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Wutanfälle, Essen etc. Kleinkind

Thema: Wutanfälle, Essen etc. Kleinkind

Jetzt brauche ich auch einmal eure Hilfe. Das Verhalten meiner Tochter zehrt gerade richtig an meinen Nerven und ich weiß gerade einfach nicht wie wir weiter vorgehen sollen. Meine Tochter ist nun 19 Monate und jetzt die dritte Woche krank und das verschlimmert natürlich die bestehenden Probleme noch. Wir haben schon seit Geburt mit dem Gewicht unserer Tochter zu kämpfen. Sie hat noch nie viel Milch getrunken, Brei gegessen oder jetzt am Familientisch mitgegessen. Sie hat Untergewicht (ca. 8,3 bei jetzt so 77/78 cm). Wir waren schon bei der Ernährungsberatung deswegen und können dort auch immer anrufen. Das Essen/Gewicht an sich soll jetzt auch gar nicht das Thema sein, sondern vielmehr unser Verhalten unserer Tochter gegenüber, sprich die Erziehung. Seit sie auf der Welt ist, schauen wir, dass sie genug zu sich nimmt. Überlegen uns ständig neues, lassen sie auch mal an ihrem Kindertisch essen oder in der Küche etc. Sie isst oder hat immer bei uns am Tisch mitgegessen, aber mittlerweile bleibt sie da vielleicht 2 min sitzen und will dann „runter“ und schiebt den Teller weg. Den Rest des Essens läuft sie durch die Gegend und holt sich immer mal wieder einen Happen im Vorbeigehen ab oder sitzt auf unserem Schoß. Vor ein paar Monaten hat sie fast alleine gegessen und saß die ganze Mahlzeit mit uns am Tisch. Wenn wir sie nicht runter lassen, schreit sie alles zusammen. Wenn wir ihr nichts ab und zu dann anbieten würden, würde sie fast nichts essen. Essen ist ihr allgemein nicht sehr wichtig. Richtig viel essen kann sie aber schon ab und zu. Man weiß halt nie wann. Oft sagt sie einfach nein zum Essen und will dann nicht, auch wenn sie es drei Tage davor noch verschlungen hat. Nun meine Frage: meine Intuition wäre eigentlich bei einem normalgewichtigen Kind zu sagen, ok wenn es nicht will, dann halt nicht. Man fragt vielleicht zweimal noch, aber dann war es das. Alternativen gibt es dann nicht. Da ich aber immer Angst habe, sie könnte zu wenig essen, versuchen wir alles mögliche, dass sie dann doch noch isst (Platzwechsel etc. oder eben in Bewegung füttern etc.) und manchmal gibt es halt dann doch eine Alternative. Wie würdet ihr das machen? Wie ist das Essverhalten bei euren Kindern? Kann man das überhaupt verlangen, dass sie ruhig zum Essen hinsitzen bis sie satt sind? Mittlerweile habe ich das Gefühl wir befinden uns in einer Abwärtsspirale. Nichts funktioniert mehr wie noch zuvor. Weder nimmt sie gut zu, noch isst sie anständig und auch sonst schreit sie gerade wegen Kleinigkeiten alles zusammen. Da reicht es schon, wenn einer von uns den Raum verlässt. Jetzt frage ich mich, ob unser Ansatz falsch und wir ihr eigentlich mehr vorgeben sollten und auf ihr Gewicht weniger Rücksicht nehmen sollten? Dr. Busse schreibt ja immer so schön: mit am Familientisch und keine Extras etc. Ist das bei uns eine Phase oder meint ihr, wenn wir uns jetzt schon so auf der Nase herumtanzen lassen, dass das nur schlimmer wird und sie dann auch mit 5 das nicht kann? Ich möchte mir einfach keine Essprobleme anerziehen und weiß gerade einfach nicht mehr was richtig und falsch ist.

