Unsere Tochter, fast 2, trotzt schon ganz ordentlich, starke Bindung zu mir, Mama-Mädchen. Will z.Z. alles bestimmen über sich und uns, finde sie dabei schon fast zwanghaft. Seit Wochen spricht sie auf unsere Abendrituale (Bücher, im Elternbett kuscheln/einschlafen) nicht mehr an, sie will nicht ins Bett (ihres steht neben unserem, schläft darin bis morgens durch). Immer wieder Aufstehen, Erzählen, Geturne. So verbringe ich häufig den ganzen Abend mit ins Bett bringen (Papa darf nicht) und sie schläft mit Mühe um 21.30/22.00 ein (insgesamt ein „Wenigschläfer“). Gestern war ich am Ende so genervt, dass ich dabei geblieben bin, dass jetzt (21.30) Schlafenszeit ist und wir nicht wieder nach unten gehen! Sie hat hysterisch rumgeschrien. Dann auf meinem Arm eingeschlafen. Sie WILL einfach nicht schlafen, ist aber total müde und "macht was sie will". Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Auflassen bis sie selbst will? Im Ernst? Wir brauchen einen Rhythmus und genug Schlaf.
von
zimt_sternchen
am 06.06.2011, 07:09
Antwort auf:
Unsere Tochter will abends nicht mehr schlafen wie kann man das ändern?
Hallo, in ihrem Bestreben, selbst zu bestimmen, was geschehen soll. geraten Kleinkinder oft an ihre Grenzen. Denn ihr Wissen um die übergeordneten Zusammenhänge und ihre Kenntnisse der unmittelbaren Umstände reicht nicht aus, diese Entscheidungen sinnvoll zu treffen. Sie überschrieten dabei Grenzbereiche, die die Kräfte aller übersteigen. Daher sind sie letztlich oft darauf angewiesen, dass die Eltern festlegen, was gemacht wird (Entscheidungsmacht). Das geschieht dann zunächst gegen Protest, wird aber schließlich vom Kind anerkannt und dann auch übernommen. Man darf das natürlich als zum Freibrief nehmen, jetzt autoritär über alles einfach wieder nur selbst zu bestimmen. Es müssen schon gewichtige Gründe dafür sprechen, dass man den Willen des Kindes nicht akzeptiert und ihm eine andere Version aufzwingt, weil sie definitiv wichtig ist. Rhythmus und Schlaf kann ein Kind als für sich sinnvoll nicht ermessen. Da müssen die Eltern schon etwas nachhelfen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.06.2011