Hallo Fr. Höfel!
Ich habe folgendes Problem:
Ich habe bereits zwei Söhne, knapp 6 und knapp 3. Beide sind vollkommen gesund. Mein Großer wurde fünf Wochen zu früh mit 2700g und 50 cm geboren. Er musste ins Wärmebettchen und hatte die ersten 3 Wochen Probleme mit der Verdauung. Außerdem entwickelte er einen ausgeprägten Ikterus. Er musste 4mal unter die Lampe. Die Ärzte schoben dies erst auf die Frühgeburtlichkeit und sein großes Saugglockenhämatom. Als aber nach über 3 Monaten die Augen immer noch gelb waren, wurden verschiedene Untersuchungen (Blut, Mukoviszidose...) emacht, die alle in Ordnung waren. Nach ca. 16 Wochen war der Bilirubinwert komplett ok.
Unser Kleiner wurde in der 40. SSW mit 3600g und 54cm geboren und es gab keinerlei Probleme. Wir wurden nach 3 Tagen entlassen. ER musste nicht unter die Lampe, war aber auch über Monate leicht gelb, seine Bilirubinwerte lagen nach ca. 14 Wochen im Normbereich.
Beide Kinder wurden voll gestillt und haben von Anfang an trotz Ikterus supergut zugenommen. Zudem sind beide Sommerbabys und waren viel am Licht.
Kinderarzt und Hebamme haben sich immer gewundert und mich natürlich verunsichert. Da alle Werte und Untersuchungen aber i.O. waren, wurde einfach abgewartet.
Jetzt bin ich mit dem 3. Kind schwanger und überlege ambulant zu entbinden. Weiß aber nicht ob ich mich auf Grund der Gelbsuchtproblematik trauen soll.
Kennen Sie Faktoren, die zu einer solchen Problematik führen können? Kann ich außer viel Licht und viel Flüssigkeit noch etwas tun um einen solch verlängerten Ikterus zu vermeiden?
Ach ja, Lebererkrankungen gibt es in unserer Familie nicht!
Vielen Dank für Ihre Antwort!
LG Sanne
von
Sume76
am 28.05.2013, 10:56
Antwort auf:
Kennen Sie Faktoren die für eine Gelbsucht zuständig sind?
Liebe sume,
beim ersten Kind ist der verlängerte Ikterus tatsächlich auf Hämatom und Frühgeburtlichkeit zurück zuführen.
Aber auch bei reif geborenen gibt es diesen verlängerten Ikterus.
Maßstab (neben den Blutwwerten) ist der Zustand des KIndes. Solange das Kind fit ist und gut zunimmt, muss man nur beobachten. Das geht auch ambulant. Kinderarzt und Hebamme werden ein Auge drauf haben.
Von Frau Stadelmann (Hebamme) wird ein Tee empfohlen. Ich zitiere:
"Bei einer bereits früh, also am zweiten Tag auftretenden Gelbfärbung oder einem verlängerten Ikterus oder leicht erhöhtem Bilirubin erhalten die Mutter und das Kind einen speziellen leberanregenden Tee aus: Schöllkraut, Mariendistel, Löwenzahnkraut und -wurzel sowie Baldoblättern. Von den Kräutern Mariendistel und Löwenzahnkraut und -wurzel sollten sie die eineinhalbfachen Mengen gegenüber dem Schöllkraut und den Baldoblättern verwenden. Die Wöchnerin soll zwei bis drei Tassen täglich trinken und dem Neugeborenen vor jeder Mahlzeit einen Teelöffel warmen Tee verabreichen. Bei Bedarf kann das Kind im Anschluß an die Brustmahlzeit noch Flüssigkeit zugeführt bekommen von dem stark verdünnten, oder mit schwach aufgebrühtem Fencheltee gemischten Lebertee."
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 28.05.2013
Antwort auf:
Kennen Sie Faktoren die für eine Gelbsucht zuständig sind?
Hallo,
bei Stillkindern kann es durchaus sein dass die Neugeborenengelbsucht die ersten Monate andauert (natürlich mit abnehmender Tendenz). Das ist völlig okay und darf so sein (solange, wie bei dir, die Kontrollen okay waren/sind).
Bei Flaschenkinder darf das nicht so lange dauern. Sie sollte in wenigen Tagen bis Wochen damit durch sein.
Wenn du eine Nachsorgehebamme hast besteht kein Grund nicht ambulant zu entbinden. Sowohl die Hebamme, alsauch der kinderarzt (du gehst ja dann "draussen" zur U2, U3 etc.) sind in der Lage eine zu schwere Gelbsucht zu erkennen.
LG tippi4
von
tippi4
am 28.05.2013, 12:30