Frage: Wir ärgern uns

Tochter (*7/09), Mittelkind, sehr selbstständig und „dickköpfig“. weint viel und an manchen Tagen zu jeder Gelegenheit. Oft kann ich es ihr nicht recht machen, da sie sehr eigene Vorstellungdavon hat, wie etwas „richtig“ ist. So jammert und nölt sie stundenlang wegen Nichtigkeiten (in meinen Augen). Beispiele: Autotür aufgemacht („ICH will aber!), Kleidung missfällt, Essen missfällt (auch wenn sie beides ausgesucht hat), Rucksack „falsch“ zu gemacht, Decke „falsch“ drappiert… Ich nehme ihre Einwände +/- ernst, zeige Verständnis, mache es dann „richtig“ – was auch falsch ist. Selbst macht sie es aber auch nicht. Das jammern, heulen u nölen zerrt an den Nerven, irgendwann explodiere ich u brülle rum (leider). Sie heult dann noch mehr, beruhigt sich aber meistens schnell und danach ist der Spuk meistens für den Rest des Tages vorbei. Mir behagt das alles nicht. Wie mache ich es besser? Was bezweckt sie eigentlich mit ihrem Verhalten? Aufmerksamkeit? Danke für Ihre wertvollen Tipps! Sis

von Sis am 08.07.2013, 09:48



Antwort auf: Wir ärgern uns

Hallo, die Erklärung mit dem Erheischen von Aufmerksamkeit gehört in den Bereich der Psychologie für den Hausgebrauch. Sie reicht bei Weitem nicht aus, die tatsächlichen Zusammenhänge zu beschreiben. Ihre Tochter befindet sich offenbar noch ein bisschen wie ein Kleinkind in ständigen Ambivalenzkonflikten. Ambivalenzkonflikte sind solche, in denen zwei sich ausschließende Ergebnisse gleichermaßen gewollt sind. Da aber eine Entscheidung gefällt werden muss, gerät das Kind in einen Ausnahmezustand. Übernimmt dann die Mutter die Entscheidung ist es dem Kind zunächst lieb, dann aber fühlt es sich an die ausbleibende Alternative gemahnt und gerät in den Konflikt zurück. Solche Erscheinungen kann man als momentane Regressionen (s. gezielter Suchlauf) ansehen, die einen Entwicklungskonflikt zum Ausdruck bringen. Was aber das derzeitige Problem auslöst, kann ich von hier aus nicht sagen. Vielleicht gibt es Spannungen in ihrer Gruppe im KI-ga, vielleicht sind es unterschwellige familiäre Störungen. Das sollten Sie versuchen herauszubekommen und natürlich auch abzustellen. Ein 4-jähriges Mädchen kann man auch schon einiges fragen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.07.2013



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