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von starlight.S  am 23.10.2021, 10:49 Uhr

4. Klasse- wie ist das bei euch?

Hallo zusammen, ich war schon länger nicht mehr hier im Unterforum, aber da unten ja doch einiges über Übertritt usw. Stand würde mich mal interessieren wie ihr es so seht.

Wir hatten jetzt einen Elternabend wo sich verschiedene weiterführende Schulen vorgestellt haben. Und es wurde zig mal gesagt, dass man sein Kind nicht auf einen Notenschnitt reduzieren soll, dass es immer Aufstiegschancen gibt etc. Nicht jeder kann aufs Gymnasium, bla bla

Ich kenne im Bekanntenkreis aber auch niemanden der sein Kind entgegen der Begabung beschulen will. Wir z.B. sehen unsere Große - trotzdem sie im letzten Zeugnis nur 1er hatte, abgesehen von einem 3er in Deutsch - eher auf der Realschule. Sie lernt nicht sehr gern, braucht für vieles eher lange... Sie kann ja danach problemlos Fachabi machen und trotzdem studieren- klar einige wenige Studienzweige wären raus, aber wie hoch sind die Chancen, dass sie ausgerechnet das machen will.

Ich finde ja, dass die Kindheit die wichtigste Zeit im Leben ist und dass das was sie bei Freunden und Hobbys lernen viel wertvoller ist als Schulstoff, den sie größtenteils nie mehr brauchen. Deshalb ist es mir auch nicht so super wichtig, was die Noten machen.
Schlussendlich muss das Kind nach den Tagen der offenen Tür entscheiden...

Wie ist es bei euch? Soll das Kind unbedingt auf eine ggf. über der Begabung liegende Schule (bzw. die es nur mit viel lernenschaffen kann), wenn ja warum? Kennt ihr Leute, die ihr Kind irgendwo hinpushen wollen?
Wo seht ihr den Vorteil vom Gymnasium?

 
23 Antworten:

Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von kleineamsel am 23.10.2021, 12:53 Uhr

Hallo! Ich kenne niemanden, der sein Kind diesbezüglich pushen möchte, aber andersrum schon. D. h. kenne einige, deren Kind trotz Gym-Empfehlung auf die Realschule ging und dort auch blieb. Die Gründe? Dass, wie du sagst, Noten allein eben nicht den Ausschlag geben sollen, sondern z. B. auch die Arbeitshaltung, Motivation... Meiner Erfahrung nach spielt in dem Alter auch eine Rolle, wohin die besten Freunde gehen, und auch (wenn auch eher unbewusst), auf welcher Schulart die Eltern waren - nicht wegen der Intelligenz, sondern weil einem wahrscheinlich das, was man kennt und selbst schon gemacht hat, auch für das Kind irgendwie naheliegender und positiver erscheint als das Unbekannte. Dann spielt evtl. auch eine Rolle, dass die nächste Realschule in ländlichen Regionen näher liegt als das nächste Gymnasium. Pushen trotz fehlender Eignung wird sich in den meisten Fällen früher oder später rächen, denke ich. Und das wäre für das Selbstbewusstsein der Kinder nicht förderlich. Andersherum kenne ich auch wieder Jugendliche, die nach der 10. Realschule weiter auf die FOS gehen, scheinen nicht wenige zu sein. Vorteil des Gymnasiums: abgesehen von der kaum eingeschränkten Studien-/Berufswahl auch, dass die Kinder, die wirklich gerne, viel und vertieft lernen, auch die Möglichkeit dazu haben und entsprechend gefordert/gefördert werden. Wie auch die Kinder auf den anderen Schularten. Je besser Voraussetzungen des Kindes und Angebot der Schule zusammen passen, umso zufriedener wird das Kind mit der Schulart sein. Und auf jeden Fall finde ich auch, dass Freunde und Hobbys sehr wichtig sind, Schulbildung und Noten aber auch. Sollte sich beides ausgleichen. Und ich finde, in der 4. wird oft von der Schule Druck gemacht, auch wenn man daheim sich bemüht, das nicht so zu machen.

