Sehr geehrter Dr. Posth, große Tochter 2J8M, die ersten 15 Mon Betreuung hauptsächlich durch mich. Dann Betreuung durch Papa und mich zu etwa gleichen Teilen. Seit Okt 08 ist Papa wieder voll arbeiten, da ich seitdem in Mutterschutz war. Seit Aug 08 nur stunden- und tageweise in toller Kleinkindgrupp (wochenlange, absolut sanfte Eingewöhnung, keine Tränen). Als Baby da war (Anf Dez 08) Papa einen Monat Urlaub und keine Kita für die Große. Danach jeder Tag riesiger Trennungsschmerz vom Papa. Den ganzen Tag ist es DAS bestimmende Thema! Ob und wann er wieder kommt usw., sehr tränenreich. ich weiß langsam nicht mehr, wie ich damit umgehen soll? Reaktion auf verlorene "Einzelkind-Stellung"? Wiedereinstieg in Kita ist missglückt, so dass sie jetzt erstmal zu Hause ist. Nichts besonderes vorgefallen in Kita. Grund, dass ich mit Baby zu Hause bin? Wie ist damit umzugehen? Problem ist, ihr soziale Kontakte zu verschaffen. Danke für Ihre Einschätzung und Rat und Ihre tolle Arbeit im Forum!Bella
Mitglied inaktiv - 12.01.2009, 08:19
Antwort auf:
Trennungsschmerz von Papa / Kita / Baby
Hallo, wenn ein Geschwisterchen geboren wird, ist der Vater vorübergehend beinahe die wichtigste Bezugsperson für das ältere Kind, denn die Mutter ist ja jetzt erst einmal für den Säugling da. Das sehen auch die Kinder so, und der Vater wird dann erst einmal mit Beschlag belegt. Wenn der dann aber wieder zur Arbeit geht und den ganzen Tag nicht verfügbar ist, fehlt dem älteren Kind seine entscheidende Bezugsperson. Genauso verhält sich Ihre ältere Tochter. Sie selbst können natürlich ein wenig ausgleichend wirken, indem Sie ihre Tochter in die Säuglingspflege mit einbinden. Aber besser wäre es noch, wenn jetzt eine Großmutter oder Tante zur Verfügung ständen, die die Rolle des fehlenden Vaters ausgleichen könnten.
Auch sollten Sie, wenn sich mit dem Baby alles etwas besser eingespielt hat, den Versuch mit der Kita wieder aufnehmen, aber unbedingt nur mit sanfter Ablösung und immer mit der Botschaft, dass die Kita hilft, den Tag zu gestalten und "Langeweile" zu vertreiben. Ihre Tochter darf sich nicht abgeschoben fühlen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.01.2009