Hallo Frau Bader,
ich habe eine etwas komplizierte Frage zum Kinderkrankengeld. Mein Lebenspartner ist privat versichert, also bekomme ich nur die 10 Kinderkrankentage meines Arbeitgebers. Ich habe jedoch das alleinige Sorgerecht. Stehen mir in diesem Fall 20 Tage zu oder bleibt es bei 10 Tagen? Habe auch gehört, daß es sich hierbei um eine Kann-Bestimmung handelt, daß heißt, der AG entscheidet, wieviel Tage er gewährt.
Viele Grüße Fiona
Mitglied inaktiv - 29.04.2003, 08:55
Antwort auf:
Kinderkrankentage
Hallo,
der § 45 Sozialgesetzbuch (SGB) V regelt diese Rechtsansprüche eindeutig. Es besteht nach § 45 Abs. 1 - 3 ein Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber für die Dauer von zehn Arbeitstagen für jedes Kind pro Kalenderjahr. Diese Freistellung ist bei Verheirateten/ Zusammenlebenden der Mutter und dem Vater zu gewähren, d. h., jeder hat Anspruch auf zehn Arbeitstage je eigenes Kind. Als Höchstdauer nennt das Gesetz jedoch maximal 25 Arbeitstage für Mutter und 25 für den Vater, unabhängig von der Kinderzahl. Eine Übertragung von einem Ehegatten auf den anderen ist dabei nicht vorgesehen., sonst würde einer der Arbeitgeber ja benachteiligt werden.
Allerdings sind folgende Voraussetzungen zu beachten: Es muß ärztlich bestätigt werden, daß das Kind der Beaufsichtigung, Betreuung und Pflege bedarf, eine andere im Haushalt lebende Person das Kind nicht betreuen und pflegen kann und schließlich, das Kind darf das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Für die Zeit der Freistellung wird von der Krankenkasse Krankengeld gezahlt, es sei denn, daß durch Tarifvertrag oder Arbeitsvertrag eine Entgeltfortzahlung gewährt wird.
Gruß,
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 29.04.2003