Was kann mein Kind im 5. und 6. Lebensjahr?

Die Entwicklung im fünften und sechsten Lebensjahr

Im Alter zwischen vier und fünf Jahren stehen Rollenspiele bei den Kindern sehr hoch im Kurs. Sie können dort ihre gesamte Fantasie einsetzen und immer neue Geschichten spielen.

Durch die Interaktion mit anderen Kindern, besonders im Kindergarten, lernen die Kinder, sich an Regeln zu halten. Gleichzeitig entwickeln sie ein Gefühl für Gerechtigkeit und lernen durch das Spiel auch das Verlieren kennen.

Sprachliche Entwicklung

Auch weiterhin reift der Wortschatz und der Umfang wächst. Bisher fremde Wörter können schnell in den eigenen Wortschatz übernommen und im richtigen Kontext eingesetzt werden. Kinder können nun auch gut telefonieren, von Erlebnissen erzählen und Geschichten oder Gehörtes nacherzählen. Mit etwa sechs Jahren machen Kinder kaum mehr grammatikalische Fehler.

Malen, Schreiben, Zählen

Beim Malen lässt sich eine deutliche Entwicklung beobachten. Der Stift wird nun richtig gehalten und das Kind kann den Druck auf das Papier dosieren. Mit etwa vier Jahren beginnt das Kind, einen Bildaufbau zu "planen" und anhand der Größe des Blattes auszurichten (am oberen Bildrand der Himmel, unten die Wiese etc.). Das Kind versteht, dass ein Betrachter das Bild verstehen will und gibt sich Mühe, Personen, Gegenstände und Objekte erkennbar darzustellen. Das bedeutet auch, dass die Bilder mehr Details enthalten: Häuser bekommen Fenster und Türen, Blumen werden detailreich gemalt, um das Haus steht ein Zaun, usw.

Kinder, die in den Kindergarten gehen, möchten wie die größeren Kinder den Namen schreiben können. Anfangs handelt es sich mehr um Buchstaben abmalen, aber bis es dann in die Schule geht verstehen die Kinder, wozu die Buchstaben da sind und wie sie verwendet werden.
Ähnlich verhält es sich mit dem Zählen. Anfangs wollen die Kinder wissen, welches Kind wie alt ist. Dann die Reihenfolge der Zahlen und bald darauf können 4- bis 5-jährige Kinder bis zehn zählen. Anschließend entwickelt sich langsam ein Verständnis für die Bedeutung der Zahlen: bei drei Punkten auf dem Würfel darf ich auch drei Felder gehen.

Persönlichkeitsentwicklung

Zwischen vier und sechs Jahren ist bei den meisten Kindern das Bedürfnis, die Welt zu erklären stark ausgeprägt. Sie versuchen, immer mehr und immer komplexere Zusammenhänge zu verstehen. Gleichzeitig sind die Kinder nun bei vielen Dingen sehr ausdauernd und leistungsfähig.
Das führt aber auch dazu, dass es in diesem Alter eine Phase gibt, in der die Kinder meinen, alles besser zu wissen.

Gegen Ende der Kindergartenzeit werden Kinder auch immer fester in ihrer Psyche. Sie nehmen sich jetzt als Individuen wahr und wollen auch bestimmte Verantwortlichkeiten. So können Sie Ihrem Kind jetzt gut kleinere Aufgaben im Haushalt übertragen. Beispielsweise kann es das Blumengießen übernehmen oder den Müll raustragen. Das Kind kann auch hin und wieder alleine den Tisch für die Familie decken. Dabei werden verschiedene Fähigkeiten gefördert: Das Kind muss zählen, wie viele Teller, Messer, Gabeln es braucht, es muss sie richtig anordnen und überlegen, was alles auf den Tisch gehört. Durch das in das Kind gesetzte Vertrauen, dass es die Aufgabe gut erledigen wird, wächst das Selbstbewusstsein - das Kind fühlt sich ernst genommen.

Mit fünf bis sechs Jahren schaffen es viele Kinder, nachts keine Windel mehr zu benötigen.

Motorische Entwicklung

Körperlich haben Kinder zwischen vier und sechs Jahren die Voraussetzung, Sprünge aus dem Stand zu machen, schnell zu rennen und Bälle zu werfen und zu fangen. Nun ist das Kind auch reif für einen Schwimmkurs und es kann Roller und Fahrrad fahren. Im feinmotorischen Bereich sollten Kinder bis zur Einschulung lernen, die Schnürsenkel selbst zu binden.

Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Sie sollten nicht verunsichert sein, wenn es nicht in alles Punkten perfekt "abschneidet". Nutzen Sie die Vorsorgeuntersuchung U9 mit fünf Jahren, um den Gesundheitszustand des Kindes zu beurteilen und mögliche Probleme in der Entwicklung frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

In den vergangenen Monaten haben wir Sie über die Entwicklung im 1. und 2. Lebensjahr informiert.
Hier erfahren Sie mehr über die Entwicklung im 3. und 4. Lebensjahr.

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