Frage: Überdreht/Kritik an Verhalten des Kindes

S.g. Dr. Posth, unsere Tochter (fast 4) ist i.d.R. ein ausgeglichenes und unproblematisches Kind. Seit Januar geht sie in den Kiga und probiert seitdem zu Hause leider vermehrt auch die unschönen Dinge aus, die sie sich dort abgeschaut hat. Gerade findet sie es ganz witzig, Schimpfwörter ständig zu wiederholen. Sie ist auch öfter mal völlig überdreht, besonders abends, dann macht sie absichtlich Dinge, von denen sie genau weiß, dass sie das nicht soll. Z.B. wirft sie alles runter, tritt nach uns, kaspert rum und gehorcht überhaupt nicht mehr. Dabei lacht sie sich halbtot. Wir sind meist sehr geduldig, aber manchmal geht es einfach zu weit. Zwei Fragen: 1. Wie reagieren wir in der Situation am Besten? Und 2. Wenn ich (gleich oder später) freundlich, aber ernsthaft mit ihr rede und ihr sage, dass ich ihr Verhalten nicht gut finde, haut sie manchmal nach mir. Ich habe den Eindruck, sie macht das, weil ihr mein „Tadel“ unangenehm ist. Ist das normal? Und wie kann ich reagieren? Danke!

von menasse am 16.09.2013, 07:04



Antwort auf: Überdreht/Kritik an Verhalten des Kindes

Hallo, die Unarten, die die Kinder sich im Ki-ga oder in der Ki-ta von anderen Kinder abschauen, sind mannigfaltig. Schimpfwörter und provozierende Verhaltensweisen stehen ganz vorne an. Die Kinder spüren die Macht der Gruppe und sehen die Wirkung der Starken in der Gruppe. Dieses machtvolle Auftreten probieren sie nun auch zu Hause aus. Denn in dieser Weise Macht auszuüben, befriedigt und stärkt das Selbstbewusstsein. Selbst mit diesen offenkundig unangenehmen Erscheinungsformen kann sich ein Kind positiv attributieren (auszeichnen). Daher auch das Vergnügen der Kinder, während sie das tun. Eltern können dagegen nur ein überzeugendes und konsequentes Regelkozept setzten. Überzeugend heißt, dass die Gründe für die Einschränkungen und Untersagungen in kindlichen Worten erklärt werden müssen. Konsequent heißt, dass auf Übertretungen logisch ersichtliche Negativreaktionen erfolgen müssen. Das heißt, dass dem Kind erklärt wird, Schimpfworte sind beleidigend und machen den Betitulierten traurig. 4-jährigen KInder sollten man auch langsam klar machen, dass es in der gesamten Gesellschaft so etwas wie Sitten und Normen gibt, die einzuhalten viel Sinn macht. Über die klaren logische Konseqneuzen auf Übertretungen der Regeln habe ich im Forum schon viel geschreiben. Im gezielten Suchlauf gibt es dazu das Stichwort Regelkonzept und Grenzsetzung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.09.2013



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