von Ellianna am 30.12.2022, 13:38



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Huhu Also wir haben 3 Kinder im Alter von 7,3 und 19 Monaten und keines ist bisher verhungert. Diese Phase haben aber alle durch gemacht sei es mit dem Essen nur gespielt, gar nicht gegessen, aufstehen nach 3 Bissen oder alles zusammen brüllen weil ihnen was nicht passt. Der jüngste steckt da gerade mitten drin, wenn er nicht essen will, bitte dann halt nicht. Unsere mittlere ist und war noch nie ein guter Esser, 11 Kilo mit 3 Jahren ist jetzt nicht sonderlich viel aber sie ist fit und gesund. Wie sagt man so schön? Kein Kind verhungert vorm vollen Teller und das stimmt auch. Sie hat ihren Sitzplatz am Tisch an dem wird gegessen, sollte sie keinen Hunger mehr haben gibt es aber auch kein Platzwechsel oder sonst was. Wenn organisch vom Arzt alles abgeklärt ist und sie gesund ist dann lasst sie einfach und baut keinen Druck auf, irgendwann isst sie schon. Es gibt Phasen da reichen scheinbar 5 Nudeln für 6 Stunden und dann gibt es Phasen da weiß man gar nicht was das Kind noch alles essen will. Dein Kind weiß am besten wann es Hunger hat und wann nicht, wann es satt ist und wann nicht. Man trainiert eher ein falsches Essverhalten an wenn man non stop das Kind zustopfen will mit Kleinigkeiten. Einfach akzeptieren und gar nicht wirklich drauf eingehen.

von sinchen71 am 30.12.2022, 13:51



Antwort auf Beitrag von sinchen71

Hallo, wir haben mit unserem Sohn dasselbe erlebt. Es gibt sich, wenn man konsequent bleibt. Und: Kinder merken, wenn ihre Eltern besiegt sind. Nehmt den Druck raus. Essen bzw Nahrungsaufnahme ist ja total "übergewichtet" bei euch (im Sinne von "es nimmt sehr viel Platz und Sorge ein"). Natürlich solltet ihr einen grundsätzlichen Blick darauf haben, aber wenn es ihr gut geht, wäre die Taktik zu ändern ja vielleicht nicht schlecht. Viele Grüße

von Mamamaike am 30.12.2022, 14:00



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*besorgt statt besiegt...

von Mamamaike am 30.12.2022, 15:20



Antwort auf Beitrag von Ellianna

Ihr solltet klare Regeln und Strukturen bei Tisch einführen, rumlaufen beim Essen oder den ganzen Tag nebenbei essen ist eher kontraproduktiv ZB es gibt drei Hauptmahlzeiten am Tag, die werden am Tisch gegessen Dabei gibt es das, was eben aufgetischt wird (ggf max eine Alternative zB wenn ihr das Essen nicht schmeckt, kann sie ein Brot essen oder etwas Obst) Höchstens zwei kleine Zwischenmahlzeiten, am besten etwas Gemüserohkost oder Obst (ggf auch mal ein Joghurt oder reiswaffeln etc) und die auch zu ungefähr festen Zeiten und nicht den ganzen Tag anbieten Dabei solltet ihr auch konsequent bleiben Auch untergewichtige Kinder verhungern nicht gleich, wenn sie mal eine Mahlzeit auslassen, also nehmt da den Druck raus, das Thema nimmt offenbar sehr viel Raum ein Was die Wutanfälle betrifft, da muss man manchmal einfach durch und mal brüllen lassen, das gibt sich wieder. Sie sollte nicht lernen ich muss nur lange genug brüllen, dann bekomme ich meinen Willen schon

von Kerstin123 am 30.12.2022, 14:28



Antwort auf Beitrag von Ellianna

Unser drittes Kind ist ähnlich. Hier gibt es auch für Sie keine festen Zeiten, Sie kann essen wenn Sie Hunger hat und fertig. Natürlich sitzen wir hier auch alle gemeinsam am Tisch aber wenn Sie da eben keinen Hunger hat dann biete ich Ihr es später an. Ich esse auch wenn ich Hunger habe und nicht weil mein Nachbar der Meinung ist ich muss 3 x am Tag essen zu festen Zeiten die er mir vorgibt. Da kann man sich mal die Frage stellen, ob nicht auch daraus die Probleme mit dem Übergewicht bestehen. Nämlich dann zu essen oder auch aufzuessen, wenn man keinen Hunger hat! Unsere wird bald drei und kann inzwischen sehr gut am Tisch sitzen und Mitessen.

von Jumalowa am 30.12.2022, 14:48



Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Also wir zwingen sie natürlich nicht zu essen. Sie isst schon freiwillig. Und sie hat eigentlich immer Hunger, wenn wir essen. Sie will nur nicht sitzen bleiben. Aber wahrscheinlich wäre es besser, für sie dann das Essen zu beenden und einfach nach 2 Stunden nochmal etwas oder dasselbe anzubieten, statt sie auf dem Schoß oder Boden füttern zu wollen.

