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Ergotherapie Erfahrungen?

Thema: Ergotherapie Erfahrungen?

Hallo, mein Sohn ist 6 Jahre alt und in der ersten Klasse. Soweit kommt er gut mit, liest und rechnet wie es gefordert wird. Nur im Schreiben ist es halt so, dass er auf deutsch gesagt eine Sauklaue hat und auch ungern malt, was man dann auch sieht. Die Lehrer drängen auf eine Ergotherapie. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht und hilft es wirklich? Ist es schlimm eine schlechte Handschrift nicht "behandeln" zu lassen? Danke

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 08:19



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Gegenfrage....was spricht denn gegen eine Ergo? Es klingt so, als wäre dir das nicht recht... Meine Kinder waren beide, eine wegen schlechten Schneidens und schlechter Handhaltung beim Schreiben, eine wegen ungenauer Händigkeit. Beide haben allerdings dort dann sich so angestrengt, alles perfekt zu machen, dass die Ergo wenig finden konnte, was verbesserungswürdig gewesen wäre. Somit hat sich nicht viel verändert, aber eines haben beide mitgenommen für sich....Bestätigung!! Und die hat ihnen echt gut getan!! Ich würde es machen, wenn dein KiA dir ein Rezept ausschreibt (was oft auch nicht so leicht ist...) lg schneggal

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 08:57



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Für mich hat allein das Wort Therapie schon einen sehr schlimmen Beigeschmack. Vorallem wenn man liest, dass es für verhaltensauffällige Kinder ist. Ist man verhaltensauffällig, wenn man nicht schön schreibt? Das will mir nicht in den Kopf, dass man da gleich therapiert werden soll. Ich kenne ein Mädel, dass ein Jahr dort war, weil sie ständig was fallen lies, über jeden Stein stolperte usw. Über das Jahr hat sich nichts geändert. Sie fiel immernoch über jeden Stein und lies alles fallen, was ihr in die Hand kam. Von daher habe ich keine positiven Erfahrungen. Wenn mein Sohn in der Schule bestätigt wird, dann klappt das ja auch alles. Dann hat er Sterne an den Hausaufgaben und alles ist lesbar. Er kann es ja, daher weiss ich nicht, was dort vermittelt werden soll. Daher meine Frage. Lg

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 09:08



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Hallo ! Ergotherapie hat nicht automatisch was mit Verhaltensauffälligkeiten zu tun. Mein Sohn hatte lange Ergotherapie, wegen seiner Entwicklungs- und Sprachverzögerung. Im letzten halben Jahr vor der Einschulung haben sie mit ihm Schwungübungen gemacht, die ihm das schreiben erleichtern. Ausserdem ist es durch Übungen möglich, die Feinmotorik zu schulen. Das kann man auch selbst tun, indem die Kinder viel mit "Kleinkram" basteln, also z.B. Lego. Oder auch Bastelarbeiten wie Laubsägen, das ist gut für die Feinmotorik. Ich persönlich finde eine Einheit Ergo ( 10x ) kann bestimmt nicht schaden, aber wenn Du nicht dahinter stehst, wäre das auch vergebene Mühe. LG Ute

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 09:15



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Wir machen schon Schwungübungen, Perlenbasteln, Lego usw. Er war im Kurs Holzverarbeitung, macht Karate für die Motorik , machen Ballspiele und vieles mehr. Es ist nicht so, dass ich nichts gemacht habe um ihm zu helfen. Das Thema ist ja, er kann ordentlich schreiben, dass sagt auch die Lehrerin. Nur er will einfach der schnellste sein und danach sieht es dann auch aus. Das die Lehrerin ihn deswegen was ins Hausaufagebenheft schrieb, weil er unschön schreibt, hat ihn so verärgert / gekränkt, dass die nächsten Tage 1a Arbeiten kamen.

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 09:28



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ich finde den umgehende, ja fast schon reflektorischen ruf nach jedweder "therapie" (ergo-, physio-, lern-, gerne auch logopädie) bei normabweichungen der kinder echt beängstigend. außer frage steht, dass es berechtigte indikationen dafür gibt. aber eine "sauklaue" bei einem erstklässlerjungen gehört doch definitiv nicht dazu! kostet geld und viel zeit,die der knabe (und seine mutter) sicher anders besser verwenden können.

