Weiß nicht mehr weiter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Weiß nicht mehr weiter

Mein Sohn Benjamin 2 Jahre 4 Monate raubt mir meine Nerven. Ich weiß nicht was los ist. Ich sage was zu ihm und er reagiert gar nicht darauf tut so als ob er nichts verstanden hat. Oder er geht in sein Zimmer und fängt an alles umzuräumen , das heißt er kippt seine stühle um, dann sein Tisch u.s.w. Wenn ich ihn frage warum er es macht bekomme ich keine Antwort ( viel sprechen kann er ja eh noch nicht ) wenn ich dann möchte das er aufräumt haut er einfach ab. Oder er schmeißt einfach ein Spielzeug o. seinen Nuckel ohne Grund auf den Boden und wir sollen ihn aufheben, er hebt ihn nicht auf,( er steht dann davor! und tut so als müßte er sich ja bücken und angelt nach dem Gegenstand) wenn keiner reagiert schmeißt er sich hin und fängt an zu bocken. Oder er möcht ewas trinken, wenn er dann mit den becher irgendwo in die Wohnung geht fängt er an rumzumanschen,( wenn er merkt es guckt gerde keiner zu) er bekleckert die Couch, den Teppich kippt Saft o. Tee auf dem Tisch aus und panscht damit umher.u.s.w. ich habe ihn schon versucht zu erklären das man das nicht macht , wir haben ihn angeschimpft ,wir haben ihn auf die Finger gehauen aber er BEGRFEIFT es NICHT. wie kann ich ihm Verbote beibringen. Der kann doch nicht machen was er will. Wenn es nicht nach seiner Nase geht schmeißt er sich auf den Boden und bleibt solange liegen bis ihm jemand hochhilft eher steht er nicht auf auch wenn wir weggehen z. B. v. Spielplatz und er uns gar nicht mehr sieht er rührt sich nicht !! Was sollen wir bloß tun. ????

Mitglied inaktiv - 28.09.2001, 19:49



Antwort auf: Weiß nicht mehr weiter

Hallo Heike Lassen Sie sich nicht auf der Nase herumtanzen und setzen Sie sich liebevoll aber konsequent durch! Mit seinem Verhalten versucht Benjamin einerseits Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, andererseits seine eigenen Grenzen zu erfahren.- Begründen Sie ihm ein Mal, warum er z.B. sein Zimmer nicht auf den Kopf stellen sollte, warum er den Nuckel nicht provozierend auf den Boden werfen sollte und warum er nicht mit dem Trinkbecher durch den Raum laufen darf um absichtlich herumzukleckern. Reagiert er auch dann noch "Beifall heischend" muß er solange in seinem Zimmer bleiben, bis er es wieder hergerichtet hat, bekommt nur noch Etwas zu trinken, wenn Sie den Becher halten und muß auf Ihr Aufheben des Nuckels vergebens warten.- Handeln und reden Sie mit ihm so gelassen wie möglich. Jedes Schimpfen und auch Ihr verzweifelter Gesichtsausdruck werden ihn zu weiterer Provokation anregen, jedes Nachgeben wird ihn in seiner fordernden Handlungsweise bestärken. Sie tun Ihrem Sohn den größten Gefallen, wenn Sie ihm durch dieses liebevolle Setzen von Grenzen und Aufstellen von begründeten Regeln ein sicheres Orientieren ermöglichen. Auch, wenn`s anfangs schwer fällt: setzen Sie sich durch!! Erholsames Wochenende und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.09.2001



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Hallo Heike, meine Tochter ist jetzt 30 Monate alt, und ich habe haargenau das gleiche Problem, nur das unsere To0chter noch dabei spukt und auch andere Kinder haut.... Da im August unsere zweite Tochter geboren wurde rauben mir diese Marotten erst recht die Nerven... Ich bin mal gespannt was man uns raten kann. Ich wünsche Dir viel glück und weiterhin gute Nerven. Du kanns Dich ja mal melden... Floh

Mitglied inaktiv - 28.09.2001, 23:05



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Hallo Heike ! Wir haben - hoffe ich - genau dieses Thema gerade einigermaßen durch. Unser Moritz (2,5 J.) hatte es sich schleichend "angewöhnt", uns rumzukommandieren und zu benutzen. Das klingt zwar heftig, aber genau so wars. Am Anfang war es auch o.K., weil er ja vieles wirklich noch nicht konnte, aber so nach und nach stieg er zum Oberbefehlshaber der Familie auf und wollte nur noch kommandieren, wenn wir nicht s sprangen, wie er wollte, war die Hölle los ... Im April wurde unser zweiter Sohn geboren und ich hatte auch immer das Gefühl, Moritz dürfe nicht zu kurz kommen. Das machte die Sache noch schlimmer. Die letzten 3 (?) Wochen haben wir jetzt radikal durchgegriffen und neue Regeln aufgestellt. Unter anderem, daß er eben nicht der King-Louis der Familie ist, daß es Zeiten gibt, in denen wir auch mal miteinander reden wollen, ohne, daß er dazwischenfunkt, daß er gewisse Dinge inzwischen alleine kann und er sie entweder macht, oder es eben läßt (z.B. wenn er raus will, dann ist er in der Lage, seine Schuhe anzuziehen und wenn er dann meint, er müsse jemanden von uns abordern, dann hat er eben Pech und kann nicht raus gehen, ganz einfach). Das war jetzt eine recht deftige Zeit mit viel Tränen und Wutgebrüll, abr inzwischen paßt es und er ist auch ausgeglichener und ruhiger geworden. Wenn Du magst, schlag einfach mal meine Postings nach, Frau Schuster hatte da einiges an Tips gegeben (ohne würden wir vermutlich immernoch springen). Aber grundsätzlich war das entscheidende: Wenn wir einmal gesgat hatten: Nein, dann blieb es dabei. Und wenn er dann meinte, er müsse einen Aufstand schieben, dann gab es eine "Auszeit" zum Überlegen. Hat geklappt (-: Liebe Grüße und gute Nerven ! Silke

Mitglied inaktiv - 29.09.2001, 08:09



Antwort auf: Weiß nicht mehr weiter

Ich kann dazu das Buch: Der kleine Tyrann. Welchen Halt brauchen Kinder? von Jirina Prekop empfehlen. Ein Taschenbuch aus dem Köselverlag. Hier werden Ursachen für solches Verhalten transparent gemacht und Handlungs- und Sichtweisen als Angebot formuliert, die einem bestimmt auch ein Stück weiterhelfen - allerdings ist auch dieses Buch *allein* natürlich nicht glückselig-machend! ;o) Paps

Mitglied inaktiv - 29.09.2001, 18:21