßeinheiten!" Das wundert mich jetzt etwas. Das hatte mein Sohn auch in der 5. Klasse. Auf der Hauptschule (oh, Entschuldigung, heißt jetzt ja Mittelschule). Und niedrigerem Niveau (nur Längen und Gewichte) auch schon auf der Grundschule. LG Inge


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Das Niveau muss da absolut grottig sein. Aus der Klasse meiner Tochter sind da zwei Kinder zur 7. hingewechselt, weil sie in den Hauptfächern 5 und 4 standen und auch in den Nebenfächern nicht glänzten. Diese Kinder sind jetzt die Klassenbesten.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Das hatte meine Anfang der 4. Klasse....