Ein Fall für den Kinderpsychologen???

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ein Fall für den Kinderpsychologen???

Hallo Frau Schuster, ich habe Ihnen schon mehrfach geschrieben wegen meines Sohnes Ben (gerade 3 geworden), seiner Wut- und Trotzanfälle usw., die mal ein paar Tage besser sind, um dann wieder mit brachialer Gewalt hervorzudrängen. Seit seine kleine Schwester geboren wurde (5 Monate), bzw. ca. 2 Monate nach der Geburt, ist es besonders schlimm geworden. Inzwischen fragen mein Mann und ich uns, ob Ben ein Fall für den Kinderpsychologen ist. Es war bei ihm schon als Baby so, dass er immer schreiend aufwachte, auch morgens, wenn er ausgeschlafen war. Meine Mutter wunderte das immer, da ich als Baby fröhlich brabbelnd aufwachte, aber ich kannte es ja nicht anders und dachte, meine Mutter erinnert sich vielleicht nicht richtig. An meiner Tochter sehe ich jetzt aber, dass es auch anders geht, auch sie wacht immer fröhlich auf, lacht und zappelt, wenn man sie aus dem Bett holt - Ben schrie immer... Und tut es bis heute! D.h. wenn er aus dem Mittagschlaf oder morgens aus dem normalen Schlaf aufwacht, schreit und heult er, wenn man zu ihm geht, um ihn zu trösten und zu beruhigen, kriegt er regelrechte Tobsuchtsanfälle, brüllt, tritt, schlägt um sich, nach Gründen gefragt heißt es dann "Ich will noch schlafen!", und die Logik, dass er das doch machen kann, bringt aber nichts, er schreit dann "NEIN!" und brüllt ca. 20-30 Minuten, erst dann steht er auf, und ist wieder normal, verlangt Essen, Trinken, auf Toilette zu gehen u.ä.! Diese Aggressionen in ihm, die schon im Aufwachen aus ihm rausbrechen, machen uns aber langsam Sorgen. Denn auch uns und seiner kleinen Schwester gegenüber zeigt er sich immer wieder aggressiv, tritt, haut, wenn man ihm sagt, das soll er nicht tun und er einfach weiter macht, schicke ich ihn in sein Zimmer, und da kriegt er dann auch wieder seine Anfälle. Im Kindergarten sagte die Kindergärtnerin, er habe Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen, da er die anderen Kinder immer haut, schubst und anschreit. Er hat ein paar gleichaltrige Freunde aus der Krabbelgruppe, mit denen spielt er ganz toll - allerdings fällt auch da auf, dass er es lustig findet, andere Kinder zu schubsen, ich fragte ihn dann mal, ob er denn wolle, dass der Andere sich weh tut, da sagte er ja,d as fänd er lustig! Jetzt liegt er auch gerade wieder seit 20 Minuten in seinem Bett, nach dem Mittagschlaf, und heult und heult und schreit und brüllt, alle Tröstversuche steigern nur seine Wut. Was ist nur los mit ihm? LG Claudia

Mitglied inaktiv - 14.01.2009, 15:50



Antwort auf: Ein Fall für den Kinderpsychologen???

Hallo Claudia Versuchen Sie einmal, Ihrem Sohn den Übergang vom Schlafen zum Wachen behutsam zu gestalten, indem Sie ihm "von Weitem" und wortlos sanfte Musik, Kinderlieder o.Ä. anstellen. Ebenso wie Jamu rate auch ich Ihnen, über Ben`s Verhalten mit dem behandelnden Kinderarzt zu sprechen. Nehmen Sie möglichst gleich einen Kurzbericht von den ErzieherInnen mit. Der Arzt kann dann hoffentlich medizinische Ursachen ausschließen wie z.B. eine Wahrnehmungsstörung oder eine Seh-, bzw. Hörschwäche und Sie gemeinsam mit Ben an einen geeigneten Therapeuten in Wohnortnähe empfehlen. Da die Kinderpsychologin des zuständigen Gesundheitsamtes Ihnen empfohlen wurde, können Sie sich evtl. auch direkt an sie wenden, wobei ein behandelnder Arzt auf die Dringlichkeit einer Untersuchung hinweisen könnte, wenn bei der Psychologin lange Wartezeiten anstehen.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 15.01.2009



Antwort auf: Ein Fall für den Kinderpsychologen???