LG

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Shanalou am 23.10.2021, 14:32 Uhr

Pushen ist hier nicht nötig, da es keine verbindliche Grundschulempfehlung gibt. Ich kenn aber schon welche, die gegen die Empfehlung entschieden haben. Hat mal geklappt, mal nicht. Wer lernfaul ist, ist es auf jeder Schulform. Da sollten schon andere Kriterien wichtig sein. Langsamkeit ist auf jeden Fall etwas, was gegen Gymi spricht. Hier kann man aber auch nach der Realschule ein vollwertiges Abitur erwerben, nicht nur ein Fachabitur.
Die vielen Stunden (G8) haben durchaus auch positives. Die Teens haben nicht soviel Zeit für Blödsinn ( Zocken,etc.).
Mein Sohn würde rückblickend lieber auf die Realschule, das würde ich rückblickend aber immer noch nicht machen, auch wenn es manchmal schwer ist. Er hat halbwegs ordentliche Noten, hat mehr als genug Freizeit und den ein oder anderen 4 er oder 5 er muss man eben ertragen.
Auf der Realschule würde er wahrscheinlich gar nichts mehr machen und hätte ähnliche Noten.

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Jabbadabba am 23.10.2021, 15:10 Uhr

Hallo.

Ich möchte nur sagen, dass ich ein Fachabitur habe (Bautechnik) und ich dennoch alles studieren konnte. Ich hatte nur als zusätzliches Hauptfach Bautechnik.
Ich hatte mich danach dann doch für BWL-Studium an der Uni entschieden.
Ich habe mein Fachabi nach meiner mittleren Schulabschluss an der Realschule gemacht.
Also Fachabi muss keine Beschränkung beim Studiumfach nach sich ziehen.
Für mich war das trotzt Sinneswandel bei dem Studiumfach die beste Entscheidung erst die mittlere Reife und danach Abi zu machen.

Viele Grüße

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von seerose1979 am 23.10.2021, 17:10 Uhr

Hallo,

mein Sohn war in der Grundschule auch eher einer der langsamen Sorte, aber er hat auch für Arbeiten den Stoff lernen/ wiederholen können. Obwohl er einen guten Notendurchschnitt hatte, haben wir ihn NICHT auf das Gymnasium geschickt. Beim sohn ist es die Integrierte Gesamtschule geworden. Hier in der Stadt haben diese Schulen einen recht guten Ruf.
Wir wollten ihm noch Zeit zum "Reifen" geben und fanden es daher sinnvoller ihn auf diese Schulform zu geben. Nun ist er mittlerweile auf einen sehr guten Weg und wird wahrscheinlich dort die Oberstufe- also Abitur- machen.

Ihr kennt ja euer Kind ganz gut und du schreibst sie ist eher langsam und faul. Es kann natürlich sein, wenn sie durch das Gymnasium gefordert wird, dass sich ihre (Lern-) Motivation ändert, entweder in die positive Richtung oder sie ist überfordert.

Was möchte eure Tochter denn?

Wir haben offen mit unserem Sohn damals über die Bedenken bezüglich des Gymnasiums gesprochen und ihn gefragt, wo er sich sieht. Er wollte auch nicht soo gerne auf das Gymnasium gehen. Also haben wir und zwei IGS und zwei Realschulen in der näheren Umgebung angesehen und er durfte dann entscheiden auf welche Schulform er gehen möchte. Bei der IGS mußte man sich aufgrund der hohen Anmeldezahlen "bewerben", aber wir haben Glück gehabt.

Lg Seerose

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Lelo317 am 24.10.2021, 6:59 Uhr

Ich bin Lehrerin, und ich kann dir zu deiner Einstellung gratulieren.
Aus meiner langjährigen Realschule- und Gesamtschulerfahrung kann ich dir sagen, dass die Kinder, die mit Gymnasialempfehlung zu uns kamen, total happy waren. Sie glitten durchdrehen Schule, hatten mühelos Erfolge, waren oft sehr anerkannt bei Mitschülern.
Die Kinder, die erst auf dem Gymnasium waren und dort gescheitert sind, hatten oft große Schwierigkeiten, auch sozial.

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Anderer Blickwinkel

Antwort von Lillimax am 24.10.2021, 12:37 Uhr

Huhu,

ich seh‘s ein bisschen anders. Wenn Dein Kind fast nur Einser hat, gibt es ja offenbar sehr wohl eine gewisse schulische Begabung. Ich denke, Du musst vielleicht ein bisschen aufpassen, dass Du nicht Dich selbst und Deine eigene Bedürfnisse als Kind mit Deinem Kind verwechselst. Wir Eltern neigen außerdem manchmal dazu, unser Kind zu unterschätzen. Was wünscht sich denn Deine Tochter?

