Hallo Dr. Posth!
Mein Sohn ist 7 Monate und immer schon sehr anstrengend gewesen. Seit der 4.Woche schrie er stundenlang täglich, hat sich zum Glück gebessert. Nur das abendliche Einschlafen klappt immer noch nicht. An manchen Tagen schläft er in seiner Wiege neben meinem Bett ein, aber meist schreit er so lange, bis ich ihn auf den Arm nehme zum einschlafen, oder wenn es ganz schlimm ist, an die Brust lege. Ist das so o.k.?
Schlimm finde ich seine nächtliche Unruhe. Oft wird er nachts irgendwann wach und schläft nicht mehr ein, wenn ich ihn nicht zu mir ins Bett nehme weint er sogar. In meinem Bett ist er zwar ruhig, aber ist nur mit seinen Armen in Aktion. Fühlt, tastet und wirbelt sie hoch und runter. Hunger hat er keinen. Lege ich ihn ganz eng an mich , daß er die eine Hand nicht bewegen kann und halte die andere Hand auch fest schläft er oft schnell wieder ein. Versuche ich dann aber mich zu lösen, ist er sofort wieder wach. Das geht öfters so pro Nacht. Was soll ich machen?
Mitglied inaktiv - 02.01.2006, 12:13
Antwort auf:
Unruhe, zappeln mit Armen
Hallo, natürlich dürfen Sie Ihren Sohn zum Einschlafen auf den Arm nehmen und auch noch stillen, denn es ist ganz wichtig, daß er ruhig und ohne Streß einschläft. Ich weiß nicht, was Ihnen bisher geraten worden ist, aber die nächtliche Unruhe Ihres Sohnes spricht dafür, daß der Schlaf für ihn bisher kein entspannendes Geschehen gewesen ist. Stundenlanges tägliches Schreien macht keine ausgeglichen, ruhigen Säuglinge. Die Streßerfahrung wirkt nach und es ist kein Wunder, wenn jetzt die Beruhigung in der Nacht nur mit hohem Aufwand zu erzielen ist. Aber dieser hohe Aufwand lohnt sich, denn noch ist es Zeit, Ruhe und Vertrauen in die kindliche Seele einzupflanzen. Wenn Ihnen das dann gelungen ist, werden Sie Ihren Sohn "nicht wiedererkennen". Unter "Einschlafprobleme beim Säugling" finden Sie im Suchlauf weitere Empfehlungen zum Umgang mit dem Schlafproblem. Und denken Sie immer daran: das, was Sie jetzt in Ihren Sohn "investieren", zahlt er später vielfach zurück. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.01.2006