Frage:
Befristeter Arbeitsvertrag
Guten Abend,
Meine Frage die mich schon länger beschäftigt:
Bis Ende Juni läuft mein Arbeitsvertrag, Ende Juli gehe ich in Mutterschutz und Ende Oktober kann ich wieder arbeiten gehen.
Mein Chef möchte meinen Vertrag nicht verlängern, würde mich aber gerne nach meinem Mutterschutz (möchte dann 3 Tage die Woche wieder arbeiten gehen und Elterngeld Plus beziehen anstatt 1 Jahr komplett Elternzeit zu nehmen) wieder einstellen und mir einen neuen Vertrag ausstellen.
Mich lässt das Gefühl nicht los das er es nur so handhabt um Kosten zu sparen.
Zum einen hat er mich freistellen lassen ab dieser Woche (bin jetzt 13 SSW) sodass er den Lohn den er mir überweist laut seiner Aussage zurück erstattet bekommt und zum anderen muss er mir dann zum Mutterschaftsgeld nicht dazu zahlen..
Hier ist die Frage ob das so überhaupt rechtens ist, denn anscheinend hätte ich ja eine Verlängerung bekommen wenn ich kein Baby erwarten würde (wurde letztes Jahr eingestellt mit eigener Abteilung die ich nun ja nicht mehr habe),zumindest bekommen die anderen ehemaligen Azubis die mit mir zusammen fertig waren eine Verlängerung (man spricht ja mit Kollegen).
Kann man da irgendwas machen? Schließlich geht es hier auch darum das sich die Höhe meines Muttershafts und Elterngeldes wesentlich verringert da ich für einen Monat Arbeitslosengeld 1 beziehen muss.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 14.02.2017, 22:53
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
Hallo
können sie beweisen, dass er sonst verlängert hätte? Sonst sieht es schlecht aus
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 15.02.2017
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
ja, so wie du schreibst scheint mir das nicht rechtens. freistellen lassen? warum? hat er ein beschäftigungsverbot ausgesprochen? wegen was? so einfach ist das nicht mehr. er muss dir, MUSS, einen anderen arbeitsplatz zuweisen WENN er durch eine gefährdungsbeurteilung feststellt, dass dein normaler arbeitsplatz nicht geht. ich würde dringend den berufsverband einschalten. und du hast recht, du bekommst weniger geld. so einfach kommt er damit nicht durch. warten wir mal, was die anderen schreiben an wen du dich wenden kannst. hoffe, du kannst bleiben und weiterarbeiten, ohne bv. als was arbeitest du? viel glück!!
von
mellomania
am 14.02.2017, 22:58
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
Also die Freistellung hat er beantragt weil mein Arbeitsplatz laut gefährdungsbeurteilung nicht geht und er mich aber nirgends anders einsetzen kann.
Die Freistellung an sich ist in Ordnung.
Geht halt darum ob es rechtens ist das der Vertrag ausläuft, er mich aber dann nach dem Mutterschutz wieder neu einstellt.
Zumal ich das Gefühl habe das er den Vertrag nur auslaufen lässt wegen der Schwangerschaft da die anderen die zeitgleich mit mir eingestellt wurden eine Verlängerung bekommen.
Trotzdem danke für deine Antwort :)
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 14.02.2017, 23:20
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
Arbeite als Kauffrau im Einzelhandel - Bedienungsbereich Lebensmittel
.
Hatte die Fischabteilung ( in einem Verkaufswagen der draußen steht -Früh und Spätschichten alleine - bei allen Wetter und Temperaturlagen.)
Und da ich bereits ein Frühchen habe und in meiner 2 SS mit vorzeitigen Wehen zu tun hatte (dort ebenfalls Bedienungsbereich Lebensmittel) bin ich da eh schon vorbelastet.
Hätte mein Chef mich nicht so zügig freigestellt hätte meine Ärztin es getan.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 14.02.2017, 23:25
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
1. Du möchtest 8 Wochen nach der Geburt für 3 Tage die Woche in einem Verkaufswagen für Fisch im Freien arbeiten? - Ich weiß ja nicht ob du dein Kind stillen möchtest. Wenn ja, dann wird das mit der Tätigkeit schwierig werden. Außerdem gilt das MuSchG auch für stillende Mütter. Solange du also stillst, wäre diese Tätigkeit nicht möglich. Du könntest dir in dem kalten Wagen z.B. eine Brustentzündung holen.
2. Der Arbeitgeber bekommt den Zuschuß zum Mutterschaftsgeld von der KK erstattet. Es geht nicht darum, dass er wegen BV und Mutterschutz Unkosten hat, sondern vielmehr darum, dass er für die Lohnfortzahlung einige Monate Vorkasse leisten muss und zum anderen um die häufigeren Krankheitsausfälle werdender Mütter.
Mitglied inaktiv - 15.02.2017, 09:56
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
Ja, das Timing ist ungünstig, aber rechtlich völlig ok.
Lässt er den Vertrag auslaufen und stellt Dich dann erneut ein, dann darf er soweit ich weiß aber nicht wieder befristen, das ist der Vorteil.
Ansonsten bleibt es Dir natürlich einen anderen Job zu suchen.
von
Sternenschnuppe
am 15.02.2017, 11:09
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
Guten Morgen,
Also stillen werde ich nicht :) von daher gibt es da keine Probleme.
Ob ich in den Verkaufswagen zurück kehre oder im Laden an die Bedientheke komme ist noch unklar, da dass Gespräch mit meinem Chef bezüglich der Tätigkeit nach meinem Mutterschutz noch aussteht.
Das mein Chef kosten sparen will ist mir schon klar, er bekommt den Lohn den er zahlt für mich ja auch erstattet und geht dann in Vorkasse quasi. Da frag ich mich einfach wieso er das beim Mutterschaftsgeld nicht will wenn er das Geld doch zurück bekommt.
Ich habe zumindest mal gelesen das es Diskriminierung wäre wenn man den Arbeitsvertrag aufgrund von einer Schwangerschaft nicht verlängert die anderen Kollegen ihren aber verlängert bekommen, so wie es bei mir der Fall ist.
Im Endeffekt geht es für mich nur darum ob das verhalten meines Chefs rechtens ist damit ich entscheiden kann ob ich in das Unternehmen zurück gehe oder nicht.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 15.02.2017, 13:14
Antwort auf:
Befristeter Arbeitsvertrag
Wenn der AG keine Sachgründe vorbringen kann, warum er den Anschlußvertrag auf nach der Mutterschutzfrist verschiebt, dann halte ich das schon eher für rechtsmißbräuchlich. Weil dir damit ja das Einkommen für die 3 Monate der Mutterschutzfrist entgeht.
Mitglied inaktiv - 15.02.2017, 13:41