Dass man den größten Teil des Schulstoffs nie mehr braucht, stimmt auf keinen Fall. Je nach Ausbildung oder nach Studienfach braucht man sogar einen Großteil davon noch, nur nicht alles auf einmal. Ich habe zum Beispiel Sprachen (Romanistik) studiert und ich brauchte alles, was ich an Grammatik in Deutsch, Latein und Französisch gelernt habe extrem. Dasselbe gilt für jemanden, der etwas Naturwissenschaftliches studiert: Er braucht die komplette Mathe, Bio, Physik und Chemie, und eigentlich sogar noch viel mehr an Basiswissen als das, was in den meisten Gymnasien vermittelt wird.

Es hängt also auch vom weiteren Bildungsweg ab, wieviel man später noch benötigt vom Schulstoff, aber je höher die Ausbildung, desto mehr Basiswissen wird vorausgesetzt.
Generell wird heute eine möglichst gute Qualifikation immer wichtiger. Die Arbeitswelt wird immer komplexer, diverser und spezialisierter. Und mit Abi hat man eine größere Auswahl an Ausbildungsberufen, auch wenn man nicht studieren will. Bei vielen Ausbildungen ist Abi die Mindestqualifikation.

Ich finde es also nicht ganz so easy-peasy, und simple Wahrheiten von früher („Lebenswissen ist doch eh viel wichtiger als Schulwissen, das keiner mehr braucht“) stimmen schon längst nicht mehr.

Natürlich ist es schlecht, wenn ein Kind nur für den Ehrgeiz der Eltern aufs Gym soll, obwohl es auf der Realschule besser aufgehoben wäre. Aber ich wäre an Deiner Stelle nicht voreilig für die Realschule, sondern würde auch die Nachteile (und die gibt es natürlich auch!) mitberücksichtigen.

Der Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium ist z. B. oft schwer und holprig, wir haben das im Freundeskreis und auch in der Oberstufenzeit unserer eigenen Kinder oft genug gesehen. Die Neulinge von der Realschule haben oft sehr schlechte Noten und schaffen es kaum, auf den Stand der Klasse zu kommen - wofür sie nichts können, aber da fehlt doch sehr viel Stoff.

LG

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von luvi am 25.10.2021, 7:53 Uhr

Hallo,
Was will denn euer Kind?

Den Vorteil vom Gymnasium sehe ich darin, dass einem danach alle Wege offen stehen, und das auf dem direkten Weg. Ich kenne nur wenige, die zuerst auf einer anderen Schule waren und dann (trotz guter Noten) den Ehrgeiz /den Elan hatten, weiter in die Schule zu gehen. Die meisten waren froh, die Schule hinter sich zu haben. Auf dem Gymnasium ist man halt und geht den Weg bis zum Schluss. Die anderen Schulen erfordern ein bewusstes, "ich will weiter machen".

Das hört si h jetzt so an, als wäre ich unbedingt fürs Gymnasium. Das bin ich allerdings nicht. Die Schule sollte zu den Interessen und der Begabung der Kinder passen.

Mein Sohn ist auf dem Gymnasium. Von den Noten in der Grundschule war das eindeutig. Ich habe ihn eher augmf der Realschule gesehen, da seine Interessen ganz anders gelagert sind. Er wollte unbedingt aufs Gymnasium. Mittlerweile siegt er sich selbst auf der Realschule, möchte allerdings auch nicht wechseln.

LG luvi

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höher geht es immer schwieriger als runter ;)

Antwort von Caot am 26.10.2021, 8:47 Uhr

Je nach Bundesland natürlich.

Für mich war klar, wenn gefallen wird, dann unter Ausschöpfung aller Mittel. Und es fällt sich leichter von oben nach unten. Versuch mal mit guten Leistungen von einer RS auf ein Gymnasium zu „fallen“. Ist selten so leicht, wie vom Gymnasium zur RS.

Versuch und Irrtum. Ich bin immer für versuchen, da man sonst nie weiß, wenn man es nicht versucht, ob es nicht doch geklappt hätte.