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 09:35



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Wenn Du Dein 2. Posting als erstes geschrieben hättest, hätte ich das direkt richtig verstanden ! Also kann er schon gut und lesbar schreiben, nur ist für ihn die eigene Schnelligkeit das Problem. Dann ist Deine Frage eigentlich überflüssig, denn er und auch Du wissen das er es "richtig" kann, und das ist ja das ausschlaggebende. Dann hat er keine motorischen Probleme, wie es beim ersten Posting den Anschein hatte. Mein Sohn ist auch gesegnet mit einer "Sauklaue", meine Schrift ist auch nicht so dolle. Das man es lesen kann, ist die Hauptsache. Das sieht auch die Lehrerin meines Sohnes so. LG Ute

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 09:49



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Ich finde auch, dass heutzutage viel zu schnell eine Therapie verordnet wird...sicherlich hätte mir wahrscheinlich eine Ergo damals auch nicht geschadet, aber ob ich jetzt damit wirklich so viel leichter durchs Leben gekommen wäre?? Hab das mit meinem Sohn auch zwei Jahre lang gemacht und wenn ich nicht aufgehört hätte, würden wir jetzt immer noch hingehen. Sind privat versichert und da war das nie ein Problem mit dem Rezept, im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, die Ergotherapeutin würde immer wieder etwas neues finden.... Angefangen haben wir auch im Kiga, wegen Schneiden...haben dann kurz vor der Schule aufgehört und dann in der ersten Klasse wieder angefangen, auf Anraten der Lehrerin (die aber wusste dass er vorher Ergo hatte und ich frage mich, ob sie dann nicht noch extra auf Fehler achten..), er hat die Zeilen nicht immer eingehalten, Schrift war auch nicht so schön und fest aufgedrückt...dann hätten wir ihn auch noch auf Winkelfehlsichtigkeit testen lassen sollen, wegen den Zeilen eben. Zum Glück habe ich, nachdem ich mich ausführlich darüber informiert hatte, dagegen entschieden. Die Ergo hat ihm Spaß gemacht, keine Frage, aber wirklich geändert hat sich nix. Er hat halt sein eigenes Tempo, alles hat sich mit der Zeit gegeben. Und es hat bei ihm auch vieles mit WOLLEN zu tun...ganz extrem. Die Ergotherapeutin hat mich immer ganz verrückt gemacht, weil er mit 6 noch nicht richtig Radfahren konnte, schwimmen auch nicht. Aber bei meinem Sohn war es schon immer so, dass er alles zu seiner Zeit gemacht hat, wenn er bereit dafür war. Sie wollte das aber nie hören :-(. Er hat dann in dem Sommer schwimmen und radfahren gelernt, beides auf Anhieb, also innerhalb von ein paar Minuten. Klingt vielleicht unglaublich, ist aber so, was vorher gar nicht ging, ging auf einmal wie geschmiert. Und Skifahren hat er dann auch noch gelernt, da meinte die Therapeutin auch, er wird sich sicher schwer tun, Wahrnehmungsstörung und so...dabei, am ersten Tag konnte der kleine Racker schon besser fahren als ich! Komischerweise hat die Therapeutin da gar nix dazu gesagt, als ich ihr immer von seinen Erfolgen berichtete... Also, bitte nicht verrückt machen lassen, die Kinder haben auch ihr Tempo...natürlich wenn gravierende Entwicklungsstörungen vorhanden sind, da sag ich ja nix, und schaden tut die Ergo sicher auch nicht...ist nur die Frage, ob sie wirklich immer so sinnvoll ist. Mein Sohn schreibt jetzt auch nicht immer sauber. Aber er KANN wenn er möchte...manchmal würde ich wirklich meinen es hat ein anderes Kind geschrieben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte... So, sorry, dass es so lang geworden ist ;-).

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 13:39



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Dankeschön für eure Antworten. Ich werde am We noch mit meinem LG beraten und vielleicht nächste Woche mit der Lehrerin telefonieren. Schönes We. Lg

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 14:53



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Meine Tochter hat auch eine Sauklaue. Aber sie ist nun mal ein sehr robustes, burschikoses Mädel. Sie hat Kraft ohne Ende. Gläser, die ich nicht aufkriege, öffnet sie mit links. Sie schreibt sehr schnell und richtig. Aber sie hat wirklich Schwierigkeiten ordentlich zu schreiben. NA UND... LG Pem

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 14:52



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das ist so pauschal genauso ein blödsinn wie ergotherapie bei jeder sauklaue. kommt nämlich drauf an, wo die sauklaue herkommt. wenn das kind eine verkrampfte oder falsche schreibhaltung hat, kann auch daraus eine sauklaue entstehen. und dann hilft ergo sehr wohl. aber ergo ist kein allheilmittel.

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 22:39