Masern - eine Impfung schützt

Masern - eine Impfung schützt

© Adobe Stock, Gennadiy Poznyakov

Immer mal wieder häufen sich in einzelnen Bundesländern die Meldungen von Masern-Fällen. Viele Eltern sind dann zu Recht in Sorge. Denn Masern sind eine hochansteckende Virusinfektion, an der Kinder und Erwachsene gleichermaßen erkranken können.

Vor allem die Komplikationen, die mit der Krankheit einhergehen können, sind gefährlich. Der einzig wirksame Schutz gegen diese Erkrankung ist die Impfung, die vom Kinderarzt meist zusammen mit der Impfung gegen Mumps, Röteln und Windpocken als MMR-V-Impfung gegeben wird.

Masern verlaufen in zwei Phasen: Die Erkrankung beginnt ähnlich einer Erkältung mit Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, tränenden Augen und trockenem Husten. Nach etwa 3 bis 5 Tagen zeigt sich der typische, fleckige, dunkelrote Hautausschlag, beginnend hinter den Ohren und im Gesicht, mit einer schnellen Ausbreitung über den gesamten Körper. Das ist das Hauptstadium. Auch hier gibt es in der Regel noch einmal einen Fieberanstieg.

Gegen die Masern selbst gibt es keine Behandlung. Wir Ärzte können nur versuchen, die Symptome zu lindern. Schonung und Bettruhe werden unter anderem verordnet. Treten keine Komplikationen auf, klingen die Beschwerden nach etwa zwei Wochen wieder ab. Wer einmal erkrankt war, ist sein Leben lang immun.

Komplikationen sind gefährlich

Gefährlich an Masern sind aber die Komplikationen: In den westlichen Industrieländern werden sie bei 10-20 Prozent der Masern-Patienten gemeldet. Masern sind eine meldepflichtige Erkrankung, über welche die Gesundheitsämter informiert werden müssen. Bei etwa 20 Prozent der erkrankten Kinder geht die Erkrankung beispielsweise mit einer Mittelohrentzündung oder einer Lungenentzündung einher. Besonders gefährlich ist eine Gehirnentzündung, die als mögliche Komplikation schlimmstenfalls tödlich verlaufen kann.

Noch bis zu 10 Jahren nach einer Masernerkrankung kann es zu einer Subakuten Sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) kommen, einer Spätkomplikation nach Maserninfektion, die eine generalisierte Entzündung des Gehirns mit Nerven-Entmarkung (Demyelinisierung) und schwersten Schäden nach sich zieht und immer tödlich endet.

Eine Infektion mit dem Masern-Virus geschieht durch eine Tröpfcheninfektion: durch die Übertragung von Krankheitserregern beim Niesen, Husten, Sprechen. Schon wenige Erreger reichen aus, um bei nahezu jedem Menschen ohne ausreichenden Impfschutz einen Infekt auszulösen Aus diesem Grund ist auch der Impfschutz von Personen wichtig, die engen Kontakt mit Babys und älteren Kindern haben. So empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Erwachsenen, die ab 1970 geboren wurden, sich gegen Masern impfen zu lassen.

Nach zwei Impfungen ist das Kind geschützt

Babys sind geschützt bis zum 6. Lebensmonat, wenn die Mutter selbst an Masern erkrankt war oder geimpft wurde. In der Regel erfolgt die erste Impfung ab dem 12. Lebensmonat - nur in Ausnahmefällen ist eine frühere Impfung schon ab neun Monaten möglich. Nach einer zweiten Impfung im zweiten Lebensjahr ist das Kind geschützt, eine weitere Auffrischimpfung ist nicht notwendig.

Weniger Masernfälle - aber keine Ausrottung der Krankheit

In Europa konnten die Masern durch konsequentes Impfen im Laufe der Jahre stark zurück gedrängt werden. Obwohl in Deutschland eine Impfquote von 89% der Kinder zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung erreicht werden konnte, gelang es bisher leider nicht, diese Infektionskrankheit bei uns auszurotten.

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