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Re: höher geht es immer schwieriger als runter ;)

Antwort von Kacenka am 26.10.2021, 12:34 Uhr

ganz so würde ich es nicht sehen - nicht immer ist es den Versuch auch wert und manchmal bringt er mehr Risiken als Gewinnchancen. Wie es in dem FAll ist, müsst ihr abschätzen. Aber der "Fall" vom Gymnasium zur RS ist nicht unbedingt schmerzloser als gleich RS, denn da ist auch ein Scheitern dabei und erschwerte Startbedingungen in der neuen Klasse. das kann das Kind in dem Alter kaum abschätzen.
Klar ist Bildung wahnsinnig wichtig. Nur sollte man auch bedenken, dass ein Kind am besten und letztlich auch am meisten lernt, wenn es sich wohl fühlt. Dafür sollte es weder unter- noch überfordert sein. Bei Überforderung droht im besten Falle "Bulimie-lernen", wo für die Tests gebüffelt wird und anschließend wieder vergessen. Bringt fürs Leben eher wenig, ausser der Erfahrung, dass man viel auswendig lernen kann udn wie man das hinbekommt.
Und um sich wohhlzufühlen, sollte es auch andere Dinge entwickeln dürfen als nur Schulwissen. Also es lohnt sich z. B. zu überlegen: Spielt mein Kind ein Musikinstrument und tut es das wirklcih gerne? Dann wäre es schade dieses für mehr Schule opfern zu müssen, denn das trägt nicht zu einer ausgewogenen Persönlichkeitsentfaltung bei. schafft es Gymnasium relativ locker und Instrument dazu - kein Thema. Bedeutet Gymnasium mehr Zeitaufwand zulasten des geliebten Hobbys, sollte man durchaus abwägen, womit sich das Kind wohler fühlt.
ich sehe es auch nicht unbedingt so, dass in dem Alter gleich jeder Zug abgefahren ist, was man jetzt nicht lernt, muss nicht unbedingt später fehlen, sondern kann mit entsprechender Motivation (und einem klaren Ziel, wofür man es macht) auch nachgeholt werden.
nur weil wir Erwachsenen sehen, wie hohe Anforderungen später mal auf die Kinder zukommen, müssen wir sie diesen nicht jetzt schon aussetzen. Und nur weil man versucht quasi das Maximum aus den Kinder rauszukitzeln bedeutet das noch lange nicht, dass man so sicher geht, dass sie später mal ihr Potential maximal ausschöpfen können. denn wenn darunter die psychische entwicklung zu kurz kommt, hat man mehr verloren als gewonnen und die Kinder schlagen sich mit den Folgen dann später als junge ERwachsene um so länger herum.

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Tai am 26.10.2021, 18:19 Uhr

Für uns Eltern war immer klar, dass wir der Empfehlung der Grundschule folgen würden.

Bei unserer jüngeren Tochter waren wir sehr überrascht, dass sie eine reine Gymnasialempfehlung bekommen hat, wir hatten eigentlich gedacht, die Realschule ist für sie der bessere Weg.
Sie hat nun dieses Jahr Abitur gemacht, mit absolut entspannter und guter Schulzeit, auch ohne brillantes Abitur.

Der Vorteil von diesem Gymnasium war, dass es eine gute Schule mit homogener Schülerschaft ist. Als Geschwisterkind war der Platz dort auch sicher.
Gut ist, dass die Kinder acht oder jetzt wieder neun Jahre kontinuierlich und behütet groß werden können und in der Mittelstufe auch mit schlechteren Noten in die Oberstufe kommen.
Und ich bin ein großer Freund von breitgefächerter Allgemeinbildung! Auch wenn man viel Schulstoff vielleicht nie mehr braucht, man hat ein Wissen wie nie mehr zuvor. Dazu gehört auch das sich Plagen mit verhassten Fächern.

Natürlich gab es im Umfeld genug Eltern, die ihre Kinder entgegen der Empfehlung aufs Gymnasium geschickt haben.
Manche Kinder wurden plötzlich sehr gute Schüler, manche gingen auf andere Schulformen, um dann doch wieder beim Abitur zu enden, manche haben einen anderen Schulabschluss.
Ich gehe aber davon aus, dass diese „Laufbahnen“ auch teils von sehr guten Grundschülern gemacht werden.

Wie ist denn die Grundschulempfehlung bei deiner Tochter? Wo sehen sie die Lehrer?
Ist denn das fast reine 1-er Zeugnis aussagekräftig?
Wenn ihr das Lernen wirklich nicht schwer fällt, auch wenn sie langsamer ist, sollte sie ihrer Begabung entsprechend aufs Gymnasium. Das wäre ihr gegenüber fair und auch gegenüber den etwaigen Mitschülern einer niedrigeren Schulform.

