S.g.H.Dr., Tochter, 2,5J ist seit Jan.in m. eigenen Kiga-Gruppe. Klappt an sich ganz gut, hängt aber oft an mir, will oft getragen werden, was ich aber dann meist ablehnem muss; wenn ich ein anders Kind wickle/trage, sieht man, dass sie eifersüchtig ist. Es gefällt ihr aber im Kiga.
Problem: Ich habe Arbeitszeiten (5 Std/Tag) die zw 8-13 / 10-15 oder 11-16 variieren, also 1 Wo. bleibt immer gleich.
Halten Sie es für bedenklich, wenn sie von Woche zu Woche zu anderer Zeit hingeht, mal um 8, mal um 11? Ist es ok, wenn ich sie wegschicke, wenn sie getragen sein will? (Nat. erkläre ich ihr den Grund) Halten Sie es für schädigend, wenn 30 Kinder in 1 Schlafraum schlafen müssen, wobei NIE wirklich Ruhe ist?
Für wie gefährlich halten sie die ununterbrochenen Infekte, in der Kiga-Anf.Zeit? Husten+Schnupfen beeinträchtigen Alltag+Schlaf ununterbrochen. Gesundwerden-+bleiben bei so vielen kranken Kindern unmöglich. Ich mache mir gr. Sorgen, aber irgendwann muss Kiga ja mal losgehen? Danke
Mitglied inaktiv - 15.02.2010, 14:02
Antwort auf:
Unsteter Kiga-Alltag
Hallo, die Verquickung von Betreuung fremden Kinder und Muttersein für die eigenen ist grundsätzlich ein Problemfeld. Zwar ähnelt die Situation ein wenig der, mehrere etwa gleichalte eigene Kinder zu haben, aber es ist doch etwas anderes, wenn eigene und fremde Kinder gemischt sind und beide einen berechtigten Anspruch auf zuverlässige Betreuung haben.
Das eigene Kind hat immer den Anspruch, bevorzugt behandelt zu werden, und das ist auf natürliche Weise sogar berechtigt. Die betreuende Mutter versucht, allen Kindern gleichermaßen gerecht zu werden, und ist dadurch automatisch "ungerecht" zu seinem eigenen Kind. Ein echtes Dilemma.
Es gibt keinen idealen Weg. Da aber Ihre Tochter immer Ihr Kind sein wird, werden Sie als Mutter nicht umhin können, ihr das auf versteckte Weise immer wieder einmal zu verdeutlichen. Lassen Sie es die anderen Kinder nur möglichst nicht merken.
Die zweite Frage beleuchtet -ich möchte sagen- praktisch die Achillesferse der frühen Fremdbetreuung. Die Kinder befinden sich in einem immunologischen Lernprozess. Der erzwingt es, dass sie immer wieder Infekte bekommen, damit das Immunsystem Kenntnis von möglichst vielen Krankheitskeimen erhält. Dafür sind die Kleinkinder aber laufend krank. Es geht zu wie auf der Schhulbank. Die einen Kinder lernen schnell und ohne Mühen, die anderen mühen sich redlich ab. Immunologisch klug werden beide, doch die letzteren nötigen ihren Eltern viel Geduld ab. Auch hierfür gibt es keinen Königsweg. Jedes Kind muss da durch, egal wie oft es dabei krank wird. 10 bis 12 Infekte pro Jahr mit Häufung in den Herbst- und Wintermonaten sind als normal anzusehen. Wohl dem, der resistente Kinder hat. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.02.2010