Operationen bei Kindern - keine Angst vor der Narkose!

Operationen bei Kindern - keine Angst vor der Narkose!

© Adobe Stock, Tyler Olson

Manchmal müssen auch Kinder schon operiert werden. Die größte Angst haben die Eltern dann meist vor der Narkose.

Ein Angst, die glücklicherweise inzwischen unbegründet ist. Dank neuartiger Narkosemittel und modernster technischer Überwachung sind schwere Komplikationen durch die Narkose heutzutage so gut wie ausgeschlossen.

Es gibt viele Gründe für Operationen bei Kindern - Nabel- oder Leistenbruch, Blinddarmentzündung, vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln. Meistens handelt es sich dabei um Routineeingriffe, die an Kinderkliniken jeden Tag durchgeführt werden. Sie können also der Erfahrung des operierenden Arztes vertrauen - und ebenso dem Narkose-Arzt, der die Operation vom Anfang bis zum Ende begleitet und Ihr Kind dabei keine Minute aus den Augen lässt. In Kinderkliniken sind in der Regel auch speziell ausgebildete Kinder-Narkoseärzte für Ihr Kind verantwortlich.

Das Vorbereitungsgespräch

Ein Gespräch mit dem Narkose-Arzt (Anästhesist) gehört zur Vorbereitung jeder Operation dazu. Egal ob sie ambulant erfolgt und Sie Ihr Kind im Anschluss wieder mit nach Hause nehmen dürfen oder ob es danach noch ein paar Tage in der Klinik bleiben muss. Selbst bei einer Zahnoperation unter Narkose ist dieses Gespräch Pflicht. Bei dieser Gelegenheit will der Anästhesist alles Mögliche über Ihr Kind wissen - von Alter, Größe und Gewicht bis hin zu Allergien oder Vorerkrankungen. Das ist auch für Sie eine gute Gelegenheit, alle Fragen bezüglich der Narkose, die Ihnen eventuell noch Angst oder Kopfzerbrechen bereiten, zu stellen.

Was Sie vor der Operation beachten müssen

Der Anästhesist wird Ihnen erklären, wie lange Ihr Kind vor dem Eingriff nüchtern sein muss. Es ist wichtig, dass der Magen leer ist, damit Ihr Kind während der Narkose keinen Mageninhalt einatmen kann. Andererseits versucht man auch zu vermeiden, dass Kinder zu lange auf Essen und Trinken verzichten müssen, um sie nicht unnötig durch die OP zu belasten. Bitte versuchen Sie sich so gut wie möglich an diese Anweisung zu halten. Normalerweise gilt:

  • 6 Stunden vorher keine feste Nahrung, Milch oder Fruchtsäfte
  • 2 Stunden vorher auch keine klaren Flüssigkeiten wie Wasser oder Tee
  • 2 Stunden vorher nicht mehr Zähneputzen

Sollte Ihr Kind aus irgendeinem Grund in dieser Zeit doch etwas gegessen oder getrunken haben, sollten Sie das dem Narkose-Arzt unbedingt mitteilen!

Narkosevorbereitung

Vor der eigentlichen Narkose bekommt Ihr Kind wahrscheinlich ein Beruhigungsmittel, als Zäpfchen bei Babys und Kleinkindern, als "Schlafsaft" bei größeren Kindern. Wenn ein Kind ruhig ist und keine Angst hat, ist das manchmal auch gar nicht nötig. Sie dürfen übrigens solange bei Ihrem Kind bleiben, bis die Narkose vollständig wirkt. Dann erst wird man Sie hinausschicken, und es beginnt für Sie eine etwas nervenaufreibende Wartezeit. Aber sobald Ihr Kind zurück in seinem Zimmer oder im Aufwachraum ist, dürfen Sie wieder zu ihm und sind dabei, wenn es seine Augen aufschlägt.

Wie läuft die Narkose ab?

Für die Narkose selber gibt es zwei Möglichkeiten: Bei größeren Kindern wird das Narkosemittel meist durch einen Katheter in die Vene gespritzt. Kleinere Kinder bekommen eine Maske aufgesetzt, durch die sie ein Gas einatmen. Moderne Narkosemittel lassen sich punktgenau dosieren, so dass Dauer und Intensität der Betäubung genau gesteuert werden können. Während der gesamten Operation werden Herzschlag, Blutdruck und Sauerstoffsättigung permanent überwacht, sodass der Narkose-Arzt sofort eingreifen kann, wenn irgendwelche Unregelmäßigkeiten oder Probleme auftauchen sollten.

Ist die Narkose wirklich ungefährlich?

Durch besonders verträgliche Narkose-Mittel und die gute medizintechnische Überwachung ist eine Narkose heute so sicher wie nie zuvor. Ungeachtet dessen kann es manchmal unerwünschte Nebenwirkungen geben, die sich trotz aller Sorgfalt nicht ganz vermeiden lassen. Einige Kinder leiden nach dem Aufwachen unter Übelkeit und Erbrechen (etwa 10%). Manche sind ein paar Tage heiser, bedingt durch den Beatmungsschlauch (Tubus), der beim Einführen manchmal die empfindlichen Stimmbänder leicht verletzt. Teilweise kommt es als Nachwirkung der Beruhigungsmittel auch vor, dass Kinder beim Aufwachen schreien, toben und weinen. Das ist für die Eltern schlimmer als für die Kinder, die davon meist gar nichts mitbekommen. Schwere Komplikationen sind glücklicherweise sehr selten. Und selbst wenn, sind die Ärzte sofort zur Stelle, so dass gewöhnlich keine bleibenden Schäden zu befürchten sind.

Ohne Angst ins Krankenhaus

Am Schluss noch ein paar Tipps, wie Sie Ihrem Kind die Angst vor der OP etwas nehmen können:

  • Erklären Sie möglichst viel. Vor allem ältere Kinder möchten gerne wissen, was mit Ihnen passiert und was auf sie zukommt.
  • Für kleinere Kinder ist ein Doktorkoffer zur Vorbereitung toll oder auch ein gutes Kinderbuch zum Thema "Krankenhaus".
  • Bleiben Sie die ganze Zeit bei Ihrem Kind. Lassen Sie es in der ungewohnten Umgebung möglichst nicht alleine.
  • Und das Wichtigste: Vergessen Sie auf keinen Fall das Schmusetuch oder den Lieblingsteddy!

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