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von starlight.S am 26.10.2021, 21:30 Uhr

Danke euch für eure Meinungen!

Noch haben wir keine Empfehlung von der Grundschule und das Einser Zeugnis war für uns überraschend gut und auch Corona bedingt - es gab ja kaum Proben und unsere war eine der Wenigen (laut Lehrerin) die total vom Homeschooling profitiert hat.
Sie selbst will eigentlich auf die Realschule (wo die meisten aus der Klasse hin wollen, 2 ihrer 3 besten Freundinnen gehen nach Hessen aufs Gymnasium, das kommt für uns organisatorisch aber nicht in Frage), sie hat nun aber zugestimmt sich neben den beiden möglichen Realschulen auch mindestens ein Gymnasium anzuschauen. Sie hat viele bzw. zeitintensive Hobbys, die sie auch ziemlich sicher nicht aufgeben wird (sie reitet seit sie 4 ist und liebt ihr Pflegepferd abgöttisch - also wenn das nicht stirbt, ist die Priorität jetzt schon klar) und Freundinnen treffen will sie natürlich auch noch...

Interessant finde ich die Aussage bez. dessen was Kinder später so brauchen, wie hoch die Anforderungen später sind. Ich kann sagen, dass ich für meinen Job ganz klar wenig Schulstoff brauchte (und mein Fachabi war mit 1,3 - war also nicht so, dass ich nix gelernt habe in der Schule ) Aber da entspreche ich wohl dem Klischee der Sozialpädagogen... Aber ich kenne in meinem Umfeld auch sonst niemanden der den Schulkram später noch brauchte.
Leider gibt es bei uns keine Gesamtschulen - in Naturwissenschaften hat sie riesen Talent, da würde ich sie bedenkenlos aufs Gymnasium schicken, aber Sprachen Gar nicht ihre Welt!

Und irgendwie erlebe ich den Arbeitsmarkt aktuell sehr arbeitnehmerfreundlich... Welcher Bereich hat denn grade keinen Mangel an vernünftigem Personal? Alle die ich im Umfeld kenne beklagen sich, dass es megaschwer ist gutes Personal (pünktlich, kollegial, verantwortungsbewusst, lernwillig, selbstständig) zu kriegen - fachlich anlernen ist eigentlich nie das Problem.

Aber tatsächlich bewegen wir uns nicht grade in hochakademischen Kreisen, da ist das vielleicht etwas anders

Wir werden jetzt die Tage der offenen Tür abwarten und natürlich was die Noten schlussendlich machen, denn in Bayern braucht man ja noch einen entsprechenden Schnitt für die jeweilige Schulform. Dann kommt die Schulempfehlung noch on top und schlussendlich muss das Kind hinter der Entscheidung stehen... Sie muss mit den Konsequenzen ja leben. Und da oben ja auch jemand schrieb von Real auf Gymnasium wechseln wenige - das wäre ja auch Quatsch, aber nach der Mittleren Reife wechseln hier etwa genau so viele auf die weiterführenden Schulen, wie eine Lehre beginnen... verlohren ist da ja nicht mal zeitlich etwas und man kann sein Fachabi sogar spezifisch dort machen wo man später hin möchte.

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Re: höher geht es immer schwieriger als runter ;)

Antwort von Caot am 27.10.2021, 9:11 Uhr

Ich kenne weder Kinder die „Bulemie-lernen“ noch ein Hobby opfern mussten. Die mag es geben, trotzdem taugen die paar Kinder nicht, diese nun zum Vergleich heranzuziehen.

Hab ich eine Gymnasialempfehlung melde ich meine Kinder nicht auf der RS an.

Je höher die Stufe umso mehr Hobbys kamen bei meinen Kindern dazu. Es geht also auch anders herum. Ich tauge nun auch nicht für die Statistik, aber Horrorszenarien halte ich für kontraproduktiv. Außerdem hat Bayern doch wieder G9?

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von HSVMarie am 27.10.2021, 10:27 Uhr

Schaut euch doch im Vorwege schon mal die Schulen alle online an. Bei uns haben die alle letztes Jahr ihre Internetpräsenz toll ausgebaut, weil alles nur online lief. Tag der offenen Tür gab es wegen Corona nicht.

