Kleiner Terrorzwerg

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kleiner Terrorzwerg

Hallo Frau Schuster, mein 2,5 jähriger Sohn bringt mich seit 2 Wochen (war 1 woche krank) an den Rand der Verzweiflung! Er ist eigentlich immer kurz vorm explodieren, d.H. schreiend sich auf den Boden werfen, strampeln, um sich schlagen, wenn er etwas nicht darf, was ich auch begründe, oder etwas nicht so klappt wie er will! Dasselbe Theater ist beim Wickeln und Anziehen. Habe schon versucht ihn abzulenken, belohnen,....Das allerschlimmste finde ich ist, dass diese Anfälle bis über eine halbe Stunde dauern können, wo er sich nicht beruhigen lässt. Habe ihn auch schon in sein Zimmer oder einfach ignoriert! Zum Schluß kuschelt er sich dann immer an mich, wenn er sich einigermaßen beruhigt hat. Gestern war ich mit ihm in der Stadt, und nur weil ich seinen Scnuller nicht dabeihatte, hat er bis nach hause auf der Strasse getobt, sich auf den Boden geworfen...Peinlich vor andern ist mir das eigentlich nicht, wenn ich nur endlich wüßte wie ich am Besten reagiere, und ob DAS noch normal ist??? Auch wenn andere Kinder ihm zu Nahe treten, oder aus Versehen stoßen, flippt er aus!Habe Angst, das da evtl. ADS dahinterstecken könnte!? Bin außerdem in der 30. Woche schwanger, und das stresst mich natürlich total! Danke für die Antwort

Mitglied inaktiv - 18.02.2009, 16:51



Antwort auf: Kleiner Terrorzwerg

Hallo Ratsuchende Ihr Sohn spürt, dass er Sie bald nicht mehr für sich alleine haben kann, wie er es bisher und auch während seiner Krankheit gewohnt war, sodass er nun alle seine Erfahrungen einsetzt um Ihre sofortige, ungeteilte Aufmerksamkeit zu erreichen. So schwer es auch für Sie ist: Bewahren Sie möglichst Ruhe, zeigen Sie Verständnis für seine verärgerten Gefühle und bieten Sie ihm mitfühlend eine geeignete Möglichkeit an sich abzureagieren (Wutkissen, einen Talismann zum Drücken, das gemeinsame Singen eines Liedes o.Ä.. Warten Sie mit einer eigenen Beschäftigung in seiner Nähe ab bis er sich beruhigt hat um ihm dann anzubieten getröstet zu werden. Versuchen Sie, wenn Sie mit ihm unterwegs sind, Ihren Sohn mit einem lustigen Spiel abzulenken: Da Sie in der fortgeschrittenen Schwangerschaft vermutlich nicht mehr hüpfen werden, spielen Sie mit ihm z.B. schleichende Katze oder regen Sie ihn schon frühzeitig zum Sammeln von Steinchen, Blättern o.Ä. an. Wickeln Sie ihn möglichst mit Höschenwindeln und im Stehen und lassen Sie sich von ihm voller Stolz helfen, damit Sie anschließend noch Zeit für ein von ihm gewähltes Spiel haben. Wenn irgendwie möglich, bitten Sie schon jetzt einen Babysitter oder eine Tagesmutter um die zeitweise Betreuung Ihres Sohnes, wenn Ihr Partner oder Verwandte nicht entsprechend einspringen können. Ihr Sohn wird einen recht großen Bewegungsdrang haben wie alle Kleinkinder, dem Sie zur Zeit sicherlich nicht mehr gerecht werden können, sodass er unausgeglichen und unzufrieden ist. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.02.2009