Bin wegen was anderem mal wieder hier und lese Dich! Also, daß mit dem Aufwachen - das hat Lilli auch noch oft! Sie ist ja ebenso wie Ben ständig nur schreiend wach geworden! Heute ist es seltener aber immer noch nicht ganz weg! Aktuell die letzte Woche erzählte Menne mir, daß sie jeden Mittag so reagiert hatte! Ich war arbeiten und erst um 14h daheim! Gestern hatte ich das auch wieder! Sie wird wach, ich gehe ins Zimmer und sie schreit:"NEIIIIN!" Ich sage:"Okay, ich gehe dann nochmal raus und komme gleich wieder!" Sie:"Neeein, nicht gehen!!!!" Ich:"Okay, dann bleibe ich eben!" Sie:"Du sollst GEEEHHHEEEENNN!!!!" Das kann man beliebig weiterspielen, habe ich prinzipiell keine Nerven mehr zu. Also nehme ich mir eines der Stofftiere von ihr und taste mich vorsichtig an sie heran. Dazu verstelle ich meine Stimme und rede per Stofftier zu ihr! Denn für Lilli sind die Tiere ja alle echt! Erst zickt sie herum, aber ich merke immer, wie sie sich entspannt und nach einer Weile auch mit dem Tier redet! Sie sieht das Tier an und erzählt ihm. Und so unterhalten wir uns gemütlich und entspannt über das Tier und sie bekommt die Chance, in Ruhe wach zu werden und gute Laune zu bekommen! Gestern war es ihr Hund, heute ihr Delfin. Ihm sagte sie, daß sie noch nicht aufstehen wollte, sie möchte noch etwas Kassette hören! Also machte ich das Ding an, sagte ihr, daß ich noch einmal Pippi machen gehen und dann runter gehe, sie könne nachkommen wenn sie will. Das tat sie dann auch! Das klappt grundsätzlich IMMER bei mir! Bzgl. des Hauen, Schubsen etc. pp.: es kann gut möglich sein, daß er ggf. eine Wahrnehmungsstörung hat! Zumindest liest es sich sehr ähnlich wie bei dem Freund meiner Großen! Sprich mal mit dem KA darüber! Und wenn Du dir dann unsicher bist, melde dich beim Gesundheitsamt unserer Stadt und frage nach der Kinderpsychologin, die aus den USA kommt! Meine Freundin ist total begeistert! ;-)) Geht es euch besser????? LG und bis Montag!!!! Jamu

Mitglied inaktiv - 14.01.2009, 21:50



Antwort auf: Ein Fall für den Kinderpsychologen???

Hallo Du, ich mail dir!!! LG Claudia

Mitglied inaktiv - 15.01.2009, 15:36



Antwort auf: Ein Fall für den Kinderpsychologen???

Hallo Claudia, vielleicht ließt du das ja noch, auch wenn dein Beitrag schon ca. 2 Wochen her ist, ich habe mit meinem Tyler das ähnliche Problem bezüglich Hauen, Wutanfälle, unverständnis, wenn man ihn darauf anspricht... wir waren beim Kinderarzt(mitKiGa-Bericht) und sind zum Pädaudiologen z.B. gegangen... Mittlerweile machen wir Ergotherapie und Logopädie, das schlägt supergut an bisher, stecken aber noch in den Anfängen, wäre für mich sehr interessant noch mal von dir zuhören, was sich getan hat. lg, frauke

Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 13:18