Wir haben bei der Entscheidung die Freunde ausgeklammert. Die haben bei der Entscheidung gar keine Rolle gespielt. Wir haben unserer Tochter die Option offen gelassen, dass sie die alten Freundinnen natürlich trotzdem noch zum Spielen einladen kann oder (die Kinder haben alle ein Handy zum Schulwechsel bekommen) nur telefonisch in Kontakt bleiben kann. Sie kannte kein Kind auf der neuen Schule und hat schnell viele neue Kontakte geknüpft.

Uns war wichtig:

wie weit ist der Weg? Wie gut ist die Schule zu erreichen (Fahrrad, Bus, notfalls zu Fuß)?
wie sind die Unterrichtszeiten? Viel Unterricht am Nachmittag bzw. immer unterschiedlich oder täglich die gleichen Zeiten? Besonders, wenn man noch Hobbys oder so hat.

Meine Tochter hat LRS und geht zweimal die Woche zu einem LRS-Training. Außerdem lernt sie Gitarre. Also 3 Nachmittage sind schon verplant. Da bot es sich an, eine Schule zu wählen, die immer nur von 8 Uhr bis 13 Uhr Unterricht hat und im Nachmittagsbereich nur AG´s anbietet. Andere Schulen haben hier dann mal einen Tag kurz und einen Tag bis 16 Uhr Unterricht. Mal beginnen sie zur 2. oder 3. Stunde.

Außerdem war uns wichtig, welche Profile mit welcher Fachzusammensetzung die Schulen später anbieten. Meine Tochter ist im naturwissenschaftlichen Bereich besonders stark.

Im Übrigen kenne ich einige, die ihre Kinder versuchen mit schlechterer Empfehlung aufs Gymnasium zu bringen. Was aber nur bei Geschwisterkindern funktioniert. Denn die Gymnasien hier sind sehr überlaufen. Was daran liegt, dass wir nur 2 Schulformen haben. Die Gymnasien, die alle eine Oberstufe haben und Gemeinschaftsschulen, von denen hier nur 3 eine Oberstufe haben. Aber es wechseln hier eben auch viele Kinder dann von der Gemeinschaftsschule aufs Gymnasium, nach der 10. Klasse und machen ihr Abitur.

Meine Tochter hat jetzt ihre ersten schlechten Noten nach Hause gebracht. Sie hat aber auch noch nie für eine Arbeit gelernt. Muss sie dann jetzt halt mal machen. Außer in Mathe, da ist es ohne lernen auf Anhieb eine 1 geworden. Ich glaube, dass es nicht das schlechteste ist, wenn ein Kind lernt, wie man lernt. Meiner Schwester kam das wirklich zu Gute. Sie war immer eine mittelmäßige Gymnasialschülerin, die immer lernen musste. Jetzt hat sie nach ihrer Ausbildung, neben der Arbeit (in Vollzeit) ihren Betriebswirt plus Ausbilderschein an der Abendschule gemacht und studiert jetzt noch. Sie sagt, dass sie das nur schafft, weil sie auf dem Gymnasium immer lernen musste und weiß, wie man das gut und strukturiert macht.

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Re: höher geht es immer schwieriger als runter ;)

Antwort von IngeA am 28.10.2021, 6:37 Uhr

Meine Große ist von der Realschule aufs Gym "gefallen". In Bayern zumindest ist das nicht schwer, dafür gibt es die Übergangsklassen (spezielle 10. Klasse, muss man natürlich die 10 wiederholen). Wenn man schon auf der Realschule Französisch hatte, kann man bei gutem Notenschnitt auch direkt in die 11. wechseln.

LG Inge

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Oktaevlein am 29.10.2021, 9:44 Uhr

Unsere Tochter habe ich manchmal auch nicht unbedingt auf dem Gymnasium gesehen, trotz guter bis sehr guter Noten mit minimalem Aufwand und uneingeschränkter Empfehlung. Sie lernt einfach nicht gerne, hat keine Lust, sich anzustrengen und macht das allernötigste. Wenn das aber nun reicht, um einigermaßen locker durch die Schulzeit zu kommen, sehe ich keinen Grund, eine andere Schulform zu wählen. Von daher besucht unsere Tochter nun das Gymnasium (5. Klasse) und wir haben es bis jetzt nicht bereut. Die ersten Klassenarbeiten waren gut bis sehr gut, sie macht, was gerade so sein muss und hat viel Freizeit, da wir bewusst darauf geachtet haben, eine Halbtagsschule zu wählen. Bis auf einen Tag endet der Unterricht um kurz nach 13.00 Uhr. Daneben spielte die Entfernung auch eine wichtige Rolle. So hat sie für ihre Hobbys (2 mal die Woche ballett und Tanzen) ausreichend Zeit.

