Erste Hilfe bei Nasenbluten

Erste Hilfe bei Nasenbluten

© Adobe Stock, Fotowerk

Luisa fasst sich an die Nase und rennt zum Waschbecken. Oh nein, schon wieder Nasenbluten! In letzter Zeit passiert das der 6-Jährigen ständig: Wie aus heiterem Himmel läuft es in hellrotem Schwall aus dem Nasenloch. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt.

Was hilft bei Nasenbluten?

  • 1. Als einfachste Erste-Hilfe-Maßnahme bei Nasenbluten sollte man die Nasenflügel fest zusammendrücken - so als würde man sich die Nase zuhalten, weil es stinkt. Das ist zwar etwas unangenehm, und die meisten Kinder mögen es nicht besonders. Durch den Druck auf die Blutgefäße lässt sich die Blutung jedoch fast immer relativ schnell stoppen. Wichtig ist dabei, den Druck einige Minuten aufrecht zu erhalten. Wenn Sie zu früh loslassen, geht es unter Umständen gleich wieder los. Größere Kinder können diesen Griff auch schon gut selber anwenden oder gezielt das betroffene Nasenloch zuhalten.
  • 2. Ihr Kind sollte den Kopf jetzt aufrecht halten und dabei nach vorne beugen. Bitte auf keinen Fall den Kopf in den Nacken legen! Dabei läuft das Blut durch den Rachen in den Magen und führt zu Übelkeit und Erbrechen. Durch den nach vorne geneigten Kopf kann das Blut hingegen ungehindert abfließen. Um den Blutdruck im Kopfbereich zu verringern, sollte Ihr Kind möglichst aufrecht sitzen. Also bitte auch nicht den Kopf nach vorne zwischen den Knien herunterhängen lassen!
  • 3. Ein kalter Waschlappen oder ein Kühlpack im Nacken sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße in der Nase durch einen Reflex zusammenziehen.
  • 4. Versuchen Sie Ihr Kind zu beruhigen, da durch Aufregung der Blutdruck steigt und die Blutung schlechter zum Stillstand kommt.

Wann zum Arzt?

Mit diesen Maßnahmen sollten Sie das Nasenbluten bei Ihrem Kind normalerweise in kurzer Zeit zum Stillstand bringen können. Falls es Ihnen nicht gelingt, die Blutung zu stoppen, müssen Sie den Notarzt rufen oder mit Ihrem Kind zum Arzt fahren. Bei größeren Kindern spätestens nach 20 Minuten, bei Kleinkindern und Babys auch schon früher, insbesondere wenn die Blutung stark ist. Ansonsten droht ein lebensgefährlicher Blutverlust. Falls Ihr Kind immer wieder unter Nasenbluten leidet, sollten Sie das grundsätzlich vom Kinderarzt abklären lassen. Denn selbst wenn die Ursache fast immer harmlos ist, gibt es auch Krankheiten, die sich durch erhöhte Blutungsneigung äußern können.

Die häufigsten Ursachen für Nasenbluten

Meist ist die Ursache bei Kindern geradezu "banal", denn häufig kommt das Nasenbluten einfach vom Nasenbohren. Schon Kleinkinder möchten ihre Nase mit den Fingern erforschen und verletzen sich dabei mit den Fingernägeln. Wenn die Nasenschleimhäute dann durch einen Schnupfen gerade besonders empfindlich oder durch Heizungsluft ausgetrocknet sind, kommt es sehr schnell zu Blutungen. Auch heftiges Schnäuzen beim Naseputzen kann eine Blutung hervorrufen.

Manchmal wird das Nasenbluten auch durch einen Fremdkörper in der Nase verursacht. Immer wieder kommt es vor, dass sich ein "kleiner Forscher" Nüsse, Bügelperlen oder andere Kleinteile in die Nase stopft, wo sie zu Verletzungen und Entzündungen führen. Falls das die Ursache sein könnte, gehen Sie bitte mit Ihrem Kind zum Kinderarzt, der den Fremdkörper entfernen kann.

Ein weiterer klassischer Grund für Nasenbluten ist natürlich ein Schlag auf die Nase. Das passiert schnell beim Toben, Raufen oder beim Sturz vom Fahrrad. Wenn Sie ansonsten keine Zeichen für Verletzungen, wie eine gebrochene Nase, oder Anzeichen einer Gehirnerschütterung feststellen können, reicht es normalerweise, die Blutung mit den oben genannten Maßnahmen zu stoppen.

Gerade bei größeren Kindern kommt es häufig zu Nasenbluten aus "heiterem Himmel". Das ist meist völlig harmlos und kann durch starke Wachstumsschübe, insbesondere während der Pubertät, ausgelöst werden.

Was hilft vorbeugend?

Vorbeugend kann man die Nasenschleimhäute mit einem Salzwasser-Nasenspray anfeuchten. Wenn die Nase durch einen Schnupfen oder eine Allergie stark gereizt ist, kann eine beruhigende Nasensalbe mit dem Zusatz "Dexpanthenol" hilfreich sein. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es heftiges Schnäuzen und Nasenbohren möglichst vermeiden sollte. Eine gesunde Nase reinigt sich selber. Gegen Borken in der Nase hilft ebenfalls eine Nasensalbe. Bei besonders hartnäckigen Fällen, wo immer wieder starkes Nasenbluten ohne eine zugrundeliegende Krankheit auftritt, kann der Hals-Nasen-Ohren-Arzt das überempfindliche Blutgefäß auch unter örtlicher Betäubung veröden.

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