von Ellianna am 30.12.2022, 15:00



Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Genauso sehe ich das auch. Meine Tochter (2,5) hat lange Zeit nichts gegessen wenn ich ihr etwas vorgesetzt habe, aber hatte dann oft eine halbe Stunde später plötzlich Hunger. Ja, dann isst sie eben nicht zu der Zeit, die ich festgelegt habe, sondern dann, wenn sie auch wirklich Hunger hat. Wir haben ja alle unterschiedliche Rhythmen. Ich zum Beispiel habe mein ganzes Leben schon morgens und während des Vormittags quasi durchgehend Kohldampf. In der Schule konnte ich mich nicht konzentrieren, wenn ich nicht mehrere Pausensnacks hatte. Da ich phasenweise dachte, das wäre zu viel, habe ich morgens gehungert und das hat mir ziemlich geschadet. Das Abendessen nehmen wir übrigens immer zu dritt am Tisch ein und das klappt mittlerweile super. Sie probiert in letzter Zeit auch gern Neues aus. Ihr Appetit ist sehr veränderlich und mal isst sie viel, mal wenig. Wir üben keinerlei Druck aus und es hat für uns bisher gut funktioniert. Ich persönlich finde übrigens auch die Picknick-Technik, also Essen auf dem Boden (oder draußen bei schönem Wetter) gut, um den Druck rauszunehmen.

von Fleurdelys am 30.12.2022, 15:08



Antwort auf Beitrag von Ellianna

Vielen Dank euch schon einmal. Ihr habt völlig recht und das Thema ist bei uns viel zu allgegenwärtig und nimmt zu viel Raum ein. Vor allem ich sorge mich da ständig und muss mich immer wieder selbst zurücknehmen. Ich habe derzeit auch wirklich das Gefühl, dass es mittlerweile ein Erziehungsproblem geworden ist und ihr habt das ja jetzt eigentlich bestätigt. Ich muss da wirklich entspannter werden. Ist halt nicht so leicht, wenn man immer gesagt bekommen hat, dass das Kind zu dünn ist. Richtig Druck hat uns aber bisher eigentlich niemand gemacht. Das mache ich eher selbst Früher als wir konsequenter waren hat es eigentlich auch gut funktioniert. Dann waren wir beim SPZ und der Ernährungsberatung und seitdem funktioniert es nicht mehr. Ich denke wir haben zu sehr versucht, dass sie zunimmt und das ging nach hinten los. Am besten ist es wohl wir machen es wieder wie vorher. Das hat offensichtlich besser funktioniert. Danke euch!

von Ellianna am 30.12.2022, 14:53



Antwort auf Beitrag von Ellianna

Mein Sohn ist fast 3 und isst lustigerweise nur in der Kita alleine. Zuhause zum Mittag ist es selten. und hier ist Thema Essen auch vom Geburt an ein Thema. Er war schon immer bis auf kurze Zeit im unteren Normbereich. Zudem ein Steh- Auf- Männchen. Gegen meinen Willen durfte er am Tisch spielen oder eine Kindersendung gucken, aber egal was man macht, sitzen bleiben tut er selten, selbstständig essen somit auch. Es gibt hier immer wieder Phasen wo er wenig isst und wieder Phasen wo er mein essen mit futtert. Mittlerweile versuche ich kein Druck mehr zu machen was die Menge betrifft weder das selbstständige Essen, weil ich weiß er kann es mit Besteck zu essen aber halt offenbar nur in der Kita. Wenn er sagt er hat Hunger, bekommt er was. Obst oder Knabberkram steht hier dann parat wenn die Phase ist wo er ungern essen mag. Dann schnappt er sich zumindest beim Spielen schon mal was. Ansonsten wars hier immer großes Thema und mittlerweile merke ich das es mich nervlich zerreißt besonders wenn er krank ist. Dementsprechend versuche ich da nicht mehr uns unter Druck zu setzen, was laut meinem empfinden sehr viel gebracht hat. Wenn er meckert sag ich zum Beispiel das er nicht alles essen braucht, sondern nur ein bisschen und siehe da oft war der Teller dann leer. Er war nie der große Esser, obwohl er recht zeitig Beikost aß und mit 14 Monaten keine Flasche mehr Abends wollte. Aktuell isst er uns die letzten Haare vom Kopf, letzte Woche sah das anders aus.

von Pumpum090120 am 30.12.2022, 21:42