Übrigens glaube ich gar nicht mal, dass sie es auf der Realschule einfacher hätte , denn auch dort geht es vermutlich nicht ganz ohne irgendetwas für die Schule zu tun. Dazu kommt noch, dass sie trotz ihrer Faulheit der Grundschule eigentlich komplett unterfordert war und sie im Unterricht oft gelangweilt hat. Die homeschooling Zeit war eigentlich eher motivierend für sie, da sie die Aufgaben in viel kürzerer Zeit erledigen könnte als wenn sie die Zeit in der schule hätte "absitzen" müssen.

Jedenfalls blüht sie jetzt auf dem Gymnasium geradezu auf, kommt mit den anderen Kindern und den Lehrern wesentlich besser klar als auf der Grundschule, obwohl sie auch fast niemanden kannte. Es sind nur 6 Kinder insgesamt aus ihrer Klasse aufs Gymnasium gewechselt. Ihre beste Freundin geht zur Gesamtschule , die aber füruns wegen geanztag nicht in Frage kam.

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Re: höher geht es immer schwieriger als runter ;)

Antwort von Maxikid am 29.10.2021, 12:01 Uhr

meine Große ist auch von der Stadtteilschule (in HH gibt es nur Gym oder Stadtteilschulen) aufs Gym hochgefallen. Das war nach der 6. Klasse. Wir wussten bei ihr, dass sie es nach der 4. Klasse auf dem Gym nicht gepackt hätte. Sie hatte nur Selbstvertrauen in sich und die Noten waren sowieso unter aller Sau. Wir wussten aber, dass in ihr sehr viel steckt. Neue Schule, neue Lehrer und nach einem halben Jahr ist sie durchgestartet, wie eine Rakete.
Die Lütte ist noch auf der Stadtteilschule. Sie wird eher der Typ sein, der nach der 10. Klasse durchstartet. Diese faule Socke. Dafür, dass sie nicht lernt, passt es schon und die Noten sind ok. Nach der 6. klasse kann man aufs Gym wechseln, wenn man die entsprechenden Noten hat. Von 9 Klassen a´23 Kinder, schaffen es ungefähr jedes Jahr um die 60 Schüler, auf den Gymzweig. In diesem Jahr, war die Ausbeute besonders hoch.

LG maxikid

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Re: höher geht es immer schwieriger als runter ;)

Antwort von Maxikid am 29.10.2021, 12:03 Uhr

Nachtrag:
IN der Klasse meiner Lütten, haben von 23 Kinder, 14 eine Gymempfehlung nach der 6. Klasse erhalten. Finde ich sehr gut. Die Klasse ist aber auch besonders Leistungsstark.
LG

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hier „fiel“ keiner nach oben ;)

Antwort von Caot am 29.10.2021, 14:25 Uhr

.... 14 Kinder? Wow! Freut mich.

In den Jahrgängen meiner Kinder sind es 0 Kinder die nach oben „fielen“. Dafür einige nach unten.
Es scheint hier also einfacher von oben nach unten zu gehen als von unten nach oben.

Ich kann aber nur von einer Schule und zwei Jahrgängen berichten. Eventuell sind die „Fallmodis“ an anderen Schulen total anders.

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Re: hier „fiel“ keiner nach oben ;)

Antwort von Maxikid am 29.10.2021, 14:54 Uhr

und es ist ja nicht jedes Jahr so. Bei meiner Großen, waren es nur 4 Kinder in ihrer Klasse und ein paar andere aus den Nebenklassen, aber insgesamt damals sehr wenig, so das man zuerst gar keine zwei Gym-Klassen zusammen bekam. Und ich kann ja nur von unserer Schule berichten. In der Klasse meiner Großen, ist zum Anfang der 10. ein Mädel aus der Stadtteilschule, in ihre Gymklasse dazugekommen. Finde ich super.

Dafür, verlassen viele nach der 6. Klasse das Gym wieder. Man kommt zwar nach der 4. Klasse sehr leicht aufs Gym (Elternwille), aber man muss dann auch abliefern. Wenn nicht, darf man nach der 6. Klasse das Gym wieder verlassen. Das passiert natürlich viel öfter, als anders herum.

