Frage: Trotzphase schon mit 14,5 Monaten?

Hallo Dr. Posth, mein Sohn, 14,5 Monate alt, hat seit ca. 3 Wochen ständig Wutanfälle. Er schlägt sich mit der Hand an den Kopf oder schlägt mit dem Kopf an die Wand oder auf die Erde, wenn irgendwas nicht so klappt, wie er sich das vorstellt, oder wenn ich "nein" sage. Teilweise merke ich, dass er dann müde ist. Manchmal weiß man auch gar nicht warum er das in dem Moment macht. Wenn er auf dem Wickeltisch liegt und ihm etwas nicht passt, tritt er mich teilweise in den Bauch, was nicht so toll ist, da ich in der 20. Woche schwanger bin. Ist das nicht etwas früh? Kommt die Trotzphase nicht eigentlich erst später mit 2 Jahren? Wie sollte man das Kind behandeln, damit es sich wieder beruhigt? (Vor allem beim Treten in den Bauch, was man ja schlecht ignorieren kann). Ich muss dazu sagen, ich leide unter einer schizo-affektiven Psychose. Können das beim Kind die ersten Anzeichen einer solchen oder einer anderen Erkrankung sein? Vielen Dank im Voraus. LG Tessa

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 09:01



Antwort auf: Trotzphase schon mit 14,5 Monaten?

Liebe Tessa, wenn ein Kind müde ist, ist seine Toleranzschwelle immer deutlich herab gesetzt. Das ist auch bei uns Erwachsenen immer noch so, nur haben wird das besser unter Kontrolle. einem Kind muss man es verzeihen. Aber das Sich-wehren gegen unliebsame Verrichtungen wie Wickeln, Anziehen oder Zähne putzen gehört zum Alter dazu. Die Kleinkinder wollen jetzt zeigen, dass sie einen Willen haben, und den brauchen sie auch, um selbstständig zu werden. Da sie aber noch nicht so verständig sind wie große Kinder, setzen sie diesen Willen immer dann ein, wenn etwas mit ihnen gemacht wird. Als Eltern hat man die Möglichkeit, sich einfach zu schützen, auch einmal böse zu gucken und kurz zu schimpfen. Das alles beeindruckt das Kind und mit der Zeit richtet es sich danach. Zum Thema Nein-sagen gibt es zahllose Antworten im gezielten Suchlauf unter selbigem Stichwort. Von in diesem Alter ganz normale Entwicklungsprozessen auf die Veranlagung zu einer Persönlichkeitsstörung zu schließen, ist nicht zulässig. Man kann bislang nur sagen, dass Ihr Sohn ein bisschen impulsiv ist. Mehr aber auch nicht. In meinem neuen Buch, dass demnächst im Waxmann Verlag erscheinen wird, beschäftige ich mich genau mit diesen Fragen, also auch der, wie frühkindliches Verhalten in Verbindung mit der Lebensumwelt die Entwicklung zu einer Persönlichkeitsstörung hervorrufen kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.11.2009



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