Über das Hauen allgemein habe ich in diesem Forum schon einiges gelesen. Leider habe ich kein Beispiel finden können in dem nur kleinere Kinder gehauen werden.
Unser Sohn ist 2,5 und haut/schubst schon seit einigen Monaten kleinere Kinder/Babys ohne für uns ersichtliche Gründe. Er schaut sie nur an und geht auf sie sofort los. Zu Hause, beim spazieren gehen, einkaufen, egal in welcher Situation.
Uns ist schon Bewusst dass es sich (hoffentlich) um nur eine Phase handelt, wir möchten jedoch unser Kind unterstützen es besser zu machen, damit dieses Verhalten nicht zur Gewohnheit wird.
Seine Entwicklung ist vollkommen in Ordnung, er spricht viel, versteht sich gut mit größeren Kindern, bekommt von uns viel Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Lob und altergemäße Grenzen. Uns würde interessieren warum ein Kind so etwas tut (Machtgehabe? Wut? Eifersucht?) und wie man es bewegen kann es anders zu tun? Wie verhält man sich am besten den Eltern und dem „Opfer“ gegenüber?
Danke für Ihre Antwort
Mitglied inaktiv - 08.06.2009, 01:10
Antwort auf:
Unser Sohn haut nur kleinere Kinder
Hallo, mit dem Begriff "Macht" oder infacher Machtgehabe liegen Sie schon ganz richtig. Macht zu haben ist schon bei Kleinkindern ein wichtiges positives Selbstattribut. D.h. über die Erfahrung von Macht schreibt sich ein Kind positive Eigenschaften oder hohe Fähigkeiten zu. Macht heißt für ein Kind auch ganz einfach Stärke oder Überlegenheit. Daher ist klar, warum sie ihre Macht lieber an kleineren Kinder ausleben. Der gewünschte Effekt ist sicherer.
Da Induktion in diesem Alter erst langsam funktionert (s.selbiges Stichwort im gezielten Suchlauf), wird man sich gleichzeitig auch erst einmal auf etwas energisches Ermahnen beschränken müssen und auf die Belehrung, dass des dem "geschädigten" Kind nicht guttut, wenn es so behandelt wird. Da das andere Kind meist seinen Opferstatus durch Weinen oder andere Reaktionen kundgibt, ist es auch wichtig, diese Reaktionen als Zeichen von "Schädigung" hervorzuheben. Man nennet das dem Kind ein Gewissen machen. Aber wie gesagt, Ihr Sohn ist für solche Einsichten noch ein bisschen zu jung. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.06.2009