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Andere Wege

Antwort von Tai am 30.10.2021, 9:52 Uhr

Drei Mädchen kenne ich, die in oder nach der Erprobungsstufe in NRW von der Realschule aufs Gymnasium gewechselt haben.
Eine davon hat gerade als eine der Besten Abitur gemacht.

Sonst ist hier die übliche Schullaufbahn, nach guter Mittlerer Reife in die Oberstufe eines allgemeinbildenden Gymnasiums zu wechseln. Dort ist es dann oft erstmal nicht so einfach,
mit dem Stoff und Lernen am Gymnasium zurechtzukommen.

In Baden-Württemberg ist der Weg doch eher, nach der Realschule auf ein Wirtschaftsgymnasium, das nur die Oberstufe umfasst, zu gehen.
Da gibt es allein in der Verwandtschaft drei davon.

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Re: hier „fiel“ keiner nach oben ;)

Antwort von Häsle am 30.10.2021, 10:09 Uhr

Das "Fallen" sollte man aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. Keines der Kinder, die vom Gymnasium in die Realschulklasse meiner Tochter kamen, hat dies einfach so weggesteckt. Und die Noten von allen sind höchstens mittelmäßig. Zwei haben in der 9. Klasse die Schule abgebrochen, drei sind zur Mittelschule "runter gefallen".

"Fallen" ist für die meisten Versagen. Und das ist in dem Alter nicht so leicht wegzustecken. Zusätzlich zur Pubertät, neuen Klasse usw.

Man sollte schauen, wie die "schlechten" Noten zustande gekommen sind. Ein 3er in der Grundschule, trotz/dank Üben und Lernen, ist eigentlich kein gutes Zeichen. Der Knoten kann dann später platzen, aber ob das in ein, zwei Jahren passiert oder noch längeren Stress bedeutet, weiß man nicht.
Wenn dann auch noch das Kind gar nicht aufs Gymnasium gehen möchte, kann man sich idR auf jahrelangen Nervenkrieg und viel Arbeit einstellen. Das muss man halt wollen und (sich) leisten können.

Ich kenne einige Kinder, die sich auf der Realschule sehr gut entwickelt haben und nach dem Abschluss über's Gymnasium oder die FOS Abitur gemacht haben (allgemein oder fachbezogen).
Sogar unter den Lehrern sind hier einige, die diesen Weg genommenen haben, und das auch empfehlen, wenn einem Kind Mathe oder Deutsch nicht leicht fällt.

Der einzige Vorteil, den ich im Gymnasium sehe, ist dass die Kinder während der Pubertät "aufgehoben" sind. Sie müssen in der blödsten Entwicklungsphase nur das Klassenziel irgendwie erreichen oder halt mal wiederholen, während die Real- und Mittelschüler mit ihrem im Umbau befindlichen Gehirn Prüfungen schreiben und sich für den weiteren Weg entscheiden müssen. Aber auch da ist bei "Versagen" und Fehlentscheidungen glücklicherweise noch nicht viel verloren.

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Jomol am 08.11.2021, 9:39 Uhr

Ganz unabhängig vom Rest gibt es hier bei einer 3 in Deutsch keine Gymnasialempfehlung. Mathe, Deutsch und Sachkunde müssen mindestens 2 sein. Man kann auf Elternwunsch eine Aufnahmeprüfung machen. Klappt manchmal.
Grüße,
Jomol

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Re: 4. Klasse- wie ist das bei euch?

Antwort von Bineglücklich am 12.11.2021, 9:19 Uhr

Wenn dein Kind gerne und leicht lernt, ist Gymnasium die richtige Schulform. Wenn es so mittelmäßig gerne am Hosenboden sitzt, würde ich die Realschule vorziehen. Meine Tochter hat leider den Schnitt nicht und muss auch immer was für gute Noten tun. Sie ist jetzt in der 5. Klasse auf der Mittelschule (Bayern, kleine Stadt, kleine Schule) und fühlt sich pudelwohl. Sie schreibt nur 1er und 2er und hat eine tolle Freundin gefunden. Sie treffen sich fast täglich und können halt neben der Schule noch Zeit verbringen. Mir tun Kinder leid, die nur noch lernen müssen. Wo ist da die Kindheit????? Die vergeht eh so schnell und ein Fachabi ist genauso viel wert......außerdem brauchen wir auch Handwerker! ;-)

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